Befreiung! Neuanfang? Leben nach dem Konzentrationslager

La Tregua (Die Atempause)

Eine Veranstaltung der Mauthausen Memorial/KZ-Gedenkstätte in Kooperation mit dem Filmmuseum

Die Befreiung der Konzentrationslager durch die Alliierten 1944/45 markiert einen Schlüsselmoment in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Diese Filmreihe widmet sich bei freiem Eintritt diesem Ereignis und seinen Nachwirkungen.

La Tregua, Regie: Francesco Rosi, IT/DE/CH, 1997
Einführung: Tom Waibl (Österreichisches Filmmuseum)
Wann: Sonntag, 15.06.2025, 15:00 Uhr
Wo: Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien
Eintritt frei

Francesco Rosis Verfilmung des gleichnamigen Romans von Primo Levi erzählt die Geschichte der qualvollen Rückkehr ins Leben nach den Schrecken und Grausamkeiten der Konzentrationslager.

Als die Rote Armee Auschwitz befreit, ist der junge italienische Chemiker Primo Levi (John Turturro) fast völlig verstummt. Zusammen mit anderen ehemaligen Häftlingen begibt er sich auf eine Odyssee durch Mittel- und Osteuropa, um Welt und Überleben überhaupt erst wiederzuentdecken. Auf langen Märschen, die den Schlachten der Roten Armee durch die Ruinen Russlands folgen, findet er allmählich seinen Lebenswillen wieder und beginnt zu schreiben. Er will Zeugnis ablegen von dem, was er erlebt hat – für all die Namenlosen und Verlorenen, die nicht mehr sind. Bei seinem Erscheinen löste La tregua eine heftige Kontroverse darüber aus, wie der Shoah oder dem Holocaust mit Bildern zu begegnen sei.
(Text: Österreichisches Filmmuseum)

Alle Informationen zur Reihe gibt es hier.

Zwei Stadtspaziergänge über die Ringstraße des Proletariats

Am 1. Juni geht es vom Reumannhof weiter zum Metzleinstalerhof, dessen zweiter Bauteil, der „allen neuzeitlichen Anforderungen, die eine Wohnkultur stellt”, im Juni 1925 – vor 100 Jahren – feierlich eröffnet wird. 
Weiter geht es zum Matteottihof, zum Herwegh- und Julius-Popp-Hof – allesamt Bauten des Architekten-Duos Heinrich Schmid und Hermann Aichinger sowie von Hubert Gessner.
Wir beenden unseren Außendienst beim Theodor Körner-Hof, 1951-1955 von den Architekten Ladislaus Hruska und Kurt Schlauss mit dem ersten 20-stöckigen Hochhaus des kommunalen Wohnbaus der Nachkriegszeit errichtet – inklusive eines Tanzcafés im obersten Stock.

Termin: Sonntag, 1.6.2025, 11 Uhr
Kosten: € 12,- / Person

Am 15. Juni widmen wir uns den näher am Wiental gelegenen Bauten. Wir beginnen bei dem 1912/13 nach Plänen von Hubert Gessner errichteten Eisenbahnerheim, das auch zahlreiche Infrastruktur­einrichtungen für die Umgebung beherbergte.
Weiter geht es zu dem nach Plänen von Peter Behrens erbauten Franz-Domes-Hof, der im Juni 1930 feierlich eröffnet wird. Vorbei am heutigen Ernst-Hinterberger-Hof, in dem sich in der Ersten Republik ein Lokal des Arbeiter-Radio-Bundes ARABÖ befindet, geht es zu der sehr sachlichen Wohnhausanlage Brandmayergasse 24, errichtet nach Plänen der Architekten Egon Riss und Fritz Judtmann. Der Rundgang endet beim Reumannhof, ebenfalls ein Werk Hubert Gessners.

Termin: Sonntag, 15.6.2025, 11 Uhr
Kosten: € 12,- / Person

Anmeldung erforderlich unter info@dasrotewien-waschsalon.at

Die Wiener Kleingärten. Von den Anfängen bis zur Gegenwart –Eine Buchpräsentation

Peter Autengruber präsentiert Ihnen die Geschichte der Wiener Kleingärten. Sie sind grüne Lungen in der Großstadt und haben eine kulturelle und soziale Funktion. In Wien gibt es rund 25.000 Kleingärten. Bereits in der Ersten Republik gehörten sie zum fixen Bestandteil der Großstadt. Seit den 1980er-Jahren entwickelte sich der Kleingarten vom Nahversorger zum Freizeitparadies. Bedingt durch geänderte gesetzliche Bestimmungen entstanden seit den 1990er-Jahren ganzjährig bewohnte Häuser. – Gerne können Sie an diesem Abend das Buch im BM23 erstehen.

