Marie Zwergfeld

„Die Erinnerungs-Steine sollen uns zum Nachdenken darüber anregen, dass Respekt, Toleranz und Solidarität zwischen den religiösen, ethnischen und kulturellen Gruppen die Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben sind. Und darüber, dass ein solches friedliches Zusammen­leben alternativlos ist.“

Marcus Franz, Bezirksvorsteher in Favoriten 2

An der Fassade des Haues 10., Ahornhof 10 wurde im April 2019 eine Wandtafel des Vereins “Steine der Erinnerung” angebracht. Die Tafel erinnert an eine ehemalige Bewohnerin des George-Washington-Hofs, Marie Zwergfeld. Sie wurde Opfer der antisemitischen Verfolgung des nationalsozialistischen Regimes. Das Erinnerungszeichen thematisiert

Deportation und Ermordung während des Nationalsozialismus. Stifter des Steins war der Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocausts.1

Marie Zwergfeld, geb. Roubíček, wurde am 19. September 1896 in Dvorce, Tschechoslowakei als Tochter von Moritz Roubíček und Františka geb. Gregr geboren. Sie hatte drei ältere Geschwister, Charlota (1889-?), Leo (1892-?) und Oskar (1894-1945).
Sie verließ ihre Heimat Kamenitz an der Linde und kommt mit ihrem Bruder Oskar im Mai 1918 für ein Jahr nach Wien. Nach einem Jahr kehrte sie zurück nach Tschechien.

Weiter in der Familiengeschichte von Marie Zwergfeld

Nationales Widerstandsdenkmal im Hafen von Ermoupoli 

Am Hafen von Ermoupoli

Die Besetzung der Insel Syros durch die Italiener und Deutschen im Zweiten Weltkrieg hatte verheerende Auswirkungen. Die feindlichen Truppen beschlagnahmten die gesamte landwirtschaftliche Produktion, um sie an die Front zu schaffen, und ließen die Bevölkerung kaltblütig verhungern. Industriegüter wurden ebenfalls von der Insel geraubt und ihre Fabriken stillgelegt.1

„Die 8000 Hungertoten der Italienisch-Deutschen Besetzung von 1941 – 1944 senden an die ganze Welt eine Botschaft des Friedens.“
Gemeinde Ermoupoli 1984

Vor allem im Winter 1941/42 war die Hungersnot extrem groß mit tausenden Toten.


Quellenverzeichnis

Vier Straßennamen wegen NS-Belastung werden in Linz geändert.

Eine Kommission von Expert:innen hat vier Namensgeber von Linzer Straßennamen als besonders NS-belastet herausgefiltert. Die Stadt Linz wird diese Strassen umbenennen.1

  • Komponist Hans Erich Pfitzner – überzeugter und radikaler Antisemit.
  • Ferdinand Porsche – er hatte eine zentrale Funktion in der NS-Kriegswirtschaft.
  • Unterhaltungskünstler Franz Resl – NS-Propagandist, der einen radikalen Antisemitismus vertrat.
  • Bischof Johannes Maria Gföllner – er propagierte 1933 in einem Hirtenbrief den Antisemitismus.
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Open-Access-Zeitschrift der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

coMMents (chronicle of the Mauthausen Memorial: current studies) ist eine Open-Access-Zeitschrift der KZ-Gedenkstätte

Mauthausen für wissenschaftliche Artikel zur Geschichte des KZ-Mauthausen und seiner über 40 Außenlager. Von den Autor*innen werden keine Publikationsgebühren erhoben und Leser*innen stehen die Artikel als Download kostenlos zur Verfügung. Zur Zeitschrift

Gedenkstätte in Skibotn

Skibotn ist ein Dorf in der Gemeinde Storfjord in der nordnorwegischen Provinz Troms og Finnmark. Das Areal diente während des Zweiten Weltkriegs zur Beerdigung toter Kriegsgefangener. Die Häftlinge wurden später im Rahmen der Aktion Asphalt verlegt. Zur Aktion Asphalt gibt es einen Hinweis beim Artikel zur Kriegsgräberstätte in Tjøtta (siehe Link). Dass wir diese Gedenkstätte entdecken verdanken wir einem Geocacher, denn wir haben sonst nirgends einen Hinweis gesehen.

Die Gedenkstätte befindet sich in Skibotn gegenüber eines Friedhofs am Gammelveien.
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Die Gedenkstätte in Sommerset

Von April 1943 bis Mai 1945 starben über 2.000 Menschen an den Folgen der Zwangsarbeit, um das Großprojekt der Nazis in Norwegen zu vollenden: den Bau der Nordlandbahn und der Polarbahn. Die meisten von ihnen waren sowjetische Kriegsgefangene.(2)

Die Flucht aus Kalvik war eine der umfangreichsten Fluchten von Gefangenen aus einem deutschen Gefangenenlager im Norwegen der Besatzungszeit. Fast 50 Häftlinge waren daran beteiligt. 11 Häftlinge wurden bei dieser Flucht erschossen, während 12 Häftlinge es über den Berg nach Schweden schafften! (1)

Brigitte und ich entdeckten diese Gedenkstätte zufällig durch ein Hinweisschild auf der E6.

