Wien in Zahlen von 1914 – 1934

Ein Beitrag von Axel Magnus

Eine Broschüre, die ich allen nur ans Herz legen kann – auch Nicht-WienerInnen und sogar jenen, die sich historisch nicht extrem für das rote Wien interessieren. Knackig, informativ, übersichtlich – ein wunderbares Beispiel für die “Wiener Methode der Bildstatistik” (Isotype), die Klemens Himpele und sein Team da gezaubert haben. Im wahrsten Sinne des Wortes eindrucksvoll wird dargestellt, was in den nur 15 Jahren des roten Wien sozial-, gesundheits- und wohnbaupolitisch auf Basis einer ansatzweise ernsthaften Umverteilung von oben nach unten (“Breitner-Steuern”) alles umgesetzt

wurde. Kein Wunder, dass die Bürgerlichen dieses weltweite Vorbild schnellstmöglich wieder los werden wollten und im Februar 1934 leider auch erfolgreich abgedreht haben.

Das „Rote Wien in Zahlen“ als Broschüre steht übrigens hier zum Downloaden.

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Der alte Jüdische Friedhof

Beim Lösen eines Adventure Lab am Zentralfriedhof in Wien entdeckte ich einige interessante Grab- und Gedenkstätten. Trotz des kühlen und nassen Wetters Ende Mai trifft man hier auf eine Tierwelt mitten in der Stadt wie Rehe, Spechte usw.

1877 erwarb die Israelitische Kultusgemeinde das Grundstück von der Gemeinde Wien und nahm es zwei Jahre darauf offiziell in Betrieb. Innerhalb der nächsten 40 Jahre wurde auf den über 250.000 m² des alten jüdischen Friedhofs um die 80.000 Menschen beigesetzt. Da es im jüdischen Glauben vorgesehen ist, die Toten am Ort ihrer Beisetzung ruhen zu lassen und einmal entstandene Gräber nicht mehr zu entfernen, stieß der alte Friedhof bald an seine Grenzen. 1917 eröffnete daher im östlichen Teil des Zentralfriedhofs der etwas kleinere neue jüdische Friedhof.

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Otto Bauer über den Februar 1934

Die Verantwortung für den Februar 1934 ist zu benennen. Es ist zu unterscheiden zwischen jenen, die den demokratischen Verfassungsstaat zerstört haben, und jenen, die sich gegen die diktatorischen Anmaßungen aufgelehnt haben. Zwischen jenen, deren Gesäß auf einen Bock gespannt, blutig geschlagen wurde, und jenen, die „die Schläge nur gezählt haben. Zwischen jenen, die gehängt wurden, und jenen, die sie dem Galgen überantwortet hatten. (1)

„Die Kämpfe begannen. Auf der einen Seite Proletarier, zumeist Arbeitslose, mit einem alten Gewehr aus der Kriegszeit (Anm. 1. Weltkrieg) in der Hand und wenigen Patronen in der Tasche. Auf der anderen Seite Militär und Polizei, mit allem modernen Kriegsgerät ausgerüstet: Panzerwagen, Kanonen und Haubitzen, Minenwerfern. Schon in den Abendstunden donnern die Geschütze.“
(1934 – Otto Bauer)

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Februar 1934 in Wien

Schauplätze, Gedenkstätten und Augenzeugenberichte

Im Gedenkjahr 1984 hat die SPÖ zu den Ereignissen des 12. Februar 1934 eine Publikation aufgelegt.
Herbert Exenberger hat – nach Bezirken gegliedert – eine Fülle von Details über die Kampfhandlungen in Wien zusammengetragen.
Ergänzt wird die Dokumentation durch eine Chronik – vom Jännerstreik 1918 zum Februar 1934 von Helge Zoitl.

Wir haben von dieser Broschüre ein pdf erstellt. Es kann über eine Mailanforderung rote.spuren@chello.at bei uns bestellt werden.

Die breiten Massen kennen ihre eigene Geschichte nicht und werden dafür vollgestopft mit Kenntnissen über ihre Beherrscher, Vergewaltiger und Ausbeuter.

Jaques Hannak

Der 1. Mai 1981

Gewerkschafter*innen und Sozialdemokrat*innen in Wien bereiten sich auf die Feierlichkeiten und Aufmarsch vor. Heinz Nittel wollte am 1. Mai 1981 gerade zum Maiaufmarsch fahren, als er vor seinem Reihenhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen wurde.

