Studienreise: Krems – abseits der Marillen

An der Studienreise sind nur Mitglieder des Vereins teilnahmeberechtigt

Programm

Freitag, den 21. November 2025

  • 12:30 Abfahrt
  • 14:00 Ankunft im Hotel in Krems
  • 15:00 Ausstellung “Geschichte der Tabakfabrik Stein – zwischen Wohlfahrt und Widerstand” und Ich bin hier: Kunst im öffentlichen Raum: die symbolischen Teppiche auf Kremser Straßen und Plätzen.
  • 16:30 Die NS-Verbrechen im April 1945: Rundgang um die Steiner Strafanstalt und der Friedhof in Stein
  • 18:30 Abendessen
  • 19:30 Lesung: Der Wein des Vergessens (Arisierung der Kremser Winzer)

Samstag, den 22. November 2025

  • 08:00 Frühstück im Hotel
  • 09:00 Spaziergang durch Krems – Krems macht Geschichte
  • 11:00 Der jüdische Friedhof in Krems
  • 12:00 Mittagessen in Gneixendorf
  • 13:30 STALAG XVII B Krems-Gneixendorf (Rundgang am Flugfeld)
  • 15:00 Besuch der Gedenkstätte in Hadersdorf
  • 15:45 Besuch der Gedenkstätte in Fels am Wagram
  • 18:00 Ankunft in Wien

Anmeldung per E-Mail an rote.spuren@chello.at

Weitere Informationen zur Studienreise nach Krems

Programm

Führt die Verrohung der politischen Kultur und Sprache in den Faschismus?

Faktory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien
9. September 2025 von 18:30 bis 20:00 Uhr

Im Buch „Ende der Fahnenstange – Ein Nachruf auf die Republik“ analysieren Nikolaus Dimmel und Josef Schmee schonungslos die politische Entwicklung Österreichs der letzten 25 Jahre. Im Zentrum steht eine alarmierende Diagnose: die Demokratie ist in der Krise, eingebettet in eine Polykrise aus Wachstumsschwäche, Klimakatastrophe und gesellschaftlicher Refeudalisierung.
Die Autoren zeigen, wie rechtsstaatliche Prinzipien in den vergangenen Jahrzehnten erodiert sind: Macht verlagerte sich in intransparente Netzwerke und die politische Klasse behandelte den Staat als Selbstbedienungsladen. Folgerichtig stiegen die Betriebskosten des politischen Systems, während dessen Problemlösungsfähigkeit rückläufig ist.

In der FAKTory wirft Nikolaus Dimmel gemeinsam mit dem Publikum einen Blick auf die Verrohung politischer Kultur und Sprache und zeigt bedenkliche Parallelen zu Umberto Ecos „Ur-Faschismus“ auf. Ein Abend für alle, die verstehen wollen, was mit unserer Demokratie geschieht – und warum es höchste Zeit ist, hinzusehen.

Nähere Informationen und zur Anmeldung

Finger weg vom Peršmanhof – die Kundgebung

Donnerstag, den 31. Juli 2025 – Herrengasse 7 – Bundesministerium für Inneres. Eine Menschentraube hat sich bereits zur politischen Kundgebung gegen den Großeinsatz der Polizei am Peršmanhof, die am letzten Sonntag (27.7.) stattfand, versammelt. Es war die erste dokumentierte Hausdurchsung einer NS-Gedenkstätte.

Wir als Rote Spuren haben beim Kärntner Landeshauptmann mit einem Brief protestiert und fordern eine öffentliche Entschuldigung der Polizeiverantwortlichen und des Bezirkshauptmann von Völkermarkt.

Die ersten Transparente werden entrollt.Ich suche unsere Gruppe, die aus einigen Teilnehmer:innen unserer Mai-Studienreise, wo wir den Peršmanhof besuchten und eine Literarische Wanderung zum Widerstand der Partisann:innen machten. Wir sind in der Gruppe entsetzt über das aggressive und unverhältnismäßige Verhalten der Polizei vor Ort, das von ersten Redner:innen geschildert wird.

Die wahrscheinlichen Verantwortlichen, zumindest jene die oft in der Öffentlichkeit genannt wurden, sind bereits in der Vergangenheit mit rechtsextremen Kontakten aufgefallen. Die uralten Vorurteile gegen die kärtner-slowenische Minderheit führen bei dem derzeitigen Rechtsruck zu hemmungslosen Polizeiaktionen in Gedenkstätten gegen den Nationalsozialismus.

Raoul Narodoslavsky trifft die richtigen Worte für den ungeheuerlichen Vorfall.

