Zum 90. Mal jährt sich heuer der Bürgerkrieg von 1934 – eine Zeitenwende für Österreich. Die Erste Republik geht jäh zu Ende, was in den nächsten vier Jahren folgt, ist eine »ständestaatlich drapierte Diktatur«: der Austrofaschismus. Die vier Programme geben nicht nur anhand zeitgeschichtlicher Dokumente Einblick in die Dramatik der Auseinandersetzungen, sondern werfen auch Schlaglichter auf die Spuren, die jene Februartage in der österreichischen Filmgeschichte hinterlassen haben.
Wer sich eine Draufgabe von der Generalversammlung holen will oder wer damals terminlich nicht konnte, für den/die gibt es jetzt eine Gelegenheit Maxa Danesi zu hören.
Die Rolle der Feuerbestattung in der Arbeiter:innenbewegung
Unter Bürgermeister Jakob Reumann erfolgte 1922 die Grundsteinlegung zum Krematorium auf dem Wiener Zentralfriedhof gegenüber dem Tor 2. Trotz Versuchen der christlich-sozialen Bundesregierung, unterstützt von der katholischen Kirche, die Inbetriebnahme zu verhindern, wurde das Krematorium am 17. Dezember 1922 eröffnet.
Bei unserem Rundgang informieren wir über die Anfänge der Feuerbestattung unter Bürgermeister Jakob Reumann. Wir besuchen bekannte und oftmals vergessene Gewerkschafter:innen und Sozialdemokrat:innen, die für ein besseres Leben der Arbeiter:innen gekämpft haben.
Termin: 25. Jänner 2025 – 11:00 Uhr
Treffpunkt: Eingang Krematorium gegenüber dem Tor 2 des Zentralfriedhofs
Anreise: Mit der U3 Endstation Simmering und weiter mit der Linie 11 oder 71 bis zu Zentralfriedhof Tor 2.
Anmeldung: bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at
Alle unsere geschichtlichen Spaziergänge können von allen besucht werden und sind gratis.
Neu bei dieser Veranstaltung ist das Austauschformat. Was wollen wir von den Expert:innen wissen? Was wollen die Expert:innen von uns wissen?
Die Wiener VHS hat “Demokratie” zu ihrem heurigen Jahresschwerpunkt erklärt. Im Eingangsstatement dazu heißt es: “Wir verstehen Demokratie nicht nur als Regierungsform, sondern auch als Lebensform, die sich in einem ständigen Erneuerungsprozess befindet. Im Rahmen des Jahresschwerpunktthemas wird Demokratie vor allem als Prozess “von unten” und als Empowerment erlebbar gemacht. Der gesellschaftliche Austausch und Zusammenhalt, sowie das miteinander Leben und voneinander Lernen sind zentrale und unverzichtbare Elemente einer funktionierenden und lebendigen Demokratie.
Demokratie geht uns alle an!
Demokratie bestimmt unser gesamtes Leben – von den „kleinen Dingen des Alltags“ bis hin zu österreichweiten, europaweiten oder auch globalen „großen“ Entwicklungen. Beide wirken in unseren Alltag hinein, wir können aber auch auf beiden Ebenen im Rahmen einer Demokratie aktiv mitwirken.
Gerade jetzt im „Superwahljahr 2024“, wo u.a. die EU-Wahl, die österreichische Nationalratswahl, Landtagswahlen (Steiermark, Vorarlberg) und Gemeinderatswahlen (Salzburg) stattfinden, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten – auch abseits von Wahlen.
Vor 175 Jahren führte der Aufstand der Arbeiter:innen in den Vorstädten Wiens zum Beginn demokratischer Strukturen. Viele der Ideen der damaligen Zeit sind auch heute in unserem Umfeld immer noch umkämpft. Viele sehen Demokratie als eine Art Herrschaftsform, wo man wählen geht und dann Parlamentsdebatten geführt werden. Die Demokratie lebt vom politischen Gegensatz, ideologischem Kampf und moralischen Auseinandersetzungen. All die Debatten entfalten nur dann eine schöpferische Kraft, wenn Menschen miteinander ihre Ideen und Ansichten dazu austauschen. Die Roten Spuren laden ein zu einem Brunch mit Diskussion und Fotoworkshop.
Termin: 26. Jänner 2024 von 09:30 bis 17:00 Ort: Bei Brigitte und Werner Drizhal, Josef-Haas-Gasse 8/5/9, 1110 Wien Anmeldung bis 19.1.2024 mit Telefonnummer per E-Mail unter rote.spuren@chello.at
Teilnehmer:innenbeitrag: €15.- Inkludiert ist ein Brunch, Ticket für Öffentliche Verkehrsmittel, Kaffee/Getränk in der Faktory und 10 Postkarten mit den besten Motiven.
Wir suchen noch 4 Personen, die gut frühstücken und über Demokratie diskutieren wollen, und mit uns fotografieren gehen.
Programm:
09:30 Beginn mit einem gemütlichen Brunch
10:00 Inhaltliche Diskussion zu den Themen. Jede/r entwickelt für sich einen Beobachtungsfocus zum Fotografieren im öffentlichen Raum.
11:30 Ein paar Tipps zum Fotografieren.
12:00 Gemeinsame Abfahrt in den “Öffentlichen Raum”.
