Der Demokrat Robert Blum – ein Opfer der Wiener Revolution

Zweifellos war die Revolution von 1848 in Wien ein Wendepunkt der Geschichte,
auch wenn die Resultate erst Jahrzehnte später wirksam werden konnten.

Wien ist prächtig, herrlich, die liebenswürdigste Stadt, die ich je gesehen; dabei revolutionär in Fleisch und Blut. Die Leute treiben die Revolution gemütlich, aber gründlich. Die Verteidigungsanstalten sind furchtbar, die Kampfbegier grenzenlos. Alles wetteifert an Aufopferung, Anstrengung und Heldenmut. Wenn Wien nicht siegt, so bleibt nach der Stimmung nur ein Schutt- und Leichenhaufen übrig, unter welchem ich mich mit freudigem Stolz begraben lassen würde.

Robert Blum im Brief an seine Frau am 17. Oktober 1848

Programm:

Termin: 16. November 2023, 18 Uhr
Ort: Wien 1, Rathaus, Stadtsenatssitzungssaal

Artikel im Blog zu 1848

Sozialreformer Ferdinand Hanusch – und wo stehen wir heute? 

Ob 8-Stundentag oder Unterstützung für arbeitslose Menschen: Ferdinand Hanusch war ein bemerkenswerter Politiker und Gestalter. Es gelang ihm, sozialpolitische Maßnahmen zu setzen und Entwicklungen anzustoßen, die Österreich bis heute nachhaltig prägen

– und das in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum und unter außerordentlich schwierigen Bedingungen im Gefolge der sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Verheerungen des Ersten Weltkrieges. Dazu zählen Verbot von Kinderarbeit unter 12 Jahren und Urlaub für Arbeiter:innen ebenso wie die Schaffung von Einigungsämtern, die Verabschiedung des Betriebsräte- und des Arbeiterkammergesetzes u.v.a.m.

Bei der Veranstaltung soll aber nicht nur ein großer Politiker gewürdigt werden, sondern wir wollen einen genauen Blick auf jene Themenfelder werfen, die Hanusch so nachhaltig geprägt hat: Wie steht es heute um gute Arbeit? Können sich Menschen in Österreich damit die Grundlage für ein gutes Leben sichern? Wie steht es um die Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern? Welche Folgewirkungen zeitigt Arbeitslosigkeit? Gibt es einen gerechten und fairen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung für alle?

Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, welche Lehren wir aus dem Wirken von Ferdinand Hanusch ziehen können. Denn er hat eindrücklich gezeigt, dass politisches Gestalten im Interesse der Vielen auch unter widrigsten Umständen möglich ist.

Zur ANMELDUNG und dem Programm der Veranstaltung

Die Zerstörung der Demokratie – Österreich, März 1933 bis Februar 1934

Ausstellungsort: Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett
23. Mai 2023 bis 16. Februar 2024

Mit der Ausschaltung des Parlaments begann im März 1933 die Zerstörung der Ersten Republik. Die so beginnende Umwandlung Österreichs in einen autoritären Staat mit faschistischem Zuschnitt kam keineswegs plötzlich und verlief vorerst weder laut noch kämpferisch. Schrittweise, stets unter dem Anschein der Legalität, schaltete die Regierung Dollfuß zwischen März 1933 und Februar 1934 mittels Notverordnungen und unter permanentem Verfassungsbruch die Einrichtungen der Demokratie aus.

„In Ruhe und Ordnung“ wurden so Parlamentarismus, Sozialstaat, Grund- und Freiheitsrechte, Verfassung und das Rote Wien ausgehebelt. Wie eine übermächtige Exekutive die politische Opposition mit administrativen Mitteln, staatlicher und letztlich auch Waffengewalt ins Abseits drängen und sie schließlich ganz ausschalten kann, zeigt dieses knappe Jahr als durchaus aktuelles Lehrstück.

