1934 – 1945 Den Opfern des Faschismus für Österreichs Freiheit und Unabhängigkeit
Auf dem Mahnmal am Reumannplatz sind die Konzentrationslager und Gefängnisse angeführt, in denen Bewohner:innen des 10. Bezirks gestorben sind.
Das Mahnmal wurde auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Verbände und Widerstandskämpfer Österreichs und mit Hilfe der drei staatsgründenden Parteien der Zweiten Republik (SPÖ, ÖVP, KPÖ) errichtet. Die Grundsteinlegung fand am 11. Oktober 1980 statt. Das Mahnmal wurde am 24. Oktober 1981 von Bundesministerin Hertha Firnberg enthüllt.1
Franz Koskarti, der FSG-Vorsitzende von Favoriten, hält die Gedenkrede.
Das sind die Gefühle des sieben Jahre alten Steven Hess als er 1945 einen Zug nach Theresienstadt betritt. Die SS beginnt Teile des KZ Bergen-Belsen zu räumen. Wir lesen diese Zeilen als wir eine Ausstellung im Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg besuchen.
Der verlorene Transport
Der Verbleib des dritten Transports war zunächst unklar deshalb die Bezeichnung „Verlorener Transport”. In dem Zug sind etwa 2.500 Jüdinnen und Juden, unter ihnen etwa 500 Kinder und Jugendliche. 14 Tage irrt der Transport mit den Geiseln in Richtung Osten. Strecken sind unpassierbar, in Städten wie Berlin tobt der Krieg. Auch für den Zug besteht immer die Gefahr, angegriffen zu werden.
In dieser Ausstellung werden einzelne Schicksale der damaligen Kindern Jahrzehnte danach aus ihrer Sicht als Überlebende beleuchtet.
Stefan und Marion Hess werden 1938 in Amsterdam geboren. Ihre Eltern Ilse und Karl stammen aus Deutschland. Der Vater, ein Handelsvertreter, wird 1937 von seiner Firma in die Niederlande versetzt. Beim Einmarsch der Wehrmacht 1940 misslingt die Flucht nach England.
Im Sammellager „Hollandsche Schouwburg” hilft Karl Hess Inhaftierten zur Flucht. Kurz bevor die Familie untertauchen kann, wird sie 1943 verhaftet und ins Durchgangslager Westerbork transportiert. Karl Hess erreicht, dass die Familie als Austauschgefangene in das KZ Bergen-Belsen kommen, anstatt ostwärts deportiert zu werden.
Prof. Fred Turnheim, Journalist & Erwachsenenbildner hat um Hilfe gebeten. Nach seinem ersten Projekt “Die Kinder der Kämpfer”, arbeitet er nun am 2. Teil seiner Dokumentarfilm-Trilogie mit dem Titel DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN. Dabei geht es um die Erinnerungskultur in den Familien von ehemaligen KZ-Häftlingen.
Dazu sucht er Interviewpartner:innen.
Für den 2. Teil seiner Dokumentarfilm-Trilogie sucht er Kinder und Kindes-kinder, die Nachkommen von ehemaligen KZ-Häftlingen sind. Turnheim, selbst Kind einer jüdischen Schutzbundfamilie, tastet sich somit an ein weiteres, besonders schmerzhaftes wie verdrängtes Kapitel der eigenen (Familien)-Geschichte heran.
Durch ihre Involviertheit in die Februarkämpfe mussten die Eltern des Filmemachers schon 1934 aus Österreich ins sowjetische Exil fliehen und entkamen so der nationalsozialistischen Vernichtung – im Gegensatz zu einem Großteil ihrer Familien (Turnheim und Weiss).
„Ungarische Beste“ (Verlag Bibliothek der Provinz) erzählt die Geschichte vom Schicksal „kleiner“ Menschen, vor dem Hintergrund einer dramatischen zeithistorischen Kulisse. Das Buch begleitet ihren außergewöhnlichen Lebensweg, der sie durch einige Länder Mitteleuropas führte. Es beschreibt politische Hintergründe und soziale Spannungen. Der Mut und die Kraft, die die Hauptprotagonisten brauchen, um immer wieder neu zu beginnen und sich an ständig verändernde Lebensumstände anzupassen, lässt sie „groß“ werden. Man erfährt ganz nebenbei, wie sich die Weltpolitik auf den Lebensalltag der Menschen auswirkt. Basierend auf den realen Begebenheiten nimmt die Geschichte oft einen unerwarteten Verlauf.
Mag.a Maxa H. Danesi wurde 1958 in St. Pölten geboren und lebt in Wien und Niederösterreich. Sie hat das Studium der Soziologie und Publizistik in Wien absolviert, inklusive Zusatzausbildungen im sozialpsychologischen Bereich. Sie wird begleitet von Frau Elvira Willinger an der Zither.
