Wir besuchten das Krahuletzmuseum in Eggenburg. In einer Nische fanden wir einige Bilder und Informationen zur Friedensnobelpreisträgerin Bertha Suttner. Ihr Engagement und Wirken für den Frieden und ihr Werk „Die Waffen nieder“ sind aktueller denn je. Das Buch erschien in Romanform und schildert das Leben der aus Wien stammenden Gräfin Martha Althaus im Kontext von vier Kriegen.
ÖNB, digitales Archiv, Die Zeit 6. Oktober 1908Weiterlesen →
Das Tor zum Frieden in Eggenburg wurde von Ernst Degasperigestaltet. Degaspari war Präsident der Künstlergruppe Die Spirale und Mitglied des ÖsterreichischenSchriftstellerverbandes, der Schriftstellervereinigung Der Kreis sowie des PresseclubConcordia.
Ein Sgraffiti in der Pfarrkirche hl. Stephanus in Eggenburg aus 1979 von Ernst Degasperi beim Tor des Friedens im offenen Eingangsbereich mit dem Titel Stärker als der Tod erinnert an die Vernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg mit Zyklon B.
Zum 700- Jahrjubiläum des Stadtrechtes von Eggenburg 1977 schenkte der in Südtirol geborene Künstler Ernst Degasperi seiner Wahlheimat Eggenburg das Sgraffito im Inneren des sog. Turndls oder heute besser bekannt unter dem Namen Turm des Friedens – ein Teil der Ostmauer der mittelalterlichen Stadtbefestigung.
Nach den Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges trafen sich trotz der Kämpfe in und rund um Wien am 13. April 1945 in einer 20 qm Wohnung Gewerkschafter zur Gründung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Nur wenige Tage später fand am 15. April 1945 im Direktionsgebäude am Westbahnhof eine
Plenarversammlung statt. 33 Gewerkschafter beschlossen die Statuten des überparteilichen ÖGB und die Zuordnung der einzelnen Berufsgruppen zu den Gewerkschaften.
Unsere Gruppe beim Rundgang, die dem Regenwetter getrotzt hat.
Wir besuchen die gewerkschaftlichen Wirkungsstätten und tauchen ein in die Ereignisse voller Engagement und solidarischer Gestaltungskraft vieler Kolleg:innen für eine gerechtere Welt und ein gesundes Leben – vom Schauplatz der Gründungsversammlung, dem Wohnhaus des Baugewerkschafters Josef Battisti bis zum Park, der nach der ersten Gewerkschafterin als Ministerin benannt wurde. Beim Spaziergang nehmen wir uns auch Zeit für die Fundamente und Erfahrungen aus der Geschichte auf denen der ÖGB 1945 aufgebaut wurde.
Wir treffen uns am Praterstern. Es hat stark abgekühlt und der kalte Wind lässt uns frösteln. Zum Frösteln waren auch die Schilderungen von Winfried Garscha bei der Anreise im Bus als Einleitung zur Gedenkfahrt nach Hadersdorf und Stein. Ich sitze im Bus und eine frühlingshafte, blühende Landschaft zieht an mir vorbei. Winfried schildert die Gräueltaten und ich frage mich was macht den Nachbarn zum Denunzianten, dessen Meldungen eine Menschenjagd auslöst, die mit brutalen, verbrecherischen Erschießungen endet. Wieviel Hass muss aufgestaut sein, wenn man vom Fenster im ersten Stock den NS-Schergen Tipps gibt, wo sich die freigelassenen Menschen vor deren Schießwut verstecken. Eine mörderische Fratze weil die “Herrenrasse” den blutigsten aller Kriege nicht gewinnt oder doch eine über Jahrhunderte grausige Gruselmaske, die bei der Jagd gegen die “Anderen”, ob es Jüd:innen, Zwangsarbeiter:innen, Migrant:innen sind, über das freundliche Nachbarngesicht gezogen wird. Wieder ein Akt der Mordlust – nein nicht nur SS, Gestapo und Wehrmacht, sondern die Bevölkerung beteiligte sich am Morden der Menschen. Was denken sich jene, die da nicht mitmachten, womöglich unter Lebensgefahr manche versteckt haben. Werden sie als Held:innen gefeiert? Sind sie Leitfiguren der neuen kommenden Epoche? Wir kennen die schmerzhaften Antworten. Und doch gibt es aufblitzenden Initiativen wie an diesem Sonntag, wo wir der Opfer gedenken. Stärken wir diese Akrivitäten, verstärken wir dieses Licht damit es zum Scheinwerfer der Aufklärung werden. Wenn wir das Verschweigen und Zudecken durchdringen, haben wir eine Chance die heutigen Hetzer:innen, Rechtspopulist:innen in die Schranken zu weisen.
Heuer ist es 80 Jahre her, dass es am 6. April 1945 im Zuchthaus Krems-Stein – übrigens das größte der “Ostmark” – zu einem Massaker an hunderten politischen Häftlingen kam.
