Die SA-Jesu Christi in Steglitz und wichtiger Widerstand gegen die Nazis

Aus einer lokalen, um 1930 in Thüringen entstandenen Gruppierung ging im Jahr 1932 die “Glaubensbewegung Deutsche Christen” hervor. Die streng nach dem Führerprinzip organisierte Bewegung bezeichnete sich als “SA Jesu Christi” und bekannte sich zu einem “positiven Christentum”, wie es in Artikel 24 des Parteiprogramms der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) propagiert wurde. Die Deutschen Christen forderten “Rassenreinheit” als Bedingung für eine Kirchenmitgliedschaft und die Loslösung der evangelischen Kirche von jüdischen Wurzeln. Bei den Kirchenwahlen in der Altpreußischen Union, der größten der weitgehend selbständigen deutschen Landeskirchen, erhielten die Deutschen Christen im November 1932 fast ein Drittel der Stimmen.1

Von der Schwartz‘scher Villa sind wir mit Trille zur Evangelischen Matthäus-Kirche unterwegs. Ein kreisrunder, großer, heller Fleck zeigt die ehemalige Stelle, wo das NS-Zeichen der faschistischen Christen hing. Hier sind Grabsteine von Toten, die sich als Volkssturm noch Schießereien mit der Sowjetarmee geliefert haben.

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Spiegel gegen das Vergessen

Unser erster Rundgang in Berlin führt uns mit Trille in ein der ersten Nazi-Hochburgen in Berlin in den Bezirk Steglitz. Der Hermann-Ehlers-Platz gegenüber dem Rathaus Steglitz ist so etwas wie das Zentrum des Ortsteils Steglitz. Wir treffen auf einen Markt mit allerlei Köstlichkeiten und verführerischen Düften. Inmitten dieses bunten Marktgeschehen eine Gedenkstätte, die an eine ehemalige Synagoge erinnert und an die anitisemitischen Gräueltaten der Bewohner:innen dieses Stadtteils vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus.

Am 7.6.1995 wurde das Denkmal enthüllt.

Auf diesem 9m langen und 3,50m hohen „Spiegel gegen das Vergessen“ sind die Namen, Geburtsdaten und Adressen von 1.723 aus Berlin depor­tierten Jüdinnen und Juden wieder­gegeben.

„Man hat ihnen die Berufe genommen, das Besitztum gestohlen, sie durften nicht erben oder vererben, sie durften nicht auf Parkbänken sitzen oder einen Kanarienvogel halten, keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, keine Restaurants, keine Konzerte, Theater oder Kinos besuchen, für sie galten bestimmte Rassengesetze, ihnen wurden sämtliche staatsbürgerlichen Rechte entzogen, die Freizügigkeit wurde ihnen genommen, ihre Menschenrechte und ihre Menschenwürde wurden in den Staub getreten, bis sie in Konzentrationslager deportiert wurden und in die Gaskammern kamen … Die Opfer waren Juden … Der gelbe Stern kennzeichnete sie.“1

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Politische Verfolgung in den 1930 Jahren

Aus den Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg

Zu Dritt reisen wir aus Wien mit der ÖBB über Wiener Neustadt nach Mattersburg. In Mattersburg-Nord machen wir uns auf den Weg zum Geschichtehaus. Dort erwarten uns bereits Georg und Sissi Luif.

Dort erwartet uns Kaffee und Croissants sowie eine spannende Einleitung zum Geschichtehaus in Mattersburg von Georg Luif. In einer Führung durch das Haus wird uns die Konzeption des Haus erklärt und gezeigt.

Bevor wir aber zur Ausstellung kommen, bekommen wir von ihr noch Texte zum Lesen. Diese Texte behandeln einzelne inhaltliche Etappen der Ausstellung. Wir werden aufgefordert unsere Interprätation der Texte bei den zutreffenden Stationen einzubringen.

Mehr dazu unter erlebte ArbeiterInnengeschichte

Die Topografie des Terrors

Zur Vorbereitung unserer Studienreise besuchen wir diese Ausstellung in einer Gedenkstätte. Hier im ehemaligen Gestapo-Hauptquartier sind jetzt die

  • Dauerstellung “Topografie des Terrors“
  • die Dauerausstellung Berlin 1933 – 1945
  • ein Geländerundgang mit 15 Stationen

Die Ausstellungen kann man bei freiem Eintritt besuchen. Viele Menschen nutzen die Möglichkeit sich mit Audioguides in der Ausstellung zu informieren. Viele Schulgruppen sind ebenfalls zwischen den Schautafeln unterwegs.

Ich bin nach dem Besuch von diesen Ausstellungen immer ganz fertig. Der abscheuliche terror, die Brutalität der Taten, die menschenverachtende Politik durchaus im heutigen Kontext. Angst macht mir, dass damals die Nazis nur 6 Monate brauchten, um den deutschen Staat nach ihren Willen umzubauen und um alle Bausteine der Demokratie zu beseitigen.

