Frauen in Bewegung

Biografien, Vereinsprofile, Dokumente

Wer waren die Frauen, die sich in der Habsburgermonarchie und der Zwischenkriegszeit in Österreich für Frauenstandpunkte und Frauenpolitik einsetzten? In welchen Frauenvereinen und –organisationen engagierten sie sich für Frauenrechte und Fraueninteressen? Wann und wo sind Personen und Frauenvereine in Erscheinung getreten? Welche Beziehungen gab es zwischen AkteurInnen und welche Netzwerke bildeten sich zwischen Frauenorganisationen? Welche Publikationen wurden von Frauenvereinigungen herausgegeben? Was wurde zu Frauenforderungen oder zur sogenannten Frauenfrage publiziert? In welcher Weise wurde die Frauenbewegungsgeschichte bereits im frühen 20. Jahrhundert reflektiert?

Diese und ähnliche Fragen beantwortet “Frauen in Bewegung 1848–1938“. Personen, Frauenorganisationen und ihre Aktivitäten werden anhand ihrer Dokumente sowie weiterer Informationen präsentiert. Dies geschieht mittels Kurzdarstellungen zu Personen und Frauenorganisationen, Nachweisen zu Quellen und Sekundärliteratur sowie Verlinkung zu Volltext-Dokumenten.

Foto: ÖNB, digitales Archiv

Die STOLPERSTEINE in Salzburg – Gedenken und Gedanken dazu

Das Projekt Stolpersteine wurde hier am Blog bereits mehrmals vorgestellt. Vor 10 Jahren sammelten wir die ersten Fotos und Unterlagen für einen Blogbeitrag. Während dieser Jahre habe ich wieder über rechtsextremistische Vandalenakte an diesen Gedenkstellen an jene Menschen, die grausam verfolgt und oftmals getötet wurden, gelesen.

Eines unserer Grundprinzipien der Zweiten Republik und auf dem unsere Demokratie aufgebaut ist der Antifaschismus. Wenn jetzt konservative und rechte Parteien den Antifaschismus in sogenannte linksextreme Eck zu drängen, ist der Versuch das Blut von Millionen Toten aus den Kriegen, politischen Morden, der Shoa, den Konzentrationslagen, den Anschlägen, die Nazis, Austrofaschisten und Rechtsextremisten zu verantworten haben, weg zu wischen. Sie betreiben Hetze, Spaltung, Herabwürdigung und sie greifen zu allen Mitteln. Sie horten Waffen für den Tag „X“, sie veranstalten Schieß- und Militärübungen, sie beschmieren Denkmäler und Gedenkstätten und sie vergiften unsere Gesellschaft mit ihrer faschistischer u d rechtsradikaler Ideologie.

Das Hauptprogramm der Sozialdemokratie war, die demokratische Republik gegen den Faschismus jeder Art zu verteidigen.
(Josef Witternigg)

Der 1881 geboren Josef Witternigg war Mitglied des Gemeinderates der Stadt Salzburg, Klubvorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion, Abgeordneter zum Salzburger Landtag und zum Nationalrat und schließlich am 12. Februar 1934, als der Parteivorstand in Wien zum Generalstreik aufrief, eine der Schlüsselfiguren beim kampflosen Abgang der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Salzburg. 1934 wurde Witternigg in Haft genommen, in der er mehrere Wochen lang verblieb. Witternigg erlitt in der politischen Verfolgung unter der österreichischen Diktatur schwere gesundheitliche Schädigungen, an deren Folgen er 56-jährig verstarb.1

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Gedenken an die Zerstörung der Liesinger Synagoge

Beginn 18:30 Uhr: Stilles Gedenken am ehemaligen Standort der Synagoge in der Dirmhirngasse 112. – Anschließend Lichterzug mit Kerzen zum Amtshaus Liesing, Perchtoldsdorfer Straße 2.

Um 19:00 Uhr im Festsaal des Amtshauses Liesing: Gedenkveranstaltung mit Evelyn Steinthaler – „Wegschauen war eine politische Handlung“ und dem Orchester Wiener Kunstkommission.

Gespielt werden Kompositionen von Franz Ippisch, Herbert Zipper, Marco Frank, Emile Jules Borremans, Peter Illavsky mit der Urauührung „Good bye, Waltraut“, Gedenken an Waltraut Kovacic.
Begrüßung Gerald Bischof, Bezirksvorsteher und Gerald Netzl, Verein Steine der Erinnerung in Liesing.

