Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben. Wer ausweicht, weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.
LINA LOOS (1882 – 1950)
Archiv der Kategorie: Rundgang
ArbeiterInnengeschichte am Zentralfriedhof am 16. März 2024
Wir nutzen den „Gedächtnisraum“ Zentralfriedhof, um aus den geschichtlichen Brennpunkten unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Trotz der brutalen Verfolgung durch Kaiser, Könige, Diktatoren und Faschisten gab es Menschen, die sich dafür entschieden, Widerstand zu leisten und den engen Handlungsraum, den es dennoch gab, zu nutzen.
Es braucht eine Demokratisierung des Erinnerns!
Die Geschichte ist ein Kampffeld aktueller politischer Auseinander-setzungen. Demokratie braucht Widerspruch, um sich weiter zu entwickeln.
Informationen und Anmeldung zum Spaziergang
- Datum: 16. März 2024 – Beginn: 13:00 Uhr
- Der Spaziergang ist gratis.
- Treffpunkt: Zentralfriedhof, Eingang: 3. Tor – Anfahrt mir der U3 nach Simmering und mit der Linie 11 oder 71 zum Zentralfriedhof Tor 3.
- Dauer: Der Spaziergang wird ca. 2,5 Stunden dauern und endet beim Eingang 2. Tor Zentralfriedhof
- Max. TN-Innenanzahl: 15 Personen
- Anmeldung: Bitte ein Mail an rote.spuren@chello.at (Bitte die E-Mail-Adresse in das eigene Mailprogramm eintragen)
Der Ruf nach Freiheit – Bauernaufstand in Freistadt
Der Ruf nach Freiheit und die Ausübung protestantischer Gottesdienste entsprechend den Regeln des Augsburger Religionsfriedens ließ 1626 nach der Besatzung der Söldner des bayrischen Fürsten, die oberösterreichischen Bauern revoltieren. Aus diesem Grund schlossen sich den Bauern auch Städtebürger und protestantische Adlige an. Viele aus Böhmen Geflüchtete bildeten besonders in der zweiten Phase des Aufstandes eigene Rebellen-Abteilungen zur Unterstützung der Bauern.
Eine Wirtshausrauferei mit bayerischen Soldaten am 17. Mai 1626 in Lembach, bei der mehrere Menschen starben, war dann der unmittelbare Auslöser für das Ausbrechen blutiger Aufstände. Stefan Fadinger, Bauer aus Parz bei St. Agatha, wurde zum Anführer der rebellierenden Bauern im Hausruck- und Traunviertel gewählt und sein Schwager, der Gastwirt Christoph Zeller aus St. Agatha, wurde der Bauernführer im Mühl- und Machlandviertel.1
Pfarrhöfe und Klöster (etwa das Stift Schlägl) wurden geplündert. Die Unruhen breiteten sich aus. Insgesamt standen rund 40.000 Bauern unter Waffen.
Die Städte Wels, Steyr, Vöcklabruck und Gmunden konnten die Bauern in ihre Gewalt bringen. Zwischen 6. Mai und 30. Juni 1626 belagerten sie unter der Führung von Hans Christoph von Haiden (Hayden) Freistadt, das sie schließlich einnehmen konnten.
Quellenangaben
- Forum Oberösterreich ↩︎
Die Brigittenau im Brennpunkt gesellschaftlicher Veränderungen
Samstag mittags im November vor der Volkshochschule in Brigittenau, ein kalter Wind pfeifft erstmals in diesem Herbst durch die Gassen. Trotzdem geht es mit 10 interessierten Teilnehmer:innen nach der Einleitung per BIM zum Hochstädtplatz.
Mehr dazu unter erlebte ArbeiterInnengeschichte
SOKO-Habsburg tagte wieder
Die dunklen Seiten der Habsburger – und haben sie Verbrechen gegen die Menschenrechte begangen? Fragen, die uns auch unter Berücksichtigung des historischen Kontext beschäftigen. Die Souvenirgeschäfte gehen über vom glorifizierten Kitsch und Kram der Habsburger, die millionenfach Menschen in Kriegen opferten und die diejenigen hängten, köpften und vertrieben, die die kaiserliche Ausbeutung und Tyrannei in Frage stellten. Wir starteten unseren Rundgang beim Denkmal von Maria Theresia.
Mit einem Begleitartikel – Welches Bild hatten die Habsburger von ihren Untertanen am Beispiel der bäuerlichen Bevölkerung in Galizien.
Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus
85 Jahre Novemberpogrome – Geschichte eines tödlichen Vorurteils
Foto: Holocaust-Memorial Berlin
Der ORF zeigt am 8. November um 22:30 in ORF2 eine Dokumentation1 zum Juden-Hass in der österreichischen Geschichte. Die Dolu zeigt, wie antisemitische Vorurteile und Judenhass nach 1945 weiter
wirkten und wie der antisemitische Wahn neue Formen in der Hasskultur des Internets, im Social-Media-Bereich und im Darknet findet.
Die Ausweisung der jüdischen Bevölkerung 1670 in Wien„Die jüdischen Österreicherinnen und Österreicher mussten miterleben, dass schon in der Ersten Republik Antisemitismus und Juden-Hass alltäglich waren. Auch demokratische Gesellschaften sind nicht frei von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie dem Antisemitismus – das zu zeigen, war ein wichtiges Anliegen des Films. Überlebende erzählen, wie aus Nachbarn, Arbeitskollegen, Mitschülern Schritt für Schritt antisemitische Menschenjäger wurden. Lange vor 1938 legten vielfältige antisemitische Ausgrenzungen, Entwürdigungen, Gewalttätigkeiten die Basis für die Verbrechen des Nationalsozialismus.“
Regisseur Robert Gockl
Demokratisierung des Erinnerns
Halloween am Zentralfriedhof
Die zunehmenden autoritären Tendenzen in unserer Gesellschaft drücken sich auch in unserer Geschichtskultur aus. Esbraucht eine Demokratisierung des Erinnerns! Auch die Geschichte ist ein Kampffeld aktueller politischer Auseinandersetzungen. Der Rundgang am Zentralfriedhof zeigt Geschichte aus Sicht der Arbeitnehmer:innen, der Unterdrückten, der Rechtlosen und der Armen.
Friedhöfe sind auch Orte kollektiven Gedenkens. Und so erinnern sie an schreckliche Epochen der Geschichte wie Kriege, Bürgerkriege und Katastrophen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der AK-Wien im Rahmen des Absolvent:innenprogramm statt.
Dienstag, 31. Oktober 2023 | Beginn: 16:30 Uhr |
Zentralfriedhof Wien, Tor 3 |1110 Wien
Anmeldung für SOZAK und BRAK – Absolvent*innen: sozam@akwien.at
Anmeldung für Mitglieder der Roten Spuren: rote.spuren@chello.at
Inhalt der Führung:
- Ereignisse bei der Märzrevolution 1848
- Ehrengräber der Sozialdemokratie
- 12. Februar 1934
- Widerstandskampf in Spanien
- Gruppe 40
- Denkmal der Stadt Wien für “die Opfer für ein freies Österreich”
- Juli 1927
Arbeit und Leben am Wienerberg – Tour 4
Heute 09:30 im Schatten der Tower am Wienerberg treffen sich Interessierte für einen Rundgang der Roten Spuren. Zügig treffen die Teilnehmer*innnen ein und nach einer kurzen Vorstellung der Proponent*innen der Tour startet Bruno L. mit seinen “Streik-Erfahrungen” in der ehemaligen Firma Wertheim. 30 Ohren folgen den Ausführungen über “wilde Streik”, intellegente Streikstartegien und den damaligen Auseinandersetzungen mit den Vorständen.
Gewerkschaftsschule Wien besucht die Gruppe 40 am Zentralfriedhof
Zwanzig Teilnehmer*innen der Gewerkschaftsschule Wien haben sich über die Schicksale der Widerstandskämpfer*innen informiert. Die Gruppe 40 ist nicht nur die letzte Ruhestätte der Kommunist*innen, Sozialist*innen und Christen, die aus Überzeugung Widerstand gegen das Nazi-Regime leisteten, sondern auch Zentrum des Gedenkens.
Bezirksrundgang: Die Brigittenau im Brennpunkt gesellschaftlicher Veränderungen am Samstag, den 18. November 2023 um 13:00
Eine Kooperation der VHS-Brigittenau mit dem Verein Rote Spuren
Bei diesem Spaziergang begeben wir uns auf die Suche nach den Lebensumständen, die unsere Vorfahren in der Brigittenau geprägt haben.
Die Bevölkerung der Brigittenau im Kampf um Demokratie und ein gutes Leben. 1848 vom Fürst Windisch-Graetz und seinen Truppen noch blutig niedergeschlagen konnte die Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg mit neu errichteten Gemeindebauten und Gesundheitseinrichtungen neue Hoffnung geben.
Mit den Spaziergängen sammeln wir Erfahrungen von über 120 Jahren Geschichte in der Brigittenau, um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Denn wer die Geschichte der Menschen kennt – kann bei der Gestaltung der Zukunft für die Menschen mitwirken.