Immer wieder werden Forderungen von den Sprecher:innen genannt:

  • Antifaschismus ist keine Straftat und darf es auch nicht werden!
  • Volle Aufklärung des Einsatzes!
  • Disziplinarische Konsequenzen für die Zuständigen!
  • Entschuldigung von den Behörden bei den Betroffenen und den Nachfahren!
  • Zeithistorische Schulung der Exekutive zum Thema Antifaschismus

Eines ist unumstösslich – die Zweite Republik wurde unter anderem auf dem Fundament des Antifaschismus aufgebaut. Wer Antifaschist:innen angreift, durchsucht und kriminalisiert greift die Fundamente der Zweiten Republik an!

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Finger weg vom Peršmanhof

Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte an den Landeshauptmann von Kärnten zu den Vorkommnissen am Peršmanhof.

Zuerst ein aktueller Kundgebungstipp
Finger weg vom Peršmanhof! Kundgebung Wien, Do., 31.7.2025, 17.00 Uhr, Herrengasse 7, BMI
Veranstalter: KZ-Verband Wien

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Kaiser!

Mit großer Verärgerung und Entsetzen haben wir über die Ereignisse im Zusammenhang mit dem gestrigen Polizeieinsatz am Peršmanhof gelesen. Wir als „Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte“ haben im Mai das dortige Museum besucht und uns mit der Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus beschäftigt. Des Weiteren haben wir mit kompetenten Gesprächspartner:innen sowohl am Peršmanhof als auch mit Vertretern aus dem Rat der Kärntner Slowenen diskutiert.

Welche  Bedeutung dem Widerstand gegen das NS-Regime vor allem durch die Kärntner Partisan:innen, für die Wiedererrichtung der Republik Österreich zukommt, brauche ich sicherlich nicht extra zu erläutern.

Wir hoffen, dass die Jahrzehnte des Verdrängens, Totschweigens und stillschweigenden Akzeptierens von Mittäterschaft im NS-Regime sowie Anfeindungen gegen die slowenische Volksgruppe und die aufrechten Antifaschist:innen hinter uns liegen. Doch anscheinend haben deutschnationale Kreise in Polizei und Verwaltung, oder solche, die mit einer ähnlichen Gesinnung sympathisieren, nur ihre Strategie geändert und werden wieder aktiv.

Bildungs- und Gedenkarbeit im Rahmen eines antifaschistischen Bildungscamps in einer Gedenkstätte als mutmaßliche Anstandsverletzung zu bezeichnen ist nicht nur eine mehr als massive Grenzüberschreitung, sondern bedeutet, dass in den Führungskadern der Kärntner Polizei und Verwaltung dringende Weiterbildungsarbeit in Bezug auf Antifaschismus und Bedeutung des Widerstands für die Republik Österreich notwendig ist! 4,5 Stunden Schikanen (und nur so kann man einen solchen Polizeieinsatz nennen) durch Vertreter:innen der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, einem Großaufgebot von Polizist:innen samt Polizeihundestaffel und unter Einsatz von Drohnen, sind eine grobe Unverhältnismäßigkeit von Polizeiaktionen auf privaten Grundstücken und stehen in keiner Relation zu  eventuellen Verwaltungsübertretungen.

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Es geht nicht nur um lückenlose Aufklärung in Gesprächen mit den Beteiligten. Wir fordern Sie auf, persönlich mit dem Bezirkshauptmann von Völkermarkt und dem Polizeieinsatzleiter am Peršmanhof einen Akt der Entschuldigung zu setzen. Der politische Wille der Landesregierung darf nicht nur bei Gesprächen hinter verschlossen Türen vorhanden sein, sondern muss auch öffentlich klar sichtbar gemacht werden.

In Erwartung einer Antwort verbleiben wir…

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„Ceija Stojka. Das Vergangene in der Gegenwart“ 

Am Nationalen Gedenktag für Romnja und Sintizze zeigen wir in unserer Reihe „Immer Wider Stand“ mit „Ceija Stojka. Porträt einer Romní“ einen Film, der viel mehr als eine beeindruckende Biografie erzählt.

2.8. & Volxkino
Minute Museum of Resistance
2. August 2025 um 20.00 Uhr
Otto-Wagner-Areal (OWA), Garten vor Pavillon 9 (Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien)
mit Karin Berger (Regisseurin) & Andreas Peham (DÖW); Moderation: Linda Erker & Alexander Martos
Freier Eintritt, um Anmeldung wird gebeten

Der Film thematisiert aber nicht nur Stojkas Kampf gegen das Vergessen, sondern auch ihre Rolle als politische Aktivistin und ihre künstlerische Arbeit.

