Rote-Spuren-Brunch: Demokratie versus Autokratie

Vor 175 Jahren führte der Aufstand der Arbeiter:innen in den Vorstädten Wiens zum Beginn demokratischer Strukturen. Viele der Ideen der damaligen Zeit sind auch heute in unserem Umfeld immer noch umkämpft. Viele sehen Demokratie als eine Art Herrschaftsform, wo man wählen geht und dann Parlamentsdebatten geführt werden. Die Demokratie lebt vom politischen Gegensatz, ideologischem Kampf und moralischen Auseinandersetzungen. All die Debatten entfalten nur dann eine schöpferische Kraft, wenn Menschen miteinander ihre Ideen und Ansichten dazu austauschen. Die Roten Spuren laden ein zu einem Brunch mit Diskussion und Fotoworkshop.

Termin: 26. Jänner 2024 von 09:30 bis 17:00
Ort: Bei Brigitte und Werner Drizhal, Josef-Haas-Gasse 8/5/9, 1110 Wien
Anmeldung bis 19.1.2024 mit Telefonnummer per E-Mail unter rote.spuren@chello.at

Teilnehmer:innenbeitrag: €15.- Inkludiert ist ein Brunch, Ticket für Öffentliche Verkehrsmittel, Kaffee/Getränk in der Faktory und 10 Postkarten mit den besten Motiven.

Wir suchen noch 4 Personen, die gut frühstücken und über Demokratie diskutieren wollen, und mit uns fotografieren gehen.

Programm:

  • 09:30 Beginn mit einem gemütlichen Brunch
  • 10:00 Inhaltliche Diskussion zu den Themen. Jede/r entwickelt für sich einen Beobachtungsfocus zum Fotografieren im öffentlichen Raum.
  • 11:30 Ein paar Tipps zum Fotografieren.
  • 12:00 Gemeinsame Abfahrt in den “Öffentlichen Raum”.
  • 15:00 Wir treffen uns wieder in der FAKTory. Präsentieren der besten Fotos. Auswahl der Fotos und den dazu passenden Statements für Postkartenmotive.
  • 17:00 Ende

Nach dem Workshop bekommt jede/r Teilnehmer:in 10 Postkarten mit den von euch ausgewählten Motiven und Statements zu Demokratie.
Begleitet wird der Workshop von Maxa Danesi, Brigitte und Werner Drizhal

Der lange Schatten des Faschismus in Österreich von 1930 -1936

90 Jahre Februar 1934

Wie die Demokratie und Arbeiter:innenbewegung gezielt von Heimwehr, christlichsozialem Bauernbund und der Christlichsozialen Partei zerstört wurde, um einen autoritären Ständestaat nach faschistischen Vorbild zu errichten.

Mit Texten und Musik werden wir historische Ereignisse der Jahre 1930 bis 1936 aus Sicht der Akteur:innen und Betroffenen aus dem Schatten des Vergessens hervorholen. Immer öfter stellen wir uns auch heute die Frage „Wird es notwendig, sich gegen staatliche Instanzen zur Wehr zu setzen, die die demokratischen Freiheiten und Rechte beseitigen wollen?“

Termin: Donnerstag, den 8. Februar 2024 um 18 Uhr 30
Veranstaltungsort: FAKTory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien
Veranstaltungskooperation: FAKTory, Rote Spuren – Verein zur Förderung von
ArbeiterInnengeschichte, Arbeitsgemeinschaft für eine soziale und gerechte Gesellschaft


Anmeldung bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at

Programmablauf:

  • 18:30 Eröffnung und kurze inhaltliche Einleitung der Veranstaltung
  • 18:40 Musik und Texte zu historischen Ereignissen (beispielhafte Aufzählung)
    1930 – Korneuburger Eid
    1931 – Pfrimer Putsch
    1933 – Ausschaltung des Parlaments, Verbot von KPÖ, Schutzbund,
    Demoverbot am 1. Mai, SDAP-Parteitag
    1934 – Bürgerkrieg, Bildung der Revolutionären Sozialisten
    1935 – Untergrundarbeit der Arbeiter:innenbewegung
    1936 – Sozialistenprozesse, Internationale Brigaden in Spanien
  • 20:15 Gemeinsamer Austausch zu den Eindrücken des Abends bei einem Buffet
  • 21:30 Ende der Veranstaltung