Begrenzte Plätze: Bitte um Anmeldung für die Gedenkveranstaltung an liesing@la21.wien!

„Auch das waren wir“ im Community-Museum Goethehof

Der Gemeindebau in der NS-Zeit: im Goethehof wurden 1938 mehr als 130 Bewohner*innen aus ihren Wohnungen vertrieben – sie wurden verfolgt, weil sie jüdisch waren oder sich politisch gegen den Nationalsozialismus stellten.

An diese Menschen, ihre Biografien und ihr Umfeld erinnert nun die temporäre Ausstellung „Auch das waren wir“ im Community-Museum Goethehof. 

Zur Eröffnung am 5. November 2025 um 18:00 Uhr laden Wiener Wohnen und die Wohnpartner gemeinsam mit den Ausstellungsmachern Alexander Martos und Niko Wahl von „science communications research“ sehr herzlich ein.

  • Wo: Community-Museum Goethehof, Schüttaustraße 16, 1220 Wien

Ausstellungsdauer: 5. November – 5. Dezember 2025

Öffnungszeiten, Dialogführungen & Kontakt:
Gesprächsführungen mit Bewohner*innen sind jeweils Mi & Do 17-19 Uhr, Fr 15-17 Uhr und Sa 10-12 Uhr nach Anmeldung unter T: 01/24 503 – 21080 oder gz_kaisermuehlen@wohnpartner-wien.at möglich.

Die Ausstellung wurde gemeinsam mit Bewohner*innen und Nachbar*innen des Goethehofs (der heute 784 Wohnungen umfasst) erarbeitet. Neben historischen Hintergründen zeigt sie persönliche Geschichten ehemaliger Mieter*innen und zeigt Verbindungen zur Gegenwart auf. Anlässlich der Eröffnung werden temporäre Erinnerungszeichen an allen Stiegen des Goethehofs angebracht, die an die aus ihren Wohnungen Vertriebenen erinnern.

Gusen im Wandel

Geschichte des KZ und Neugestaltung der Gedenkstätte

Dienstag, 4. November 2025, um 18.00 Uhr
Roma-Doku, Devrientgasse 1, 1190 Wien

Vortrag mit dem Historiker Mag. Robert Vorberg
Er ist Mitglied der Projektleitung für die Erweiterung der KZ-Gedenkstätte Gusen.

Die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen war in Österreich über Jahrzehnte weitgehend unbekannt. Das KZ Gusen in Oberösterreich war ein wesentlicher Teil des KZ-Lagersystems Mauthausen. Nach 1945 wurde das Areal des Lagers Gusen mit Wohnhäusern überbaut und von Gewerbe- und Industriebetrieben genutzt. Nur um den Krematorium-Ofen entstand eine von ehemaligen Häftlingen initiierte internationale Gedenkstätte.

Der Ankauf von Grundstücken auf dem ehemaligen KZ-Areal durch die Republik Österreich ermöglicht nun eine Neugestaltung und Erweiterung der bestehenden Gedenkstätte. Im Vortrag werden sowohl die Geschichte des KZ Gusen als auch die aktuellen Entwicklungen der Neugestaltung der Gedenkstätte thematisiert.

Anmeldung erbeten unter: Telefon: (01) 310 64 21, E-Mail: office@kv-roma.at

NIEMALS VERGESSEN

Gedenkmarsch
1. November 2025, 09:30
Johann-Hatzl-Platz vor dem 2. Tor des Zentralfriedhofs

Der Gedenkmarsch führt zum Grab von Rosa Jochmann, zum Mahnmal der Stadt Wien für die Opfer für ein freies Österreich 1934-1945, wo Vizebürgermeisterin und Stadträtin Kathrin Gaal sprechen wird.

Beim Mahnmal für die Opfer der NS-Justiz und der NS-Kindereuthanasie „Am Spiegelgrund“ (Steinhof) in der Gruppe 40 spricht Bezirksvorsteherin Mag. Stefanie Lamp Worte des Gedenkens.

Wir ehren Victor Adler, Karl Seitz, Otto Bauer, Helene Bauer, Friedrich Adler und Engelbert Pernerstorfer. Unser Marsch endet im Ehrenhain für die Februar- und die Spanienkämpfer. Die Abschlussrede hält Michael Kögl, Vorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ.

