Der lange Schatten des Faschismus

Etwa 130 Frau/Mann-Stunden an Vorbereitungszeit von Kolleg:innen für die Auswahl der Texte, Schreiben eines Designs und der Gestaltung einer Präsentation. Super Mithilfe durch Expert:innen in der FAKTory, die uns bei den Vorbereitungsarbeiten vor Ort super unterstützt haben.
Eigentlich ist es oft bei Veranstaltung so, dass wir bis zur Veranstaltung hoffen, dass genügend Teilnehmer:innen kommen und dann begeistert sind, wenn die Besucher:innen den Weg zu uns finden. Diesmal war die Begeisterung von Anfang gegeben, als täglich immer mehr Anmeldungen in unserem Email-Account landeten. Ein paar Tage vor der Veranstaltung stellte sich uns die Frage “Haben alle Platz?”


1934 war es in Europa drei faschistischen Diktatoren und den dazugehörigen Beweg-ungen gelungen, die Regierungen zu übernehmen, zwei davon stellten fast die Hälfte der Außen-grenzen Österreichs.

Das Deutsche Reich wollte den Wunsch vieler Österreicher:innen nach dem “Anschluss” erfüllen, während das faschistische Italien sich als Schutzmacht gerierte, um eben das zu verhindern. Diese Unterstützung gewährte Mussolini einem Regime, das seit dem März 1833 als ständische Diktatur regierte und damit dem korporatistischen Ideal der Faschisten nahestand.

Berthold Molden im Tagebuch 2/2024 im Artikel – Das Echo des Februar 1934
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„Im Gebrüll der Dollfuß’ Kanonen…“

Symposium zum 90. Jahrestag des Februaraufstands
10. und 11. Februar 2024
Uni Campus Altes AKH

Das Bündnis 12. Februar organisiert anlässlich des 90. Jahrestages der Februarkämpfe das Symposium „Im Gebrüll der Dollfuß‘ Kanonen…“. Es findet bei freiem Eintritt am Uni Campus Altes AKH (Spitalg. 2-4, 1090 Wien) statt.

Das Symposium behandelt die Themenblöcke Austrofaschismus und Februarkämpfe. Durch die breite Fächerung der Themen wird eine umfassende gesellschaftliche und politische Analyse des Austrofaschismus und der Februarkämpfe geboten.

In der Programmarbeit wurde einem unterschiedlichen Wissensstand der Besucher:innen Rechnung getragen. Neben spezialisierten Beiträgen, die einzelne Aspekte genau behandeln, wird es auch umfassende Beiträge geben, die dazu dienen, einen ersten Einblick in die Themenkomplexe zu gewinnen bzw. diese miteinander zu verknüpfen.
Im Rahmen der einzelnen Veranstaltungen wird auch Raum für Fragen und Diskussion geboten.

Die Aula am Campus ist der zentrale Anlauf- und Informationspunkt des Symposiums. Dieser Empfangs- und Aufenthaltsraum steht Publikum und Vortragenden zur Verfügung, er dient damit auch als Ort der Kommunikation. Neben Infos, Kaffee und Kuchen, gibt es dort auch einen Büchertisch sowie die Ausstellung der Linoldrucke aus „Als die Nacht begann…“.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Gedenken in Wöllersdorf am 10. Februar 2024

Das austrofaschistische Regime richtete Anhaltelager für sozialdemokratische Funktionär*innen und Februarkämpfer*innen ein. Die – ohne rechtsstaatlichen Schutz – inhaftierten Menschen litten enorm unter der Freiheitsberaubung. Übergriffe des Wachpersonals waren an der Tagesordnung. Die Kosten der Haft musstendie Opfer selbst bezahlen. Meist fiel der Alleinverdienst weg, die zurückgebliebenen Angehörigen litten Hunger wurden delogiert.
Quelle: Otto Bauer – Der Aufstand der österreichischen Arbeiter, kommentiert und herausgegeben von Werner Anzenberger, Anja Grabuschnig, Hans-Peter Weingand, ÖGB-Verlag, 2021 Wien, ISBN 978-3-99046-516-5

Redner:innen

  • Dr.Gerlinde Sauerschnig – Bezirksvorsitzende der Freiheitskämpfer Wiener Neustadt
  • Petra Tanzler – Nationalrätin, Bezirksvorsitzende der SPÖ Wiener Neustadt
  • Dr. Günther Sidl – Abgeordneter zum Europäischen Parlament
  • Mag. Sven Hergovich – Landesrat, Vorsitzender der SPÖ Niederösterreich

Filmarchiv Austria zu 90 Jahre Februar 1934

Zum 90. Mal jährt sich heuer der Bürgerkrieg von 1934 – eine Zeitenwende für Österreich. Die Erste Republik geht jäh zu Ende, was in den nächsten vier Jahren folgt, ist eine »ständestaatlich drapierte Diktatur«: der Austrofaschismus. Die vier Programme geben nicht nur anhand zeitgeschichtlicher Dokumente Einblick in die Dramatik der Auseinandersetzungen, sondern werfen auch Schlaglichter auf die Spuren, die jene Februartage in der österreichischen Filmgeschichte hinterlassen haben.

Zu den Programmen des
Film – Specials Februar 34

Zu den Programmdetails

Neue Lesung zur “Ungarische Beste”

Wer sich eine Draufgabe von der Generalversammlung holen will oder wer damals terminlich nicht konnte, für den/die gibt es jetzt eine Gelegenheit Maxa Danesi zu hören.

Achtung: diesmal wird um Anmeldung gebeten unter: kontakt@ortnerbuecher.at oder 0664/9210038.