Der Ruf nach Freiheit – Bauernaufstand in Freistadt

Der Ruf nach Freiheit und die Ausübung protestantischer Gottesdienste entsprechend den Regeln des Augsburger Religionsfriedens ließ 1626 nach der Besatzung der Söldner des bayrischen Fürsten, die oberösterreichischen Bauern revoltieren. Aus diesem Grund schlossen sich den Bauern auch Städtebürger und protestantische Adlige an. Viele aus Böhmen Geflüchtete bildeten besonders in der zweiten Phase des Aufstandes eigene Rebellen-Abteilungen zur Unterstützung der Bauern.

Eine Wirtshausrauferei mit bayerischen Soldaten am 17. Mai 1626 in Lembach, bei der mehrere Menschen starben, war dann der unmittelbare Auslöser für das Ausbrechen blutiger Aufstände. Stefan Fadinger, Bauer aus Parz bei St. Agatha, wurde zum Anführer der rebellierenden Bauern im Hausruck- und Traunviertel gewählt und sein Schwager, der Gastwirt Christoph Zeller aus St. Agatha, wurde der Bauernführer im Mühl- und Machlandviertel.1

Pfarrhöfe und Klöster (etwa das Stift Schlägl) wurden geplündert. Die Unruhen breiteten sich aus. Insgesamt standen rund 40.000 Bauern unter Waffen.

Die Städte Wels, Steyr, Vöcklabruck und Gmunden konnten die Bauern in ihre Gewalt bringen. Zwischen 6. Mai und 30. Juni 1626 belagerten sie unter der Führung von Hans Christoph von Haiden (Hayden) Freistadt, das sie schließlich einnehmen konnten. 


Quellenangaben

  1. Forum Oberösterreich ↩︎

“Rote Banditen”. Geschichte einer sozialdemokratischen Familie

Einladung zur Buchpräsentation und zur Ausstellung

Im Rahmen der Ausstellung “Die Zerstörung der Demokratie. Österreich März 1933 bis Februar 1934”. im Wiener Rathaus findet am

Dienstag, 13. Februar 2024, um 17 Uhr, Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse,
Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien

die Buchpräsentation “Rote Banditen” von Wilhelmine Goldmann statt.

Programm:

Im Gespräch
Wilhelmine Goldmann, Autorin
Werner Michael Schwarz, Historiker – Wien Museum

Davor laden wir Mitglieder des Vereins Rote Spuren zum Besuch der Ausstellung “Die Zerstörung der Demokratie. Österreich März 1933 bis Februar 1934” ein.

  • Treffpunkt: 15.00 Uhr, Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse,
  • Anmeldungen unter rote.spuren@chello.at

Zum Buch:

Wilhelmine Goldman gehört zu den VertreterInnen jener Generation, die erst sehr spät angefangen hat, Fragen zu stellen. Die Geschichte ihrer Familie, vor allem die folgendschweren Auswirkungen des österreichischen Bürgerkriegsjahres 1934, blieb ihr lange verborgen. Es bedurfte mührsamer Recherchearbit, um sie an die Oberfläche zu holen. Das Ergebnis ist eine über das Private hinausgehende Erzählung einer österreichischen Arbeitergeschichte.

Mehr hier dazu.

Internationale Solidarität bei Tesla für einen Kollektivvertrag

Der Artikel im Standard vom 14. Dezember zieht einen Bogen über die beteiligten Gewerkschaften, die für einen Kollektivvertrag von 130 Mechanikerinnen und Mechaniker bei Tesla in Schweden kämpfen.

Welche Gewerkschaften und Beschäftigte beteiligen sich an dieser Auseinandersetzung für gerechten Lohn und gesicherte Arbeitsbedingungen?

