Niemals vergessen – Skulptur zum Gedenken der Opfer des NS-Regimes am Flughafen Wien-Schwechat

Rainer endeckte die Skulptur und Inschrift, die am Flughafen Wien – Schwechat an die Zwangsarbeiter des KZ-Mauthausen erinnert.

Im Jahr 1942 wurden Teile der Anlage den Heinkel-Werken (Rostock) übergeben, die hier Flugzeuge produzierten (Heinkel He 219 und He 162„Volksjäger“). Teile des Flughafens dienten ab 7. Dezember 1944 als Außenlager des KZ Mauthausen (KZ-Schwechat II „Santa“), in dem Häftlinge untergebracht waren,

die für die Heinkel-Werke und für die Brauerei Liesing / „Ostmärkische Brau AG“ Zwangsarbeit leisten mussten. 1 Das erste Lager bestand ab Mitte 1943. Es wurde im Sommer 1944 bombardiert und die Häftlinge in das KZ-Kommando Floridsdorf verlegt.Das zweite Lager existierte von Mitte 1944 bis ins Frühjahr 1945. Weiters existierte auf dem Flughafenareal ein Zwangsarbeiterlager.2

Mahnmal von KZ-Häftling mit Propeller bei Terminal 3 – Die Flughafen Wien AG hat zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes mit dem Künstler Arik Brauer das Mahnmal „Niemals vergessen“ errichtet.3
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Die Gedenkstätte des Deutschen Widerstands

Nach unserem Besuch der Gedenkstätte im Vorjahr, wo wir die großartige Trille kennenlernen durften. erreichen wir zum inhaltlichen Abschluss des ersten Tages mit ihr gemeinsam den geschichtlich bedeutsamen Ort. Unsere Gruppe war beteits etwas müde nach den Eindrücken in Steglitz und Moabit, wo wir uns mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Widerstands dagegen auseinandergesetzt haben.

Im Museumportal Berlin wird die Dauerausstellung so beschrieben:

Seit dem 2. Juli 2014 dokumentiert die Dauerausstellung „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ die gesamte soziale Breite und weltanschauliche Vielfalt des Kampfes gegen die nationalsozialistische Diktatur. Die Darstellung von einzelnen Lebensschicksalen und der Entstehung von Netzwerken des Widerstands, von Motiven, Zielen und Aktionen der Menschen und Gruppen im Widerstand und schließlich der Reaktionen des nationalsozialistischen Staates auf die Herausforderung des Widerstands erschließt die unterschiedlichen und vielfältigen Dimensionen aller Bestrebungen, die sich gegen die nationalsozialistische Diktatur richteten.1

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Mahnmal für den Frieden in St. Anna am Aigen

Es erinnert an ein Lager, das sich während der NS-Zeit in St. Anna befand, in dem hauptsächlich ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter zum Bau des Südostwalls interniert waren.

Wir befahren eine schmale Strasse in Richtung zum Grenzübergang nach Slovenien. Etwa 150 Meter vor der Grenze stehen rechts und links der Strasse rechteckige Ziegelsäulen inmitten der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Von weitem wirken sie wie Reste einer nicht mehr vorhandenen Absperrung oder wie Wächter:innen, die die Geschenisse hier bewachen. Was zuerst wie eine symmetrische Anordnung aussieht hat aber in sich eine „Unordnung“. die neugierieg macht.

Es gibt quadrische und rechteckige Säulen. In den Säulen sind alte Ziegelsteine eingebaut. Auf der Säule gegenüber am anderen Straßenrand sind Glasscheiben montiert, worauf das Wort „Frieden“ in mehreren Sprachen steht.
Steht man in der Säulegruppe sind Informationstafeln zum Mahnmal montiert, aber gleichzeitig spürt man die Enge und man steht allein inmitten einer fast übermächtigen Begrenzung, die zwar noch einen Ausblick oder Ausweg bietet, aber doch beklemmend wirkt.

Was ist hier geschehen?

Das Denkmal, entworfen von der Künstlerin Roswitha Dautermann, entstand 2009 im Rahmen der Aktion 72 Stunden ohne Kompromiss der Katholischen Jugend Österreich auf Initiative des ehemaligen ungarischen Zwangsarbeiters Sandor Vandor, der Marktgemeinde St. Anna am Aigen sowie Weihbischof Franz Lackner. Es wurde am 26. April 2009 eingeweiht. Am Standort des Mahnmals, in der so genannten Höll, befand sich das o. g. Barackenlager.

Was ist hier geschehen?

