Erinnerungsstein für die Opfer der  NS-Herrschaft in Straubing

Wir besuchten in Straubing den Historischen Friedhof St. Peter. Dabei entdeckten wir diesen Gedenkstein. Am Gedenkstein ist ein QR-Code angebracht, der zu diesem Eintrag führt.

Das wohl dunkelste Kapitel Deutschlands hinterließ auch in Straubing seine Spuren:

In den letzten Kriegstagen 1945 wurde das KZ Flossenbürg im Oberpfälzer Wald aufgelöst und die überlebenden Häftlinge nach Dachau verfrachtet. Der Marsch dieser Menschen führte über Straubing. Sie lagerten für 3 Tage am Hagen ohne Essen und Trinken. Diejenigen, die in Straubing straben oder umgebracht wurden, wurden  in einem Sammelgrab im Friedhof St. Peter und am Waldfriedhof beerdigt. Der Friedhof St. Michael wurder am 18.04.1945 schwer beschädigt und war nicht belegbar. Und so liegen alle Nationalitäten, politischen Häftlinge, religiösen Häftlinge in den Sammelgräbern beerdigt, daran erinnert dieser Gedenkstein.

Familie Willinger

Die Zerstörung der Demokratie – Österreich, März 1933 bis Februar 1934

Ausstellungsort: Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett
23. Mai 2023 bis 16. Februar 2024

Mit der Ausschaltung des Parlaments begann im März 1933 die Zerstörung der Ersten Republik. Die so beginnende Umwandlung Österreichs in einen autoritären Staat mit faschistischem Zuschnitt kam keineswegs plötzlich und verlief vorerst weder laut noch kämpferisch. Schrittweise, stets unter dem Anschein der Legalität, schaltete die Regierung Dollfuß zwischen März 1933 und Februar 1934 mittels Notverordnungen und unter permanentem Verfassungsbruch die Einrichtungen der Demokratie aus.

„In Ruhe und Ordnung“ wurden so Parlamentarismus, Sozialstaat, Grund- und Freiheitsrechte, Verfassung und das Rote Wien ausgehebelt. Wie eine übermächtige Exekutive die politische Opposition mit administrativen Mitteln, staatlicher und letztlich auch Waffengewalt ins Abseits drängen und sie schließlich ganz ausschalten kann, zeigt dieses knappe Jahr als durchaus aktuelles Lehrstück.

Ausstellungsfolder zum Runterladen

Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett
1010 Wien, Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6, Glaslift, 1. Stock
T: +43 (0)1 4000 84920
Montag bis Freitag, 9.00 bis 19.00 Uhr
Eintritt frei!
Geschlossen: Samstag, Sonntag, Feiertage
31. Juli bis 18. August, 24. und 31. Dezember 2023

Kriegsgefangene und Flüchtlinge in Wagna

Wir sind mit den Rädern Ende Mai am Weg zum Sulmspitz bei Leibnitz unterwegs. Ein/e Geocacher*in hat uns mit dem Listing zu diesem Cache hierher gelockt.

Die Geschichte des Italienischen Friedhofs geht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. In Wagna befand sich bis zum Ende des 1. Weltkrieges ein Barackenlager. Ca. 22000 Italiener, die aus Friaul hierher gebracht wurden, befanden sich dort. Aufgrund der damaligen sanitären Verhältnisse starben fast 3000 italienische Gefangene an Cholera, Typhus und Fleckfieber und wurden auf diesem Italienischen Friedhof beigesetzt. Der Italienische Friedhof bildet seit dem eine Gedenkstätte und soll an die schreckliche Zeit des 1. Weltkrieges erinnern.

Krissy97 in Cimitero Italiano
Weiter in der Geschichte des Lagers

Marie Zwergfeld

„Die Erinnerungs-Steine sollen uns zum Nachdenken darüber anregen, dass Respekt, Toleranz und Solidarität zwischen den religiösen, ethnischen und kulturellen Gruppen die Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben sind. Und darüber, dass ein solches friedliches Zusammen­leben alternativlos ist.“

Marcus Franz, Bezirksvorsteher in Favoriten 2

An der Fassade des Haues 10., Ahornhof 10 wurde im April 2019 eine Wandtafel des Vereins “Steine der Erinnerung” angebracht. Die Tafel erinnert an eine ehemalige Bewohnerin des George-Washington-Hofs, Marie Zwergfeld. Sie wurde Opfer der antisemitischen Verfolgung des nationalsozialistischen Regimes. Das Erinnerungszeichen thematisiert

Deportation und Ermordung während des Nationalsozialismus. Stifter des Steins war der Verein Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocausts.1

Marie Zwergfeld, geb. Roubíček, wurde am 19. September 1896 in Dvorce, Tschechoslowakei als Tochter von Moritz Roubíček und Františka geb. Gregr geboren. Sie hatte drei ältere Geschwister, Charlota (1889-?), Leo (1892-?) und Oskar (1894-1945).
Sie verließ ihre Heimat Kamenitz an der Linde und kommt mit ihrem Bruder Oskar im Mai 1918 für ein Jahr nach Wien. Nach einem Jahr kehrte sie zurück nach Tschechien.

