Do 20.11.: Premiere in Anwesenheit von Reinhard Tötschinger und Team mit anschließendem Publikumsgespräch (Beginn: 20-.00 Uhr)
Kaisersteinbruch ist ein unscheinbarer Ort im Osten Österreichs. Nichts zeugt mehr davon, dass sich hier eines der größten Kriegsgefangenenlager des Deutschen Reichs befand. Während die Einheimischen nicht mehr viel darüber sprechen, suchen noch immer Nachfahren einstiger Gefangener den Friedhof des ehemaligen Lagers auf und forschen nach Überresten und Bruchstücken ihrer Geschichte.
Fr 21.11.: Anschließendes Gespräch zwischen Reinhard Tötschinger und Michael Achenbach (Dokumentationsarchiv Österreichischer Widerstand) Moderation: Viktoria Tatschl, ORF – Ressort Zeitgeschichte und Zeitgeschehen (Beginn: 20:00 Uhr)
Wir erreichen über den Südtiroler Platz das “Antifaschismus Mahnmal” gegenüber dem Salzburger Hauptbahnhof. Entsetzen, Verwunderung und Ärger wechseln sich ab bei der Betrachtung der Gedenkstätte. Spötisch könnte man behaupten, dass die Taubenzucht früher ein Privileg des Adels war. Hier tritt man in einen riesigen Taubenkobel und die Inschrift in der Betondecke ist für den/die Besucher:in fast nicht lesbar, weil der Taubendreck macht das unmöglich. Ein mögliche “Halsverrenkungsgefahr” ist beim Lesen des Textes inkludiert.
Die Dachplatte wird von drei Pfeilern getragen. Die fehlende vierte soll Betrachter:innen irritieren und zugleich jene Opfer symbolisieren, die von den Nationalsozialist:innen aus der Gesellschaft herausgerissen und vielfach ermordet wurden1.
Romeo Franz und Alexandra Senfft: Großonkel Pauls Geigenbogen.
Donnerstag, 20.11.2025, 18:30 Uhr Wo: Wiener Standort der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Argentinierstraße 13, 1040 Wien
Romeo Franz war von 2018 bis 2024 als erster Sinto Abgeordneter im Europäischen Parlament. In „Großonkel Pauls Geigenbogen“ erzählt der Musiker gemeinsam mit der Autorin Alexandra Senfft über das Leben seiner Familie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Alexandra Senfft ist Autorin, 2. Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust (PAKH), Mitglied im Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau sowie Mitglied im PEN Berlin.
Wir werden am 14.11., 10:30 eine Führung von Christine Zwingl, Gründerin des MSL Zentrums, bekommen. Die Führung dauert 45 – 60 Minuten.
Die Kosten betragen: Eintritt Erwachsene: 5,- Euro; ermäßigt: 3,- Euro (Studierende, Lehrlinge, Senior:innen, Menschen mit Behinderung) + 2,- Euro pro Person für die Führung. Der Eintritt wird dann vor Ort kassiert.
Wer waren die Frauen, die sich in der Habsburgermonarchie und der Zwischenkriegszeit in Österreich für Frauenstandpunkte und Frauenpolitik einsetzten? In welchen Frauenvereinen und –organisationen engagierten sie sich für Frauenrechte und Fraueninteressen? Wann und wo sind Personen und Frauenvereine in Erscheinung getreten? Welche Beziehungen gab es zwischen AkteurInnen und welche Netzwerke bildeten sich zwischen Frauenorganisationen? Welche Publikationen wurden von Frauenvereinigungen herausgegeben? Was wurde zu Frauenforderungen oder zur sogenannten Frauenfrage publiziert? In welcher Weise wurde die Frauenbewegungsgeschichte bereits im frühen 20. Jahrhundert reflektiert?
Diese und ähnliche Fragen beantwortet “Frauen in Bewegung 1848–1938“. Personen, Frauenorganisationen und ihre Aktivitäten werden anhand ihrer Dokumente sowie weiterer Informationen präsentiert. Dies geschieht mittels Kurzdarstellungen zu Personen und Frauenorganisationen, Nachweisen zu Quellen und Sekundärliteratur sowie Verlinkung zu Volltext-Dokumenten.
Das Projekt Stolpersteine wurde hier am Blog bereits mehrmals vorgestellt. Vor 10 Jahren sammelten wir die ersten Fotos und Unterlagen für einen Blogbeitrag. Während dieser Jahre habe ich wieder über rechtsextremistische Vandalenakte an diesen Gedenkstellen an jene Menschen, die grausam verfolgt und oftmals getötet wurden, gelesen.
Eines unserer Grundprinzipien der Zweiten Republik und auf dem unsere Demokratie aufgebaut ist der Antifaschismus. Wenn jetzt konservative und rechte Parteien den Antifaschismus in sogenannte linksextreme Eck zu drängen, ist der Versuch das Blut von Millionen Toten aus den Kriegen, politischen Morden, der Shoa, den Konzentrationslagen, den Anschlägen, die Nazis, Austrofaschisten und Rechtsextremisten zu verantworten haben, weg zu wischen. Sie betreiben Hetze, Spaltung, Herabwürdigung und sie greifen zu allen Mitteln. Sie horten Waffen für den Tag „X“, sie veranstalten Schieß- und Militärübungen, sie beschmieren Denkmäler und Gedenkstätten und sie vergiften unsere Gesellschaft mit ihrer faschistischer u d rechtsradikaler Ideologie.
Das Hauptprogramm der Sozialdemokratie war, die demokratische Republik gegen den Faschismus jeder Art zu verteidigen. (Josef Witternigg)
Der 1881 geboren Josef Witternigg war Mitglied des Gemeinderates der Stadt Salzburg, Klubvorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion, Abgeordneter zum Salzburger Landtag und zum Nationalrat und schließlich am 12. Februar 1934, als der Parteivorstand in Wien zum Generalstreik aufrief, eine der Schlüsselfiguren beim kampflosen Abgang der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Salzburg. 1934 wurde Witternigg in Haft genommen, in der er mehrere Wochen lang verblieb. Witternigg erlitt in der politischen Verfolgung unter der österreichischen Diktatur schwere gesundheitliche Schädigungen, an deren Folgen er 56-jährig verstarb.1