Andenken an die Opfer der NS-Mordaktion in Salzburg

Am Eingang zum Kurgarten suchten wir das Denkmal zum Andenken an die Salzburger Opfer, die von den österreichischen Nationalsozialisten durch das T4-Euthanasieprogramm grausam ermordet wurden.

Die einfache Glas-Stele im Salzburger Kurgarten ist mit Asche gefüllt und trägt drei Jahreszahlen: 1941, 1991 und 2014. Das Mahnmal gedenkt der Salzburger Opfer, die im Jahr 1941 aus Salzburgs Landesnervenklinik und weiteren Anstalten zur Tötung nach Hartheim gebracht wurden. Der oberösterreichische Künstler Otto Saxinger gestaltete zum 50jährigen Gedenken im Jahr 1991 den Glaskörper1.

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Roma und Sinti in Salzburg

Am Stadtrand – aus den Augen aus dem Sinn

Während der nationalsozialistischen Herrschaft gab es im „Sammelplatz Maxglan“, einem streng abgeriegelten Lager, ein Zwangsarbeiterlager für die gefangenen Roma und Sinti aus Salzburg und Umgebung.

Das Denkmal wurde von der Radiofabrik 2009 im Rahmen eines EU-Projekts zur Aufarbeitung des NS-Anhaltelagers für Roma und Sinti auf Stadtgrund errichtet1.

Am Schwarzgrabenweg am Stadtrand von Salzurg nahe des Flughafens erinnert ein Denkmal, seit 2021 in der Obhut der Stadt Salzburg, an die hunderte Roma und Sinti, die hier eingesperrt und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden2.

Ende März / Anfang April 1943 wurde das Lager Maxglan aufgelassen. Die Mehrzahl der rund 300 Roma und Sinti wurde in das KZ-Auschwitz deportiert, eine kleinere Gruppe kam in das sogenannte „Zigeuner-Anhaltelager“ Lackenbach.

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Im Kampf um die “richtige” Republik

Die literarische Intelligenz im politischen Umbruch 1918/19
Das Ende des Ersten Weltkrieges ging Hand in Hand mit der Gründung der Ersten Republik. Ein neuer Staat musste her – doch wie dieser aussehen sollte, das war noch auszuhandeln. Norbert Christian Wolf hat sich angeschaut, wie Literat:innen im Herbst/Winter 1918/19 in Wien politisch aktiv wurden und sich in diesen historischen Ereignissen engagierten.

Donnerstag, dem 23. Oktober 2025 um 18:30 Uhr spricht er bei uns in der FAKTory darüber.

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Rosa Hofmann – Näherin und Widerstandskämpferin

Wir hüpfen wie immer spät aus den Federn und frühstücken gemütlich. Zwischen Ostfriesentee und Kaffee erledigen wir noch ein paar Vereinsangelegenheiten bis wir dann doch gegen Mittag mit dem Bus bis zur Paracelsusstrasse und weiter nach Maxglan fahren. Hier besuchen wir die Gedenkstätte für jene Widerstandskämpfer:innen, die von den Nationalsozialisten in Konzentrationslagern ermordet wurden.

Das Mahnmal für Frauen im Widerstand wurde am 27. Mai 2019 im Stölzlpark im Salzburger Stadtteil Maxglan eingeweiht.

Rosa Hofmann wird am 27. Mai 1919 in Wilhering bei Linz geboren. Sie ist das dritte von vier Kindern und wohnt mit ihren Eltern Cäcilia und Josef Hofmann in Salzburg Maxglan. Der Vater ist bei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und arbeitet in der Brauerei Stiegl als Fassbinder. Als er 1932 von seiner Entlassung erfährt, nimmt er sich das Leben. 
Alle vier Geschwister Hofmann gehören sozialdemokr. Jugendorganisationen an: Natur- und Kinderfreunde, Rote Falken. Auch nach 1934, als die Sozialdemokratische Arbeiterpartei und ihre Organisationen verboten werden, suchen die Geschwister den Kontakt zu Gruppierungen der antifaschistischen Arbeiter:innenbewegung. Rosa Hofmann ist ab 1936/37 in einer sozialistischen Jugendgruppe in Salzburg Itzling aktiv und organisiert Treffen mit politischen Vorträgen. Dann engagiert sie sich im Kommunistischen Jugendverband (KJV).1

Weiter bei der Gedenkstätte in Maxglan