Die Verdichtung der Gewalt – Hadersdorf

Wir treffen uns am Praterstern. Es hat stark abgekühlt und der kalte Wind lässt uns frösteln. Zum Frösteln waren auch die Schilderungen von Winfried Garscha bei der Anreise im Bus als Einleitung zur Gedenkfahrt nach Hadersdorf und Stein.
Ich sitze im Bus und eine frühlingshafte, blühende Landschaft zieht an mir vorbei. Winfried schildert die Gräueltaten und ich frage mich was macht den Nachbarn zum Denunzianten, dessen Meldungen eine Menschenjagd auslöst, die mit brutalen, verbrecherischen Erschießungen endet. Wieviel Hass muss aufgestaut sein, wenn man vom Fenster im ersten Stock den NS-Schergen Tipps gibt, wo sich die freigelassenen Menschen vor deren Schießwut verstecken. Eine mörderische Fratze weil die “Herrenrasse” den blutigsten aller Kriege nicht gewinnt oder doch eine über Jahrhunderte grausige Gruselmaske, die bei der Jagd gegen die “Anderen”, ob es Jüd:innen, Zwangsarbeiter:innen, Migrant:innen sind, über das freundliche Nachbarngesicht gezogen wird. Wieder ein Akt der Mordlust – nein nicht nur SS, Gestapo und Wehrmacht, sondern die Bevölkerung beteiligte sich am Morden der Menschen. Was denken sich jene, die da nicht mitmachten, womöglich unter Lebensgefahr manche versteckt haben. Werden sie als Held:innen gefeiert? Sind sie Leitfiguren der neuen kommenden Epoche? Wir kennen die schmerzhaften Antworten. Und doch gibt es aufblitzenden Initiativen wie an diesem Sonntag, wo wir der Opfer gedenken. Stärken wir diese Akrivitäten, verstärken wir dieses Licht damit es zum Scheinwerfer der Aufklärung werden. Wenn wir das Verschweigen und Zudecken durchdringen, haben wir eine Chance die heutigen Hetzer:innen, Rechtspopulist:innen in die Schranken zu weisen.

Gedenkstätte in Hadersdorf
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Gedenkfahrt zu Ehren der Opfer des NS-Massaker in Hadersdorf und in der Strafanstalt in Stein

Jährliches Gedenken an die Opfer des Massakers im Zuchthaus Stein an der Donau vom 6. April 1945 sowie in Hadersdorf am Kamp vom 7. April 1945.

Aus Wikipedia

Organisation:

  • Termin: Sonntag, 26. März, ab 12 Uhr
  • Abfahrt des Busses: Praterstern/Ecke Heinestraße 12 Uhr
  • 1. Kundgebung der Opferverbände auf dem Friedhof Hadersdorf (13-14 Uhr)
  • 2. Kundgebung der Opferverbände an Kundgebung der Stadt Krems auf dem Friedhof Stein (ab 15 Uhr) und beim Griechendenkmal vor der Justizanstalt, anschließend stilles Gedenken vor den beiden Gedenksteinen im ersten Hof der Justizanstalt.
  • Rückkehr nach Wien vor 18 Uhr
  • Anmeldung: KZ-Verband, Landesleitung Wien, Tel.: 0664/944 72 93, E-Mail: office@kz-verband-wien.at

Gedenkveranstaltung an das Massaker von Stein

Die Arbeitsgemeinschaft der NS-Opfer-Verbände führt am Sonntag, den 3. April 2022, einen Bus zu den Gedenkveranstaltungen in Hadersdorf am Kamp und Stein an der Donau aus Anlass des Massakers von SS und Volkssturm im Zuchthaus Stein (6. April 1945), im Ortsgebiet von Krems an der Donau und den umliegenden Orten (insgesamt weit über 300 Personen) sowie der Massenerschießung von freigelassenen Häftlingen an der Friedhofsmauer von Hadersdorf am Kamp (7. April 1945) durch.

  • Datum: Sonntag, den 3. April 2022, um 12 Uhr,
  • Treffpunkt: 1020 Wien, Praterstern 1 / Ecke Heinestraße (vor dem Haus der Begegnung)
  • Abfahrt ca. 12.15 Uhr
  • Rückkehr: voraussichtliche Rückkehr in Wien ca. 18:00 Uhr
  • Anmeldung: KZ-Verband / Landesverband Wien, Tel. 0664 944 72 93, E-Mail office@kz-verband-wien.at

Welche Kundgebungen und Veranstaltungen sind geplant?

Hadersdorf
13.00 Uhr Kundgebung der Arbeitsgemeinschaft der NS-Opfer-Verbände auf dem Friedhof Hadersdorf am Kamp

Friedhof in Stein an der Donau
15:00 Uhr Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Stein an den Donau und anschließend beim Griechendenkmal von der Justizanstalt Stein

Artikel dazu bei uns am Blog