Aus Erfahrung gut – am Erfolg gescheitert?

Andreas Weigl hat sich im Rahmen der Forschung und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte mit der Firmengeschichte der Österreichischen AEG (1904-1996) beschäftigt. Erschienen ist das Buch2021 im Studienverlag – ISBN 978-7065-6184-6.

Ich habe das Buch nach gewerkschaftlichen Ereignissen in dieser Firma durchsucht und bin dabei auf ein paar interessante Ergebnisse des Autors gestossen.

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Loibltunnel

Nach unserer Wanderung am Karnischen Höhenweg (Friedensweg) besuchten wir wieder einmal die Gegend rund um den Loiblpass. Ein Bericht eines Ortes, dessen Geschichte noch nicht ganz aufgearbeitet ist – ein Bericht von Peter Drizhal.

Ein verkehrstechnisch wichtiges Element über den Loiblpass, ein auf 1368 m Seehöhe gelegener Alpenpass über die Karawanken, ist der Loibltunnel. Der erste Tunnelbau erfolgte um 1560, er war 150 Meter lang. Im 17. Jahrhundert wurde der alte Tunnel entfernt und durch einen vier Meter breiten Einschnitt mit 130 m Länge ersetzt. Zwei Obelisken auf der Passhöhe sollen an die Vollendung der Baumaßnahmen unter Kaiser Karl VI. erinnern. Sie markieren heute den Verlauf des ehemaligen Tunnels.

Seiji Kimoto, Skulptur des Mauthausen Komitees, 2019 – Foto Peter Drizhal

Im September 1942 setzte Friedrich Rainer, der Gauleiter von Kärnten, den Bau eines neuen Loiblüberganges durch, dessen Kernstück ein neuer Tunnel sein sollte: 1570 m lang in 1068 m Seehöhe. Die mangelnden Verbindungen über die Karawanken rechtfertigten diese militärwirtschaftlich wichtige Nord-Süd-Verbindung. Zur Errichtung schloss die SS einen Vertrag mit der „Universale Hoch- und Tiefbau AG“, in dem sie sich zur Bereitstellung von Menschenmaterial aus Konzentrationslagern verpflichtete.

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Jedermanns Juden

Achtung wegen des Lockdown
Das Jüdische Museum Wien bleibt bis 12. Dezember geschlossen!

Aufgrund der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 müssen leider unsere beiden Museumsstandorte schließen. Ebenso wird das Archiv, die Bibliothek, das Café Eskeles und der Museumsshop Gotffried & Söhne (Click & Collect möglich) bis vorraussichtlich 12. Dezember geschlossen bleiben.

Nutzen Sie am Sonntag, 21. November, noch die Möglichkeit ein letztes Mal „Jedermanns Juden. 100 Jahre Salzburger Festspiele“ zu sehen!


Wiener Jüdinnen und Juden förderten den Theaterbetrieb auf österreichischen Bühnen. Auch bei den “Salzburger Festspielen” wurde 1938 die Rassentheorie der Nazis konsequent umgesetzt.
Viele, die sich während der Nazizeit hervorgetan hatten, konnten in der Nachkriegszeit ihre Karrieren fortführen. Es gab nur mehr wenige jüdische Regisseur*innen und Darsteller*innen.

Jüdisches Museum, Dorotheergasse 11. 1010 Wien, Geöffnet Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr
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Lorenz-Böhler-Krankenhaus

Eine Station beim Rundgang “120 Jahre Brigittenau” ist das Lorenz-Böhler-Krankenhaus. Peter Drizhal hat die Recherche und Zusammenfassung für diese Station übernommen.

Es gehört zur AUVA und ist seit 2018 gemeinsam mit dem Unfallkrankenhaus Meidling zum Traumazentrum Wien organisatorisch zusammengefasst. Dieses Traumazentrum ist rein rechtlich ein Krankenhaus mit zwei Standorten – Meidling und hier in der Brigittenau und wird in Zukunft Österreichs größtes Zentrum für traumatologische Versorgung.

Von GuentherZ – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3493997

Die Geschichte dieses Hauses beginnt mit dem Chirurgen Lorenz Böhler (* 15.01.1885, † 20.01.1973 ), auf dessen Drängen die AUVA in ihrem Bürohaus in der Webergasse 2–6, hier im 20. Bezirk, zwei Stockwerke zur Verfügung stellte, die in ein Kranken-haus umgebaut wurden.

