Rote Spuren Brunch II: Institutionen und Parteien versus Zivilgesellschaft

Hervorgehoben

Wesentlich für Demokratiebewusstsein sind Alltagserfahrungen der Mitbestimmung. Demokratie sollte mehr sein als eine Regierungs- oder Verfahrensform im politischen Bereich: Sie sollte vielmehr als Ziel einer gesellschaftlichen Entwicklung verstanden werden, also als Lebensform, die Teilhabe in allen Lebensbereichen anstrebt.

Refakblog – Demokratie auf allen Ebenen

Repräsentative Demokratie lebt von ihren Vertreter:innen. Linke, fortschrittliche Politiker:innen wollen sie mit Beteiligung und Mitwirkung beleben. Rechtspopulist:innen nutzen demokratische Spielregeln, um die Demokratie an sich einzuschränken.

NGOs, Hilfsorganisationen, Vereine, politische Initiativen leisten durch persönlichen und politischen Aktionismus einen wichtigen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.

Folgenden Fragen wollen wir an diesem Tag nachgehen:

  • Welche Rolle übernehmen politische Parteien in einer parlamentarischen Demokratie bei Interessendurchsetzung der Bevölkerung?
  • Welche Bedeutung haben Institutionen wie Gewerkschaften, Kammern, Großorganisationen wie ÖAMTC, ÖFB, ARBÖ, Caritas oder Volkshilfe? Beleben sie den politischen Diskurs oder geht es ihnen nur um die Interessen ihrer Klientel/Mitglieder?
  • Ist die Zivilgesellschaft „der belebende Stachel“ in unserer demokratischen Kultur, die die entscheidenden Brennpunkte der Zukunft wie Klima, Friedenspolitik, Rassismus usw. ansprechen?

Termin:  13. April 2024 von 09:30 bis 17:00
Ort: Bei Brigitte und Werner Drizhal
Anmeldung bis 31. März 2024 mit Telefonnummer per E-Mail an rote.spuren@chello.at

Teilnehmer:innenbeitrag: €15.- Inkludiert ist ein Brunch, Ticket für Öffentliche Verkehrsmittel, Kaffee/Getränk am Nachmittag und 10 Postkarten mit den besten Motiven.
Mitglieder des Vereins werden bei den Anmeldungen bevorzugt.

Was ist der Rote Spuren Brunch?

Eine Tagesveranstaltung, wo in einer Kleingruppe (max. 8 Personen) zu politischen Themen diskutiert wird. Die Diskussionsergebnisse werden nachmittags in Fotos festgehalten. Die Fotos werden von den Teilnehmer:innen mit politischen Statements versehen. Aus Fotos und Statements entstehen Themen-Postkarten, die die Teilnehmer:innen zur politischen Agitation weiter verwenden können.

Geschichte der Arbeiter:innenbewegung am Zentralfriedhof

Samstag Nachmittag bei Sonnenschein, ideale Voraussetzungen in die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung einzutauchen. Diemal mit der jüngsten Teilnehmerin überhaupt. Danke an die Eltern und Großeltern.

Beim Gehen von Denkmal , zu Gedenktafel und beim Innehalten vor Gräbern,
beim Nachdenken über Lebensschicksale und Todesarten,
über die Grausamkeiten der Täter, über die Schmerzen und das Leid der Opfer
wird der Zentralfriedhof für mich ein Höllenschlund und ein Ort der Erkenntnis zugleich.
In mir wächst eine Gewissheit, dass die Kräfte jener Menschen die Widerstand gegen Autokraten, Monarchen, Austrofaschisten und die Nazidiktatur leisteten weiter wachsen wird in uns, wenn wir an sie gedenken und ihre Geschichten weiter tragen.1

Der ganze Bericht mit Detailinformationen unter “Erlebter Arbeiter:innengeschichte”…


  1. Diese Zeilen schrieb ich nach dem Lesen der Zeilen auf der Rückseite von Erich Hackel über “Gedenken und Mahnen in Wien 1934 – 1945” – Band 2 (Ergänzungsband) vom DÖW, Wien 2001  ↩︎

Die Zeitungsweiber

Das TheaterNebel präsentiert in Kooperation mit dem Herminentheater das Stück die “ZEITUNGSWEIBER” von Susanna Oberforcher in einer Bearbeitung und unter der Regie von Hannelore Schmid.

