Anlässlich des Internationalen Frauentages luden die GPA-Bildungsabteilung und die GPA-Frauen am 06.03.2025 zu einem Stadtspaziergang durch Wien ein, der sich der gewerkschaftlichen Frauengeschichte widmete. Brigitte von den Roten Spuren führte die Kolleg:innen durch eine feministische Geschichte in Wien.
80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs: Ein neuer Blick auf den Alltag im Nationalsozialismus. Gäste: Assoz. Univ.-Prof.in Dr.in Martina Gugglberger & Prof. Dr. Ernst Langthaler, Johannes Kepler Universität Linz. Moderation: Johann Kneihs.
Sie haben Flugblätter verteilt, illegale Treffen und Gebetsrunden organisiert, Kommunikation und Versorgung übernommen – oder Zwangsarbeitern verbotenerweise ein Paar Socken geschenkt oder die Wäsche gewaschen. Auf vielerlei Weise haben Frauen gegen die nationalsozialistische Diktatur und Verfolgung Widerstand geleistet, manchmal offen, meistens heimlich im Hintergrund. So viel über diese Zeit auch veröffentlicht wurde, die Widerstandsaktivität von Frauen war lange wenig bekannt, erst spät und in den meisten Fällen posthum wurde sie etwa durch Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum gewürdigt, wie durch das Denkmal „5 vor 12. Unerhörter Widerstand“ in Linz.
Im März setzen wir einen feministischen Schwerpunkt und begeben uns auf die Suche nach Frauengeschichte(n) im Vorwärts-Haus: von den Anfängen der proletarischen Frauenbewegung im 19. Jahrhundert, über Ideal und Realität der „Neuen Frau“ im Roten Wien, bis zur Frauenpolitik in der Zweiten Republik. Bei einer Führung durch den Victor Adler-Gedenkraum, den historischen
Parteivorstandssitzungssaal und auf den Dachboden des Gebäudes geben wir Einblick in unsere vielfältigen Bestände – darunter historische Publikationen, Plakate, Tagebücher, Briefe und Fotografien – die die Geschichte von Frauen in der Arbeiter:innenbewegung sichtbar und erforschbar machen.
25.03.2025, 18:00–19:30 Max. Teilnehmer:innenzahl: 20 Personen. Eintritt: 5€ (mit Kulturpass kostenlos). Um Voranmeldung per E-Mail wird gebeten: office@vga.at
Mathilde Eisler war Mitglied des Vorstandes der AK-Frauensektion der Versicherungsangestellten und initiierte im “Verein der Versicherungsangestellten Österreichs” eine Sektion für Frauen und Mädchen. Als Jüdin wurde sie im Oktober 1941 ins KZ-Litzmannsstadt deportiert und sie starb im Ghetto in Lodz in Polen.
Erna Fischer war bereits nach dem 1. Weltkrieg Delegierte der Heeresangestellten im Arbeiterrat. Sie war als unmittelbare Mitarbeiterin von Alexander Eifler im Sekretariat des Republikanischen Schutzbundes tätig. Ab 1938 arbeitete sie in der Fa. Schoeller & Bleckmann, wo sie 1945 in den Zentralbetriebsrat gewählt wurde. In der Sektion Industrie der GAP (Gewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft) war sie Vorsitzende in der Fachgruppe Eisenhüttenwerke und ab 1948 war sie stellvertretendes Mitglied der Kontrolle des ÖGB.
Wilhelmine Krasa gehörte schon als junge Buchbinderin der Gewerkschaft an und war 25 Jahre lang als Angestellte und Obfrau der Gewerkschaft der Buchbinder und Papierarbeitertätig. Sie war an Verhandlungen und der Organisation von Lohnkämpfen beteiligt. Sie war eine begabte Rednerin und wurde daher oft als Delegierte ihrer Fraktion bei internationalen Berufskongressen, Gewerkschaftstagungen und Frauenkonferenzen ins Ausland entsandt. Sie setzte sich für die Einführung des Achtstundentages, den Ausbau der Gewerbeinspektion, der Anstellung weiblicher Inspektoren und den gesetzlichen Wöchnerinnenschutz ein.