Rote Spuren am Friedhof Feuerbestattung Simmering (Urnenhain)

Die Rolle der Feuerbestattung in der Arbeiter:innenbewegung

Unter Bürgermeister Jakob Reumann erfolgte 1922 die Grundsteinlegung zum Krematorium auf dem Wiener Zentralfriedhof gegenüber dem Tor 2. Trotz Versuchen der christlich-sozialen Bundesregierung, unterstützt von der katholischen Kirche, die Inbetriebnahme zu verhindern, wurde das Krematorium am 17. Dezember 1922 eröffnet.

Bei unserem Rundgang informieren wir über die Anfänge der Feuerbestattung unter Bürgermeister Jakob Reumann. Wir besuchen bekannte und oftmals vergessene Gewerkschafter:innen und Sozialdemokrat:innen, die für ein besseres Leben der Arbeiter:innen gekämpft haben.

  • Termin: 25. Jänner 2025 – 11:00 Uhr
  • Treffpunkt: Eingang Krematorium gegenüber dem Tor 2 des Zentralfriedhofs
  • Anreise: Mit der U3 Endstation Simmering und weiter mit der Linie 11 oder 71 bis zu Zentralfriedhof Tor 2.
  • Anmeldung: bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at
  • Alle unsere geschichtlichen Spaziergänge können von allen besucht werden und sind gratis.

Rote-Spuren-Brunch: Demokratie versus Autokratie

Vor 175 Jahren führte der Aufstand der Arbeiter:innen in den Vorstädten Wiens zum Beginn demokratischer Strukturen. Viele der Ideen der damaligen Zeit sind auch heute in unserem Umfeld immer noch umkämpft. Viele sehen Demokratie als eine Art Herrschaftsform, wo man wählen geht und dann Parlamentsdebatten geführt werden. Die Demokratie lebt vom politischen Gegensatz, ideologischem Kampf und moralischen Auseinandersetzungen. All die Debatten entfalten nur dann eine schöpferische Kraft, wenn Menschen miteinander ihre Ideen und Ansichten dazu austauschen. Die Roten Spuren laden ein zu einem Brunch mit Diskussion und Fotoworkshop.

Termin: 26. Jänner 2024 von 09:30 bis 17:00
Ort: Bei Brigitte und Werner Drizhal, Josef-Haas-Gasse 8/5/9, 1110 Wien
Anmeldung bis 19.1.2024 mit Telefonnummer per E-Mail unter rote.spuren@chello.at

Teilnehmer:innenbeitrag: €15.- Inkludiert ist ein Brunch, Ticket für Öffentliche Verkehrsmittel, Kaffee/Getränk in der Faktory und 10 Postkarten mit den besten Motiven.

Wir suchen noch 4 Personen, die gut frühstücken und über Demokratie diskutieren wollen, und mit uns fotografieren gehen.

Programm:

  • 09:30 Beginn mit einem gemütlichen Brunch
  • 10:00 Inhaltliche Diskussion zu den Themen. Jede/r entwickelt für sich einen Beobachtungsfocus zum Fotografieren im öffentlichen Raum.
  • 11:30 Ein paar Tipps zum Fotografieren.
  • 12:00 Gemeinsame Abfahrt in den “Öffentlichen Raum”.
  • 15:00 Wir treffen uns wieder in der FAKTory. Präsentieren der besten Fotos. Auswahl der Fotos und den dazu passenden Statements für Postkartenmotive.
  • 17:00 Ende

Nach dem Workshop bekommt jede/r Teilnehmer:in 10 Postkarten mit den von euch ausgewählten Motiven und Statements zu Demokratie.
Begleitet wird der Workshop von Maxa Danesi, Brigitte und Werner Drizhal

Der lange Schatten des Faschismus in Österreich von 1930 -1936

90 Jahre Februar 1934

Wie die Demokratie und Arbeiter:innenbewegung gezielt von Heimwehr, christlichsozialem Bauernbund und der Christlichsozialen Partei zerstört wurde, um einen autoritären Ständestaat nach faschistischen Vorbild zu errichten.

Mit Texten und Musik werden wir historische Ereignisse der Jahre 1930 bis 1936 aus Sicht der Akteur:innen und Betroffenen aus dem Schatten des Vergessens hervorholen. Immer öfter stellen wir uns auch heute die Frage „Wird es notwendig, sich gegen staatliche Instanzen zur Wehr zu setzen, die die demokratischen Freiheiten und Rechte beseitigen wollen?“

Termin: Donnerstag, den 8. Februar 2024 um 18 Uhr 30
Veranstaltungsort: FAKTory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien
Veranstaltungskooperation: FAKTory, Rote Spuren – Verein zur Förderung von
ArbeiterInnengeschichte, Arbeitsgemeinschaft für eine soziale und gerechte Gesellschaft


Anmeldung bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at

Programmablauf:

  • 18:30 Eröffnung und kurze inhaltliche Einleitung der Veranstaltung
  • 18:40 Musik und Texte zu historischen Ereignissen (beispielhafte Aufzählung)
    1930 – Korneuburger Eid
    1931 – Pfrimer Putsch
    1933 – Ausschaltung des Parlaments, Verbot von KPÖ, Schutzbund,
    Demoverbot am 1. Mai, SDAP-Parteitag
    1934 – Bürgerkrieg, Bildung der Revolutionären Sozialisten
    1935 – Untergrundarbeit der Arbeiter:innenbewegung
    1936 – Sozialistenprozesse, Internationale Brigaden in Spanien
  • 20:15 Gemeinsamer Austausch zu den Eindrücken des Abends bei einem Buffet
  • 21:30 Ende der Veranstaltung