STADTSPAZIERGANG RINGSTRASSE DES PROLETARIATS IN MEIDLING
Die Ringstraße des Proletariats ist keine „Straße“ sondern die größte Konzentration kommunaler Wohnhausanlagen im Roten Wien. Wir sind heute mit sehr kompetenten Menschen des Roten Waschsalon auf dieser Ringstrasse des Proletariats unterwegs. Unser Stadtspaziergang führt vom Lorenshof über den Bebelhof, ein Werk von Karl Ehn, dem Architekten des Karl-Marx-Hofes, zum Liebknechthof und von dort zum Fuchsenfeld- und Reismannhof der Otto-Wagner-Schüler Heinrich Schmid und Hermann Aichinger.
Im Hof des Lorenshofs eine Plastik, die eine lesende Frau mit Kind darstellt, die 1930 von Rudolf Schmidt geschaffen wurde. Eine ausführliche Restaurierung würde der Plastik gut tun.Weiterlesen →
Eine Kooperation der VHS-Brigittenau mit dem Verein Rote Spuren
Bei diesem Spaziergang begeben wir uns auf die Suche nach den Lebensumständen, die unsere Vorfahren in der Brigittenau geprägt haben.
Die Bevölkerung der Brigittenau im Kampf um Demokratie und ein gutes Leben. 1848 vom Fürst Windisch-Graetz und seinen Truppen noch blutig niedergeschlagen konnte die Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg mit neu errichteten Gemeindebauten und Gesundheitseinrichtungen neue Hoffnung geben. Mit den Spaziergängen sammeln wir Erfahrungen von über 120 Jahren Geschichte in der Brigittenau, um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Denn wer die Geschichte der Menschen kennt – kann bei der Gestaltung der Zukunft für die Menschen mitwirken.
Termin: Samstag, 11. November 2023 um 10:30 Ort: 70er Haus der Geschichten, Hintergasse 70 7210, Mattersburg
Die Ausstellung im „70er Haus der Geschichten“ thematisiert die politische Repression während dem Austrofaschismus im Bezirk Mattersburg. Als Basis dafür dienen die Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg, die nicht nur Aufschluss über die Verfolgung der politischen Gegner:innen auf lokaler Ebene, sondern auch Einblick in die Aktivitäten und Strategien der illegalen Opposition (aus Behördensicht) geben. Dabei werden die spezifischen Dynamiken im Bezirk Mattersburg sichtbar, die jedoch in enger Verbindung zu den gesamtösterreichischen Entwicklungen standen.
Programm
09:00 Abfahrt in Wien für jene, die mit der ÖBB anreisen – ansonsten selbstorganisierte, individuelle Anreise
10.15 Eintreffen im Haus der Geschichten in Mattersburg
10.30 Einführung von Georg Luif zum Geschichtenhaus
11:00 Führung durch die Ausstellung mit Elisabeth Luif
11:30 ~ 12:30 Diskussion zur Ausstellung
13: 00 Gemeinsames Mittagessen in Mattersburg
15:00 Rückfahrt nach Wien mit der ÖBB
TeilnehmerInnenbeitrag für Mitglieder € 15.- und für Nichtmitglieder € 35.- Im Beitrag enthalten Reisegebühren ÖBB, Mittagessen und Austellungsbesuch.
Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello. at mit Telefonnummer. Wenn eine Fahrkarte für die Anreise mit der ÖBB gewünscht wird, bitte ebenfalls bekannt geben. Falls vorhanden benötigen wir auch die Nummer der Vorteilscard.
DÖW-Veranstaltung: Buchpräsentation, 11. Oktober 2023 um 18:30
DÖW, Ausstellung, Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6-8, 1010 Wien / Eingang im Hof
Präsentationsveranstaltung mit den Herausgeber*innen Ingrid Böhler und Peter Pirker sowie mit Reinhold Bilgeri. Moderation: Andreas Kranebitter
ISBN 978-3-7030-6585-9
Athen, August 1944: Deutsche Besatzer und griechische Kollaborateure unterdrücken den Widerstand einheimischer Partisaninnen und Partisanen mit brutaler Gewalt und Deportationen, diese antworten mit Anschlägen und Überfällen. Der Wehrmachtssoldat Rudolf Bilgeri will vor allem eines – den Krieg überleben und seine Familie wiedersehen. Er zieht die »verhasste Uniform« aus, desertiert mit einigen Kameraden und schließt sich mit Hilfe der Dolmetscherin Dina der griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS an, die in den armen Athener Stadtteilen viel Rückhalt unter der geschundenen Bevölkerung hat. Einige Monate später beginnt Bilgeri in Ägypten, seine Flucht aus der Wehrmacht niederzuschreiben. Er schuf eine außergewöhnliche Quelle über die Schlussphase der deutschen Herrschaft in Griechenland, die Tragik des Partisanenkampfes, über Kriegsgefangenschaft und Heimkehr.
