STADTSPAZIERGANG RINGSTRASSE DES PROLETARIATS IN MEIDLING
Die Ringstraße des Proletariats ist keine „Straße“ sondern die größte Konzentration kommunaler Wohnhausanlagen im Roten Wien. Wir sind heute mit sehr kompetenten Menschen des Roten Waschsalon auf dieser Ringstrasse des Proletariats unterwegs. Unser Stadtspaziergang führt vom Lorenshof über den Bebelhof, ein Werk von Karl Ehn, dem Architekten des Karl-Marx-Hofes, zum Liebknechthof und von dort zum Fuchsenfeld- und Reismannhof der Otto-Wagner-Schüler Heinrich Schmid und Hermann Aichinger.
Eine Kooperation der VHS-Brigittenau mit dem Verein Rote Spuren
Bei diesem Spaziergang begeben wir uns auf die Suche nach den Lebensumständen, die unsere Vorfahren in der Brigittenau geprägt haben.
Die Bevölkerung der Brigittenau im Kampf um Demokratie und ein gutes Leben. 1848 vom Fürst Windisch-Graetz und seinen Truppen noch blutig niedergeschlagen konnte die Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg mit neu errichteten Gemeindebauten und Gesundheitseinrichtungen neue Hoffnung geben. Mit den Spaziergängen sammeln wir Erfahrungen von über 120 Jahren Geschichte in der Brigittenau, um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Denn wer die Geschichte der Menschen kennt – kann bei der Gestaltung der Zukunft für die Menschen mitwirken.
Termin: Samstag, 11. November 2023 um 10:30 Ort: 70er Haus der Geschichten, Hintergasse 70 7210, Mattersburg
Die Ausstellung im „70er Haus der Geschichten“ thematisiert die politische Repression während dem Austrofaschismus im Bezirk Mattersburg. Als Basis dafür dienen die Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg, die nicht nur Aufschluss über die Verfolgung der politischen Gegner:innen auf lokaler Ebene, sondern auch Einblick in die Aktivitäten und Strategien der illegalen Opposition (aus Behördensicht) geben. Dabei werden die spezifischen Dynamiken im Bezirk Mattersburg sichtbar, die jedoch in enger Verbindung zu den gesamtösterreichischen Entwicklungen standen.
Programm
09:00 Abfahrt in Wien für jene, die mit der ÖBB anreisen – ansonsten selbstorganisierte, individuelle Anreise
10.15 Eintreffen im Haus der Geschichten in Mattersburg
10.30 Einführung von Georg Luif zum Geschichtenhaus
11:00 Führung durch die Ausstellung mit Elisabeth Luif
11:30 ~ 12:30 Diskussion zur Ausstellung
13: 00 Gemeinsames Mittagessen in Mattersburg
15:00 Rückfahrt nach Wien mit der ÖBB
TeilnehmerInnenbeitrag für Mitglieder € 15.- und für Nichtmitglieder € 35.- Im Beitrag enthalten Reisegebühren ÖBB, Mittagessen und Austellungsbesuch.
Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello. at mit Telefonnummer. Wenn eine Fahrkarte für die Anreise mit der ÖBB gewünscht wird, bitte ebenfalls bekannt geben. Falls vorhanden benötigen wir auch die Nummer der Vorteilscard.
DÖW-Veranstaltung: Buchpräsentation, 11. Oktober 2023 um 18:30
DÖW, Ausstellung, Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6-8, 1010 Wien / Eingang im Hof
Präsentationsveranstaltung mit den Herausgeber*innen Ingrid Böhler und Peter Pirker sowie mit Reinhold Bilgeri. Moderation: Andreas Kranebitter
ISBN 978-3-7030-6585-9
Athen, August 1944: Deutsche Besatzer und griechische Kollaborateure unterdrücken den Widerstand einheimischer Partisaninnen und Partisanen mit brutaler Gewalt und Deportationen, diese antworten mit Anschlägen und Überfällen. Der Wehrmachtssoldat Rudolf Bilgeri will vor allem eines – den Krieg überleben und seine Familie wiedersehen. Er zieht die »verhasste Uniform« aus, desertiert mit einigen Kameraden und schließt sich mit Hilfe der Dolmetscherin Dina der griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS an, die in den armen Athener Stadtteilen viel Rückhalt unter der geschundenen Bevölkerung hat. Einige Monate später beginnt Bilgeri in Ägypten, seine Flucht aus der Wehrmacht niederzuschreiben. Er schuf eine außergewöhnliche Quelle über die Schlussphase der deutschen Herrschaft in Griechenland, die Tragik des Partisanenkampfes, über Kriegsgefangenschaft und Heimkehr.