Karl Wolfgang Franz Motesiczky war ein österreichischer Psychoanalytiker und aktiver Gegner des Nationalsozialismus. Im Jahr 1980 wurde er als Gerechter unter den Völkern geehrt.
Auch dem im radikal linken Milieu aktiven Karl Motesiczky gelang es nach dem Anschluss zunächst, seine politische Gegnerschaft zum Nationalsozialismus im Kontext der Studienzulassung zu verschweigen. Er war erst Ende 1937 nach Wien zurückgekehrt, nachdem er über zehn Jahre lang in Deutschland und Skandinavien intensiv in den Bereichen Sexualpolitik und Psychoanalyse gearbeitet hatte. Ab 1938 beherbergte er auf seinem Anwesen in Hinterbrühl zahlreiche jüdische sowie politisch verfolgte Freund:innen1.
Im Juli 1942 kamen zwei Ehepaare, die aus dem besetzten Krakau entkommen waren, nach Wien, um mit Motesiczkys Hilfe in die Schweiz zu fliehen. Von einem Mittelsmann denunziert wurde die Widerstandsgruppe an die Gestapo verraten, Motesiczky wurde verhaftet und am 16.2.1943 nach Auschwitz deportiert, wo er am 25.6. 1943 starb.
Österr. Nationalbibliothek, digitales Archiv,Zeitgeschichte 2016, Nr. 5, Seite 14 ↩︎
Prof. Fred Turnheim, Journalist und Erwachsenenbildner widmete sich in seinem ersten Projekt, dem Dokumentarfilm “Die Kinder der Kämpfer” erstmals aus Perspektive der zweiten und dritten Generation einem wenig beachteten Kapitel der österreichischen Geschichte: dem Republikanischen Schutzbund.
Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Februarkämpfe begibt sich DIE KINDER DER KÄMPFER nicht nur auf die Originalschauplätze, sondern auch auf die Suche nach den Kindern und Enkeln der mittlerweile verstorbenen Kämpfer:innen.
Ihre Erinnerungen und Erfahrungen hält dieser Dokumentarfilm fest – als zeithistorisches Dokument für die Nachwelt.
Niemals Vergessen 26. November 2024 – 19:00 Uhr Metro Kino Kulturhaus im Historischen Saal
Versteckt hinter einer Fensterscheibe musste die damals 10-jährige Rosina Asser-Pardo den Deportationszug der jüdischen Bevölkerung von Thessaloniki mitansehen. Unter den Menschen auf der Straße war auch ihre Großmutter zu erkennen. So wie Rosina waren auch Iossif, Eftyhia, Shelly und Marios als Kinder bei nicht-jüdischen Familien versteckt. Der Film lässt die Erinnerungen der fünf Protagonist:innen aufleben und berichtet darüber hinaus vom jüdischen Leben in Griechenland, bevor die Nazis das Land überfielen. Er zeigt seltene historische Aufnahmen von der Besetzung sowie Archivmaterial, das Amateuraufnahmen deutscher Soldaten und von griechischen Patrioten heimlich gedrehtes Filmmaterial umfasst.
Brigitte und ich nehmen am kommenden Momentum Kongress in Ossiach teil. Wir habe nuns zum “Track #6: Geschichte gerecht (be)schreiben” angemeldet. Folgende Kapitel sollen bei diesem Track abgearbeitet werden:
Was macht emanzipatorische Geschichtsschreibung aus? Welche Rolle spielt Geschichte in und für die Gegenwart?
Wie lässt sich eine Geschichte der Vielen den Vielen zugänglich machen?
Wo – und wie – verändert Geschichte im öffentlichen Raum das allgemeine Bewusstsein?
Dank der Mithilfe einiger Kolleg:innen aus dem Vorstand und der Rechnungsprüfer haben wir nun diesen Text eingereicht.
Der Verein „Rote Spuren – Verein zur Förderung der Arbeiter:innengeschichte“ wurde Ende November 2018 gegründet. Der inhaltliche Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Geschichte jener Menschen, die nicht in den Geschichtsbüchern vorkommen – den Arbeitnehmer:innen, den Verfolgten, den Obdachlosen, den Vertriebenen und der Opfer. Wir wollen mit unseren Rundgängen, den Erfahrungen und Erlebnissen der Arbeiter:innen, sowie unseren Veranstaltungen Menschen gewinnen, sie motivieren, sich an dieser Geschichtsschreibung zu beteiligen.
Das Engagement der Personen dieses Vereins resultiert großteils aus einer langjährigen gewerkschaftlichen Bildungstätigkeit.
Persönliche Motivationen
Unsere ersten Erfahrungen mit Geschichte wurden dominiert durch die Lernerfahrungen in der Schule, den dabei verwendeten Geschichtsbüchern und den Denkmälern, die uns umgeben. Angebotene Filme produzierten oftmals ein heroisches Bild von Eroberern oder Regent: innen entsprechend dem vermittelten Geschichtsbild in der Schule und der bürgerlichen Gesellschaft.
