Es lebe „DER HERR KARL“

Entspricht und repräsentiert der „Herr Karl“ ein Wendehals und Opportunist der Nachkriegszeit, wie von Helmut Qualtinger und Carl Merz dargestellt, die österreichische Seele? Was wird heute „unter der Tuchent“ gehalten? Antisemitismus, Rechtspopulimus, Machismus, Antimarxismus versus aufgeklärte Gesellschaft?

Die Person „Herr Karl“ bietet uns einen Abend voller Witz, Ironie und scharfsinniger Gesellschaftskritik lustvoll in diese gesellschaftlichen Widersprüche einzutauchen. Dieter Preinerstorfer, Gewerkschafter, Sozialdemokrat und Mitglied der Roten Spuren, erorbert mit uns die Bühne mit einer Lesung für eine bessere und gerechtere Welt.

Datum: 21. März 2024 – Einlass ab 17:00
Ort: Roter Bogen – Gürtelbogen 36 (gegenüber vom Weberknecht am Lerchenfelder Gürtel 47,1160 Wien), unweit der U6-Station Josefstädter Straße

Die Veranstaltung findet auf Einladung der FSG-GPA-Hausfraktion statt.

Der rote Blog – das „Fabrikmädchen“

Schließlich wurde mir das Knöpfeaufnähen gelehrt, und ich nähte nun Perlmutterknöpfe auf Silber- und Goldpapier. […] Ich war nun zehn Jahre und fünf Monate alt und sollte nicht mehr in die Schule, sondern in eine Arbeit gehen.

Das Leben von Adelheid Popp

In diesem Artikel im „Roten Blog“ werden die Lebensstationen von Adelhaid, ihre Nöte, ihre Kraft, ihre Ängste und Erfolge anschaulich dargestellt.

  • Ihre Kindheit
  • Politische Erweckung
  • Eine „öffentliche“ Frau
  • Einschwieriges Leben
  • Die allererste Frau
  • Der Kampf gegen § 144
  • Ein wichtiger Erfolg (Hausgehilfinnengesetz)
  • Ein „weiblicher“ Apostel
  • Ihr Rückzug

Danke an die Kolleg:innen vom Waschsalon für diesen Artikel und den Blick in das Leben von Adelhaid.

Geschwister Mandl – Ihr Leben der Gemeinde Arbesbach „geopfert“

Ein Mitglied der Roten Spuren, Heinz S., sendete uns zwei Fotos über die Familie Mandl in Arbesbach zu. Die Geschwister Mandl leisteten vielfach unentgeltlich medizinische Hilfe für die Bevölkerung in einer Zeit, die von Armut, Arbeitslosigkeit und Hunger geprägt war. Über den Tod und dem Begräbnis von Dr. Siegfried Mandl gibt es unterschiedliche Aufzeichnungen.

Er ist am 6. Juli 1864 in Müglitz in Mähren” (Mohelnice, heute in Tschechien) nahe Olmütz auf die Welt gekommen. Die “Volksschule absolvierte er in Ragendorf” (nun Rajka im Nordwesten Ungarns), das Realgymnasium in Wien (Kleine Sperlgasse im 2. Bezirk), ebenso wie das Medizinstudium; “die Promotion war 1889”.1
Laut “Niederösterreichischer Ärztechronik” war Mandl anschließend im Rudolfspital sowie als Gemeindearzt in der Donaumetropole tätig.

Armenarzt in der Leopoldstadt

Er setzte sich für die untersten Schichten der Bevölkerung ein. Sein Rayon lag in der damals tristen Gegend zwischen Augarten und Donau im heutigen 20. Bezirk (einst zur Leopoldstadt gehörig).

Die katastrophalen Zustände, die Dr. Mandl dort zu sehen bekam, dürften ihn in seinem sozialen Engagement bestärkt haben, das ihn auch später als Landarzt auszeichnete. (Artikel)2

In einer in der “Arbeiter-Zeitung” veröffentlichten Annonce wird er 1894 als Vereinsarzt der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse in Wien genannt.3
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Internationaler Frauentag 2024

Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben. Wer ausweicht, weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.