  • Gewerkschaft IF in Schweden
  • Postgewerkschaft
  • Schwedische, dänische, norwegische, finnische Hafengewerkschafter
  • Dänische Transportarbeitergewerkschaft hat ihre Faher:innen dazu aufgefordert keine Tesla zu transportieren.
  • Elektriker in Schweden verweigern die Wartung der Ladesäulen in Schweden
  • Reinigungspersonal ist aufgerufen, die Ausstellungsräume des Herstellers nicht mehr zu säubern
  • Die Transportarbeitergewerkschaft will den Müll von 11 Tesla-Standorten nicht mehr abholen.

Ein Beispiel für tolle SOLIDARITÄT. Wir sollten für die HANDELSANGESTELLTEN in Österreich ähnliche Aktionspläne entwickeln.

Weiterlesen

Widerstand gegen den Faschismus in Hackenbuch

Nach längerer Zeit wieder ein Artikel über die Arbeiter:innenbewegung im Bezirk Braunau in der Ersten Republik. Hackenbuch ist ein Ortsteil der Gemeinde Moosdorf. Der Ort liegt inmitten des Ibmer Moor und erlebte seinen Aufschwung am beginnenden 20. Jhdt. nach der Errichtung einer Glashütte, die Bürmooser Glasfabrik gehörte. Die Arbeiter kamen aus allen Teilen der Monarchie.1Torfstecher wurden aus dem Sudetenland angeworben, aber auch aus Oberitalien und dem Mühlviertel kamen die Menschen.
Nachdem diese Glashütten Ende der 1920er Jahre ihre Tore schlossen, sanken die Arbeiterdörfer auf den Status von “Notstandsgebieten” ab. Der Großteil der Bewohner von Hackenbuch musste bei den Bauern der Umgebung um Nahrungsmittel, vor allem für die Kinder, betteln. Der folgende Artikel ist ein Versuch die “rote Entwicklung” im Ort in Forme einer Zeitlinie darzustellen.

Trutzburgen der Sozialisten

Nach dem Ersten Weltkrieg bildet sich eine sozialistische Ortsgruppe in Moosbach, wo 5 Genossen aus Hackenbuch dabei sind. In der Salzburger Wacht vom 12. Februar 1919 steht dazu:2

Trotz der Mittagszeit waren Arbeiter aus Hackenbuch, Lehrer, Bauern und Knechte aus Moosdorf und Umgebung erschienen. Nachdem kein Platz mehr war, standen die Leute Kopf an Kopf beim Ausgang, um die Ausführungen des roten Ungeheuers anzuhorchen.

Aus Hackenbuch wurden in die Ortsgruppe gewählt:

  • Friedrich Lenz
  • Rudolf Fischer
  • Ludwig Hain
  • Alois Rosanek
  • Kaufmann Robert Steindler

Durch die große Anzahl an arbeitslosen Menschen war einen guter “Boden” für politische Arbeit. Die Not war so groß, dass sich die Regierung gezwungen sah alle 14 Tage an bestimmten Ausgabestellen je ein halbes Kilo Selchfleisch gratis an Arbeitslose auszugeben.3

Weiterlesen

Menschenhandel und Champagner

Teuer und zu Anlässen wie den Opernball serviert, aber garniert mit Menschenhandel und Sklavenarbeit.

Wir haben uns gestern die ARTE – Dokumentation “Re: Ausgebeutet für Champagner” angesehen. Die Weinlese in der Champagne wird von zehntausenden Arbeitsmigrant:innen erledigt. Fette Umsatz- und Gewinnsteigerungen, aber bei den im Akkord arbeitenden “Sklaven”, kann es schon sein, dass man vier Tage arbeitet, und keinen Lohn bekommt, weil Die “Agenten” von der Subfirma verschwunden sind. In der Oktobernummer der Zeitschrift Vinaria heisst es dazu:

“Das Regionalkomitee der Gewerkschaft CGT unter Generalsekretär José Blanco hatte die Einleitung einer Untersuchung durch diesen Staatsanwalt gefordert und in einem offenen Brief an den Präfekten “unerträgliche Methoden in Bezug auf den Einsatz von Saisonarbeitern” angeprangert. Vor allem Subunternehmen der eigentlichen Arbeitskräftevermittler beschäftigen dabei Menschen aus Entwicklungsländern, die illegal ins Land gekommen waren und den Sklaventreibern schutzlos ausgesetzt sind.”

