Genosse Enrico Berlinguer

Nun liegt erstmals eine Biografie von Enrico Berlinguer, eine Schlüsselfigur der jüngeren politischen Geschichte Italiens, zugleich ein großer Europäer, auf Deutsch vor, rechtzeitig zu seinem 100. Geburtstag am 25. Mai 2022.

Aus dem Italienischen übersetzt von Klaus Pumberger, Cristiana Dondi und Andrea Bertazzoni

480 Seiten
Klappenbroschur
32,95 Euro
ISBN 978-3-8012-0628-4

Um die Verständlichkeit des Textes zu erhöhen, hat Klaus für die Leserschaft im deutschsprachigen Raum einige Ergänzungen vorgenommen:

  • Ausweitung der Fußnoten auf politische Begriffe, Personen und geografische Bezeichnungen, die für eine nicht-italienische Öffentlichkeit einer genaueren Erklärung bedürfen.
  • am Ende des Textes sind zwei “Nachschlagewerke” angefügt:
  • eine “Zeitschiene”, auf der Daten, Funktionen und Aktionen im Leben und Wirken von Enrico Berlinguer (1922-1984) sowie wichtige politische Ereignisse in Italien und international aus dieser Zeit nebeneinander aufgelistet sind.
  • Kurzbeschreibungen der im Text erwähnten italienischen Hauptfiguren.

Bei Bestellungen stellen wir gerne den Kontakt zu Klaus Pumberger her.


Zur Person Klaus Pumberger

Klaus Pumberger, der mit seinem Buch “Worüber wir nicht geredet haben” die Geschichte zweier Familien beschreibt. Er präsentiert und beschreibt europäische Zeitgeschichte verdichtet in einem Haus und zwei Familiensagas. Auf Basis dieser Familiensagas hat Koll. Pumberger geschichtliche Stadtspaziergänge für die GPA veranstaltet.


Nicht viele Kommunisten können von sich behaupten, auch vom politischen
Gegner geschätzt worden zu sein. Für den Italiener Enrico Berlinguer gilt das.
Eine Biographie des Erfinders des „Eurokommunismus“
Von MATTHIAS RÜB am 14.11.2022

Das Politische Buch:
Prophet einer neuen Linken

Am 25. September wählt Italien ein neues Parlament, die extremen Rechten könnten triumphieren. Da ist es Trost und Labsal, die Biografie des engagierten Kommunisten, Demokraten und Europäers Enrico Berlinguer von Chiara Valentini zu lesen. Sie zeigt, wie Italien auch einmal war und wie es heute sein könnte.
Von Birgit M. Kraatz 18. September 2022

Die erste deutschsprachige Biografie des früheren KPI-Chefs Enrico Berlinguer ist das Buch der Stunde zur Wahl in Italien
Was wäre gewesen, wenn? Wenn Enrico Berlinguer nicht am 7. Juni 1984 nach einer Wahlkampfrede zusammengebrochen und kurze Zeit später gestorben wäre.
Claus-Jürgen Göpfert am 16.9.2022

Die Fratelli Vitrani als Partisanen

Wie zwei Brüder im Val Sangone gegen die Faschisten kämpften.

Wir sind in der italienischen Provinz Barletta-Andria-Trani in Apulien unterwegs und haben die Stadt Barletta erreicht. Die Stadt hat heute ca. 94.316 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt Schauplatz der ersten Aktionen der Resistenza, des italienischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Bei der Vorbereitung der Reise habe ich mir einige Informationen zu Barletta auf der Homepage “Gedenkorte Europa” besorgt (1). Der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 – 45 hat mit Unterstützung der Otto-Brenner-Stiftung und Rosa-Luxemburg-Stiftung Informationen zu Orten gesammelt, die an deutsche Kriegs- und Besatzungsverbrechen, an Lager und Deportationen, aber auch an den Widerstand gegen die deutsche Okkupation und deren Überwindung 1945 erinnern.

Vom Parkplatz aus tauchen wir ein in die engen Gassen einer Hafenstadt Apuliens. Viele alte historische Gebäude, vorbei an den vielen Straßencafes umwoben mit dem herrlichen Duft von Espressi, abgelenkt von den schönen Modeaccessoires in den Auslagen. Wir steuern direkt den Giardini di Nittis an.
Unübersehbar prangt auf einer Mauer der Schriftzug „Barletta Antifascista“, und zwischen beiden Wörtern befinden sich die stilisierten Porträts der Fratelli Vitrani. Damit wird zweier junger Männer gedacht, nach denen im Piemont – nicht aber in Barletta – viele Straßen, Plätze u.ä. (wie etwa in Coazze der Brunnen Fontana ai Fratelli Vitrani) benannt sind.

Hier wird der Brüder Pietro und Ruggero Vitrani gedacht. Die Eltern sind vor deren Geburt nach Turin umgesiedelt.

Wer waren die beiden Brüder?
Wo kämpften sie als Partisanen?
Was war ihr Schicksal als Partisanen im Kampf gegen Faschisten und Nazis?

Weiterlesen

Die Höhlen in Matera

Oder das Leben in einer trichterförmigen Hölle, wie Dante sie beschrieben hatte.

Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen – den Sassi – besteht. Erstmals sehen wir die Höhlen von einer Aussichtsplattform am gegenüberliegenden Berghang.

Während unserer Italientour liest Brigitte das Buch von Carlo Levis Erinnerungsbuch Christus kam nur bis Eboli (1944). Die Schilderungen im Buch machten die katastrophalen hygienischen Zustände weltbekannt.
Wir besuchten bei unserem Rundgang die “Casa Grotta nei Sassi“, eine historische Sehenswürdigkeit mit nachgebauter Höhlenwohnung sowie alten Möbeln, Werkzeugen und Artefakten.