Drei mutige Frauen gründen 1899 in Wien-Mariahilf eine Zeitungs-redaktion. Mit ihrer Zeitschrift “Dokumente der Frauen”1 werden sie zu Wegbereite-rinnen des Frauenwahl-rechts und des Feminismus in Österreich. Viele Themen von einst, Mädchenhandel, Kinderarbeit, Gleichstellung sind auch heute noch von hoher Aktualität.

Wie komme ich zu Karten?

Reservierung bevorzugt unter ticket@theaternebel.at (Sie erhalten eine Rückbestätigung)


  1. ÖNB – digitales Archiv, Dokumente der Frauen, Jahresverzeichnis von 1899 ↩︎

Demokratie verteidigen! Keine Koalition mit dem Rechtsextremismus!

Zehntausende Menschen sind in ganz Österreich auf die Straße gegangen, um die Demokratie zu verteidigen. Anlässlich des UN-Tages gegen Rassismus tragen wir diese Feuermauer gegen Rechtsextremismus im Superwahljahr vor das Bundeskanzleramt.

Wir setzen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Hetze. Wir wollen ein offenes, menschenrechtsreiches und klimagerechtes Österreich. Ein Land des gegenseitigen Respekts und Miteinanders, das uns allen eine lebenswerte Zukunft und einen gesunden Planeten sichert.

Mehr dazu: Plattform für eine menschliche Asylpolitik

Es lebe „DER HERR KARL“

Entspricht und repräsentiert der „Herr Karl“ ein Wendehals und Opportunist der Nachkriegszeit, wie von Helmut Qualtinger und Carl Merz dargestellt, die österreichische Seele? Was wird heute „unter der Tuchent“ gehalten? Antisemitismus, Rechtspopulimus, Machismus, Antimarxismus versus aufgeklärte Gesellschaft?

Die Person „Herr Karl“ bietet uns einen Abend voller Witz, Ironie und scharfsinniger Gesellschaftskritik lustvoll in diese gesellschaftlichen Widersprüche einzutauchen. Dieter Preinerstorfer, Gewerkschafter, Sozialdemokrat und Mitglied der Roten Spuren, erorbert mit uns die Bühne mit einer Lesung für eine bessere und gerechtere Welt.

Datum: 21. März 2024 – Einlass ab 17:00
Ort: Roter Bogen – Gürtelbogen 36 (gegenüber vom Weberknecht am Lerchenfelder Gürtel 47,1160 Wien), unweit der U6-Station Josefstädter Straße

Die Veranstaltung findet auf Einladung der FSG-GPA-Hausfraktion statt.

Der rote Blog – das „Fabrikmädchen“

Schließlich wurde mir das Knöpfeaufnähen gelehrt, und ich nähte nun Perlmutterknöpfe auf Silber- und Goldpapier. […] Ich war nun zehn Jahre und fünf Monate alt und sollte nicht mehr in die Schule, sondern in eine Arbeit gehen.

Das Leben von Adelheid Popp

In diesem Artikel im „Roten Blog“ werden die Lebensstationen von Adelhaid, ihre Nöte, ihre Kraft, ihre Ängste und Erfolge anschaulich dargestellt.

  • Ihre Kindheit
  • Politische Erweckung
  • Eine „öffentliche“ Frau
  • Einschwieriges Leben
  • Die allererste Frau
  • Der Kampf gegen § 144
  • Ein wichtiger Erfolg (Hausgehilfinnengesetz)
  • Ein „weiblicher“ Apostel
  • Ihr Rückzug

Danke an die Kolleg:innen vom Waschsalon für diesen Artikel und den Blick in das Leben von Adelhaid.