Ob 8-Stundentag oder Unterstützung für arbeitslose Menschen: Ferdinand Hanusch war ein bemerkenswerter Politiker und Gestalter. Es gelang ihm, sozialpolitische Maßnahmen zu setzen und Entwicklungen anzustoßen, die Österreich bis heute nachhaltig prägen
– und das in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum und unter außerordentlich schwierigen Bedingungen im Gefolge der sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Verheerungen des Ersten Weltkrieges. Dazu zählen Verbot von Kinderarbeit unter 12 Jahren und Urlaub für Arbeiter:innen ebenso wie die Schaffung von Einigungsämtern, die Verabschiedung des Betriebsräte- und des Arbeiterkammergesetzes u.v.a.m.
Bei der Veranstaltung soll aber nicht nur ein großer Politiker gewürdigt werden, sondern wir wollen einen genauen Blick auf jene Themenfelder werfen, die Hanusch so nachhaltig geprägt hat: Wie steht es heute um gute Arbeit? Können sich Menschen in Österreich damit die Grundlage für ein gutes Leben sichern? Wie steht es um die Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern? Welche Folgewirkungen zeitigt Arbeitslosigkeit? Gibt es einen gerechten und fairen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung für alle?
Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, welche Lehren wir aus dem Wirken von Ferdinand Hanusch ziehen können. Denn er hat eindrücklich gezeigt, dass politisches Gestalten im Interesse der Vielen auch unter widrigsten Umständen möglich ist.
Ein Spaziergang mit einem anderen Blick auf die Habsburger
Sissi-Filme, die Größe der Donaumonarchie, Kaiser des Römischen Reichs – Big Player bei den historischen Ereignissen in Europa. Das Bild der Habsburger in der Öffentlichkeit wurde geprägt von einer Nostalgieindustrie, die versucht, die Unzulänglichkeiten, die Brutalität gegenüber den „beherrschten“ Menschen zu verdrängen. Wir wählen einen anderen Zugang zum Wirken der Habsburger abseits der dargestellten Klischees.
Termin: Sonntag, den 5. November 2023 um 13:00 Uhr. Treffpunkt: beim Denkmal für Maria Theresia zwischen Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum. Der Spaziergang ist gratis – Vereinsmitglieder werden vorgereiht. Maximal 15 Teilnehmer*innen. Wenn es mehr Anmeldungen gibt, wird zeitnah ein weiterer Termin ausgeschrieben. Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at
Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?
In 5 Stationen gehen wir dieser Frage nach. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen an Hand der Londoner Charta vom 8. August 1945 Daten und Fakten zu sammeln.
„Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem: Mord, ethnische Ausrottung, Versklavung, Deportation und andere unmenschliche Akte gegen die Zivilbevölkerung oder: Verfolgung aufgrund von rassistischen, politischen und religiösen Motiven; unabhängig davon, ob einzelstaatliches Recht verletzt wurde.“
Bei unserer Tour durch Grenaa entdecken wir einige Denkmäler diean die Freiheitskämpfer*innen und den Widerstand gegen die Nazis erinnern.
Nach Kriegsende gründeten TeilnehmerInnen des Widerstandskampfes den Verein PE 2. Der Verein beschloss, für die gefallenen KämpferInnen einen Gedenkstein zu errichten, der am 5. Jahrestag der Befreiung eingeweiht wurde. Mehrere tausend Menschen aus der Bevölkerung nahmen an dieser Veranstaltung teil. Jedes Jahr wird der 4. Mai in Grenaa mit der Kranzniederlegung hier am Stein gefeiert.
Beim Betrachten der dänischen Situation trifft sich Widerstand und Kollaboration. Steffen Werther schreibt in seiner Rezension zu zwei Werken über den Dänischen Widerstand:
Wie in fast allen besetzten Ländern prägte auch in Dänemark der Widerstandsmythos die nationale Wiedergeburt nach 1945 und auch die dänische Geschichtsschreibung fokussierte zunächst auf den Widerstand gegen die deutschen Aggressoren. Der Begriff Kollaboration wurde hingegen lange sehr eng gefasst.
6000 dänische Freiwillige kämpften in der SS. 1000 dänische Soldaten kämpften in den Armeen der Allierten. Dieser Vergleich zeigt schon die Schwierigkeit der Aufarbeitung, denn beide Seiten behaupteten für die dänische Ehre zu kämpfen. Durch das Verbot der Kommunistischen Partei im Juni 1941 wurden die kleine, jedoch straff organisierte Gruppe der Kommunisten in den Untergrund gedrängt. Die spezielle Situation brachte die bis dahin sehr kleinen und politisch weit auseinanderliegenden Widerstandsgruppen schnell an einen Tisch, so dass mit der Untergrundzeitung „Frit Danmark“ (Freies Dänemark) bereits Anfang 1942 ein konkretes kommunistisch-konservatives Kooperationsprojekt vorlag.