Das Gefangenenlager in Kalvik war eines der vielen Kriegsgefangenenlager, die entlang der geplanten Eisenbahnstrecke von Fauske nach Narvik errichtet wurden. Hier waren rund 300 sowjetische Kriegsgefangene inhaftiert.

Gleichzeitig ist diese Flucht außergewöhnlich gut dokumentiert. Ein deutsches Tagebuch gibt uns eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse. Ein Sørfold væringer, der an Bord des Bootes war, auf dem die Gefangenen randalierten, hat später von seinen Erinnerungen erzählt. Ein in den Felsen gehauenes Denkmal bei Sommerset erinnert uns an die 11 erschossenen Gefangenen. Deutsche Häftlingskarten sagen uns, wer diese Häftlinge waren. Der schwedische Polizeibericht bezeugt, dass 12 Gefangenen der Weg in die Freiheit gelungen ist! 

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Die Fratelli Vitrani als Partisanen

Wie zwei Brüder im Val Sangone gegen die Faschisten kämpften.

Wir sind in der italienischen Provinz Barletta-Andria-Trani in Apulien unterwegs und haben die Stadt Barletta erreicht. Die Stadt hat heute ca. 94.316 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt Schauplatz der ersten Aktionen der Resistenza, des italienischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Bei der Vorbereitung der Reise habe ich mir einige Informationen zu Barletta auf der Homepage “Gedenkorte Europa” besorgt (1). Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 45 hat mit Unterstützung der Otto-Brenner-Stiftung und Rosa-Luxemburg-Stiftung Informationen zu Orten gesammelt, die an deutsche Kriegs- und Besatzungsverbrechen, an Lager und Deportationen, aber auch an den Widerstand gegen die deutsche Okkupation und deren Überwindung 1945 erinnern.

Vom Parkplatz aus tauchen wir ein in die engen Gassen einer Hafenstadt Apuliens. Viele alte historische Gebäude, vorbei an den vielen Straßencafes umwoben mit dem herrlichen Duft von Espressi, abgelenkt von den schönen Modeaccessoires in den Auslagen. Wir steuern direkt den Giardini di Nittis an.
Unübersehbar prangt auf einer Mauer der Schriftzug „Barletta Antifascista“, und zwischen beiden Wörtern befinden sich die stilisierten Porträts der Fratelli Vitrani. Damit wird zweier junger Männer gedacht, nach denen im Piemont – nicht aber in Barletta – viele Straßen, Plätze u.ä. (wie etwa in Coazze der Brunnen Fontana ai Fratelli Vitrani) benannt sind.

Hier wird der Brüder Pietro und Ruggero Vitrani gedacht. Die Eltern sind vor deren Geburt nach Turin umgesiedelt.

Wer waren die beiden Brüder?
Wo kämpften sie als Partisanen?
Was war ihr Schicksal als Partisanen im Kampf gegen Faschisten und Nazis?

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Die Höhlen in Matera

Oder das Leben in einer trichterförmigen Hölle, wie Dante sie beschrieben hatte.

Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen – den Sassi – besteht. Erstmals sehen wir die Höhlen von einer Aussichtsplattform am gegenüberliegenden Berghang.

Während unserer Italientour liest Brigitte das Buch von Carlo Levis Erinnerungsbuch Christus kam nur bis Eboli (1944). Die Schilderungen im Buch machten die katastrophalen hygienischen Zustände weltbekannt.
Wir besuchten bei unserem Rundgang die “Casa Grotta nei Sassi“, eine historische Sehenswürdigkeit mit nachgebauter Höhlenwohnung sowie alten Möbeln, Werkzeugen und Artefakten.

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HerStory – starke Frauen in der Geschichte


Schließlich gilt: Frauen machen Revolution, erringen wissenschaftliche Durchbrüche, entwickeln Erfindungen, gehen auf Abenteuer oder regieren kriminelle Organisationen – aber in den Geschichtsbüchern landen wichtig aussehende Herren mit Wohlstandsbäuchen, Monokeln, Pfeifen, Schnurrbärten und großen Colts.

Jasmin, die Entwicklerin des Podcast
Link zum Podcast

Im Sommer 1942 und zu Beginn des Jahres 1943 verbreitete die studentische Widerstandsgruppe “Die Weiße Rose” erst in München, dann auch im süddeutschen Raum sowie in Linz, Salzburg und Wien Flugblätter gegen Hitler und das nationalsozialistische Regime. Sie forderte darin zunächst zum passiven Widerstand auf, aber schon bald auch zum Sturz der Regierung. Die Medizinstudenten Hans Scholl und Alexander Schmorell bildeten den Kern dieser Gruppe. Christoph Probst, Sophie Scholl, Willi Graf und ihr Mentor Professor Kurt Huber schlossen sich ihnen nach und nach an und beteiligten sich in unterschiedlicher Weise an den regimekritischen Aktionen. (bpb)