Oft wird auch in der eigenen Familie über deren Geschichte nicht gesprochen oder danach gefragt. Und wenn, dann erst, wenn betroffene Personen nicht mehr leben. Die Überlebenden kennen teilweise nur Fragmente der eigenen Familiengeschichte. Dennoch ist es wichtig, die (eigene) Geschichte zu kennen, um daraus zu lernen, einiges verstehen zu können und um Klarheit zu haben, weshalb und wie Menschen agieren bzw. agiert haben.
So wie Wilhelmine Goldmann schreibt: “Die Geschichte meiner Familie, die eng mit der Geschichte unseres Landes verwoben ist, umfasst das zwanzigste Jahrhundert von der Endphase der Monarchie bis in die Gegenwart. Unsere Lebensgeschichten können in größeren Zusammenhängen als Geschichte der Proletarisierung und der Entproletarisierung der österreichischen Arbeiterklasse gelesen werden. Oder als Beispiel für den Aufstieg der österreichischen Arbeiter:innen aus proletarischem Elend zu Bildung und Wohlstand.1“
Einige von uns nahmen den Fußweg vom Brandenburger Tor bis zum Treffpunkt in Kauf. Eine kleine Stärkung in einem ital. Cafe und dann trafen wir unseren Guide Stefan Szollhauser an der Ecke Weydingerstraße/Kleine Alexanderstraße beim “Karl-Liebknecht-Haus”.
„Kein Ostjude geht freiwillig nach Berlin“ schrieb Joseph Roth 1927 und meinte damit die vor der antisemitischen Gewalt in Osteuropa geflohenen Juden, die sich häufig im verarmten Scheunenviertel niederließen1.
Jüdische Migration in Berlin
Diejenigen, die sich auf den Weg nach Berlin machten, kamen in der Regel ursprünglich nicht um zu bleiben. Etliche jüdische Migrant/innen besaßen Durchreisevisa und sahen die Stadt als Durchgangsstation auf ihrem Weg weiter nach Westen. Viele jedoch strandeten hier, vor allem in der Gegend des ehemaligen Scheunenviertels. Im Jahr 1925 lebten 41.465 osteuropäische Jüdinnen und Juden in Berlin.2 Gekommen waren die osteuropäischen Migrant/innen seit den 1880er Jahren und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie waren auf der Flucht vor antisemitischen Pogromen, Zwangsrekrutierungen, russischer Sondergesetzgebung, Bürgerkrieg, bitterer Armut und Perspektivlosigkeit. Ab 1870 setzte einejüdische Massenflucht aus dem Zarenreich ein. Die dortigen Pogrome waren religiös, sozial und zunehmend rassistisch motiviert, teilw. mit Unterstützung oder gar auf Geheiß des Staates3. Während des Ersten Weltkriegs wurde die jüdische Bevölkerung im besetzten Russisch-Polen mit der Aussicht auf Arbeit in der deutschen Rüstungsindustrie und der Aussicht auf Familiennachzug umworben; 30.000 Menschen folgten diesem Ruf nach Deutschland.
Dokumentarfilm zur faschistischen Geschichte an Österreichs Hochschulen: Mehrere Monate lang war ein Team der Österreichische Hochschüler_innenschaft gemeinsam mit Andreas Filipovic, Lukas Ellmer und Samira Fux an verschiedenen Hochschulen in Österreich unterwegs, um die faschistische Geschichte an Österreichs Hochschulen in Form eines Dokumentarfilms aufzuarbeiten.
In einem historischen Aufriss vom Austrofaschismus und dem NS-Regime über die Affären rund um den Professor Taras Borodajkewycz sowie die rechtsextreme Aktion Neue Rechte (ANR) bis hin zur Situation heute kommen in der Dokumentation Zeitzeug_innen und Expert_innen zu Wort.
10.10. um 19:30 Premiere im Stadkino in Wien (Anmeldung weiter unten erforderlich) anschließende Podiumsdiskussion mit Andreas Filipovic (Filmteam), Bianca Kämpf (DÖW), Ferdinand Lacina, Gabriel Lansky, Nina Mathies (ÖH), Birgit Peter (Uni Wien) ACHTUNG: Bei der Premiere ist es uns nicht möglich, den Film mit Untertiteln zu zeigen. Bei allen weiteren Terminen werden englische Untertitel zu Verfügung stehen!
14.10. um 18:30 im Moviemento Kino in Linz anschließendes Expert_innenpanel, TBA
16.10. um 19:00 im Agnes-Heller-Haus, Audimax (Uni Innsbruck) anschließendes Expert_innenpanel, TBA
21.10. um 19:00 in der Kunsthalle Leoben anschließendes Expert_innenpanel, TBA
23.10. um 19:30 im Campus Hörsaal A (Uni Wien) anschließendes Expert_innenpanel, TBA