Persönlichkeiten der SPÖ zu Beginn der Zweiten Republik
In der Sozialdemokratie wirkten nach 1945 zahlreiche Persönlichkeiten maßgeblich an der Entwicklung Österreichs mit, die nicht wie Bundespräsidenten, Bundeskanzler oder Parteivorsitzende hohe Prominenz erlangten. Eine Auswahl davon, die nicht nur das Parteileben wesentlich mitgeprägt haben, soll hier vor dem Vergessenwerden bewahrt werden. In dieser Zusammenschau zahlreicher politischer Biografien wird eine SPÖ in den Nachkriegsjahren sichtbar, die politische und personelle Kontinuitäten wie auch strategische und ideologische Brüche durchlebte, mit tiefen Weichenstellungen auf dem Weg zur organisatorischen Verbreiterung.
Zu den Portraitierten zählen u. a. Rosa Jochmann, Hans Lagger, Maria Matzner, Alois Mentasti, Karl Czernetz, Maria Emhart, Ernst Koref, Josef Hindels, Peter Strasser sowie Marianne und Oskar Pollak.
Portraitiert von den Herausgebern und Co-Autor:innen wie Helmut Konrad, Brigitte Kepplinger, Florian Wenninger, Werner Anzenberger, Sabine Lichtenberger Peter Pirker, Georg Spitaler, Lena Köhler, Gerald Netzl u. a. Mit einem Vorwort von Bundespräsident a. D. Dr. Heinz Fischer
Der Verein Steine der Erinnerung lädt ein zum Auftakt und Vorstellung des Forschungsprojekts: Die Stadtbahnbögen unterm Hakenkreuz
Mittwoch, 29. Oktober 2025, 17 Uhr, Währinger Gürtel 40, 1180 Wien, U6 Michelbeuern (Boxclub der Wiener Linien, dem ehemaligem Zwangsarbeiterlager)
Bei dieser Veranstaltung werden die Freiheitskämpfer:innen Frau Irmtraut Karlsson für ihre Verdienste im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Faschismus, die Otto-Bauer-Plakette verliehen.
Die Bezirksgruppe Liesing lädt zu einem Vortrag von Gen. Walter Farthofer mit anschließender Diskussionein.
Dienstag, 28.10.2025 um 18:00, 1230 Wien, Liesinger Platz 3, 2. Stock (direkt am Bahnhof Liesing, früheres Haus der Begegnung)
Walter Farthofer dokumentiert den antifaschistischen Widerstand, die politische (ab 1934) und nach 1938 auch rassistische Verfolgung von Wiener Straßenbahnern und gibt damit einen tiefen Einblick in das Geschehen des traditionsreichen Unternehmens.
Das Buch enthält rund 550 Kurzbiografien von Mitarbeitern der Wiener Verkehrsbetriebe, die zwischen 1934 und 1945 verfolgt wurden.
Wien als Stadt der Moderne wurde von Menschen geprägt. Einen dieser Menschen, der sich zeitlebens für Demokratisierung und Emanzipation einsetzte, stellen wir nächste Woche vor: Richard Robert Wagner war Volksbildner, Gewerkschafter, Journalist und Schriftsteller im Wien der Zwischenkriegszeit.
Jetzt ist eine neue kommentierte Werkausgabe mit ausführlicher Biographie erschienen, über die wir am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025 um 18:30 Uhr in derFAKTory mit den Herausgeber:innen besprechen.
Univ.-Doz. Dr. Johann Dvořák, Politikwissenschafter und Historiker, Universität Wien, Institut für Politikwissenschaft.
Mag.a Sabine Lichtenberger, Historikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IHSF.
Dr.in Brigitte Pellar, freischaffende Historikerin, Autorin und Wissenschaftsjournalistin.
Mit der kommentierten zweibändigen Werkauswahl Richard Robert Wagners wird ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Wiener Moderne und gleichermaßen zur aktuellen Auseinandersetzung um Demokratie und Emanzipation wieder zugänglich. Die zentralen Positionen des Volksbildners, Gewerkschafters, Journalisten und Schriftstellers fasst Johann Dvořák in der Einleitung zusammen: „Die Demokratisierung der Menschenbildung, auch den Kindern und Jugendlichen gegenüber, ist die wichtigste Aufgabe neben der Demokratisierung in Staat und Gesellschaft.