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Das Novemberpogrom

Auszug aus einem Artikel der Wiener Zeitung von 6./7. November 2021
“Der Jud muss weg – sein Gerstl bleibt da”
von Fritz Rubin-Bittmann

Das Novemberpogrom markierte einen Wendepunkt in der nationalsozialistischen Judenpolitik. Die Gewaltexzesse, die sich in aller Öffentlichkeit ereigneten, waren Auftakt und Vorboten der “Endlösung”, der sechs Millionen Juden zum Opfer fielen. De facto begann mit der sogenannten Reichskristallnacht die Shoa. Auf Befehl Adolf Hitlers war im Sommer 1938 in München die Hauptsynagoge – ein repräsentativer Bau, den er als widerwärtig empfand – abgerissen worden. Dieser Willkürakt hatte im darauffolgenden November zweifelsohne Signalwirkung.

ehemalige Synagoge in der Kluckygasse im 20. Bezirk

Judenfeindschaft und Profitgier

Die Aggression gegen Juden hatte sich mit dem “Anschluss” im März 1938 intensiviert. In Österreich war der Antisemitismus wesentlich stärker (Anm.: Habsburger, katholische Kirche, Lueger,…) ausgeprägt als im Deutschen Reich. Aus anfänglichen Diskriminierungen wurden dann Ausschreitungen voller Brutalität, Demütigungen, Raub und Plünderungen. Juden wurden zum Freiwild und waren der Willkür und Grausamkeit des marodierenden Mobs permanent ausgesetzt. Im Sommer 1938 gab es Übergriffe gegen Synagogen und Geschäfte sowie Hausdurchsuchungen in jüdischen Wohnungen. Der Antisemitismus war Staatsdoktrin – die Judenpolitik stand im Mittelpunkt der sozialdarwinistisch-rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus. Entrechtung, Enteigung und letztlich Eliminieruzng der Juden waren Konsequenz und Programm. Mehr dazu in der Wiener Zeitung

Via della Pace – Der Friedensweg

Der Karnische Höhenweg (Wegnummer 403)
Ein Artikel von Peter Drizhal

Der Karnische Höhenweg schlängelt sich gut 150 km entlang der österreichisch-italienischen Grenze von Sillian im Hochpustertal bis nach Arnoldstein in Kärnten.

Im September wanderten Uschi und ich 4 Tage am Karnischen Höhenweg, der seine Existenz dem Ersten Weltkrieg verdankt als der Dreibund zwischen Italien, Österreich und dem Deutschen Reich zerbrach und daraufhin ab 1915 der Gebirgskrieg in den Karnischen Alpen begann.

Aufnahme – Peter Drizhal
Weiter am Karnischen Höhenweg

Kriegserklärung an die Kranken

Der zweite Teil unseres Studientages

Lern- und Gedenkort Hartheim

Nach dem Mittagessen, das Christian und Brigitte mit dem Wirt und der Gruppe bestens organisierten, machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Lern- und Gedenkort in Hartheim. Gabriele Kainberger erklärte uns den Zweck der heutigen Einrichtungen hier. Am Eingang bereits zwei Gedenktafeln, die widersprüchlicher nicht sein konnten.

Studientag – Teil 2

Ida Maly

15 Teilnehmer*innen des Studientages von uns Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte besuchten die Ausstellung zu den Werken von Ida Maly im Lentos in Linz.

Unser Studientag begann mit einem Treffen am Hauptbahnhof in Wien. Wir nutzten zur Anreise die klimafreundliche Gruppenreiseticket der ÖBB und landeten mitten im Marathontrubel in Linz. Eine freundliche Mitarbeiterin der Linzer Verkehrsbetriebe checkte für uns die alternative Anreise mit dem Shuttlebus zum Linzer Hauptplatz. Wir erleben wie gerade die Marathonspitze an uns vorbeiläuft, wir schlängeln uns über eine Fußgänger*innenbrücke in den Donaupark zum Linzer Kulturmuseum Lentos.

Begrüßung durch Gabriele Kainberger im Atellier im Lentos

Hier treffen wir die oberösterreichischen Teilnehmer*innen. Gabriele Kainberger, pädagogische Mitarbeiterin im Lern- und Gedenkort Hartheim, begrüsste uns im Atellier mit Kaffee und Süßigkeiten, zur Stärkung nach der Anreise. Zur intensiveren künstlerischen und historischen Wahrnehmung der kommenden Stunden bekamen wir von Gabriele ein Begleitheft für unsere Notizen und zur eigenen künstlerischen Gestaltung. Eine tolle Idee uns von der zuhörenden Rolle in eine aktive gestaltende Position zu bringen. Wir hatten somit die Gelegenheit unser eigenes „Kunstwerk“ zu schaffen.

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Stolpersteine in Graz

Aus dem Sausal kommend besuchten wir Graz für einige Tage. Herrliche, sonnige Herbsttage im Oktober tauchten die Stadt in die kräftigen Farben des „Indian Summer“. Mit dem grünen Linien der Grazer Verkehrsbetriebe fuhren wir von Bad Straßgang zum Jakominiplatz im Zentrum von Graz.
In Graz gibt es über 200 Stolpersteine und als begeisterte Geocacher*innen und Geschichtsinteressierte widmeten wir uns einem Projekt, das uns „doppelt“ interessierte. Ein/e Cacher/in namens „epikurios“ hat einen Adventure Lab durch die Grazer Innenstadt zu den Stolpersteinen gestaltet. Dabei wurden fünf Orte mit Stolpersteinen herausgegriffen, um das mittlerweile weltweit zum größten Mahnmal entwickelt Gedenkvorhaben der Cachercommunity näher zu bringen. Für mich ein gelungenes Projekt, das zeigt wie man Geschichte und Hobby miteinander vereinbaren kann.

Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

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