Fotoworkshop: Der Krieg und die Folgen 

Teuerung, wachsende Ungleichheiten: politische Dimensionen des Ukrainekrieges

Datum: 18.10.2022
Wann: 9:00 – 16:30
Wo: Veranstaltungszentrum der Gewerkschaft GPA
Alfred-Dallinger-Platz 1
1030 Wien 
Veranstalter: GPA

Es ist eingetreten, was niemand nach 1945 für möglich gehalten hat. In der Ukraine, auf europäischem Boden, herrscht Krieg. Dass dies nicht ohne Auswirkungen auf den Westen bleibt, zeigen uns nicht nur die Preise an den Tankstellen und im Supermarkt. Wo dieser Krieg noch sichtbar wird, das wollen wir thematisieren und mit der Kamera einfangen. Wen macht der Krieg reicher, wen ärmer? Wo gibt es Teuerungen und wie zeigen sich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges in Wien?
Wir nutzen die Kraft der Bilder und betrachten durch die Perspektive einer Kamera dieses brisante wie erschütternde Thema „Krieg und seine Folgen“ und den „Frieden“ als Gegenpol. Nach dem Motto Albert Einsteins “Ich habe keine besonderen Begabungen, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig” richten wir im Zuge dieses Fotoworkshops unseren Blick auf die gewerkschaftliche und gesellschaftspolitische Dimension des Krieges in Österreich. 

(Stockholm, 25. April 2022) Die weltweiten Militärausgaben stiegen 2021 real um 0,7 Prozent auf 2113 Milliarden US-Dollar. Die fünf größten Geldgeber im Jahr 2021 waren die Vereinigten Staaten, China, Indien, das Vereinigte Königreich und Russland, die zusammen 62 Prozent der Ausgaben ausmachten, laut neuen Daten zu den weltweiten Militärausgaben, die heute vom Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) veröffentlicht wurden. .

Seminarziele

Im Seminar arbeiten wir mit mehreren Teams an diesem Thema. Du setzt dich mit dem Thema und den Hintergründen auseinander, fotografierst, was du dazu fotografisch erkunden willst und gestaltest ein Foto, das du dann gemeinsam mit deinem Team vorstellst, erklärst und präsentierst.
Wir zeigen dir Methoden der inhaltlichen Aufbereitung des Themas, der Motivauswahl und wie du deine Botschaften, die du erblickt und fotografiert hast, dokumentierst. Es gibt Tipps zum Fotografieren und was dabei im öffentlichen Raum beachtet werden muss.

Teilnahmevoraussetzungen

BetriebsrätInnen und Mitglieder der Gewerkschaft vorzugsweise der GPA

Vortragender

Werner Drizhal
Vorsitzender des Vereins Rote Spuren

Anmeldung per Mail an brigitte.abloescher@gpa.at

Der eigenartige Genosse Enrico Berlinguer 

Im Juni haben wir über die Neuerscheinung eier erstmaligen deutschsprachigen Biographie von Enrico Berlinguer berichtet.

Das Kreisky – Forum veranstaltet in der
Reihe:  Genial Dagegen
KuratorIn:  Robert Misik
Vortragende: Alisa Vengerova, Klaus Pumberger
am Dienstag, den 13. September 2022 um 19:00 Uhr
einn Gespräch zur Bucherscheinung
ANMELDUNG

Enrico Berlinguer ist eine Schlüsselfigur der politischen Geschichte Italiens. Von 1972 bis 1984 war er Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens, der größten in einem westlichen Land. Er gilt als Vater des »Eurokommunismus«. Wie kam es, dass Berlinguer diese neue Konzeption eines demokratischen Kommunismus entwickelte und damit neue Wege ging? Worin liegt Berlinguers Bedeutung heute?

Das Bruno-Kreisky-Forum hat seinen Sitz in jener Villa in der Armbrustergasse in Wien-Döbling (19. Bezirk), in der über viele Jahrzehnte der langjährige Bundeskanzler Bruno Kreisky gewohnt hat. Hier hat das einzig dokumentierte Treffen zwischern Enrico Berlinguer und Bruno Kreisky stattgefunden. 