LINA LOOS (1882 – 1950)

Ein frauenpolitischer Rundgang des VÖGB mit Kolleg:innen von Jugend am Werk

Die Teilnehmer:innen im Grete Rehor – Park

Mehr dazu auf erlebte Arbeiter:innengeschichte…

Rote Spuren Brunch II: Institutionen und Parteien versus Zivilgesellschaft

Wesentlich für Demokratiebewusstsein sind Alltagserfahrungen der Mitbestimmung. Demokratie sollte mehr sein als eine Regierungs- oder Verfahrensform im politischen Bereich: Sie sollte vielmehr als Ziel einer gesellschaftlichen Entwicklung verstanden werden, also als Lebensform, die Teilhabe in allen Lebensbereichen anstrebt.

Refakblog – Demokratie auf allen Ebenen

Repräsentative Demokratie lebt von ihren Vertreter:innen. Linke, fortschrittliche Politiker:innen wollen sie mit Beteiligung und Mitwirkung beleben. Rechtspopulist:innen nutzen demokratische Spielregeln, um die Demokratie an sich einzuschränken.

NGOs, Hilfsorganisationen, Vereine, politische Initiativen leisten durch persönlichen und politischen Aktionismus einen wichtigen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.

Folgenden Fragen wollen wir an diesem Tag nachgehen:

  • Welche Rolle übernehmen politische Parteien in einer parlamentarischen Demokratie bei Interessendurchsetzung der Bevölkerung?
  • Welche Bedeutung haben Institutionen wie Gewerkschaften, Kammern, Großorganisationen wie ÖAMTC, ÖFB, ARBÖ, Caritas oder Volkshilfe? Beleben sie den politischen Diskurs oder geht es ihnen nur um die Interessen ihrer Klientel/Mitglieder?
  • Ist die Zivilgesellschaft „der belebende Stachel“ in unserer demokratischen Kultur, die die entscheidenden Brennpunkte der Zukunft wie Klima, Friedenspolitik, Rassismus usw. ansprechen?

Termin:  13. April 2024 von 09:30 bis 17:00
Ort: Bei Brigitte und Werner Drizhal
Anmeldung bis 31. März 2024 mit Telefonnummer per E-Mail an rote.spuren@chello.at

Teilnehmer:innenbeitrag: €15.- Inkludiert ist ein Brunch, Ticket für Öffentliche Verkehrsmittel, Kaffee/Getränk am Nachmittag und 10 Postkarten mit den besten Motiven.
Mitglieder des Vereins werden bei den Anmeldungen bevorzugt.

Was ist der Rote Spuren Brunch?

Eine Tagesveranstaltung, wo in einer Kleingruppe (max. 8 Personen) zu politischen Themen diskutiert wird. Die Diskussionsergebnisse werden nachmittags in Fotos festgehalten. Die Fotos werden von den Teilnehmer:innen mit politischen Statements versehen. Aus Fotos und Statements entstehen Themen-Postkarten, die die Teilnehmer:innen zur politischen Agitation weiter verwenden können.

Von den „Roten Socken“ zur ersten Staatspräsidentin der Welt

1980 wählte die Bevölkerung Islands als erstes Land der Welt ein weibliches Staatsoberhaupt: die geschiedene und alleinerziehende Theaterdirektorin Vigdís Finnbogadóttir – auch sie hatte fünf Jahre zuvor gestreikt. Wenig später zog eine feministische Partei ins Parlament ein.1

Island 1975
Ein Land der Naturgewalten, dampfende Schlammfelder, ausbrechende Vulkane, Naturschönheiten doch im März 1975 wurde die patriachale Welt Islands von einer „Feministischen Eruption“ erfasst. Die isländischen Frauen weigerten sich zu arbeiten, zu kochen oder Kinder zu hüten. Mit ihrem Streik sorgten sie für nachhaltige politische Veränderungen in ihrem Land zu Gunsten der Frauen.

Weiter zur „Revolution der Roten Strümpfe“

Offenes Rathaus: Kreativstation Heldinnen und Rebellinnen

Das Rathaus bietet mit der Pionierinnengalerie „Wien. Stadt der großen Töchter“ einen wunderbaren Ausgangspunkt für eine offene Kreativstation zum Thema Heldinnen und Rebellinnen. Die Teilnehmenden können dabei Bilder und Informationen von aktuellen FLINTA*-Persönlichkeiten, die Großartiges geleistet haben bzw. leisten, inhaltlich und künstlerisch in einer Collage verarbeiten und dabei mit Bildern, Farben, Textschnipsel und unterschiedlichen Materialien experimentiert.