Diese aber kann nicht Wirklichkeit werden ohne vollständige Demokratisierung des Geschlechterverhältnisses …“. Wagners Biographie, erstmals genauer recherchiert, beleuchtet unter anderem die wenig beachtete Geschichte der vor dem Holocaust nach Jugoslawien Geflüchteten. Kurzfassung seines Lebenslauf.
Die Großeltern des Filmemachers, Emanuel und Cäcilie Weiss, wurden am 19. November 1943 in Auschwitz ermordet. Zu Erinnerung an ihre ermordeten Eltern hat die Tante des Filmmachers die Köpfe ihrer Eltern modelliert.
Was bedeutet erinnern, wenn diejenigen, die vom unvorstellbaren Schrecken der NS-Konzentrations- und Vernichtungslager erzählen können, bald nicht mehr da sein werden? Wenn diejenigen, die die Entmenschlichung selbst er- und überlebt haben, das Geschehene nicht mehr bezeugen können?
TERMINE
Montag, 22. September 2025, 18:00 Uhr, Stadtmuseum Bruck/Mur, 8600 Bruck an der Mur, Schillerstraße 1
Dienstag, 23. September 2025, Stadtkino Bruck/Mur, 8600 Bruck an der Mur, Schillerstraße 3 (geschlossene Veranstaltung – nur für Schulen)
Donnerstag, 2. Oktober 2025, 19:30 Uhr, Die Grünen im Admiral Kino, 1070 Wien, Burggasse 119
Vorankündigung des Termin der ROTEN SPUREN Mittwoch, 14. Januar 2026, 18:30 Uhr, Rote Spuren in der Buchhandlung FAKTory, 1010 Wien, Universitätsstraße 9
Freitag, 30. Januar 2026, 19:00 Uhr, Goldbekhaus, Hamburg, Moorfuhrtweg 9
Der Film DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN wurde am 26. August 2025 beim 22. FESTIWAL KULTURY ŻYDOWSKIEJ WARSZAWA SINGERA 2025 in polnischer Sprache gezeigt. Die Vorführung war ein großer Erfolg. Vielen Dank an das Österreichische Kulturforum in Warschau und an OKTO TV für die Unterstützung. Außerdem wurde eine englische Fassung hergestellt, da einige Filmfestivals Interesse am Film angemeldet haben. Zum Trailer des Films
Das WIFAR zeigt bei seinen monatlichen Veranstaltungen im eigenen kleinen Kino (maximal 40 Personen) auf der einen Seite hauseigene historische Filme aus der Zeit der Erstarkung der Arbeiterbewegung und auf der anderen Seite Spielfilme mit einem Bezug auf die Entwicklung der sozialdemokratischen Idee.
WIFAR – Wiener Filmarchiv der Arbeiterbewegung Wallensteinstraße 68, A-1200 Wien Telefon: 0043 1 37 45 312 E-Mail: wifar@aon.at– Anmeldungen zu Filmen an diese E-Mail-Adresse senden.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 09:00 bis 14:00 Uhr Freitag 09:00 bis 12:00
In Kooperation mit dem Filmcasino präsentiert das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum den Dokumentarfilm «Der rote Elefant» von Karl Sigmund. Der Film porträtiert Otto Neurath, das Rote Wien und die Erfindung der Bildstatistik.
Termin: 16. September 2025 – 16:00 bis 18:00 Ort: Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien Eintritt: €10,50 Tickets
“Ein Spaziergang durch Wien zum Thema ‚Afrika‘ mit Walter Sauer legt „überraschende Facetten österreichischer Geschichte und Gegenwart frei. Die Erinnerungsorte – Straßennamen, Altarbilder, Museen oder Denkmäler – erzählen Geschichten von Rassismus, Sklaverei und Exotisierung.”