15:00 Wir treffen uns wieder in der FAKTory. Präsentieren der besten Fotos. Auswahl der Fotos und den dazu passenden Statements für Postkartenmotive.
17:00 Ende
Nach dem Workshop bekommt jede/r Teilnehmer:in 10 Postkarten mit den von euch ausgewählten Motiven und Statements zu Demokratie. Begleitet wird der Workshop von Maxa Danesi, Brigitte und Werner Drizhal
Wie die Demokratie und Arbeiter:innenbewegung gezielt von Heimwehr, christlichsozialem Bauernbund und der Christlichsozialen Partei zerstört wurde, um einen autoritären Ständestaat nach faschistischen Vorbild zu errichten.
Mit Texten und Musik werden wir historische Ereignisse der Jahre 1930 bis 1936 aus Sicht der Akteur:innen und Betroffenen aus dem Schatten des Vergessens hervorholen. Immer öfter stellen wir uns auch heute die Frage „Wird es notwendig, sich gegen staatliche Instanzen zur Wehr zu setzen, die die demokratischen Freiheiten und Rechte beseitigen wollen?“
Termin: Donnerstag, den 8. Februar 2024 um 18 Uhr 30 Veranstaltungsort: FAKTory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien Veranstaltungskooperation: FAKTory, Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte, Arbeitsgemeinschaft für eine soziale und gerechte Gesellschaft
Anmeldung bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at
Programmablauf:
18:30 Eröffnung und kurze inhaltliche Einleitung der Veranstaltung
18:40 Musik und Texte zu historischen Ereignissen (beispielhafte Aufzählung) 1930 – Korneuburger Eid 1931 – Pfrimer Putsch 1933 – Ausschaltung des Parlaments, Verbot von KPÖ, Schutzbund, Demoverbot am 1. Mai, SDAP-Parteitag 1934 – Bürgerkrieg, Bildung der Revolutionären Sozialisten 1935 – Untergrundarbeit der Arbeiter:innenbewegung 1936 – Sozialistenprozesse, Internationale Brigaden in Spanien
20:15 Gemeinsamer Austausch zu den Eindrücken des Abends bei einem Buffet
Der Ruf nach Freiheit und die Ausübung protestantischer Gottesdienste entsprechend den Regeln des Augsburger Religionsfriedens ließ 1626 nach der Besatzung der Söldner des bayrischen Fürsten, die oberösterreichischen Bauern revoltieren. Aus diesem Grund schlossen sich den Bauern auch Städtebürger und protestantische Adlige an. Viele aus Böhmen Geflüchtete bildeten besonders in der zweiten Phase des Aufstandes eigene Rebellen-Abteilungen zur Unterstützung der Bauern.
Eine Wirtshausrauferei mit bayerischen Soldaten am 17. Mai 1626 in Lembach, bei der mehrere Menschen starben, war dann der unmittelbare Auslöser für das Ausbrechen blutiger Aufstände. Stefan Fadinger, Bauer aus Parz bei St. Agatha, wurde zum Anführer der rebellierenden Bauern im Hausruck- und Traunviertel gewählt und sein Schwager, der Gastwirt Christoph Zeller aus St. Agatha, wurde der Bauernführer im Mühl- und Machlandviertel.1
Pfarrhöfe und Klöster (etwa das Stift Schlägl) wurden geplündert. Die Unruhen breiteten sich aus. Insgesamt standen rund 40.000 Bauern unter Waffen.
Die Städte Wels, Steyr, Vöcklabruck und Gmunden konnten die Bauern in ihre Gewalt bringen. Zwischen 6. Mai und 30. Juni 1626 belagerten sie unter der Führung von Hans Christoph von Haiden (Hayden) Freistadt, das sie schließlich einnehmen konnten.
Einladung zur Buchpräsentation und zur Ausstellung
Im Rahmen der Ausstellung “Die Zerstörung der Demokratie. Österreich März 1933 bis Februar 1934”. im Wiener Rathaus findet am
Dienstag, 13. Februar 2024, um 17 Uhr, Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien
die Buchpräsentation “Rote Banditen” von Wilhelmine Goldmann statt.
Programm:
Im Gespräch Wilhelmine Goldmann, Autorin Werner Michael Schwarz, Historiker – Wien Museum
Davor laden wir Mitglieder des Vereins Rote Spuren zum Besuch der Ausstellung “Die Zerstörung der Demokratie. Österreich März 1933 bis Februar 1934” ein.
Wilhelmine Goldman gehört zu den VertreterInnen jener Generation, die erst sehr spät angefangen hat, Fragen zu stellen. Die Geschichte ihrer Familie, vor allem die folgendschweren Auswirkungen des österreichischen Bürgerkriegsjahres 1934, blieb ihr lange verborgen. Es bedurfte mührsamer Recherchearbit, um sie an die Oberfläche zu holen. Das Ergebnis ist eine über das Private hinausgehende Erzählung einer österreichischen Arbeitergeschichte.
Der Artikel im Standard vom 14. Dezember zieht einen Bogen über die beteiligten Gewerkschaften, die für einen Kollektivvertrag von 130 Mechanikerinnen und Mechaniker bei Tesla in Schweden kämpfen.
Welche Gewerkschaften und Beschäftigte beteiligen sich an dieser Auseinandersetzung für gerechten Lohn und gesicherte Arbeitsbedingungen?