Während der NS-Gewaltherrschaft war die heutige Justizanstalt Krems-Stein das größte Zuchthaus (so nannte man damals die heutige Justizanstalt). Dieses war mit rund 1.800 Häftlingen – Widerstandskämpfer aus ganz Europa wurden hier eingesperrt, gequält und als Zwangsarbeiter ausgebeutet – mehr als überbelegt. Kurz vor Kriegsende kam die Weisung, alle Häftlinge sind freizulassen. Die Gefängnistore öffnen sich, doch SS, SA und Wehrmacht jagen und ermorden mehr als 500 Häftlinge.
Karl Reder beleuchtet in diesem Online-Vortrag die geschichtlichen Hintergründe und thematisiert dieses Massaker – die Ermordung von fast 500 Häftlingen am 6. April 1945.
Buchtipps zum Thema:
“Tod an der Schwelle zur Freiheit.
Das Zuchthaus Stein an der Donau wärend der Zeit des nationalsozialismus und die Ermordung von Häftlingen im April 1945″ von Karl Reder
Gebundene Ausgabe: 544 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Tabellen CLIO-Verlag, Graz 2024 ISBN: 978-3-903425-20-0
Samstag Vormittag, Wienerbergstrasse, Sonnenschein, laut Wetterprognose vormittags die letzten warmen Sonnenstunden des Tages. Gegen 10 Uhr treffen die Teilnehmer:innen und Akteur:innen zum Rundgang ein.
Im kommenden Jahr steht Nebersdorf, auch bekannt als Šuševo, ein außergewöhnliches Jubiläum bevor: Die Ortschaft feiert ihr 800-jähriges Bestehen. Erstmals im Jahr 1225 urkundlich erwähnt, blickt Nebersdorf auf eine bewegte Geschichte zurück1. Im Rahmen der Feierlichkeiten wird auch an bedeutende Persönlichkeiten aus Nebersdorf erinnert. Eine Gedenkveranstaltung ehrt die Widerstandskämpferin Käthe Sasso, und ein Platz im Dorf wird nach ihr benannt.
Die Widerstandskämpferin „Käthe“ Sasso war die erste Person, der die “Rosa-Jochmann-Plakette” verliehen wurde. Sasso kannte „unsere Rosa“ persönlich aus den schrecklichen Tagen im Frauen – KZ – Ravensbrück2. Käthe Sasso hatte sich jahrelang für die Erhaltung und Würdigung der Gräber der Gruppe 40 am Zentralfriedhof eingesetzt.
Quellenverzeichnis:
meinbezirk.at am 17. Dezember 2024 – Artikel von Victoria Rosenberger ↩︎
Der Sozialdemokratische Kämpfer Nr 4 – 5 – 6 – 2024, Seite 2 ↩︎
Termin: Sonntag 11. Mail 2025 Abfahrt pünktlich um 7:00 Uhr Der Bus des Landesverbandes Wien fährt heuer wieder vom Westbahnhof ab. Treffpunkt: 6:45 Uhr hinter der Park & Ride Anlage (Vom Bahnhof Ausgang zu den Gleisen) Anmeldung ist ab sofort per Mail möglich: kaempfer@spoe.at – Telefon+43(0)1 53427/277
Bereits seit 1946 findet eine Zeremonie zur Wiederkehr der Befreiung des KZ Mauthausen statt. Heuer widmet sie sich dem Thema „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“.
Vor der internationalen Befreiungsfeier um 11 Uhr findet um 10 Uhr wieder unsere sozialdemokratische Gedenkfeier bei den Gedenktafeln für den ermordeten Schutzbundkämpfer Richard Bernaschek statt.
Wir freuen uns heuer Frau Eva-Maria Holzleitner, BM für Frauen, Wissenschaft und Forschung, Bundesvorsitzende der SPÖ Frauen und stellvertretende SPÖ-Bundesparteivorsitzende als Hauptrednerin begrüßen zu dürfen. Anschließend nehmen wir an der Hauptfeier am ehemaligen Appellplatz teil.
Organisatorisches:
Die Teilnahme ist kostenlos.
Bitte beachtet, dass es sich um keine Führung durch die KZ-Gedenkstätte handelt, sondern um den Festakt zur Befreiung des KZ-Mauthausens.
Bitte in den Tagen davor die Wettervorhersage verfolgen und sich dementsprechend vorbereiten (Schirm, Regenjacken, Getränke, Sonnenschutz usw.)
Nach der Feier werden wir in einer Raststätte zum Mittagessen einkehren.
Die Rückkehr in Wien ist zwischen 17:00 und 18:00 Uhr geplant.
Der Karl-Höger-Hof wurde von 1925 bis 1926 nach Entwürfen der Architekten Franz Kaym1, Alfons Hetmanek und Hugo Gorge errichtet. Benannt ist der Gemeindebau nach dem sozialdemokratischen Gewerkschafter Karl Höger2. Wir besuchten den Hof während einer Geocaching-Tour in Simmering.
Karl Höger begann bereits 1859, noch nicht zwölfjährig, eine Lehre als Buchdrucker und war in Folge als Setzer, Metteur und Korrektor tätig3.