Ob 8-Stundentag oder Unterstützung für arbeitslose Menschen: Ferdinand Hanusch war ein bemerkenswerter Politiker und Gestalter. Es gelang ihm, sozialpolitische Maßnahmen zu setzen und Entwicklungen anzustoßen, die Österreich bis heute nachhaltig prägen
– und das in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum und unter außerordentlich schwierigen Bedingungen im Gefolge der sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Verheerungen des Ersten Weltkrieges. Dazu zählen Verbot von Kinderarbeit unter 12 Jahren und Urlaub für Arbeiter:innen ebenso wie die Schaffung von Einigungsämtern, die Verabschiedung des Betriebsräte- und des Arbeiterkammergesetzes u.v.a.m.
Bei der Veranstaltung soll aber nicht nur ein großer Politiker gewürdigt werden, sondern wir wollen einen genauen Blick auf jene Themenfelder werfen, die Hanusch so nachhaltig geprägt hat: Wie steht es heute um gute Arbeit? Können sich Menschen in Österreich damit die Grundlage für ein gutes Leben sichern? Wie steht es um die Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern? Welche Folgewirkungen zeitigt Arbeitslosigkeit? Gibt es einen gerechten und fairen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung für alle?
Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, welche Lehren wir aus dem Wirken von Ferdinand Hanusch ziehen können. Denn er hat eindrücklich gezeigt, dass politisches Gestalten im Interesse der Vielen auch unter widrigsten Umständen möglich ist.
Bei unserer Tour durch Grenaa entdecken wir einige Denkmäler diean die Freiheitskämpfer*innen und den Widerstand gegen die Nazis erinnern.
Nach Kriegsende gründeten TeilnehmerInnen des Widerstandskampfes den Verein PE 2. Der Verein beschloss, für die gefallenen KämpferInnen einen Gedenkstein zu errichten, der am 5. Jahrestag der Befreiung eingeweiht wurde. Mehrere tausend Menschen aus der Bevölkerung nahmen an dieser Veranstaltung teil. Jedes Jahr wird der 4. Mai in Grenaa mit der Kranzniederlegung hier am Stein gefeiert.
Beim Betrachten der dänischen Situation trifft sich Widerstand und Kollaboration. Steffen Werther schreibt in seiner Rezension zu zwei Werken über den Dänischen Widerstand:
Wie in fast allen besetzten Ländern prägte auch in Dänemark der Widerstandsmythos die nationale Wiedergeburt nach 1945 und auch die dänische Geschichtsschreibung fokussierte zunächst auf den Widerstand gegen die deutschen Aggressoren. Der Begriff Kollaboration wurde hingegen lange sehr eng gefasst.
6000 dänische Freiwillige kämpften in der SS. 1000 dänische Soldaten kämpften in den Armeen der Allierten. Dieser Vergleich zeigt schon die Schwierigkeit der Aufarbeitung, denn beide Seiten behaupteten für die dänische Ehre zu kämpfen. Durch das Verbot der Kommunistischen Partei im Juni 1941 wurden die kleine, jedoch straff organisierte Gruppe der Kommunisten in den Untergrund gedrängt. Die spezielle Situation brachte die bis dahin sehr kleinen und politisch weit auseinanderliegenden Widerstandsgruppen schnell an einen Tisch, so dass mit der Untergrundzeitung „Frit Danmark“ (Freies Dänemark) bereits Anfang 1942 ein konkretes kommunistisch-konservatives Kooperationsprojekt vorlag.
Flemming Juncker war der erste Leiter der Widerstandsbewegung. Er war Landwirtschaftsnanager und Leiter von Overgaard Gods. In diesen Funktionen war es ihm möglich während des Zweiten Weltkriegs auch andete Länder zu bereisen. Sein Freund aus der Kindheit Stig Jensen stellte bei einem Besuch in Schweden den Kontakt zur britischen Organisation Special Operations Executive (SOE), die aktiv ausländischen Widerstand in Deutschland besetzten Ländern unterstützte, her.
