Pionierinnen der österreichischen Arbeiterinnenbewegung
Anläßlich des GPA-Stadtspaziergangs zur gewerkschafttlichen Frauengeschichte und anlässlich des Internationalen Frauentages erinnern wir uns an drei Frauen, die als Gewerkschafterinnen großartiges für die Gleichstellung von Frauen geleistet haben.

Mathilde Eisler war Mitglied des Vorstandes der AK-Frauensektion der Versicherungsangestellten und initiierte im “Verein der Versicherungsangestellten Österreichs” eine Sektion für Frauen und Mädchen. Als Jüdin wurde sie im Oktober 1941 ins KZ-Litzmannsstadt deportiert und sie starb im Ghetto in Lodz in Polen.

Erna Fischer war bereits nach dem 1. Weltkrieg Delegierte der Heeresangestellten im Arbeiterrat. Sie war als unmittelbare Mitarbeiterin von Alexander Eifler im Sekretariat des Republikanischen Schutzbundes tätig. Ab 1938 arbeitete sie in der Fa. Schoeller & Bleckmann, wo sie 1945 in den Zentralbetriebsrat gewählt wurde. In der Sektion Industrie der GAP (Gewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft) war sie Vorsitzende in der Fachgruppe Eisenhüttenwerke und ab 1948 war sie stellvertretendes Mitglied der Kontrolle des ÖGB.
Wilhelmine Krasa gehörte schon als junge Buchbinderin der Gewerkschaft an und
war 25 Jahre lang als Angestellte und Obfrau der Gewerkschaft der Buchbinder und
Papierarbeitertätig. Sie war an Verhandlungen und der Organisation von Lohnkämpfen beteiligt. Sie war eine begabte Rednerin und wurde daher oft als Delegierte ihrer Fraktion bei internationalen Berufskongressen, Gewerkschaftstagungen und Frauenkonferenzen ins Ausland entsandt. Sie setzte sich für die Einführung des Achtstundentages, den Ausbau der
Gewerbeinspektion, der Anstellung weiblicher Inspektoren und den gesetzlichen
Wöchnerinnenschutz ein.