Anläßlich seines 40. Todestages erinnern SPÖ-Bundesgeschäftsführer Deutsch und SPÖ-Gemeinderat Schmid mit einerbKranzniederlegung an Heinz Nittel und seine großen Verdienste. (2)

„Die Sozialdemokratie wird Heinz Nittel, seinem Engagement und seinem politischen Wirken stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

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Die Befreiung Wiens im April 1945

Ein verdörrter Kranz, kurze graue Säulen mit einem roten Stern, die mit eissernen Ketten einen rechteckigen Platz umranden. Ein Mahnmal mit einer Gedenksäule mit Namen und Wörtern in kyrillischer Schrift und einem Roten Stern oben auf, wo die rote Farbe bereits zum Abblättern beginnt. Trotzdem zieht einem das Denkmal beim Betreten des Friedhofs in Inzersdorf beim Blick nach rechts in seinen Bann.

Ich erinnere mich an ein Gespräch als junger Präsenzdiener, als ein alter Offizier stolz erklärte, dass er bei der Verteidigung Wiens dabei war. Nach meinem Einwand, dass die Sowjetarmee Wien unter großen Opfern Wien befreit hat und er somit auf seiten Nazis gekämpft hat, wollte er nicht weiter diskutieren. Wobei Diskussion eher übertrieben war, es war eher eine befehlsmässige Darstellung seiner Erllebnisse und Meinungen.

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Frauen, auf die Barrikaden

Peter Haumer in der Volksstimme über Louise Michel (1830 – 1880), Aktivistin und Chronistin der Pariser Kommune.



Louise Michel 
DIE PARISER COMMUNE 
Aus dem Französischen von Veronika Berger
23.00 €
416 Seiten
Format: 14×24
englische Broschur
ISBN: 978385476-962-0
Erschienen: April 2021

Die Regierung flieht nach Versailles und erklärt der Kommune am 1. April den Krieg. Louise Michel baut in der Zeit ein Frauenbataillon auf und kämpft mit der Waffe in der Hand für die Revolution. Das Amtsblatt der Kommune ist volles Lobes für dieses Bataillon.

Gëlle Fra in Luxemburg

Die Gëlle Fra ist das nationale luxemburgische Symbol für Freiheit und Widerstand des Luxemburger Volkes. Wir entdevkten dieses Denkmal bei jnserem Besuch im Jahr 2003.

Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht 1940 wurde Luxemburg als CdZGebiet Luxemburg unter Leitung von Gustav Simon gestellt. Vom 19. bis 21. Oktober 1940 gab es mehrere Versuche der Zivilverwaltung, das Monument der Gëlle Fra zu zerstören, was immer wieder am zivilen Widerstand der Luxemburger scheiterte. Luxemburger Baufirmen und deren Arbeiter verweigerten den Abriss, Protestversammlungen von überwiegend jungen Luxemburgern wurden gewaltsam aufgelöst und ein

drei Meter hoher Bretterzaun um das Areal der Gëlle Fra gebaut. Am Nachmittag des 21. Oktober 1940 wurde die Gëlle Fra mit Hilfe einer Dampfwalze und Stahlseilen umgerissen. Der Protest von ein paar Hundert Studenten aus dem damals noch gegenüberliegenden „Kolléisch“ wurde von der Gestapo hart bestraft. Die Bronzefiguren am Sockel konnten vorher von einer Luxemburger Baufirma gerettet werden, die goldene Figur zerbrach jedoch in drei Teile, wurde aber von unbekannten Luxemburgern gerettet und versteckt.

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Gründung der SPÖ-Walding

Am 29. Jänner 1922 fand in Grubers Gasthaus „zur Post“ um 10 Uhr vormittags die Gründungsversammlung der SPÖ Lokalorganisation „Walding und Umgebung“ statt. Genosse Robert Wanek aus Linz schilderte in einem ausführlichen Referat den Zweck und Nutzen der sozialdemokratischen Parteiorganisation.(1) Bei der ersten Wahl wurden folgende Funktionäre gewählt:

  • Obmann: Karl Miko
  • 1. Stellvertreter: Alois Turner
  • 2. Stellvertreter: Ferdinand Hauser
  • Schriftführer: Alexander Hauser
  • Kassier: Josef Steininger
  • Kassier Stellvertreter: Johann Neulinger
  • Subkassier: Franz Luksch
  • Revisoren: Ignaz Breitenfellner und Ignaz Doppler
  • Vertrauensmann für St. Gotthard: Johann Priesner
  • Vertrauensmann in Goldwörth: Leopold Zauner
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