Otto Bauer über den Februar 1934

Die Verantwortung für den Februar 1934 ist zu benennen. Es ist zu unterscheiden zwischen jenen, die den demokratischen Verfassungsstaat zerstört haben, und jenen, die sich gegen die diktatorischen Anmaßungen aufgelehnt haben. Zwischen jenen, deren Gesäß auf einen Bock gespannt, blutig geschlagen wurde, und jenen, die „die Schläge nur gezählt haben. Zwischen jenen, die gehängt wurden, und jenen, die sie dem Galgen überantwortet hatten. (1)

„Die Kämpfe begannen. Auf der einen Seite Proletarier, zumeist Arbeitslose, mit einem alten Gewehr aus der Kriegszeit (Anm. 1. Weltkrieg) in der Hand und wenigen Patronen in der Tasche. Auf der anderen Seite Militär und Polizei, mit allem modernen Kriegsgerät ausgerüstet: Panzerwagen, Kanonen und Haubitzen, Minenwerfern. Schon in den Abendstunden donnern die Geschütze.“
(1934 – Otto Bauer)

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Der 1. Mai 1981

Gewerkschafter*innen und Sozialdemokrat*innen in Wien bereiten sich auf die Feierlichkeiten und Aufmarsch vor. Heinz Nittel wollte am 1. Mai 1981 gerade zum Maiaufmarsch fahren, als er vor seinem Reihenhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen wurde.

Anläßlich seines 40. Todestages erinnern SPÖ-Bundesgeschäftsführer Deutsch und SPÖ-Gemeinderat Schmid mit einerbKranzniederlegung an Heinz Nittel und seine großen Verdienste. (2)

„Die Sozialdemokratie wird Heinz Nittel, seinem Engagement und seinem politischen Wirken stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

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Frauen, auf die Barrikaden

Peter Haumer in der Volksstimme über Louise Michel (1830 – 1880), Aktivistin und Chronistin der Pariser Kommune.



Louise Michel 
DIE PARISER COMMUNE 
Aus dem Französischen von Veronika Berger
23.00 €
416 Seiten
Format: 14×24
englische Broschur
ISBN: 978385476-962-0
Erschienen: April 2021

Die Regierung flieht nach Versailles und erklärt der Kommune am 1. April den Krieg. Louise Michel baut in der Zeit ein Frauenbataillon auf und kämpft mit der Waffe in der Hand für die Revolution. Das Amtsblatt der Kommune ist volles Lobes für dieses Bataillon.

Gründung der SPÖ-Walding

Am 29. Jänner 1922 fand in Grubers Gasthaus „zur Post“ um 10 Uhr vormittags die Gründungsversammlung der SPÖ Lokalorganisation „Walding und Umgebung“ statt. Genosse Robert Wanek aus Linz schilderte in einem ausführlichen Referat den Zweck und Nutzen der sozialdemokratischen Parteiorganisation.(1) Bei der ersten Wahl wurden folgende Funktionäre gewählt:

  • Obmann: Karl Miko
  • 1. Stellvertreter: Alois Turner
  • 2. Stellvertreter: Ferdinand Hauser
  • Schriftführer: Alexander Hauser
  • Kassier: Josef Steininger
  • Kassier Stellvertreter: Johann Neulinger
  • Subkassier: Franz Luksch
  • Revisoren: Ignaz Breitenfellner und Ignaz Doppler
  • Vertrauensmann für St. Gotthard: Johann Priesner
  • Vertrauensmann in Goldwörth: Leopold Zauner
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Austrofaschismus in Walding 1934

Oftmals werden wir bei unseren Spaziergängen und Interpretationen der Geschichte um „Objektivität“ ersucht. Viele von uns sind in Organisationen und Vereinen der Arbeiter*innenbewegung ehrenamtlich tätig. Wir stehen mit unserer Gesinnung zur Demokratie. Es ist für uns Demokrat*innen unmöglich, über die Verbrechen des Faschismus zu berichten, ohne gleichzeitig Stellung zu beziehen. (10)