Bauernaufstände, Volksfeste bei Hinrichtungen, Bauten im industriellen Historismus, dem Leid der Ziegelarbeiter:innen, der Gründung von Gewerkschaftsorganisationen, George-Washington-Hof im Roten Wien, Industrialisierung und moderner Landschaftsarchitektur – eine Wanderung am Wienerberg bietet diese Vielfalt. Die Schilderung eines Betriebsrats von monatelangen Streikmaßnahmen gegen Entlassung und bessere Löhne und Gehälter.
Ein Team des Vereins “Rote Spuren” lädt ein zum Herbstspaziergang am Vormittag
Samstag, den 21. Oktober 2023 um 09:30
Treffpunkt: Parkplatz beim Lidl – Ecke Wienerbergstrasse und Rotdornallee zwischen ÖGK und Firma Schindler
Dauer: 2,5 Stunden
TN-Innen-Anzahl: bis 20 Personen nach Reihenfolge der Anmeldungen
Anmeldungen: es gibt keine Teilnehmer:innengebühr – die Anmeldungen bitte per Mail mit Namen und Telefonnummer an rote.spuren@chello.at
Zu Stationen des Rundgangs und den dazugehörigen Informationen gibt es vom ersten Rundgang eine gute Übersicht. Wir freuen uns auf deine Anmeldung und leite die Ausschreibung bitte weiter – DANKE.
Flemming Juncker war der erste Leiter der Widerstandsbewegung. Er war Landwirtschaftsnanager und Leiter von Overgaard Gods. In diesen Funktionen war es ihm möglich während des Zweiten Weltkriegs auch andete Länder zu bereisen. Sein Freund aus der Kindheit Stig Jensen stellte bei einem Besuch in Schweden den Kontakt zur britischen Organisation Special Operations Executive (SOE), die aktiv ausländischen Widerstand in Deutschland besetzten Ländern unterstützte, her.
Juncker wurde gebeten, eine Drop-Zone einzurichten, wo britische Flugzeuge für dänische Widerstandskämpfer*innen Material und Waffen abwerfen konnten.. Die Schaffung dieser Drop-Zone war der Ausgangspunkt für eine umfassende Operationen des dänischen Widerstands. Erstmals genutzt wurde die Drop-Zone „Mustard Point“, eine ehemaliges Feld bei einem alten Bauernhof, am 11. März 1943. Flemming Juncker hatte auch Kontakt mit Marius Fiil von Hvidsten Inn. Dies war die später berühmte Hvidsten Gruppe.
Während der Abwurfoperationen an die dänische Widerstandsbewegung in der Besatzungszeit, die immer bei Dunkelheit in den Nachtstunden stattfanden, sind von 1940 – 1945, 69 alliierten Flieger ums Leben gekommen.
Am 2. August wurde der 500.000 von den Nazis ermordeten Roma und Sinti in Europa gedenkt. Unser Verein führte im Oktober 2022 eine Studienreise zur „Geschichte der Rom:nija im Burgenland“ durch. Wir widmeten uns der Ursachen der Verfolgung, der Vertreibung und der Ermordung tausender Rom:nija und welche Gedenkkultur heute existiert. Von den 11.000 auf dem Territorium des ehemaligen Österreich ansässigen Roma wurden 9.500 während der Nazi-Zeit ermordet. Auf ORF-Topos gehen sie Frage nach “Warum es bis heute kein nationales Mahnmal für diesen Holocaust gibt?“
Elisabeth Luif führt uns in die Geschichte der Gedenkstätte iüber das KZ-Lackenbach ein.
Karl VI. Er war jener Habsburger, der die Rom_nija am schlimmsten verfolgte. 1720 bestimmte eine kaiserliche Verordnung Karls VI., dass die “Zigeuner und jegliches liederliche Gesindel in Österreich” ausgerottet werden sollten. 1725 erließ Kaiser Karl VI. eine Verordnung, die besagte, dass Rom_nija gefangen genommen werden sollten; diejenigen, die Straftaten begangen hätten, sollten hingerichtet werden, die anderen aber mit einem Brandzeichen am Rücken gekennzeichnet und, unter Androhung der Enthauptung bei einer Rückkehr, abgeschoben werden. Dies wurde v.a. in den österreichischen Gebieten vollzogen.
Anlässlich des Gedenktags für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma hat die Europäische Kommission zum Minderheitenschutz aufgerufen. Sinti und Roma seien immer noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt, schrieb die Kommission am 2. August auf Twitter.
Trotz der Unschärfe über die Rolle der Habsburger ein wichtiger Artikel für eine Geschichte, wo über das Schicksal der Opfer berichtet wird und nicht nur die Täter genannt werden.