Termin: Freitag, 16. Mai 2025, 19:00 Uhr
Ort: 1230 Wien, Canavesegasse 24

Begrüßung: Mag. Heide Liebhart
Eintritt frei! – Keine Anmeldung erforderlich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Tag der Befreiung / Dan osvoboditve – Feier beim jugoslawischen Denkmal

Der Einsatz der Kärntner Slowen*innen, und derer, die sich den Partisan*innen anschlossen, wurde nach 1945 kaum gewürdigt; ganz im Gegenteil ließ man zu, dass diese diffamiert und Denkmäler für sie beschmiert und zerstört wurden. Das einzige Partisan*innen-Denkmal Wiens wurde erst 1986 am Wiener Zentralfriedhof errichtet und war lange Zeit vergessen.

Samstag, 10. Mai 2025
14:00 Feier beim Partisan*innen-Denkmal

Davor:
12:30 Treffpunkt Schubertring (Umkehrschleife der Linie 71)
13:00 Abfahrt mit der antifaschistisch geschmückten Bim – mit Input zum Widerstand gegen den Faschismus. Da die Plätze heuer stark begrenzt sind, können diesmal nur jene mitfahren, die in den letzten Jahren leider keinen Platz bekommen haben. Alle anderen sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit der Linie 71 nachzufahren oder sich dem Fahrrad-Block anzuschließen.
13:30 Ankunft beim Tor 2: 13:30, dann gemeinsamer Spaziergang zum Denkmal

Danach:
15:30 beim Rückweg Kranzniederlegung bei der Grabanlage der Roten Armee
15:45 Rückfahrt mit der geschmückten Bim
16:30 Ankunft Siebensternplatz: dort gemeinsamer Ausklang beim Straßenfest
Programm:
─ Essen & Getränke
─ Lesung, Chor, Ausstellung „Bilder der Befreiung“, Infotische

Gedenkfahrt zur Befreiungsfeier nach Mauthausen

Termin: Sonntag 11. Mail 2025
Abfahrt pünktlich um 7:00 Uhr
Der Bus des Landesverbandes Wien fährt heuer wieder vom Westbahnhof ab.
Treffpunkt: 6:45 Uhr hinter der Park & Ride Anlage (Vom Bahnhof Ausgang zu den Gleisen)
Anmeldung ist ab sofort per Mail möglich: kaempfer@spoe.at – Telefon+43(0)1 53427/277

Bereits seit 1946 findet eine Zeremonie zur Wiederkehr der Befreiung des KZ Mauthausen statt. Heuer widmet sie sich dem Thema „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“.

Vor der internationalen Befreiungsfeier um 11 Uhr findet um 10 Uhr wieder unsere sozialdemokratische Gedenkfeier bei den Gedenktafeln für den ermordeten Schutzbundkämpfer Richard Bernaschek statt.

Wir freuen uns heuer Frau Eva-Maria Holzleitner, BM für Frauen, Wissenschaft und Forschung, Bundesvorsitzende der SPÖ Frauen und stellvertretende SPÖ-Bundesparteivorsitzende als Hauptrednerin begrüßen zu dürfen. Anschließend nehmen wir an der Hauptfeier am ehemaligen Appellplatz teil.

Organisatorisches:

  • Die Teilnahme ist kostenlos.
  • Bitte beachtet, dass es sich um keine Führung durch die KZ-Gedenkstätte handelt, sondern um den Festakt zur Befreiung des KZ-Mauthausens.
  • Bitte in den Tagen davor die Wettervorhersage verfolgen und sich dementsprechend vorbereiten (Schirm, Regenjacken, Getränke, Sonnenschutz usw.)
  • Die Rückkehr in Wien ist zwischen 17:00 und 18:00 Uhr geplant.

„Der Steinhof im Nationalsozialismus“

Im Mai startet auch der Beitrag des DÖW zum Jubiläumsjahr, die Reihe „Immer Wider Stand“, die zugleich in die Vergangenheit und die Zukunft schaut.

Magdalena Bauer macht bei dem monatlich stattfindenden Rundgang auf die Geschichte des Otto-Wagner-Areals aufmerksam. Dort befand sich die Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“, die in der Zeit des Nationalsozialismus zum Wiener Zentrum der nationalsozialistischen Tötungsmedizin wurde und in der mindestens 7.500 Patient*innen ums Leben kamen. Unter den Todesopfern befanden sich 800 Kinder, die in der Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund“ ermordet wurden. Seit über 20 Jahren erinnern eine Ausstellung des DÖW in Pavillon V und ein Mahnmal vor dem Jugendstiltheater an die Geschehnisse. 

