Lesung – Ungarische Beste

Gelesen von Maxa H. Danesi
Musikalische Begleitung auf der Zither: Elvira Willinger

Maxa gibt uns bei der Lesung einen Einblick in die einhundert Jahre umfassende Erzählung ihrer Familiengeschichte. Die Ereignisse ihrer Familie bewegen sich inmitten tiefgreifender politischer und wirtschaftlicher Veränderung des letzten Jahrhunderts. Bei ihrer Lesung bringt sie uns ihre genaue Beobachtung und ihren liebevollen Blick auf die menschlichen Schwächen, Wünsche und Ängste näher.

Elvira Willinger
Sie lernte bereits in ihrer Jugend Klavier und Zither spielen und war jahrzehntelang Konzertmeisterin im Zitherorchester Wien Donaustadt.
Sie hat sich sehr gefreut über die Location:

„Es ist für mich wie ein Heimkommen – ich habe vor langen Jahren für 10 Jahre im ÖGB, Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, gearbeitet“.

Zur Lesung

Generalversammlung der Roten Spuren

Am 17. November 2023 fand die 2. Generalversammlung unseres Vereins in den Räumlichkeiten der FAKTory der Buchhandlung des ÖGB-Verlags statt. 23 Mitglieder unseres Vereins waren anwesend.

Koll. Clara Spielvogel und ihr Team erleichterten uns durch ihren Service die organisatorischen Vorbereitungen. Ein herzliches Dankeschön dafür. Clara eröffnete auch im Namen des ÖGB-Verlags die Veranstaltung und stellte die FAKTory mit ihren Angeboten vor.

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Das Massaker von 1945

“Viele Häftlinge haben gebrannt, die Kleider hatten Feuer gefangen. Sie haben natürlich schrecklich geschrien. Die Luft war immer dünner, alles war voller Qualm.”

Stanislaw Majewicz, Überlebender aus Polen – Gedenkstätte Gardelengen

In Sachsen-Anhalt, nördlich von Magdeburg, befindet sich die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen. Sie erinnert an die Ermordung von mehr als 1.016 KZ-Häftlingen bei einem Massaker und bei Todesmärschen um Gardelegen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Es handelte sich um ein nationalsozialistisches Endphaseverbrechen.

Rest der ehemaligen Wand der Scheune
Weiter im Artikel

Gertrud Herzog-Hauser vertrieben 1939

Eine fixe Station des frauenpolitischen Rundgangs des VÖGB ist das erste Mädchengymnasium in der Rahlgasse. Hier maturierten u.a. die Pysikerinnen Olga Ehrenhaft-Steindler und Marietta Blau, die Lehrerin, Widerstandskämpferin und Politikerin Stella Klein-Löw sowie die Philologin Gertrud Herzog-Hauser, die ab 1937 Direktorin des Gymnasium war.
Die wurde von den Nationalsozialisten ob ihrer jüdischen Abstammung ihres Amtes enthoben.

Foto: 19361

1938 verlor zuerst sie und dann ihr Ehemann der Künstler Carry Hauser ihre Arbeitsplätze. Sie weil sie Jüdin war, er aus politischen Gründen: er war Antifaschist und die Nationalsozialisten verhängten ein Arbeits- und Anstellungsverbot über ihn.  
Im August 1939 fuhr ihr Ehemann, der Maler Carry Hauser mit einem Besuchervisum nach Zürich und wurde in der Schweiz festgehalten. Ihr Sohn Heinz wurde im April 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien gebracht. Sie flüchtete in die Niederlande, erst im Jahr 1946 sah sie ihren Mann in der Schweiz wieder.

Mehr zu Gertrud Herzog-Hauser

Niemals Vergessen

Einige Vereinsmitglieder der Roten Spuren beteiligten sich am Gedenkmarsch des Bundes Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen, der Sozialistischen Jugend, der Jungen Generation, des VSStÖ und der SPÖ-Bildung am 1. November am Zentralfriedhof.

