Friedrich III. erteilte für Genua und Caffa eine Lizenz, die erlaubte Sklaven beiderlei Geschlechts und welcher Beschaffenheit auch immer zollfrei im Reich zu handeln sind.1 Unter kaiserlichen Schutz und auch unter österreichischer Flagge, beteiligten sich Firmen von den habsburgischen Niederlanden aus aktiv am Handel mit Sklaven, etwa das von Joseph II. geadelte deutsche Handelshaus Romberg.
Zwischen Altem Reich und atlantischer Plantagenwirtschaft: Das Handelsimperium des Friedrich Romberg (1729-1819) 2Weiterlesen →
Dieser Artikel behandelt den ersten Teil des Vortrags von Emmerich Gärtner-Horvath anläßlich unserer Studienfahrt am 16. Oktober in Oberwart. Wir haben anhand von drei wesentlichen Akteur:innen der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert die Repressalien gegen die Rom_nija dargestellt.
Beginnen wir beim Vater von Maria Theresia – Karl VI. Er war jener Habsburger, der die Rom_nija am schlimmsten verfolgte. 1720 bestimmte eine kaiserliche Verordnung Karls VI., dass die “Zigeuner und jegliches liederliche Gesindel in Österreich” ausgerottet werden sollten. 1725 erließ Kaiser Karl VI. eine Verordnung, die besagte, dass Rom_nija gefangen genommen werden sollten; diejenigen, die Straftaten begangen hätten, sollten hingerichtet werden, die anderen aber mit einem Brandzeichen am Rücken gekennzeichnet und, unter Androhung der Enthauptung bei einer Rückkehr, abgeschoben werden. Dies wurde v.a. in den österreichischen Gebieten vollzogen.2
Im 18. Jahrhundert wurden die armen Zigeuner in Ungarn und Siebenbürgen Gegenstand gouvernementaler Exüerimente. In der offiziellen Hof- und Regierungssprache drückte man das so aus: “Die allverehrte und huldreiche Kaiserin Maria Theresia wandte diesem vernachlässigten Volksstamm ihre mütterliche Sorgfalt zu, und der Kaiser Josef II. betätigte an ihm seine Humanitätsbestrebungen.”
Um 14:00 traf sich am Samstag erstmals eine SOKO-Habsburg. Die TeilnehmerInnen an unserem Spaziergang bildeten die Sonderkommission, die nach der fünften Station eine Empfehlung darüber abgab, ob die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.
Eine Auflistung der Kriege der Habsburger beim Denkmal von Franz JosephWeiterlesen →
Passend für unseren Rundgang zu den Habsburgern war gestern auf ORF III eine Dokumentation “Habsburgs Privilegien”.
In der Beschreibung zur Dokumentation heißt es:
Heute ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen müssen. Doch noch bis ins tiefe 19. Jahrhundert stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. Stefan Wolner stellt in dieser ORF III „Erbe Österreich“-Neuproduktion exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen niedriger gestellter Menschen gegenüber und zeigt so die damalige Doppelmoral.
ORF III
Maria Theresia setzte Keuschheitskommissionen mit 500 Kommissare ein, ließ “Untertanen” wegen außerehelichen Geschlechtsverkehr strengstens bestrafen und Frauen nackt durch einen Jesuiten am Stephansplatz auspeitschen. Ihr Ehegatte hatte am Hof eine Geliebte nach der anderen und machte sogar mit den Preußen, dem stärksten Kontrahenten der Habsburger, lukrative Geschäfte. Der Hochadel stand über dem Gesetz.
Derzeit ist das Video nicht mehr auf youtube verfügbar. Es gibt allerlei Glorifizierung über die Habsburger, aber Filme mit einer kritische Auseinandersetzung über das “Treiben” der Habsburger stehen nicht zur Verfügung.
Kurz vor der Sommerpause informieren sich die Wiener Frauen der Gewerkschaft PRO-GE (Produktionsgewerkschaft) bei einem Rundgang über die Erfahrungen, Erfolge und Erlebnisse ihrer Vorgängerinnen und -kämpferinnen.
Für 10 Uhr ist der Treffpunkt am Platz der Menschenrechte vereinbart. Als ich dort gegen 9.45 Uhr ankomme, sind schon fast alle Frauen da und warten im Schatten eines Kastanienbaumes auf den Beginn des Spazierganges.
Bei den Stationen werden Frauen, wie z.B. die Revolutionärin, Frauenrechtlerin und Autorin Olympe de Gouges (1748-1793), die in ihrer „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ die Grundlage der Einführung des Frauenwahlrechtes in Europa geschaffen hat, vor den Vorhang geholt.
Am Samstag, den 21. Mai 2022 konnten wir den aktuellen Lehrgang der Zukunftsakademie der AK-Oberösterreich begrüßen. Wir machten uns gemeinsam auf die Spuren von Revolution und Widerstand anhand der Denkmäler im Zentrum von Wien. Erinnerung ist auch ein Feld der politischen Auseinandersetzung. Geschichte wird oft nur von den Herrschenden gemacht. Wir als Arbeiter*innenbewegung halten dagegen. Wir holen die Menschen vor den Vorhang über die sonst nicht gesprochen wird. Mehr dazu….