Park der Gedanken

Wir fahren mit unserem Womo gemütlich auf schmalen Strassen nach Gruisla, eine Ortschaft in der Gemeinde Klöch. Die Strasse zwischen den Weinbergen wird immer schmäler und immer vorsichtigerer wird unsere Fahrt. Bald rückt eine farbenprächtige Stele in unser Blickfeld.

Peter Klug schaffte hier eine Sitzgruppe aus Stein mit einer riesigen vierkantigen Stele, die mit 23.000 farbenprächtigen Noppen und einer Inschrift in Deutsch, Englisch, Slowenisch und Ungarisch ausgestaltet ist.

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Das Kriegsgefangenenlager Knittelfeld im Ersten Weltkrieg

Bei einer Geocachingtour entdecken wir beim Lösen diverser Aufgaben die historischen Spuren des Kriegsgefangenenlager in Knittelfeld. Aus der Beschreibung des Geocaches erhalten wir diese Informationen1:

Wer heutzutage das Kulturhaus oder das LKH Knittelfeld, die Landesberufschule, die Hauptschule Lindenallee, die Obersteirische Molkerei, einen der zahlreichen Handels- oder Gewerbebetriebe im Westen der Stadt, den Sportplatz von Rotweiß oder vielleicht den ARBÖ-Stützpunkt besucht, ist sich wahrscheinlich nicht bewusst, dass er auf historisch brisantem Boden steht. Hier – zwischen der Anton-Regner-Straße im Osten, der Kärntner Straße im Süden, der Ingering im Westen und der Maßweger Straße im Norden – befand sich vor knapp hundert Jahren eines der größten Kriegsgefangenenlager der österreich-ungarischen Monarchie! Der Erste Weltkrieg (1914-1918) brachte eine neue Dimension des Schreckens, des Leids, der Zerstörung, eine neue Dimension hinsichtlich des Blutzolls, der Toten, der Verwundeten und auch der Gefangenen, die in zahllosen Lagern interniert wurden.

Am 9. Oktober 1914 sendet das Militärkommando in Graz ein Telegramm an die 8. Abteilung Hochbau im Kriegsministerium in Wien mit der Bitte um die Zuteilung von, wie auch von Zeilinger im korrigierten Angebot verlangt, 400 bis 600 Kriegsgefangenen, um die termingemäße Fertigstellung des Lagers zu garantieren.2
Ob für die geleistete Zwangsarbeit der Gefangenen eine dementsprechende Bezahlung jemals geleistet wurde?

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Die verschwundenen Romasiedlungen im Burgenland

Ein Informationstipp von Elisabeth Luif für unsere Studienreise mit dem Thema – Geschichten der Burgenland Roma und Romnija – von 15. bis 16. Oktober 2022.

„Einfach weg!“

Verschwundene Roma-Siedlungen im Burgenland von Gerhard Baumgartner , Herbert Brettl
ISBN: 9783700321873 , 414 Seiten, erschienen September 2020

Bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten bestanden auf dem Gebiet des Burgenlandes über 120 Roma-Siedlungen, deren historische Wurzeln in zahlreichen Fällen bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen.  Im Rahmen dieses Buchprojektes wurde das Schicksal ihrer BewohnerInnen, insbesondere die Verfolgung und Zerstörung zwischen 1938 und 1945 und die Situation in der Nachkriegszeit, dokumentiert.

Ein Videomitschnitt einer Buchpräsentation – rechts Gerhard Baumgartner
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Gedenkstätte in Skibotn

Skibotn ist ein Dorf in der Gemeinde Storfjord in der nordnorwegischen Provinz Troms og Finnmark. Das Areal diente während des Zweiten Weltkriegs zur Beerdigung toter Kriegsgefangener. Die Häftlinge wurden später im Rahmen der Aktion Asphalt verlegt. Zur Aktion Asphalt gibt es einen Hinweis beim Artikel zur Kriegsgräberstätte in Tjøtta (siehe Link). Dass wir diese Gedenkstätte entdecken verdanken wir einem Geocacher, denn wir haben sonst nirgends einen Hinweis gesehen.

Die Gedenkstätte befindet sich in Skibotn gegenüber eines Friedhofs am Gammelveien.
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Die Gedenkstätte in Sommerset

Von April 1943 bis Mai 1945 starben über 2.000 Menschen an den Folgen der Zwangsarbeit, um das Großprojekt der Nazis in Norwegen zu vollenden: den Bau der Nordlandbahn und der Polarbahn. Die meisten von ihnen waren sowjetische Kriegsgefangene.(2)

Die Flucht aus Kalvik war eine der umfangreichsten Fluchten von Gefangenen aus einem deutschen Gefangenenlager im Norwegen der Besatzungszeit. Fast 50 Häftlinge waren daran beteiligt. 11 Häftlinge wurden bei dieser Flucht erschossen, während 12 Häftlinge es über den Berg nach Schweden schafften! (1)

Brigitte und ich entdeckten diese Gedenkstätte zufällig durch ein Hinweisschild auf der E6.