Juncker wurde gebeten, eine Drop-Zone einzurichten, wo britische Flugzeuge für dänische Widerstandskämpfer*innen Material und Waffen abwerfen konnten.. Die Schaffung dieser Drop-Zone war der Ausgangspunkt für eine umfassende Operationen des dänischen Widerstands. Erstmals genutzt wurde die Drop-Zone „Mustard Point“, eine ehemaliges Feld bei einem alten Bauernhof, am 11. März 1943. Flemming Juncker hatte auch Kontakt mit Marius Fiil von Hvidsten Inn. Dies war die später berühmte Hvidsten Gruppe.
Während der Abwurfoperationen an die dänische Widerstandsbewegung in der Besatzungszeit, die immer bei Dunkelheit in den Nachtstunden stattfanden, sind von 1940 – 1945, 69 alliierten Flieger ums Leben gekommen.
Am 2. August wurde der 500.000 von den Nazis ermordeten Roma und Sinti in Europa gedenkt. Unser Verein führte im Oktober 2022 eine Studienreise zur „Geschichte der Rom:nija im Burgenland“ durch. Wir widmeten uns der Ursachen der Verfolgung, der Vertreibung und der Ermordung tausender Rom:nija und welche Gedenkkultur heute existiert. Von den 11.000 auf dem Territorium des ehemaligen Österreich ansässigen Roma wurden 9.500 während der Nazi-Zeit ermordet. Auf ORF-Topos gehen sie Frage nach “Warum es bis heute kein nationales Mahnmal für diesen Holocaust gibt?“
Karl VI. Er war jener Habsburger, der die Rom_nija am schlimmsten verfolgte. 1720 bestimmte eine kaiserliche Verordnung Karls VI., dass die “Zigeuner und jegliches liederliche Gesindel in Österreich” ausgerottet werden sollten. 1725 erließ Kaiser Karl VI. eine Verordnung, die besagte, dass Rom_nija gefangen genommen werden sollten; diejenigen, die Straftaten begangen hätten, sollten hingerichtet werden, die anderen aber mit einem Brandzeichen am Rücken gekennzeichnet und, unter Androhung der Enthauptung bei einer Rückkehr, abgeschoben werden. Dies wurde v.a. in den österreichischen Gebieten vollzogen.
Anlässlich des Gedenktags für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma hat die Europäische Kommission zum Minderheitenschutz aufgerufen. Sinti und Roma seien immer noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt, schrieb die Kommission am 2. August auf Twitter.
Trotz der Unschärfe über die Rolle der Habsburger ein wichtiger Artikel für eine Geschichte, wo über das Schicksal der Opfer berichtet wird und nicht nur die Täter genannt werden.
Wir besuchen die Festung Königstein an der Elbe in der Sächsischen Schweiz. Oben am Festungsgelände gibt es ein militärhistorisches Museum. Wieder treffen wir auf furchtbare Gräueltaten an denen die Habsburger federführend und grausam mitgewirkt haben.
Abgeschlagene Köpfe, gefolterte Frauen, brennende Häuser: Das Massaker von Magdeburg
1631 fällt ein Kaiserlich-Katholisches Heer in Magdeburg ein: Tausende entfesselte Söldner plündern und zerstören, foltern und morden. Und die Bevölkerung trifft eine Katastrophe, wie sie keine Naturgewalt entfesseln kann – sondern allein menschliche Grausamkeit.
Den Kaiserlichen galten die widerspenstigen Magdeburger Bürger als vogelfrei; die nie besoldeten und daher hemmungslos plündernden Landsknechte kümmerten sich nicht um die Feinheiten politischer Einstellungen der verschiedenen Parteien. Alle Häuser wurden ausgeraubt, die Frauen vergewaltigt, Tausende von Einwohnern ohne Rücksicht auf Alter oder Geschlecht totgeschlagen – was zwar nach Reichsrecht bei Todesstrafe verboten war, aber weder von der Soldateska noch von ihren Truppenführern beachtet wurde.
Die malerische Burg Hohnstein, die auf einem Felssporn über dem Polenztal in der Sächischen Schweiz thront, ist Schauplatz der Foltermethoden brutaler SA- und SS-Schlägern, die hier vom Mitbürger zum Nazi-Monster mutierten und nach den Massaker nach 1945 untetauchten.