Am Denkmal für die Opfer für ein freies Österreich zwischen 1934 und 1945 spricht SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder und erinnert an einen Aufsatz W. Adorno von 1966 “Erziehung nach Ausschwitz”. Hier zu Auszügen aus der Rede

Rundgang – Demokratisierung des Erinnerns

Die zunehmenden autoritären Tendenzen in unserer Gesellschaft drücken sich auch in unserer Geschichtskultur aus. Esbraucht eine Demokratisierung des Erinnerns! Auch die Geschichte ist ein Kampffeld aktueller politischer Auseinandersetzungen. Der Rundgang am Zentralfriedhof zeigt Geschichte aus Sicht der Arbeitnehmer:innen, der Unterdrückten, der Rechtlosen und der Armen.

ANKÜNDIGUNG IM AUSSENDUNGSMAIL DER AK-BILDUNG

Am 31. Oktober um 16:30 treffen wir uns in Dämmerung beim Tor 3. Wir haben Glück, den ganzen Nachmittag hat es geregnet und kurz vor Beginn unserer Tour zeigen sich erste helle Flecken am Himmel, die aber gleichzeitig den Sonnenuntergang ankündigen. Also sputen wir uns zu unserer ersten Station – dem Denkmal zum Revolutionsjahr 1848.

Brigitte schildert hier die Gründung des ersten Wiener Frauenvereins.

Mehr zum Rundgang Im Artikel „Erlebte Arbeiter*innengeschichte“

Nur Diamantina überlebte

In Triest entdeckten wir die Stolpersteine einer ganzen Familie.

Moisè Vivante wurde am 17. Dezember 1943, fast ein ganzes Jahr vor seiner Mutter und seinen Schwestern, in Triest verhaftet. Nach einigen Wochen im Gefängnis der Stadt wurde Moisè am 6. Januar 1944 mit dem Transport Nr. 22T ins KZ Auschwitz deportiert, wo er am 12. Januar ankam. Im Laufe seiner Gefangenschaft wurde Moisè ins KZ Bergen-Belsen überstellt. Moisè Vivante starb am 30. April 1945.

Giulia Vivante wurde am 12. Juni 1915 in Triest geboren. Sie war das erste Kind des Paares Alessandra (Sarina) Salonicchio und Zaccaria Vivante. Giulia bekam im Laufe der Jahre noch vier Geschwisterchen: Ester, Diamantina, Moisè und Enrichetta. Am 6. November 1944 wurde sie zusammen mit ihren Schwestern und ihrer Mutter in Triest verhaftet. Nachdem sie einige Monate im Gefängnis der Stadt interniert gewesen waren, deportierte man die Familie am 24. Februar 1945 mit dem Transport Nr. 43T ins KZ Ravensbrück. Wenige Wochen nach ihrer Ankunft im KZ am 17. März, überstellte man die Familie ins KZ Bergen-Belsen. Dort wurde Giulia Vivante am 30. April 1945 ermordet.

Auch ihre Eltern und drei ihrer Geschwister wurden ermordet. Nur die jüngste, Diamantina, überlebte.

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Der beste Mann der Arbeiterschaft

Er gilt als Vater der Arbeitslosenversicherung und des Betriebsrätegesetzes. Ferdinand Hanusch, Gewerkschaftspionier und Sozialreformer, verstarb vor 100 Jahren, am 28. September 1923.

Ferdinand Hanusch stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Geboren 1866, wuchs er mit seinen drei Brüdern bei seiner Mutter, einer Heimarbeiterin, in Oberdorf/Hornĭ Ves (heutiges Tschechien) auf. Sein Vater ist nach seiner Geburt verstorben. In seiner Jugend arbeitete er als Hilfsarbeiter in einer Bandfabrik. 1884 versuchte er den Entbehrungen zu entfliehen und begab sich auf die Walz. Es gelang ihm jedoch nicht, sich in einem anderen Teil der Donaumonarchie niederzulassen: Er wurde mehrmals von der Polizei aufgegriffen und wieder in seinen Heimatort abgeschoben.