Die Doku von Karin Berger handelt von traumatisierenden Erfahrungen und vom Glück zu leben. Im Zentrum steht die Erinnerung der Porajmos-Überlebenden, Autorin und Künstlerin Ceija Stojka an die Verfolgung ihrer Familie durch die Nationalsozialisten: Sie überlebte als Kind mehrere Konzentrationslager, darunter Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen. In eindrücklichen Erzählungen berichtet sie im Film von diesen Erfahrungen, die sie Jahrzehnte später öffentlich machte – als eine der ersten Rom*nja im deutschsprachigen Raum.

Die NS-Verbrechen am Feliferhof

Bei unserem Rundgang am Grazer Zentralfriedhof entdeckten wir dieses Denkmal.

„Zwischen 2. April und 2. Mai 1945 wurden in der SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf, der heutigen Belgierkaserne, bis zu 219 Menschen von Angehörigen der Waffen-SS sowie Gestapo-Leuten ermordet“, fasst Projektmitarbeiter Mag. Georg Hoffmann zusammen. „Die Leichen wurden in Bombenkratern auf dem Kasernengelände verscharrt.1

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„Hütet Freiheit und Frieden – denn wir starben für sie“

„An die offiziellen Opfer der Diktaturen und Kriege des 20sten Jahrhunderts erinnern Mahnmale und Kriegerdenkmäler. Doch wo gedenken wir der Tausenden namenlos gewordenen, heimlich verscharrten Toten…? Wie leben wir in Landschaften, die kontaminiert sind mit den unzähligen vertuschten Massakern Mitteleuropas…?1

Wir besuchten den Grazer Zentralfriedhof. Mit der Linie 62 zum Bahnhof Puntigam und dort weiter mit der Straßenbahnlinie 5/6 bis zum Eingang des Friedhofs. Direkt beim Eingang gibt es zwei Informationsfelder zur Geschichte der Begräbnisstätte. Die gibt es an Ende des Artikels.

Unser Ziel war das Internationale Mahnmal zur Erinnerung an die politischen Opfer während der Jahre 1938 bis 1945.

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Ein Mahnmal quer durch die Stadt

Wir starten znseren Rundgang in der Radetzkystrasse und nutzen die Unterlagen von „prankerrette“, die er/sie im Multi-Cache „Lauftext-Mahnmal“ – GC7HTZP zur Verfügung gestellt hat.

Catrin Bolt befasst sich mit der inhaltlichen, geschichtlichen und architektonischen Komplexität von Räumen und Orten. In Mahnmalprojekten entwickelte sie eigenständige Formen einer zeitgenössischen Erinnerungskultur.

Der Bericht von David Herzog, in dem er die Übergriffe schildert, wurde von der Künstlerin Catrin Bolt 2013 entlang jener Strecke, die er zu Fuß durch die Stadt gequält wurde – ausgehend von seinem damaligen Wohnort in der Radetzkystraße 8 bis zum Griesplatz – als Lauftext auf den Gehsteigen aufgetragen1.


Das Kunst- und Gedenkprojekt Lauftext-Mahnmal von Catrin Bolt zierte offiziell zwischen 9.11.2013 und 30.9.2015 einige Grazer Gehwege. Wegen umfangreicher Bauarbeiten musste der Schriftzug erneuert werden.

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11.Juli – Internationaler Gedenktag an den Genozid von Srebrenica

Beim Überqueren der Erzherzog-Johann-Brücke erinnert uns das untenstehende Plakat an dief urchtbaren Ereignisse. Wir sind heute abends im Grazmuseum, wo wir im Gedenken an das schreckliche Leid uns einen Film ansehen werden.

Liebe – Vandalismus – Hoffnung

Die Liebesschlösser an der Brücke bilden für mich den emotionellen Kontrast zu diesen furchtbaren Ereignissen. Die Schlösser, die etwas bewahren, beschützen sollen und gleichzeitig versperren oder wegsperren deuten die Zwiespaltigkeit unseres Daseins auf.
Die 11 Blütenblätter der „Srebrenica-Blume“, die an den 11. Juli erinnern sollen und das Grün, das an das neue Leben und für zukünftiges Verständnis stehen soll, passen hier bestens her.

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Unsere Studienreise nach Kärnten und Slowenien

Beim Start der Literarischen Wanderung am Vinkl-Hof

Tag 1: Stadtrundgang in Völkermarkt mit Zdravko Haderlap.
Tag 2: Literarische Wanderung vom Vinkl-Hof zum Peršmanhof.
Tag 3: Referat und Diskussion mit dem Slawisten und Historiker Theodor Domej.
Besuch der Gedenkstätte im ehem. KZ – Loibl-Nord
Besuch der Gedenkstätte im ehem. KZ – Loibl-Süd
Tag 4: Idrija – Stadtführung und Museumsbesuch
Tag 4: Studienreise nach Kärnten und Slowenien – Cerkno
Tag 5: Besuch von Gedenkstätten zum Widerstand der Partisan:innen gegen die Faschisten

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