Weiterlesen

Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft nutzen

Am Samstag, den 21. Mai 2022 konnten wir den aktuellen Lehrgang der Zukunftsakademie der AK-Oberösterreich begrüßen. Wir machten uns gemeinsam auf die Spuren von Revolution und Widerstand anhand der Denkmäler im Zentrum von Wien. Erinnerung ist auch ein Feld der politischen Auseinandersetzung. Geschichte wird oft nur von den Herrschenden gemacht. Wir als Arbeiter*innenbewegung halten dagegen. Wir holen die Menschen vor den Vorhang über die sonst nicht gesprochen wird. Mehr dazu….

Marihuana und Arbeitsleid

Oder Ölgeschäfte im Untergrund

Eine steile Treppe führt von der Gasse hinunter in die historische Ölmühle. Tief unter der Altstadt von Gallipoli liegen ausgedehnte Höhlen. Sobald sich die Augen an das Halbdunkel gewöhnt haben, erkennt man mächtige Mahlsteine, die über Querbalken und mit Eselskraft bewegt wurden.

Frankfurter Neue Presse, 6.10.2015
Ölmuseum in Gallipoli – Region Apulien

Hier unten lebten zur Erntezeit der Oliven die Arbeiter: „Von Oktober bis März blieben sie unter Tage”, erklärt der Betreuer der Mühle vom örtlichen Heimatverein. „Das Essen für Mensch und Tier wurde vom darüberliegenden Palazzo Granafei hinuntergelassen. Dazu Marihuana, das die Arbeiter rauchten, um Schmerzen und Stumpfsinn zu ertragen.”

Wie oben
Weiterlesen

Der 1. Mai im Austrofaschismus

Dollfuß ließ die Maifeier 1933 verbieten. Innerhalb des Drahtverhaues, der die Innere Stadt absperrte, waren die Banken, die Nobelhotels, die staatlichen Verwaltungszentren. Hier war der Drahtverbau der Spanischen Reiter, die Gewehrpyramiden und die Maschinengewehre. Dort standen auch die schwerbewaffneten Einheiten des Bundesheeres mit aufgepflanztem Bajonett, Kavalerie und Artillerie.

Außerhalb des Stacheldrahtzauns, das arbeitende Volk. Trotzdem kam es jenseits der Ringstrasse, in acht Hauptstrassen, zu dem “Maispaziergang der Arbeiterschaft” Richtung Lastenstrasse. Dieser Maispaziergang umfasste eine Länge von rund 40 Kilometer.

Foto – Österreichische Nationalbibliothek
Weiterlesen

Studientag in St. Pölten

Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte veranstaltet am

Samstag, den 11. Juni 2022 einen Studientag für Mitglieder

Teil 1 – Kunstsammlung des Dokumentationsarchivs im Haus der Geschichte in St. Pölten

Führung ab 10:00 Uhr im Haus der Geschichte in St. Pölten

Über 150 Grafiken, Zeichnungen und Ölgemälde besitzt das DÖW. In der Ausstellung im Haus der Geschichte in St. Pölten werden sie erstmals umfassend präsentiert. Sie erzählen von Widerstand, Krieg und Verfolgung zwischen 1934 und 1945. Es sind Bilder vom Leben und Sterben in Lagern, von Gewalt gegen Regimegegner, Juden und Roma, aber auch Bilder vom Kampf gegen Nationalsozialismus und Faschismus.

Teil 2 – Museum zur Geschichte der Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie im Raum St. Pölten – Museum im Hof

Aus einem Blogeintrag zum Museum

Zahlreiche Exponate aus der Frühzeit der Arbeitervereine ca. 1890 bis in die Gegenwart; Dokumente der Arbeiterschaft, der Vorfeldorganisationen und der Parteigeschichte der SPÖ; Fahnen, Abzeichen (1. Mai etc.), Personaldokumente, Briefe, Schilder, Plastiken, Plakate, Bekleidung, Ansichtskarten, Bücher.

Genaues Programm und Organisationshinweise

Stadtspaziergang Brigittenau – 21. Mai 2022 – Teil 2


Die Brigittenau im Brennpunkt gesellschaftlicher Veränderungen
Eine Kooperation mit der VHS-Brigittenau

Mit den Spaziergängen sammeln wir Erfahrungen von über 120 Jahren Geschichte Brigittenau, um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Denn wer die Geschichte der Menschen kennt – kann bei der Gestaltung der Zukunft für die Menschen mitwirken. Dieser Rundgang lädt ein, einen Blick auf die Menschen zu werfen, die aus allen Teilen der Monarchie zuwanderten. Wer waren die Dienstmädchen, die ArbeiterInnen? Was passierte mit der jüdischen Bevölkerung? Was blieb vom Roten Wien bis heute?

Informationen und Anmeldung zum Spaziergang

  • Datum: Samstag, den 21. Mai 2021 – Beginn: 14:00 Uhr
  • Treffpunkt: VHS Brigittenau, Raffaelgasse 11-13 , 1200 Wien
  • Max. TN-Innenanzahl: 15 Personen, um die Abstandsregeln gut einhalten zu können
  • Weiter Infos: Falls sie eine Jahres- oder eine Zeitkarte der Wiener Linien haben – bitte mitnehmen
  • Dauer: Der Spaziergang wird ca. 3 Stunden dauern.
  • Kosten: werden von der VHS getragen
  • Anmeldung: Bei der VHS-Brigittenau oder bitte ein Mail an rote.spuren@chello.at (Bitte die E-Mail-Adresse in das eigene Mailprogramm eintragen)


Ein großer Dank an die VHS Brigittenau für die Unterstützung und den Druck der Broschüre im besonderen Koll. Kathrin Niedermoser für ihre Koordination.