Am Samstag, den 14. Mai begaben sich engagierte Gewerkschafter*innen aus Tirol in Wien auf Spurensuche zu Denkmälern unserer Geschichte. Herzlichen Dank an die Gpa, Koll. Irene Aahs, für das Organisieren. Mehr dazu…
Die Brigittenau im Brennpunkt gesellschaftlicher Veränderungen Eine Kooperation mit der VHS-Brigittenau
Mit den Spaziergängen sammeln wir Erfahrungen von über 120 Jahren Geschichte Brigittenau, um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Denn wer die Geschichte der Menschen kennt – kann bei der Gestaltung der Zukunft für die Menschen mitwirken. Dieser Rundgang lädt ein, einen Blick auf die Menschen zu werfen, die aus allen Teilen der Monarchie zuwanderten. Wer waren die Dienstmädchen, die ArbeiterInnen? Was passierte mit der jüdischen Bevölkerung? Was blieb vom Roten Wien bis heute?
Informationen und Anmeldung zum Spaziergang
Datum:Samstag, den 21. Mai 2021 – Beginn: 14:00 Uhr
Treffpunkt: VHS Brigittenau, Raffaelgasse 11-13 , 1200 Wien
Max. TN-Innenanzahl: 15 Personen, um die Abstandsregeln gut einhalten zu können
Weiter Infos: Falls sie eine Jahres- oder eine Zeitkarte der Wiener Linien haben – bitte mitnehmen
Dauer: Der Spaziergang wird ca. 3 Stunden dauern.
Kosten: werden von der VHS getragen
Anmeldung: Bei der VHS-Brigittenau oder bitte ein Mail an rote.spuren@chello.at (Bitte die E-Mail-Adresse in das eigene Mailprogramm eintragen)
Ein großer Dank an die VHS Brigittenau für die Unterstützung und den Druck der Broschüre im besonderen Koll. Kathrin Niedermoser für ihre Koordination.
Umkämpftes Wohnen. Sozialer Wohnbau rund um die Schmelz. Ein Spaziergang durch Geschichte und Gegenwart.
Eva Kettner-Gössler & Elisabeth Luif
Die Frage wie wir wohnen (wollen), betrifft jede und jeden Einzelnen von uns und ist damit eine eminent gesellschaftspolitische Frage, in der Geschichte wie in der Gegenwart. Im Rahmen eines Spaziergangs laden wir dazu ein, diese Frage aus einer historischen Perspektive zu betrachten. Am Beispiel einiger sozialer Wohnbauten rund um die Schmelz (15. und 16. Bezirk) erzählen wir die Debatten zum Thema Wohnen und blicken auf ihre „Materialisierung“ im Straßenbild.
Neben den kommunalen Wohnbauten des Roten Wien (1919-1934) zeigen wir gemeinnützige Initiativen vom Beginn des 20. Jahrhunderts und zur Zeit des Austrofaschismus (1933-1938). Zeitlicher Schlusspunkt unserer Betrachtungen ist die Wiederaufnahme der kommunalen Bautätigkeit nach 1945. Damit wollen wir die Vielfalt des sozialen Wohnbaus aufzeigen, im Wechselverhältnis mit den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Zusätzlich möchten wir einen Rückbezug zur Gegenwart herstellen. Der Blick in die Vergangenheit kann uns dabei helfen, aktuelle Konflikte besser zu verstehen.
Termine des Spaziergangs
Freitag, den 29. April 2022 um 15 Uhr
Samstag, den 21. Mai 2022 um 15 Uhr
Donnerstag, den 23. Juni um 17 Uhr
Treffpunkt: Gutraterplatz 3, 1160 Wien (Anfahrt U3/S45 bis Ottakring), Dauer ca. 1,5 Std.
Anmeldung an:kontakt [at] kettner-goessler.at
Wir laden alle Interessierten herzlich zum Spaziergang ein! Die Teilnahme ist kostenlos, wir freuen uns über Spenden für ein Wohnprojekt für ukrainische Geflüchtete in Wien (Verein Wohnen im Grünen Markt).
Otto Luif, der schon als Kind begeisterter Besucher des Wallensteinkinos war, begibt sich mit den Teilnehmer*innen des Stadtspaziergangs auf die Spurensuche der verschwundenen Kinos in der Brigittenau.
Die Brigittenau beheimatete in der Vergangenheit nicht nur sieben Kinos, sondern war auch Filmproduktionsstätte. Der Rundgang durch den Bezirk gibt einen Einblick in die vergessene Geschichte der Brigittenauer Kinos. Wir besuchen aufgelassenes „Lichtspieltheater“ und Orte an denen Filme produziert wurden. Der Rundgang beschäftigt sich auch mit den historischen Rahmenbedingen wie etwa „Arisierungen“ und den die „goldenen“ Nachkriegsjahre.
Termin 1: Dienstag, den 17. Mai 2022 von 16:00 – 19:00 Uhr