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Unser Besuch in der Gedenkstätte des Deutschen Widerstands

Wir machen uns auf den Weg vom Quartier in die Stauffenbergstrasse. Als wir die Strasse einbiegen merken wir, das wir umgeben sind von Einrichtungen des Deutschen Verteidigungsministerium. In einem Fesnster das Schild “Achtung militärischer Bereich – Schusswaffengebrauch“.

Wir treten in den Innenhof der Gedenkstätte dort steht inmitten des Platzes ein nackter Mann in einer aus meiner Sicht stilisierten Haltung, wo er ein nicht vorhandenes Gewehr oder womöglich eine Fahne hält. Davor ein Spruch der mich zum Grübeln bringt und mein ungutes Gefühl oder auch Vorurteile über den militärischen Widerstand gegen Hitler, nach jahrelangem Morden, als gescheiterter militärischer Befreiungsschlag gegen das Naziregime dargestellt wird.

Vor dem Eingang eine Gruppe junger Menschen, wahrscheinlich Schüler*innen, die sich auf den Besuch der Ausstellungen vorbereiten. Das holt mich aus dem Grübeln, weil ich es super finde, wenn sich die Jugend mit der Geschichte auseinandersetzt.

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„Aus den Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg: Politische Verfolgung in den 1930er Jahren” 

Termin: Samstag, 11. November 2023 um 10:30
Ort: 70er Haus der Geschichten, Hintergasse 70 7210, Mattersburg

Die Ausstellung im „70er Haus der Geschichten“ thematisiert die politische Repression während dem Austrofaschismus im Bezirk Mattersburg. Als Basis dafür dienen die Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg, die nicht nur Aufschluss über die Verfolgung der politischen Gegner:innen auf lokaler Ebene, sondern auch Einblick in die Aktivitäten und Strategien der illegalen Opposition (aus Behördensicht) geben. Dabei werden die spezifischen Dynamiken im Bezirk Mattersburg sichtbar, die jedoch in enger Verbindung zu den gesamtösterreichischen Entwicklungen standen.

Programm

  • 09:00 Abfahrt in Wien für jene, die mit der ÖBB anreisen – ansonsten selbstorganisierte, individuelle Anreise
  • 10.15 Eintreffen im Haus der Geschichten in Mattersburg
  • 10.30 Einführung von Georg Luif zum Geschichtenhaus
  • 11:00 Führung durch die Ausstellung mit Elisabeth Luif
  • 11:30 ~ 12:30 Diskussion zur Ausstellung
  • 13: 00 Gemeinsames Mittagessen in Mattersburg
  • 15:00 Rückfahrt nach Wien mit der ÖBB

TeilnehmerInnenbeitrag für Mitglieder € 15.- und für Nichtmitglieder € 35.-
Im Beitrag enthalten Reisegebühren ÖBB, Mittagessen und Austellungsbesuch.

Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello. at mit Telefonnummer. Wenn eine Fahrkarte für die Anreise mit der ÖBB gewünscht wird, bitte ebenfalls bekannt geben. Falls vorhanden benötigen wir auch die Nummer der Vorteilscard.

Weitere Informationen zur Ausstellung

Studienreise 2023 nach Bremerhaven

Für die Mitglieder des Vereins “Rote Spuren” bieten wir vom

17. bis 21. Mai 2023
eine Studienreise nach Bremerhaven an.
Drei Themenbereiche stehen im Mittelpunkt der Studienreise.
AUSWANDERUNG – KLIMA – GESCHICHTE

Auswandererdenkmal am Willy-Brandt-Platz in Bremerhaven

Von 1867 bis 1910 wanderten aus der Habsburgermonarchie 3 Millionen Menschen nach Nord- und Südamerika aus. Wirtschaftliche Not, Hunger, karge Löhne, Arbeitslosigkeit zwang die Menschen zur Flucht vor dem Verhungern.

Programm:

  • Mittwoch, den 17. Mai 2023: individuelle Anreise – Treffpunkt bei einem gemeinsamen Abendessen
  • Donnerstag, den 18. Mai 2023: Besuch des Auswandererhaus
  • Freitag, den 19. Mai 2023: Besuch des Klimahaus und ab 15:00 Uhr ein Programmpunkt zum Thema Arbeiter:innengeschichte
  • Samstag, den 20. Mai 2023: Ganztägig Arbeiter:innengeschichte (Räterepublik, Matrosenaufstände, Faschismus und Widerstand,…)
  • Sonntag, den 21. Mai 2023: Individuelle Heimreise
Organisatorisches

Bericht über die Studienreise zur Geschichte der Rom:nija in Burgenland erschienen

In den nächsten Tagen bekommen die Teilnehmer:innen unserer Studienfahrt ein 32seitiges Berichtsheft zugesendet. Peter Drizhal hat diese Broschüre layoutiert und die jeweiligen Artikel mit Fotos ergänzt.

Diese Broschüre bekommen die Teilnehmer:innen zugesendet. Alle weiteren Mitglieder können sie gegen einen 10 Euro – Beitrag erwerben. Nichtmitglieder können sie um 20 Euro unter rote.spuren@chello.at bei uns bestellen.

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