mit Univ Prof. Dr. Walter Sauer Treffpunkt: 7. September 2025 – 14 Uhr, Ignaz Seipel-Platz, 1010 Wien Dauer: ca. 2,5 Stunden. TN-Beitrag: 18 Euro p. P. Anmeldungen bitte (mit Personenzahl, Namen + Tel.nr.) an office@sadocc.at. Mindestens zehn, maximal zwanzig Personen (in der Reihenfolge der Anmeldung). Weitere Informationen auf der Homepage
Faktory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien 9. September 2025 von 18:30 bis 20:00 Uhr
Im Buch „Ende der Fahnenstange – Ein Nachruf auf die Republik“ analysieren Nikolaus Dimmel und Josef Schmee schonungslos die politische Entwicklung Österreichs der letzten 25 Jahre. Im Zentrum steht eine alarmierende Diagnose: die Demokratie ist in der Krise, eingebettet in eine Polykrise aus Wachstumsschwäche, Klimakatastrophe und gesellschaftlicher Refeudalisierung. Die Autoren zeigen, wie rechtsstaatliche Prinzipien in den vergangenen Jahrzehnten erodiert sind: Macht verlagerte sich in intransparente Netzwerke und die politische Klasse behandelte den Staat als Selbstbedienungsladen. Folgerichtig stiegen die Betriebskosten des politischen Systems, während dessen Problemlösungsfähigkeit rückläufig ist.
In der FAKTory wirft Nikolaus Dimmel gemeinsam mit dem Publikum einen Blick auf die Verrohung politischer Kultur und Sprache und zeigt bedenkliche Parallelen zu Umberto Ecos „Ur-Faschismus“ auf. Ein Abend für alle, die verstehen wollen, was mit unserer Demokratie geschieht – und warum es höchste Zeit ist, hinzusehen.
Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte an den Landeshauptmann von Kärnten zu den Vorkommnissen am Peršmanhof.
Zuerst ein aktueller Kundgebungstipp Finger weg vom Peršmanhof! Kundgebung Wien, Do., 31.7.2025, 17.00 Uhr, Herrengasse 7, BMI Veranstalter: KZ-Verband Wien
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Kaiser!
Mit großer Verärgerung und Entsetzen haben wir über die Ereignisse im Zusammenhang mit dem gestrigen Polizeieinsatz am Peršmanhof gelesen. Wir als „Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte“ haben im Mai das dortige Museum besucht und uns mit der Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus beschäftigt. Des Weiteren haben wir mit kompetenten Gesprächspartner:innen sowohl am Peršmanhof als auch mit Vertretern aus dem Rat der Kärntner Slowenen diskutiert.
Welche Bedeutung dem Widerstand gegen das NS-Regime vor allem durch die Kärntner Partisan:innen, für die Wiedererrichtung der Republik Österreich zukommt, brauche ich sicherlich nicht extra zu erläutern.
Wir hoffen, dass die Jahrzehnte des Verdrängens, Totschweigens und stillschweigenden Akzeptierens von Mittäterschaft im NS-Regime sowie Anfeindungen gegen die slowenische Volksgruppe und die aufrechten Antifaschist:innen hinter uns liegen. Doch anscheinend haben deutschnationale Kreise in Polizei und Verwaltung, oder solche, die mit einer ähnlichen Gesinnung sympathisieren, nur ihre Strategie geändert und werden wieder aktiv.
Bildungs- und Gedenkarbeit im Rahmen eines antifaschistischen Bildungscamps in einer Gedenkstätte als mutmaßliche Anstandsverletzung zu bezeichnen ist nicht nur eine mehr als massive Grenzüberschreitung, sondern bedeutet, dass in den Führungskadern der Kärntner Polizei und Verwaltung dringende Weiterbildungsarbeit in Bezug auf Antifaschismus und Bedeutung des Widerstands für die Republik Österreich notwendig ist! 4,5 Stunden Schikanen (und nur so kann man einen solchen Polizeieinsatz nennen) durch Vertreter:innen der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, einem Großaufgebot von Polizist:innen samt Polizeihundestaffel und unter Einsatz von Drohnen, sind eine grobe Unverhältnismäßigkeit von Polizeiaktionen auf privaten Grundstücken und stehen in keiner Relation zu eventuellen Verwaltungsübertretungen.
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Es geht nicht nur um lückenlose Aufklärung in Gesprächen mit den Beteiligten. Wir fordern Sie auf, persönlich mit dem Bezirkshauptmann von Völkermarkt und dem Polizeieinsatzleiter am Peršmanhof einen Akt der Entschuldigung zu setzen. Der politische Wille der Landesregierung darf nicht nur bei Gesprächen hinter verschlossen Türen vorhanden sein, sondern muss auch öffentlich klar sichtbar gemacht werden.