Nach einem Brunch und einer Kennenlernrunde starteten wir in eine Einzelarbeit. Maxa und ich sammelten Zitate zum Thema Demokratie, die uns zum Einstieg in die Diskussion mit der Frage “Was ist Demokratie” dienten. Mehr dazu…
Archiv der Kategorie: Studientage
Politische Verfolgung in den 1930 Jahren
Aus den Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg
Zu Dritt reisen wir aus Wien mit der ÖBB über Wiener Neustadt nach Mattersburg. In Mattersburg-Nord machen wir uns auf den Weg zum Geschichtehaus. Dort erwarten uns bereits Georg und Sissi Luif.
Dort erwartet uns Kaffee und Croissants sowie eine spannende Einleitung zum Geschichtehaus in Mattersburg von Georg Luif. In einer Führung durch das Haus wird uns die Konzeption des Haus erklärt und gezeigt.
Bevor wir aber zur Ausstellung kommen, bekommen wir von ihr noch Texte zum Lesen. Diese Texte behandeln einzelne inhaltliche Etappen der Ausstellung. Wir werden aufgefordert unsere Interprätation der Texte bei den zutreffenden Stationen einzubringen.
Die Topografie des Terrors
Zur Vorbereitung unserer Studienreise besuchen wir diese Ausstellung in einer Gedenkstätte. Hier im ehemaligen Gestapo-Hauptquartier sind jetzt die
- Dauerstellung “Topografie des Terrors“
- die Dauerausstellung Berlin 1933 – 1945
- ein Geländerundgang mit 15 Stationen
Die Ausstellungen kann man bei freiem Eintritt besuchen. Viele Menschen nutzen die Möglichkeit sich mit Audioguides in der Ausstellung zu informieren. Viele Schulgruppen sind ebenfalls zwischen den Schautafeln unterwegs.
Ich bin nach dem Besuch von diesen Ausstellungen immer ganz fertig. Der abscheuliche terror, die Brutalität der Taten, die menschenverachtende Politik durchaus im heutigen Kontext. Angst macht mir, dass damals die Nazis nur 6 Monate brauchten, um den deutschen Staat nach ihren Willen umzubauen und um alle Bausteine der Demokratie zu beseitigen.
WeiterlesenUnser Besuch in der Gedenkstätte des Deutschen Widerstands
Wir machen uns auf den Weg vom Quartier in die Stauffenbergstrasse. Als wir die Strasse einbiegen merken wir, das wir umgeben sind von Einrichtungen des Deutschen Verteidigungsministerium. In einem Fesnster das Schild “Achtung militärischer Bereich – Schusswaffengebrauch“.
Wir treten in den Innenhof der Gedenkstätte dort steht inmitten des Platzes ein nackter Mann in einer aus meiner Sicht stilisierten Haltung, wo er ein nicht vorhandenes Gewehr oder womöglich eine Fahne hält. Davor ein Spruch der mich zum Grübeln bringt und mein ungutes Gefühl oder auch Vorurteile über den militärischen Widerstand gegen Hitler, nach jahrelangem Morden, als gescheiterter militärischer Befreiungsschlag gegen das Naziregime dargestellt wird.
Vor dem Eingang eine Gruppe junger Menschen, wahrscheinlich Schüler*innen, die sich auf den Besuch der Ausstellungen vorbereiten. Das holt mich aus dem Grübeln, weil ich es super finde, wenn sich die Jugend mit der Geschichte auseinandersetzt.
Weiterlesen„Aus den Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg: Politische Verfolgung in den 1930er Jahren”
Termin: Samstag, 11. November 2023 um 10:30
Ort: 70er Haus der Geschichten, Hintergasse 70 7210, Mattersburg
Die Ausstellung im „70er Haus der Geschichten“ thematisiert die politische Repression während dem Austrofaschismus im Bezirk Mattersburg. Als Basis dafür dienen die Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg, die nicht nur Aufschluss über die Verfolgung der politischen Gegner:innen auf lokaler Ebene, sondern auch Einblick in die Aktivitäten und Strategien der illegalen Opposition (aus Behördensicht) geben. Dabei werden die spezifischen Dynamiken im Bezirk Mattersburg sichtbar, die jedoch in enger Verbindung zu den gesamtösterreichischen Entwicklungen standen.
Programm
- 09:00 Abfahrt in Wien für jene, die mit der ÖBB anreisen – ansonsten selbstorganisierte, individuelle Anreise
- 10.15 Eintreffen im Haus der Geschichten in Mattersburg
- 10.30 Einführung von Georg Luif zum Geschichtenhaus
- 11:00 Führung durch die Ausstellung mit Elisabeth Luif
- 11:30 ~ 12:30 Diskussion zur Ausstellung
- 13: 00 Gemeinsames Mittagessen in Mattersburg
- 15:00 Rückfahrt nach Wien mit der ÖBB
TeilnehmerInnenbeitrag für Mitglieder € 15.- und für Nichtmitglieder € 35.-
Im Beitrag enthalten Reisegebühren ÖBB, Mittagessen und Austellungsbesuch.
Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello. at mit Telefonnummer. Wenn eine Fahrkarte für die Anreise mit der ÖBB gewünscht wird, bitte ebenfalls bekannt geben. Falls vorhanden benötigen wir auch die Nummer der Vorteilscard.
Weitere Informationen zur AusstellungAufsässiges Land
Mehr zu unseren Erfahrungen bei der Ausstellung – hier bei diesem Link
Studienreise 2023 nach Bremerhaven
Für die Mitglieder des Vereins “Rote Spuren” bieten wir vom
17. bis 21. Mai 2023
eine Studienreise nach Bremerhaven an.
Drei Themenbereiche stehen im Mittelpunkt der Studienreise.
AUSWANDERUNG – KLIMA – GESCHICHTE
Von 1867 bis 1910 wanderten aus der Habsburgermonarchie 3 Millionen Menschen nach Nord- und Südamerika aus. Wirtschaftliche Not, Hunger, karge Löhne, Arbeitslosigkeit zwang die Menschen zur Flucht vor dem Verhungern.
Programm:
- Mittwoch, den 17. Mai 2023: individuelle Anreise – Treffpunkt bei einem gemeinsamen Abendessen
- Donnerstag, den 18. Mai 2023: Besuch des Auswandererhaus
- Freitag, den 19. Mai 2023: Besuch des Klimahaus und ab 15:00 Uhr ein Programmpunkt zum Thema Arbeiter:innengeschichte
- Samstag, den 20. Mai 2023: Ganztägig Arbeiter:innengeschichte (Räterepublik, Matrosenaufstände, Faschismus und Widerstand,…)
- Sonntag, den 21. Mai 2023: Individuelle Heimreise
Bericht über die Studienreise zur Geschichte der Rom:nija in Burgenland erschienen
In den nächsten Tagen bekommen die Teilnehmer:innen unserer Studienfahrt ein 32seitiges Berichtsheft zugesendet. Peter Drizhal hat diese Broschüre layoutiert und die jeweiligen Artikel mit Fotos ergänzt.
Diese Broschüre bekommen die Teilnehmer:innen zugesendet. Alle weiteren Mitglieder können sie gegen einen 10 Euro – Beitrag erwerben. Nichtmitglieder können sie um 20 Euro unter rote.spuren@chello.at bei uns bestellen.
InhaltsverzeichnisDas kleine Anschlussdenkmal in Oberschützen
Nach einer Mittagspause beim Stadtwirt Oberwart
besuchten wir als letzte Station unserer Reise die sogenannten Anschluss-denkmäler in Ober-schützen. Sie zeigen die Zustimmung vieler
Österreicher:innen zum Nationalsozialismus.
Oberschützen ist eine Schulstadt etwa 7km nördlich von Oberwart
und war bereits in der Zwischenkriegszeit stark deutschnational geprägt.
Im Jahr 1931 wurde (siehe Bild) neben der Volksschule ein „altgermanischer Opferstein“ errichtet. Er sollte nicht nur an die Angliederung des Burgenlandes an Österreich zehn Jahre zuvor erinnern, sondern stellte auch die Forderung an den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.
Elisabeth Luif im Bericht über unsere Studienreise
Anlässlich der 10-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zu Österreich wurden in Kobersdorf, St. Margarethen, Heiligenkreuz im Lafnitztal, Eisenstadt und in Oberschützen Denkmäler errichtet. Das „kleine Anschlussdenkmal“ in Oberschützen war wohl das bekannteste und wurde zum Großteil von der Oberschützener Lehrerschaft initiiert. Die finanzielle Unterstützung erfolgte durch Spenden von der Bevölkerung und eine „Bausteinaktion“ vom „Deutschen Schulverein Südmark“. 2
WeiterlesenDas Bombenattentat in Oberwart
In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 sind vier Volksgruppeangehörige der Roma Josef Simon (40), Peter Sarközi (27) sowie Karl (22) und Erwin Horvath (18), bei einem politisch und rassistisch motivierten Bombenanschlag in Oberwart getötet worden. Die Männer gerieten in eine Sprengfalle, als sie eine Tafel mit der Aufschrift “Roma zurück nach Indien” entfernen wollten. Für den Anschlag wurde 1999 der Bombenbauer Franz Fuchs verurteilt.1
In den letzten Tagen haben wir viel über Diskriminierung, Ausgrenzung, etnische Verfolgung und “gesellschaftliches Totschweigen“ in der Geschichte der Rom:nija gehört. Hier stehen wir den Toten gegenüber. Wieder erfassen mich die Gefühle von Trauer, Zorn, Ratlosigkeit gemischt mit dem Willen etwas dagegen zu tun. JA, diese Studientage sind eine Initiative dazu – NEIN, es ist zuwenig, nur die Nase zu rümpfen, wenn man über die Diskriminierung von Volksgruppen hört oder die ÖVP-Diskussionen zur Verwässerung der Menschenrechtskonvention in den Medien liest.
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