
Im August 2021 besuchten wir Freistadt und verfassten einen Artikel über eine Freistädter Widerstandsgruppe. In den Freistädter Geschichtsblättern fanden hilfreiche Unterlagen. In den letzten Tagen meldete sich Frau Leonora Leitl per Mail bei uns, dass sie unseren Artikel entdeckt hat, und sie einen Roman über die Tätigkeit dieser Gruppe geschrieben hat. Ihre Urgroßeltern waren Teil dieser Gruppe und haben die Verhaftung nur knapp überlebt. Sie hat diesen Kampf um Freiheit und Demokratie in ein Kinder- und Jugendbuch eingebettet. In Lesungen bringt sie die Geschichte den jungen Menschen näher.
2020 und 2021 bekam sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen für das Buch “Held Herman”. Beim Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2021 begründet die Jury den Preis so:
Weiter zum Held Hermann„Mit ihrem Roman „Held Hermann – Als ich Hitler im Garten vergrub“ gelingt es Leonora Leitl, Lesarten für verschiedenste Altersgruppen anzubieten. In Form einer überaus lebendig gestalteten, wortgewandten Ich-Erzählung wird die Geschichte eines halbwüchsigen Jungen in der Endphase des sog. Dritten Reichs rekapituliert: spannend, berührend, gesellschaftskritisch, klug in Bezug auf die Reflexion der eigenen literarischen Mittel, mitunter auch komisch und sehr lakonisch, aber ohne jemals den moralisierenden Zeigefinger zu erheben. Zum Thema wird dabei alles, was ein gutes Kinder- und Jugendbuch auszeichnet: die persönliche Entwicklung, Familienbeziehungen, Schule, Freundschaft, Solidarität, Ängste, Fehler, Verzweiflung – wobei Charakterstärke und Mut als die entscheidenden Eigenschaften hervortreten, um die geschilderte Zeit voller Gefahren und politischer Willkür überleben zu können. Die vielen Details sind verlässlich recherchiert; das so entstandene Stadtporträt von Freistadt in Oberösterreich vereint auf gekonnte Weise Lokalkolorit und, pars pro toto, allgemein historische Berichterstattung.1“