Rundgang am 10. Mai 2025  um 12.00 Uhr 
am Otto-Wagner-Areal (OWA), Treffpunkt: Pavillon V (Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien)
Kostenlose Teilnahme, Voranmeldung per E-Mail nötig – magdalena.bauer@doew.at

Die Kinder der Schweigenden

Die Großeltern des Filmemachers, Emanuel und Cäcilie Weiss, wurden am 19. November 1943 in Auschwitz ermordet. Zu Erinnerung an ihre ermordeten Eltern hat die Tante des Filmmachers die Köpfe ihrer Eltern modelliert. 

Fred Turnheim und sein Team, unseren Mitgliedern und Besucher:innen von der Veranstaltung “Die Kinder der Kämpfer” anläßlich des 12. Februar 1934 in der FAKTory bestens bekannt, widmet sich im zweiten Teil der Trilogie dem Erinnern und Schweigen der Überlebenden der Konzentrationslager.
Was bedeutet erinnern, wenn diejenigen, die vom unvorstellbaren Schrecken der NS-Konzentrations- und Vernichtungslager erzählen können, bald nicht mehr da sein werden? Wenn diejenigen, die die Entmenschlichung selbst er- und überlebt haben, das Geschehene nicht mehr bezeugen können?

In DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN sprechen Überlebende sowie ihre Kinder und Enkelkinder über das Unfassbare und darüber, wie es (bis heute) nachwirkt – auch auf die Nachgeborenen. Wissenschaftler:innen ordnen das Erzählte ein. 

Das Fest der Freude

Das Fest der Freude 2025 findet am 8. Mai 2025 um 19:30 Uhr am Wiener Heldenplatz statt.

Am 8. Mai 2025 jähren sich die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht und das offizielle Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa zum 80. Mal. An diesem Tag veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) im Gedenken an die Opfer und in Freude über die Befreiung von der NS-Terrorherrschaft bereits zum dreizehnten Mal das Fest der Freude am Wiener Heldenplatz.

Paul Lendvai wurde am 24. August 1929 in Budapest geboren. Als Sohn jüdischer Eltern überlebte der damals 15-Jährige 1944 durch die Hilfe eines Schweizer Schutzpasses die Verfolgungen durch die Nationalsozialisten in Ungarn und den Todesmarsch nach Österreich. Die traumatischen Erfahrungen seiner Jugend und seine Beobachtungen des politischen Wandels prägten ihn nachhaltig.

Sag mir, wo die Blumen sind… 80 Jahre nach dem Krieg

Fotografien von Roger Cremers
Jüdisches Museum am Judenplatz – 08.05.2025 bis 18.01.2026

Anlässlich 80 Jahre Kriegsende (1945-2025) zeigt das Jüdische Museum Wien eine Fotoausstellung, die sich mit den Nachwirkungen und der Gegenwart der Schoa und des Zweiten Weltkriegs befasst. Mit der Serie „World War Two Today“ dokumentiert der niederländische Fotograf Roger Cremers (geb. 1972) historisch

kontaminierte Landschaften, ehemalige Kriegsschauplätze und Gedenkstätten in Europa, und nähert sich dabei der Frage an, wie Nachkriegsgesellschaften mit dem Erbe der großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts umgehen.
Cremers hält offizielle Gedenkfeiern genauso wie Reenactments oder Gedenkstätten-Besuche fest. Dabei wird er zum Chronisten des Erinnerns, Verdrängens und Vergessens des Zweiten Weltkriegs in vielen Teilen Europas, der Ukraine und Russlands. „World War Two Today“ legt nahe, dass die Schoa und der Zweite Weltkrieg auch 80 Jahre nach ihrem Ende tiefe Spuren in Landschaft und Menschen hinterlassen haben.

Jüdisches Museum

Wiener Arbeitsfilmfestival vom 19. bis 23. Mai

Im Film spielt Arbeit jedoch meist eine Nebenrolle. Beim ersten Wiener Arbeitsfilm-festival zeigen wir eine Arbeitswoche lang Filme, die sich künstlerisch und gesellschaftskritisch mit Arbeitswelt und Bildung auseinander-setzen. 

Die Eröffnung mit einem abwechslungsreichen Kurzfilmprogramm findet am Montag, 19. Mai 2025 um 19.30 Uhr statt. Freier Eintritt – Anmeldung

 In „Arbeiter verlassen die Fabrik“ (1995) nimmt er 100 Jahre nach der Geburtsstunde des Kinos den Topos der Brüder Lumière auf und montiert Aufnahmen von Arbeitern, die Werkstore verlassen (oder davor demonstrieren), zu einem kurzweiligen Essayfilm. Aus dem Off reflektiert er über Macht und Überwachung, das Fabriktor vs. das Gefängnistor.
Di, 20. Mai 2025, 16:30: Tickets

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