Anmeldung nicht erforderlich.
Maximale Teilnehmer*innenanzahl: 50
Kategorie: Workshop/Kurs
Zielgruppe(n): Mädchen/junge Frauen, Seniorinnen, Migrantinnen, Alleinerzieherinnen, LGBTQIA+, Frauen mit Behinderungen
offen für: Alle Geschlechter

Zum Programm der Ersten Wiener Frauenwoche

ÖGB-Frauen

Schreiben Sie wichtige Wienerinnen ins Wien Geschichte Wiki

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Frauen – aufgrund historischer Vorstellungen über Geschlecht und Geschlechterordnungen – im Unterschied zu ihren männlichen Zeitgenossen in gedruckten Lexika stark unterrepräsentiert waren. Mit großer Beharrlichkeit schreibt sich dieses Ungleichgewicht bis in die Gegenwart fort und auch in modernen Online-Enzyklopädien sind Frauen zumeist stark in der Minderzahl.

Wir zeigen ihnen WIE

Freitag, 8. März 2024, 15.00 Uhr
Loos-Räume der Wienbibliothek
Bartensteingasse 9/5, 1. Stock, 1010 Wien
Ihre Anmeldung erleichtert uns die Organisation

Im Rahmen dieser Veranstaltung zeigen wir Ihnen, wie Sie wichtige Wienerinnen ins Wien Geschichte Wiki einschreiben können und dadurch selbst dazu beitragen, Frauen und ihre Leistungen besser sichtbar zu machen. Technische Vorkenntnisse sind hierfür nicht nötig – wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Programm

Vortrag
Evelyne Luef, Historikerin – Wienbibliothek im Rathaus
Katharina Prager, Historikerin und Kulturwissenschaftlerin – Wienbibliothek im Rathaus

ArbeiterInnengeschichte am Zentralfriedhof am 16. März 2024

Wir nutzen den „Gedächtnisraum“ Zentralfriedhof, um aus den geschichtlichen Brennpunkten unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Trotz der brutalen Verfolgung durch Kaiser, Könige, Diktatoren und Faschisten gab es Menschen, die sich dafür entschieden, Widerstand zu leisten und den engen Handlungsraum, den es dennoch gab, zu nutzen.
Es braucht eine Demokratisierung des Erinnerns!
Die Geschichte ist ein Kampffeld aktueller politischer Auseinander-setzungen. Demokratie braucht Widerspruch, um sich weiter zu entwickeln.


Informationen und Anmeldung zum Spaziergang

  • Datum: 16. März 2024 – Beginn: 13:00 Uhr
  • Der Spaziergang ist gratis.
  • Treffpunkt: Zentralfriedhof, Eingang: 3. Tor – Anfahrt mir der U3 nach Simmering und mit der Linie 11 oder 71 zum Zentralfriedhof Tor 3.
  • Dauer: Der Spaziergang wird ca. 2,5 Stunden dauern und endet beim Eingang 2. Tor Zentralfriedhof
  • Max. TN-Innenanzahl: 15 Personen
  • Anmeldung: Bitte ein Mail an rote.spuren@chello.at (Bitte die E-Mail-Adresse in das eigene Mailprogramm eintragen)

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Der lange Schatten des Faschismus

Etwa 130 Frau/Mann-Stunden an Vorbereitungszeit von Kolleg:innen für die Auswahl der Texte, Schreiben eines Designs und der Gestaltung einer Präsentation. Super Mithilfe durch Expert:innen in der FAKTory, die uns bei den Vorbereitungsarbeiten vor Ort super unterstützt haben.
Eigentlich ist es oft bei Veranstaltung so, dass wir bis zur Veranstaltung hoffen, dass genügend Teilnehmer:innen kommen und dann begeistert sind, wenn die Besucher:innen den Weg zu uns finden. Diesmal war die Begeisterung von Anfang gegeben, als täglich immer mehr Anmeldungen in unserem Email-Account landeten. Ein paar Tage vor der Veranstaltung stellte sich uns die Frage “Haben alle Platz?”


1934 war es in Europa drei faschistischen Diktatoren und den dazugehörigen Beweg-ungen gelungen, die Regierungen zu übernehmen, zwei davon stellten fast die Hälfte der Außen-grenzen Österreichs.

Das Deutsche Reich wollte den Wunsch vieler Österreicher:innen nach dem “Anschluss” erfüllen, während das faschistische Italien sich als Schutzmacht gerierte, um eben das zu verhindern. Diese Unterstützung gewährte Mussolini einem Regime, das seit dem März 1833 als ständische Diktatur regierte und damit dem korporatistischen Ideal der Faschisten nahestand.

Berthold Molden im Tagebuch 2/2024 im Artikel – Das Echo des Februar 1934
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