Weiterlesen

“Roma-Advent” mit Lesung und Buchpräsentation

Der Kulturverein österreichischer Roma lädt zum “Roma-Advent”. Der bekannte österreichische Theater- und Filmschauspieler sowie Intendant der Schlossspiele Kobersdorf Wolfgang BÖCK liest heitere und besinnliche Geschichten, Erzählungen und Gedichte zur Adventzeit.

Samstag, 16. Dezember 2023, 16.00 Uhr, Räumlichkeiten des Roma-Dokumentations- und Infomationszentrums, Devrientgasse 1, 1190 Wien

Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43/1/310 64 21 oder E-Mail: office@kv-roma.at

BUCHPRÄSENTATION:

Anlässlich 30 Jahre Anerkennung der Roma als sechste österreichische Volksgruppe wird im Rahmen des Roma-Advents die vom Kulturverein österreichischer Roma herausgegebene Publikation “GLEICHE UNTER GLEICHEN – Der Weg der politischen und sozialen Anerkennung der österreichischen Roma als Volksgruppe 1993″ präsentiert.

Im Anschluss der Lesung gibt es ein gemütliches Beisammensein bei Speis und Trank.
Musik: Balkan Combo

Viennatag im Jüdischen Museum

Das Jüdische Museum Wien und der First Vienna FC 1894 laden zum gemeinsamen „Vienna-Tag“ ins Jüdische Museum Wien ein.

Der First Vienna FC 1894 ist der älteste Fußballverein Österreichs und hat in seiner langjährigen Vereinshistorie eine große jüdische Vergangenheit. Einst war es Baron Nathaniel Rothschild, der als erster Geldgeber fungierte und somit den erfolgreichen Weg der Vienna ermöglichte. Über die Jahre hinweg blieb sich die Vienna ihrer jüdischen Geschichte stets bewusst und setzt auch heute noch als Verein ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus.

Im Rahmen der Ausstellung „Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion“, in der auch die Vienna eine wichtige Rolle spielt, veranstalten wir spannende Vorträge und Führungen in der Ausstellung, sowie ein Einblick in die Historie des First Vienna FC.

Termin: 8. Dezember von 10:00 bis 18:00 Uhr
Alle Vienna Fans, die Ihre Mitgliedschaft oder ein Abo der Saisonen 2022/2023 bzw. 2023/2024 vorweisen, haben an diesem Tag freien Eintritt.
Tickets kaufen
Ort: Jüdisches Museum der Stadt Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien

Programm an diesem Tag

Die Geschichte der Arbeiterbewegung

Die Erstürmung der Barrikade 1848 in Wien – Lithographie von V. Katzler

Im 18. und 19. Jh. entsteht ein neuer Typus Mensch: Der Arbeiter. Statt eines bäuerlichen Daseins, das vom Wetter und Wechsel der Jahreszeiten geprägt wird, bestimmen nun Fabrik, Uhr und Arbeitgeber das Leben der Menschen. Bald tut sich eine Kluft von nie dagewesener Tiefe zwischen Arm und Reich auf. Doch in der Masse der Arbeiter brodelt es: Es ist der Beginn der Geschichte der Arbeiterbewegung, die bis heute anhält.

4 Teile

  • “Nicht länger nichts.” Geschichte der Arbeiterbewegung (1/4)
    Fabrik – Im England des 18. Jahrhunderts schlägt die Geburtsstunde der Arbeiter.
  • “Nicht länger nichts.” Geschichte der Arbeiterbewegung (2/4)
    Barrikade – In Frankreich entstehen die radikalsten sozialistischen und revolutionären Theorien des 19. Jahrhunderts.
  • “Nicht länger nichts.” Geschichte der Arbeiterbewegung (3/4)
    Fließband – Ende des 19. Jahrhunderts dreht sich in den Fabriken alles darum, wie das “Humankapital” genutzt werden kann.
  • “Nicht länger nichts.” Geschichte der Arbeiterbewegung (4/4)
    Auflösung – In den 1940er Jahren werden die Arbeiter in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten wie Sklaven behandelt.