Geschwister Mandl – Ihr Leben der Gemeinde Arbesbach „geopfert“

Ein Mitglied der Roten Spuren, Heinz S., sendete uns zwei Fotos über die Familie Mandl in Arbesbach zu. Die Geschwister Mandl leisteten vielfach unentgeltlich medizinische Hilfe für die Bevölkerung in einer Zeit, die von Armut, Arbeitslosigkeit und Hunger geprägt war. Über den Tod und dem Begräbnis von Dr. Siegfried Mandl gibt es unterschiedliche Aufzeichnungen.

Er ist am 6. Juli 1864 in Müglitz in Mähren” (Mohelnice, heute in Tschechien) nahe Olmütz auf die Welt gekommen. Die “Volksschule absolvierte er in Ragendorf” (nun Rajka im Nordwesten Ungarns), das Realgymnasium in Wien (Kleine Sperlgasse im 2. Bezirk), ebenso wie das Medizinstudium; “die Promotion war 1889”.1
Laut “Niederösterreichischer Ärztechronik” war Mandl anschließend im Rudolfspital sowie als Gemeindearzt in der Donaumetropole tätig.

Armenarzt in der Leopoldstadt

Er setzte sich für die untersten Schichten der Bevölkerung ein. Sein Rayon lag in der damals tristen Gegend zwischen Augarten und Donau im heutigen 20. Bezirk (einst zur Leopoldstadt gehörig).

Die katastrophalen Zustände, die Dr. Mandl dort zu sehen bekam, dürften ihn in seinem sozialen Engagement bestärkt haben, das ihn auch später als Landarzt auszeichnete. (Artikel)2

In einer in der “Arbeiter-Zeitung” veröffentlichten Annonce wird er 1894 als Vereinsarzt der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse in Wien genannt.3
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Internationaler Frauentag 2024

Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben. Wer ausweicht, weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.

LINA LOOS (1882 – 1950)

Ein frauenpolitischer Rundgang des VÖGB mit Kolleg:innen von Jugend am Werk

Die Teilnehmer:innen im Grete Rehor – Park

Mehr dazu auf erlebte Arbeiter:innengeschichte…

Von den „Roten Socken“ zur ersten Staatspräsidentin der Welt

1980 wählte die Bevölkerung Islands als erstes Land der Welt ein weibliches Staatsoberhaupt: die geschiedene und alleinerziehende Theaterdirektorin Vigdís Finnbogadóttir – auch sie hatte fünf Jahre zuvor gestreikt. Wenig später zog eine feministische Partei ins Parlament ein.1

Island 1975
Ein Land der Naturgewalten, dampfende Schlammfelder, ausbrechende Vulkane, Naturschönheiten doch im März 1975 wurde die patriachale Welt Islands von einer „Feministischen Eruption“ erfasst. Die isländischen Frauen weigerten sich zu arbeiten, zu kochen oder Kinder zu hüten. Mit ihrem Streik sorgten sie für nachhaltige politische Veränderungen in ihrem Land zu Gunsten der Frauen.

Weiter zur „Revolution der Roten Strümpfe“

Offenes Rathaus: Kreativstation Heldinnen und Rebellinnen

Das Rathaus bietet mit der Pionierinnengalerie „Wien. Stadt der großen Töchter“ einen wunderbaren Ausgangspunkt für eine offene Kreativstation zum Thema Heldinnen und Rebellinnen. Die Teilnehmenden können dabei Bilder und Informationen von aktuellen FLINTA*-Persönlichkeiten, die Großartiges geleistet haben bzw. leisten, inhaltlich und künstlerisch in einer Collage verarbeiten und dabei mit Bildern, Farben, Textschnipsel und unterschiedlichen Materialien experimentiert.

Anmeldung nicht erforderlich.
Maximale Teilnehmer*innenanzahl: 50
Kategorie: Workshop/Kurs
Zielgruppe(n): Mädchen/junge Frauen, Seniorinnen, Migrantinnen, Alleinerzieherinnen, LGBTQIA+, Frauen mit Behinderungen
offen für: Alle Geschlechter

Zum Programm der Ersten Wiener Frauenwoche

ÖGB-Frauen