Alisa Vengerova, Bundessprecherin junge linke
Klaus Pumberger, Senior Human Resources Consultant, Übersetzer

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

Für alle, die am Dienstag bei der Veranstaltung im Kreisky-Forum nicht dabei sein konnten, zugleich für alle, die dabei waren und noch einmal in diesen gelungenen Abend hineinsehen wollen, hier der link zur Aufzeichnung:

Måviken an der Höga Küste

Nach dem Abendessen machte ich noch einen Spaziergang rund um die Bucht. Hier gibt es ausser den Campingnachbarn, einem Bauernhof, einem großzügigen Bottshaus und wenigen Häusern weiter nichts.
Um so überraschter war ich, als ich bei der gegenüberliegenden Bucht auf Infotafeln über die ehemaligen wirtschaftlichen Aktivitäten in dieser Bucht und der Umgebung las. Dank des Übersetzungsmoduls, wo man nur mit der Kamera auf die Infotafel zuhält und man sofort den übersetzten Text hat, geht das ganz gut.

Die Küste (Bucht) heute und zur Zeit des Sägewerks
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Spuren der industriellen Vergangenheit an der Höga Küste

Wir genießen die landschaftlichen Reize der nordschwedischen Küste und stoßen dabei immer wieder auf wirtschaftlich und industrielle Spuren, die bis ins 17. Jahrhundert zurück reichen. In Sörfjärden am Bottnischnen Meer, das auch Gnarpsbaden genannt wird, mit dem längsten Sandstrands Norrlands, wo im Sommer die SchwedInnen sich von der anstrengenden Arbeit erholen, wissen wenige, dass hier früher eine Mühle stand und Eisen produziert wurde.

Ein Bild des alten Versorgungsgebäudes, bevor es 1983 in einem desolaten Zustand abgerissen wurde.

Die Hütten und Mühlen waren größtenteils autonome Gemeinschaften und das Meiste, was für die Produktion und das Überleben benötigt wurde, wurde vor Ort hergestellt. Land- und Forstwirtschaft gehörten ebenso zum Betrieb wie Nahrung und Unterkünfte für Angestellte. Der Standort vieler Hütten und Mühlen war vor allem von der Verfügbarkeit von Energie aus nahegelegenen Flüssen abhängig.

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Sikeå Hamn

Wir kommen nach Sikeå, wegen dem Adventure Lab, der sich geschichtlich mit der ehemaligen Eisenproduktion in der Gemeinde Robertsfors auseinandersetzt. Robertsfors ist ein alter Industrieort. 1758 wurde ein Hüttenwerk gegründet, das 1782 durch ein Hammerwerk und weitere Einrichtungen erweitert wurde. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurden ein Hafen, eine Werft u. a. angelegt, ebenso die Bahnstrecke RobertsforsSikeå im Jahr 1878 erbaut. Das Hütten- und Hammerwerk wurde in den 1890er Jahren stillgelegt. Als die Industrie hier in Schwung kam, wurde ein Hafen zum Transport der Güter benötigt. In Sikeåhamn, wo sich der heutige Campingplatz befindet, wurde große Hafenanlagen, eine Werft und ein Sägewerk errichtet. Von den Produktionsstätten und dem Leben dervArbeiterInnen sind nur mehr Spuren vorhanden.

Hier ein Blick auf den ehemaligen Hafen

Zum Hafen in Sikeå gibt es eine Ausstellung, die das Ergebnis der engagierten Arbeit vieler Menschen ist. Anfang der 1980er Jahre wurden von einem Studienkreis in Sikeå Bilder gesammelt, die eine lange und wichtige Periode in der Geschichte von Sikeå und des Hafens dokumentieren. Die Ausstellung wurde 2005 eingeweiht und 2021 abgebaut. Meine Informationen beziehen sich auf die Ergebnisse dieses Studienkreises. Bei manchen Übersetzungen muss man vorsichtig sein, denn einzelnen Wörter stimmen so nicht.

Zur Geschichte des HafenNlagen

Welche Art von Denkmälern brauchen Demokratien?  