Die Nationalratswahlen am 9. November 1930 in Walding (12)

  • Sozialdemokratische Partei – 154 Stimmen
  • Christlich-soziale Partei – 315 Stimmen
  • Nationaler Wirtschaftsbund und Landblock – 16 Stimmen
  • Heimatblock – 228 Stimmen
  • NSDAP – Hitlerbewegung – 0 Stimmen
  • Landbund für Österreich – 0 Stimmen
  • Kommunistische Partei Österreichs – 0 Stimmen
  • Österreichische Volkspartei – 0 Stimmen

Wer beseitigte die Demokratie und installierte einen diktatorischen Ständestaat?

Februar 1934 in Urfahr-Land: Die Exekutive führte viele Verhaftungen „vorbeugend“ durch. Die aktiven Schutzbündler des Bezirks kämpften in Linz. Puchenau wurde von den Kämpfen am Spazenberg berührt. (1)
Eine Recherche initiiert von Vereinsmitgliedern in Walding, die uns anlässlich des Gedenkens zu den Ereignissen des 12. Februar 1934 Unterlagen zusendeten.

(2) Walding Topothek online von Eva Zauner zur Verfügung gestellt

Im Anschluss an die Kämpfe wurden die Sozialdemokratische Partei, die Gewerkschaften und alle anderen Arbeitnehmerverbände verboten, alle Sozialdemokraten wurden ihrer politischen Ämter enthoben.
Am 24. April 1934 wurde die neue Verfassung, die das Ende der parlamentarischen Demokratie bedeutete, beschlossen. Österreich war jetzt ein Ständestaat. Von nun an regierte der Bundeskanzler Dollfuß autoritär und wandelte die Republik nach dem Vorbild des faschistischen Italiens in eine Diktatur um. (3)

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Faschismus im Museum

Lentos Kunstmuseum Linz
Transformation und Wiederkehr
24.3. bis 6.6.2021

Radikale Nationalismen im Spiegel der zeitgenössischen Kunst. Wie es faschistischen oder rechtsextremen politischen Ideen immer wieder gelingt, sich Gehör zu verschaffen.

Die internationale Gruppenschau versammelt Positionen einer Auseinandersetzung mit diesem Phänomen und wirft auch einen Bluck darauf, welche künstlerischen Strategien dazu geeignet sind, aktuelle totalitäre und rechtsextreme Entwicklungen zu visualisieren.

gehört, Ö1 Magazin, März 2021

„Sagen sie nicht – sie hätten nichts zu sagen“ die Lockerwiese

Die Siedlung Lockerwiese, welche in den Jahren 1928-1932 (sowie Erweiterung 1938-1939) durch die Stadt Wien errichtet wurde, ist ein interessantes Beispiel für ein Hybridkonzept einer kleinbürgerlichen Gartenstadt und den Prinzipien des kommunalen Wohnbaus des “Roten Wien” der Zwischenkriegszeit. Bei der Lockerwiese handelt sich um die zweitgrößte Gartensiedlung der Stadt (nach dem Karl-Seitz-Hof in Floridsdorf).

In der Siedlung Lockerwiese am Holowatyplatz

In einem Rundgang „Geschichten aus der Lockerwiese“ der VHS-Hietzing und des wohnpartner-Team 13_23. Am 28. September 2012 wurde in der Gemeindebausiedlung die Freiluftausstellung präsentiert. Die Ausstellung besteht aus 21 Informationstafeln. Diese Tafeln geben Auskunft über den Alltag der Menschen und über ihre poltische, kulturelle Geschichte.. Als Projekt „Geschichte mit den betroffenen Menschen“ war ein zentrales Motto – SAGEN SIE NICHT SIE HÄTTEN NICHTS ZU SAGEN.

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