Ausstellungsfolder zum Runterladen

Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett
1010 Wien, Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6, Glaslift, 1. Stock
T: +43 (0)1 4000 84920
Montag bis Freitag, 9.00 bis 19.00 Uhr
Eintritt frei!
Geschlossen: Samstag, Sonntag, Feiertage
31. Juli bis 18. August, 24. und 31. Dezember 2023

Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion

Museum Dorotheergasse
12. Juli 2023 bis 14. Jänner 2024

Eine Erfolgsgeschichte des „jüdischen Fußballs“ schrieb im Wien der Zwischenkriegszeit der zionistisch geprägte SC Hakoah, der 1925 die erste Profi-Fußballmeisterschaft in Österreich gewann.

Wenig bekannt ist jedoch, dass auch andere Wiener und europäische Fußballklubs eine „jüdische Geschichte“ haben und jüdische Sportfunktionäre, Trainer und Spieler die frühen Erfolge der Vereine prägten.
Erzählt wird die Geschichte der Klubs First Vienna FC 1894, FK Austria Wien, FC Bayern München, Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur FC und ihrer Fans. Das Fußballstadion fungiert dabei als Ort der Identitätsbildung: Großteils nichtjüdische Fangruppen wie „Partisan*Rothschild“ (Vienna), „Superjoden“ (Ajax) und „Yid Army“ (Tottenham) eignen sich jüdische Attribute an – nicht zuletzt, um antisemitischen Schmähungen gegnerischer Fans zu kontern. Wie es um das Bewusstsein für die jüdische Geschichte in den Fangemeinden von FK Austria Wien und von FC Bayern München steht und wie mit ihr umgegangen wird, thematisiert die Ausstellung ebenso wie die Fortschreibung antisemitischer Vorurteile im Fußball bis in die Gegenwart.

Ausstellung geöffnet von SO-DO 10:00 bis 18:00 und FR 10:00 bis 17:00 Uhr, SA geschlossen

Befreiungsfeier in Mauthausen

Sonntag, 07. Mai 2023, Gedenkfahrt zur Befreiungsfeier nach Mauthausen

Bereits seit 1946 findet eine Zeremonie zur Wiederkehr der Befreiung des KZ Mauthausen statt. Heuer steht dieser unter dem Motto “Zivilcourage”.

Vor der internationalen Befreiungsfeier um 11 Uhr findet um 10 Uhr wieder unsere

sozialdemokratische Gedenkfeier bei den Gedenktafeln für den ermordeten Schutzbundkämpfer Richard Bernaschek statt. Anschließend nehmen wir an der Hauptfeier am ehemaligen Appellplatz teil.

Treffpunkt: 6:45 Uhr  vor dem Bahnhof Hütteldorf (Bus-Bahnhof Hütteldorf (Endstation U4, S45, Ausgang Keißlergasse)
Abfahrt pünktlich um 7:00 Uhr  
Nach der Feier werden wir in einer Raststätte zum Mittagessen einkehren. Die Rückkehr in Wien ist zwischen 17:00 und 18:00 Uhr geplant.

Die Teilnahme ist kostenlos, bitte beachtet, dass es sich um keine Führung durch die KZ-Gedenkstätte handelt, sondern um den Festakt zur Befreiung des KZ-Mauthausens.
Anmeldung ist ab sofort möglich per Mail kaempfer@spoe.at oder Telefon.+43(0)1 53427/277  

WICHTIG: Bitte in den Tagen davor die Wettervorhersage verfolgen und sich dementsprechend vorbereiten (Schirm, Regenjacken, Getränke, Sonnenschutz usw.)

Ungarische Beste

Maxa H. Danesi
liest aus ihrem Buch
“Ungarische Beste”
an der Zither: Elvira Willinger

LESUNG
Mi 19.4.2023 um 18:30
Uhr
Wiener Buchboutique
Karolinengasse 34, 1040 Wien
office@wiener-booutique.at

Das botanische Paradebeispiel die “Ungarische Beste”, eine weitverbreitete Marillensorte in der Wachau, eine geglückte Migrations- und Integrationsgeschichte als Pendant für eine 100jährige Familiengeschichte. Maxa Danesi schafft mit einem Roman ein Zeitdokument mit einem liebevollen Blick auf gesellschaftliche Veränderungen über die Landesgrenzen hinweg.