Das Gefangenenlager in Kalvik war eines der vielen Kriegsgefangenenlager, die entlang der geplanten Eisenbahnstrecke von Fauske nach Narvik errichtet wurden. Hier waren rund 300 sowjetische Kriegsgefangene inhaftiert.

Gleichzeitig ist diese Flucht außergewöhnlich gut dokumentiert. Ein deutsches Tagebuch gibt uns eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse. Ein Sørfold væringer, der an Bord des Bootes war, auf dem die Gefangenen randalierten, hat später von seinen Erinnerungen erzählt. Ein in den Felsen gehauenes Denkmal bei Sommerset erinnert uns an die 11 erschossenen Gefangenen. Deutsche Häftlingskarten sagen uns, wer diese Häftlinge waren. Der schwedische Polizeibericht bezeugt, dass 12 Gefangenen der Weg in die Freiheit gelungen ist! 

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Vergessen

Zwangsarbeiter, Fremdarbeiter, Kriegsgefangene

Georg Luif eröffnete am 28. Mai im 70er Haus der Geschichten in Mattersburg die Ausstellung zur Zwangsarbeit. 40 interessierte Gäste folgten bei sonnigen Wetter seinen Ausführungen im Garten des Geschichtehauses.

Zwangsarbeit seine Formen und Ausprägungen Merkmale

Georg Luif stellt die Stratgie des NS-Apparats dar, die Arbeitskräfte als “Kriegsbeute” betrachtete. Die zwangsweise Rekrutierung von Arbeiter*innen in militärisch eroberten Gebieten durch die Organisation Todt als paramilitärische Bautruppe sicherten den deutschen und heimischen Betrieben ausreichend Arbeitsplätze für die Rüstungsproduktion. Aber auch heimische Landwirtschaftsbetriebe, wie einzelne Besucher*innen schilderten, hatten Frauen als billige Arbeitskräfte zur Aushilfe.

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KZ-Gedenkstätte Dipoldsau

Wir sind am Weg durch das schöne Ennstal von der Steiermark kommend nach Großraming in Oberösterreich. Einige Kilometer vorher haben wir das Ennskraftwerk Schönau passiert. Ein an Geschichte interessierter Geocacher hat diese Gedenkstätte beschrieben, um auf die Greueltaten in diesem Nebenlager von Mauthausen hinzuweisen.

Die Gedenkstätte liegt direkt an der B115 (47°51′48.89″N 14°36′38.88″E). Ein paar Parkplätze sind vorhanden, um zum Gedenken innehalten zu können.

„Es ist geschehen – also kann es wieder geschehen?“

Beim Lesen und Fotografieren werde ich wie ein Strudel in diese Ereignisse hineingerissen. Unvorstellbar für mich dieses Leid der gequälten Menschen, die als Zwangsarbeiter*innen hier ihr Leben lassen mussten. Oftmals frage ich mich – was hätte ich getan? Hätte ich zugesehen, wäre ich im Widerstand gewesen – schwierig zu beantworten, obwohl ich seit ich politisch denken kann, gegen den Faschismus öffentlich und bei vielen politischen Veranstaltungen mich klar und eindeutig positioniert habe. Beim Betrachten der Bilder befällt mich heftige Traurigkeit. Mir ist es nicht möglich distanziert die Texte und Bilder aufzunehmen. Die Bilder, die ich selbst hier mache, dienen meiner persönlichen Bearbeitung dieser grauslichen geschichtlichen Ereignisse. Sie erinnern mich, dass ich selbst ein Beitrag zur Erinnerung leisten kann. Dieser Artikel ist mein Beitrag, mein Versuch, die Geschichte der Opfer in Erinnerung zu rufen, um daraus zu LERNEN.
Beim Schreiben dieser Zeilen fallen mir die Worte der Überschrift diese Absatzes ein, die ich bei der Eröffnung der österreichischen Gedenkstätte im Ausschwitz vor ein paar Tagen gehört habe. Oskar Deutsch hat sie als Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in seiner Rede zitiert. Was mich wirklich beunruhigt ist die Frage:Wird es wieder geschehen? „

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