Was mit den als problematisch erachteten Denkmälern geschehen soll, ist in der Tat eine für Demokratien relevante Frage. Die auf uns gekommenen Zeugnisse der Vergangenheit gilt es nicht nur zu konservieren. Die Mehrheit der existierenden Denkmäler spiegelt Wertvorstellungen längst vergangener Epochen wider. Wie Generationen vor uns haben wir das Recht, und die Verpflichtung, diese Welt zu gestalten. Aber welche Art von Denkmälern brauchen Demokratien? Beide Aspekte, die Denkmalstürze und neue Denkmalsetzungen, sagen etwas darüber aus, wer wir als Gesellschaft sind oder werden wollen.

Ein Artikel von Tanja Schult, geboren 1973 in Lübeck, ist Kunsthistorikerin und Dozentin an der Universität Stockholm und zurzeit Gastforscherin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Neue Formen des Erinnerns – Artikel in der Wiener Zeitung

Gedenkstätte in Skibotn

Skibotn ist ein Dorf in der Gemeinde Storfjord in der nordnorwegischen Provinz Troms og Finnmark. Das Areal diente während des Zweiten Weltkriegs zur Beerdigung toter Kriegsgefangener. Die Häftlinge wurden später im Rahmen der Aktion Asphalt verlegt. Zur Aktion Asphalt gibt es einen Hinweis beim Artikel zur Kriegsgräberstätte in Tjøtta (siehe Link). Dass wir diese Gedenkstätte entdecken verdanken wir einem Geocacher, denn wir haben sonst nirgends einen Hinweis gesehen.

Die Gedenkstätte befindet sich in Skibotn gegenüber eines Friedhofs am Gammelveien.
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Arbeiterzeitung 3. Ausgabe 1889

133 Jahre nach Erscheinen der 3. Ausgabe der Arbeiterzeitung bringen wir drei Artikeln zur Arbeitswelt in unserem Beitrag. Unsere Quelle ist das digitale Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek.

Fie Fabriken Ornstein und Rie schicken ihre Treiber herum, um die Arbeiter in die Fabrik hinein zu bringen; bei dieser Gelegenheit zeigen sich die Frauen als wahre Heldinnen. In der Fabrik Reuner sind am Montag den 29. Juli alle Frauen in die Arbeit gegangen, dort vereinigten sie sich und zogen durch die ganze Stadt herum und gingen dann jede nach Haus.

Folgender Artikel
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Die Gedenkstätte in Sommerset

Von April 1943 bis Mai 1945 starben über 2.000 Menschen an den Folgen der Zwangsarbeit, um das Großprojekt der Nazis in Norwegen zu vollenden: den Bau der Nordlandbahn und der Polarbahn. Die meisten von ihnen waren sowjetische Kriegsgefangene.(2)

Die Flucht aus Kalvik war eine der umfangreichsten Fluchten von Gefangenen aus einem deutschen Gefangenenlager im Norwegen der Besatzungszeit. Fast 50 Häftlinge waren daran beteiligt. 11 Häftlinge wurden bei dieser Flucht erschossen, während 12 Häftlinge es über den Berg nach Schweden schafften! (1)

Brigitte und ich entdeckten diese Gedenkstätte zufällig durch ein Hinweisschild auf der E6.

Das Gefangenenlager in Kalvik war eines der vielen Kriegsgefangenenlager, die entlang der geplanten Eisenbahnstrecke von Fauske nach Narvik errichtet wurden. Hier waren rund 300 sowjetische Kriegsgefangene inhaftiert.

Gleichzeitig ist diese Flucht außergewöhnlich gut dokumentiert. Ein deutsches Tagebuch gibt uns eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse. Ein Sørfold væringer, der an Bord des Bootes war, auf dem die Gefangenen randalierten, hat später von seinen Erinnerungen erzählt. Ein in den Felsen gehauenes Denkmal bei Sommerset erinnert uns an die 11 erschossenen Gefangenen. Deutsche Häftlingskarten sagen uns, wer diese Häftlinge waren. Der schwedische Polizeibericht bezeugt, dass 12 Gefangenen der Weg in die Freiheit gelungen ist! 

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