Nadelstiche im Gewissen

Während eines Stadtrundgangs sind uns in Erfurt längliche, graue Gebilde mit orangen runden Köpfen aufgefallen, die wie überdimensionelle Stecknadeln im Straßenbelag stecken. Es sind Nadeln, die uns an die brutalste, entmenschlichste Form des Kapitalismus erinnern. An eine Zeit und Geschehnisse, wo Menschen mit erwünschten Tötungsabsichten „gewinnbringend“ gefoltert, gequält und durch Arbeit bestialisch getötet wurden.

Mit diesen DenkNadeln wird in Erfurt dezentral an durch die Nazis ermordeten Juden aus Erfurt erinnert, ähnlich der Stolpersteine in anderen Städten. Das Denknadel-Projekt wurde vom Arbeitskreis Erfurter GeDenken 1933–1945 entwickelt und entschied sich nach einem Wettbewerb 2007 für den Entwurf von Sophie Hollmann. Mit neun DenkNadeln, die im öffentlichen Raum der Stadt stehen, soll zum einen ein Hinweis auf Erfurter Geschichte im Nationalsozialismus gegeben und zum anderen angeregt werden, sich mit den Biografien dieser Erfurterinnen und Erfurter zu beschäftigen.

Mit der gesellschaftlichen Entmenschlichung folgte die öffentliche Demütigung, straßenwaschende Jüdische Menschen unter dem Gejohle der Bevölkerung auch in Wien. Die Diskreditierung ihrer Religion durch jahrhundertelangen Antisemitismus und Verbrennen der Synagogen unter tatkräftiger Mithilfe der örtlichen Bevölkerung. Enteignung ihres Hab und Gutes für die sogenannten „Arier“. Gefoltert, gequält, mißbraucht und durch Sklavenarbeit getötet.

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Venedigs Partisaninnendenkmal

Nahe der Vaporetto-Haltestelle Giardini (rechts direkt entlang der Riva dei Partigiani) findet man nach ungefähr 100 Metern ein Denkmal zu Ehren der Partisaninnen mit der Inschrift „Venezia alla partigiana“. Eindrucksvoll liegt auf unmittelbarer Wasserhöhe eine flachliegende, wie an den Strand gespülte, gefesselte Frauenfigur.

Aufgenommen von Heinz St.
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Strandet

Während einer Radtour sind wir in Ottensheim auf ein Denkmal der jüngsten ArbeiterInnengeschichte gestossen. Die Geschichte diese Bootes erzählt viel über das Leid der Menschen, die oft nach wochenlangen Strapazen auf der Flucht vor dem Krieg, vor politischer Verfolgung oder vor dem Hungertod zu Hunderten im Massengrab Mittelmeer sterben.

Denkmal Strandet in Ottensheim

Die Initiative im Kunst im Öffentlichen Raum in Ottensheim zeigt an Hand der Geschichte dieses Bootes die Verantwortung Europas an der Flucht dieser Menschen auf. Das Leerfischen der afrikanischen Meere durch europäische Fischfangflotten, Geschäftemacherei mit Herrschern, die durch brutale staatliche Schlägertruppe jede demokratische Opposition nieder prügeln lassen, Kinderarbeit in Minen für seltene Erden und Diamanten und umweltgefährlichen Schrot, den wir in Afrika entsorgen – Europa ist Mitschuld an dieser Fluchtbewegung.

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Gedächtnis einer untergegangen Welt

Der Jüdische Friedhof Währing (auch: Israelitischer Friedhof Währing) war nach seiner Eröffnung im Jahr 1784 die Hauptbegräbnisstätte der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. Neben dem Sankt Marxer Friedhof ist er der letzte erhaltene Friedhof Wiens im Stil des Biedermeier.
Der Friedhof als Eigentum der Israelitischen Kultusgemeinde Wien wurde durch den NS-Staat enteignet und ging 1942 in den Besitz der Stadt Wien über.

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