ISBN 978-3-99126-097-4
Verlag Bibliothek der Provinz
2022

Gedenkfahrt zu Ehren der Opfer des NS-Massaker in Hadersdorf und in der Strafanstalt in Stein

Jährliches Gedenken an die Opfer des Massakers im Zuchthaus Stein an der Donau vom 6. April 1945 sowie in Hadersdorf am Kamp vom 7. April 1945.

Aus Wikipedia

Organisation:

  • Termin: Sonntag, 26. März, ab 12 Uhr
  • Abfahrt des Busses: Praterstern/Ecke Heinestraße 12 Uhr
  • 1. Kundgebung der Opferverbände auf dem Friedhof Hadersdorf (13-14 Uhr)
  • 2. Kundgebung der Opferverbände an Kundgebung der Stadt Krems auf dem Friedhof Stein (ab 15 Uhr) und beim Griechendenkmal vor der Justizanstalt, anschließend stilles Gedenken vor den beiden Gedenksteinen im ersten Hof der Justizanstalt.
  • Rückkehr nach Wien vor 18 Uhr
  • Anmeldung: KZ-Verband, Landesleitung Wien, Tel.: 0664/944 72 93, E-Mail: office@kz-verband-wien.at

Aufsässiges Land – Museumsbesuch der Roten Spuren

Streik, Protest und Eigensinn
Samstag, den 22. April 2023

Am Beispiel unterschiedlicher Protestbewegungen in Niederösterreich legt die Ausstellung dar, wie der ländliche Raum die soziale und politische Entwicklung der letzten 170 Jahre geprägt hat. Man kämpft gegen schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und die Beschneidung von Rechten, aber auch gegen umweltzerstörende Maßnahmen.

Organisation:

  • Teilnehmerpreis: € 20.- für Mitglieder – includiert sind Ticket für An- und Heimreise, Eintritt, Führung und Mittagessen. Für Nichtmitglieder entfallen die Ticketkosten.
  • Anreise: Wir bieten die Möglichkeit einer gemeinsamen Anreise ab Wien-Hbf am 22.4.23 um 09:00 Uhr. Für Mitglieder aus den Bundesländern übernehmen wir die ÖBB-Ticketkosten.
  • Heimreise: Ca. 16 Uhr
  • Anmeldungen bis 10. April 2022 an rote.spuren@chello.at mit Namen und Telefonnummer.
Streik und Protest: So war das damals | MONTALK zur Ausstellung

KZ-Gedenkstätte Dachau

In den ersten Tagen der Besatzung durch die Nationalsozialisten im März 1938 wurden viele “politische Häftlinge“ vom Wiener Westbahnhof nach Dachau abtransportiert. Die Nazis hatten in Österreich leichtes Spiel, denn sie konnten aufgrund der Unterlagen der Vaterländischen Front, die von Dollfuß nach der Ausschaltung der Demokratie die Macht übernahm, ihren politischen Gegner:innen habhaft werden und sie sofort wegsperren, foltern und zu Zwangsarbeit zwingen.
Am 22. März 2023 jährt sich die Eröffnung des KZ Dachau zum 90. Mal. Dieses erste bayrische Konzentrationslager war der “Auftakt des Terrors“ der Nazis in Deutschland und ganz Europa.

Das Bild zeigt die anlässlich der gemeinsamen Aktion #LichtergegenDunkelheit zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar erleuchtete Baracke in der Gedenkstätte Dachau – in Regenbogenfarben zum Gedenken an die queeren Verfolgten während des Nationalsozialismus, die in diesem Jahr zum ersten Mal im Fokus standen.

In einer Sonderausstellung ab 22. März 2023 wird speziell auf diese frühe Geschichte des Terrors in Dachau eingegangen. Hier der Link zu den vielfältigen Veranstaltungen der Gedenkstätte.