1888 fand er Arbeit als Weber in einer Seidenfabrik in Wigstadtl/Vitkov. Über seine spätere Frau, Anna Domes, kam er zum Gewerkschaftsverein. Dank seines Engagements wurde er 1997 Gewerkschaftssekretär der Textilarbeiter und Parteisekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Sternberg/Šternberk. Hanusch hatte das Ziel, die vielen lokalen, oft konkurrierenden Textiler:innen-Arbeitervereine in regionale und überregionale Fachvereine zusammenzuschließen. Er reiste dafür durch österreichische Bundesländer und durch Böhmen, um Vorträge zu halten. Da er als Staatsfeind angesehen wurde, wurde er 18 Mal verhaftet.

Mehr dazu auf der Homepahe der PRO-GE

NIEMALS VERGESSEN

Der Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpferinnen, Opfer des Faschismus und aktiver
Antifaschistinnen gedenkt gemeinsam mit den Mandatarlnnen und

Vertreterinnen der SPÖ, der Wiener SPÖ-Bildung, der Sozialdemokratischen Frauen, der Sozialistischen Jugend, der Jungen Generation und des VSStÖ der Opfer des Kampfes gegen den Austrofaschismus und gegen den Nazifaschismus.

am Mittwoch, den 1. November 2023, ab 9.00 Uhr
am Johann-Hatzl-Platz vor dem 2. Tor des Zentralfriedhofs.

Der Gedenkmarsch beginnt um 9.30 Uhr

Am Ehrenhain der Februarkämpfer*innen bei einem Rundgang der Roten Spuren

Der Gedenkmarsch führt an den Gräbern von Rosa Jochmann, Bruno Kreisky und Anton Benya vorbei zum Mahnmal der Stadt Wien für die Opfer für ein freies Österreich 1934-1945, wo SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder sprechen wird.
Beim Mahnmal für die Opfer der NS-Justiz und der NS-Kindereuthanasie „Am Spiegelgrund“
(Steinhof) in der Gruppe 40 spricht Vorsitzender der SPÖ-Bundesbildung Gerhard Schmid Worte des Gedenkens.
Der Gedenkmarsch endet im Ehrenhain für die Februar- und die Spanienkämpfer. Die
Abschlussrede hält Nina Mathies aus dem Bundesteam des VSStÖ.

SOKO Habsburg

Ein Spaziergang mit einem anderen Blick auf die Habsburger

Sissi-Filme, die Größe der Donaumonarchie, Kaiser des Römischen Reichs – Big Player bei den historischen Ereignissen in Europa. Das Bild der Habsburger in der Öffentlichkeit wurde geprägt von einer Nostalgieindustrie, die versucht, die Unzulänglichkeiten, die Brutalität gegenüber den „beherrschten“ Menschen zu verdrängen. Wir wählen einen anderen Zugang zum Wirken der Habsburger abseits der dargestellten Klischees.

Termin: Sonntag, den 5. November 2023 um 13:00 Uhr.
Treffpunkt: beim Denkmal für Maria Theresia zwischen Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum.
Der Spaziergang ist gratis – Vereinsmitglieder werden vorgereiht. Maximal 15 Teilnehmer*innen. Wenn es mehr Anmeldungen gibt, wird zeitnah ein weiterer Termin ausgeschrieben.
Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at

Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?

In 5 Stationen gehen wir dieser Frage nach. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen an Hand der Londoner Charta vom 8. August 1945 Daten und Fakten zu sammeln.

„Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem: Mord, ethnische Ausrottung, Versklavung, Deportation und andere unmenschliche Akte gegen die Zivilbevölkerung oder: Verfolgung aufgrund von rassistischen, politischen und religiösen Motiven; unabhängig davon, ob einzelstaatliches Recht verletzt wurde.“

Londoner Charta
  • Station 1: Maria Theresia
  • Station 2: Franz Joseph
  • Station 3: Joseph II.
  • Station 4: Franz II./I.
  • Station 5: Elisabeth