Weiter in der Familiengeschichte von Marie Zwergfeld

Nationales Widerstandsdenkmal im Hafen von Ermoupoli 

Am Hafen von Ermoupoli

Die Besetzung der Insel Syros durch die Italiener und Deutschen im Zweiten Weltkrieg hatte verheerende Auswirkungen. Die feindlichen Truppen beschlagnahmten die gesamte landwirtschaftliche Produktion, um sie an die Front zu schaffen, und ließen die Bevölkerung kaltblütig verhungern. Industriegüter wurden ebenfalls von der Insel geraubt und ihre Fabriken stillgelegt.1

„Die 8000 Hungertoten der Italienisch-Deutschen Besetzung von 1941 – 1944 senden an die ganze Welt eine Botschaft des Friedens.“
Gemeinde Ermoupoli 1984

Vor allem im Winter 1941/42 war die Hungersnot extrem groß mit tausenden Toten.


Quellenverzeichnis

Vier Straßennamen wegen NS-Belastung werden in Linz geändert.

Eine Kommission von Expert:innen hat vier Namensgeber von Linzer Straßennamen als besonders NS-belastet herausgefiltert. Die Stadt Linz wird diese Strassen umbenennen.1

  • Komponist Hans Erich Pfitzner – überzeugter und radikaler Antisemit.
  • Ferdinand Porsche – er hatte eine zentrale Funktion in der NS-Kriegswirtschaft.
  • Unterhaltungskünstler Franz Resl – NS-Propagandist, der einen radikalen Antisemitismus vertrat.
  • Bischof Johannes Maria Gföllner – er propagierte 1933 in einem Hirtenbrief den Antisemitismus.
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Open-Access-Zeitschrift der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

coMMents (chronicle of the Mauthausen Memorial: current studies) ist eine Open-Access-Zeitschrift der KZ-Gedenkstätte

Mauthausen für wissenschaftliche Artikel zur Geschichte des KZ-Mauthausen und seiner über 40 Außenlager. Von den Autor*innen werden keine Publikationsgebühren erhoben und Leser*innen stehen die Artikel als Download kostenlos zur Verfügung. Zur Zeitschrift

Gedenkstätte in Skibotn

Skibotn ist ein Dorf in der Gemeinde Storfjord in der nordnorwegischen Provinz Troms og Finnmark. Das Areal diente während des Zweiten Weltkriegs zur Beerdigung toter Kriegsgefangener. Die Häftlinge wurden später im Rahmen der Aktion Asphalt verlegt. Zur Aktion Asphalt gibt es einen Hinweis beim Artikel zur Kriegsgräberstätte in Tjøtta (siehe Link). Dass wir diese Gedenkstätte entdecken verdanken wir einem Geocacher, denn wir haben sonst nirgends einen Hinweis gesehen.

Die Gedenkstätte befindet sich in Skibotn gegenüber eines Friedhofs am Gammelveien.
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Die Gedenkstätte in Sommerset

Von April 1943 bis Mai 1945 starben über 2.000 Menschen an den Folgen der Zwangsarbeit, um das Großprojekt der Nazis in Norwegen zu vollenden: den Bau der Nordlandbahn und der Polarbahn. Die meisten von ihnen waren sowjetische Kriegsgefangene.(2)

Die Flucht aus Kalvik war eine der umfangreichsten Fluchten von Gefangenen aus einem deutschen Gefangenenlager im Norwegen der Besatzungszeit. Fast 50 Häftlinge waren daran beteiligt. 11 Häftlinge wurden bei dieser Flucht erschossen, während 12 Häftlinge es über den Berg nach Schweden schafften! (1)

Brigitte und ich entdeckten diese Gedenkstätte zufällig durch ein Hinweisschild auf der E6.

Das Gefangenenlager in Kalvik war eines der vielen Kriegsgefangenenlager, die entlang der geplanten Eisenbahnstrecke von Fauske nach Narvik errichtet wurden. Hier waren rund 300 sowjetische Kriegsgefangene inhaftiert.

Gleichzeitig ist diese Flucht außergewöhnlich gut dokumentiert. Ein deutsches Tagebuch gibt uns eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse. Ein Sørfold væringer, der an Bord des Bootes war, auf dem die Gefangenen randalierten, hat später von seinen Erinnerungen erzählt. Ein in den Felsen gehauenes Denkmal bei Sommerset erinnert uns an die 11 erschossenen Gefangenen. Deutsche Häftlingskarten sagen uns, wer diese Häftlinge waren. Der schwedische Polizeibericht bezeugt, dass 12 Gefangenen der Weg in die Freiheit gelungen ist! 

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