Von uns eine Aufforderung an die InitiatorInnen und AuftraggeberInnen des Geschichtepfades in Dornbirn die Ereignisse auf den Schautafel so zu benennen wie es war.
Kinder die Tag und Nacht unter unmenschlichen Bedingungen de facto ihr Leben vergeuden, ihre Kinderheit dem Profit den “christlichen“ Fabriksherren geopfert wird, in der Überschrift einer Tafel, die diese Situation beschreibt, als “Preis der Mechanisierung“ zu beschreiben, halte ich für eine Verhönung der Schicksale dieser jungen Menschen.
Am 1.Juli feiert die SPÖ-Walding ihre 101jährige Geschichte. Wir als Verein wurden angefragt auf Basis der Artikel, die auf unserem Blog erschienen sind, bei dieser Veranstaltung mitzuwirken. In einem Interview geführt durch den Parteivorsitzenden werden wir drei Grundüberlegungen die bei der Gründung der sozialdemokratischen Parteiorganisationen eine Rolle gespielt haben erörtern.
Befreiung aus der politischenRechtlosigkeit
Was waren die Gründungsprinzipien der Sozialdemokratischen Partei?
Was braucht man für die Umsetzung dieser Prinzipien?
Wahlrecht
Wie verliefen die Landtagswahlen für die Sozialdemokratie in Walding?
Aufhebung der Gemeinderatswahl 1929
Wir schaffen ein neues Miteinander – eine neue, demokratischeGesellschaft!
Welche Veranstaltungen prägten das Bild der SPÖ-Walding in der Ersten Republik?
Welche sozialdemokratischen Vereine gab es in Walding?
,,Streiks gehören hierzulande unter die noch unbekannten Dinge”
Gewerbeinspektor 1884 in Vorarlberg 2
Die Vorarlberger Unternehmer, soweit sie sich durchsetzen konnten, sind im laufe des 19. Jahrhunderts immens reich geworden – soviel steht eindeutig fest. Den Grund für diesen Reichtum haben aber Generationen von Vorarlberger ArbeiterInnen, Männer, Frauen, Kinder gelegt, ihr Schweiß und ihre Kraft waren das Baumaterial, aus welchem das Gebäude des Fabrikantenreichtums erwuchs.1
Einen lang anhaltenden Streik hatten die 38 Eisengießer der Maschinenfabrik Rüsch-Ganahl in Dornbirn auszukämpfen. Sie standen 1910 – 91 Tage lang im Ausstand, weil der Arbeitgeber einen Kollektivvertragsentwurf und Lohnerhöhungen abgelehnt hatte.2
Eine Infotafel am Pfad “Manchester des Rheintals” – Stadtspuren für die Industriestadt DornbirnWeiterlesen →
Auf unserer Radtour entlang der Stationen der Dornbirner Industriegeschichte entdecken wir ein Bild1 von Marie Leibfried, geborene Brüstle. Als Sozialistin wirkte sie entscheidend im Arbeiterbildungsverein Dornbirn mit. Marie Leibfried litt nicht nur unter den für die Zeit üblichen Schikanen gegenüber Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, sondern musste auch die frauenfeindlichen Tendenzen innerhalb der Sozialdemokratie erdulden. Bei den Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung 1919 wurde sie beispielsweise im Bezirk Feldkirch nur auf dem aussichtslosen Platz 10 gereiht. Ein Affront. Schmerzhaft wie unverdient.2
Der Text einer Schautafel entlang des GeschichtepfadesWeiterlesen →
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.
Die fünf im öffentlichen Raum von Dornbirn aufgestellten Bänke sind gut sichtbar mit der Aufschrift „Kein Platz für Rassismus“ versehen. Sie sind aber nicht nur zum Hinsitzen gedacht, sondern kommunizieren auch mit ihren Nutzer:innen. So verlinken auf ihnen angebrachte QR-Codes zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, zur Auflistung der Menschenpflichten, zur Jugendstudie, zu den „Menschenrechten in drei Minuten“ sowie dem Antirassismus-Song von Alicia Keys mit „Holy war“. Folgende Standorte für die Bänke hat die Stadt Dornbirn zur Verfügung gestellt: Auf der Birkenwiese gegenüber der Haupttribüne, im Hermann-Gmeiner-Park, auf dem Freizeitplatz Staufenblick, an einem Standort an der Ache (nähe Sägerbrücke/Krankenhaus) und am Eingang “Altes Rathaus” 1
Vor dem Rathaus entdeckten wir diese Bank ein wichtige Intervention gegen Rassismus in einer Stadt mit dem höchsten Ausländeranteil in Vorarlberg, was charakteristisch für den gesamten Bezirk ist. Im Jahr 2001 waren 1,7 % der in Dornbirn wohnhaften Menschen Bürger eines anderen EU–Staats und 11,7 % Bürger eines Landes außerhalb der EU (allerdings vor der EU-Osterweiterung).
Erstmals bei Sonnenschein und auch unsere Broschüre für den Rundgang ist fertig. Herzlichen Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben. Mehr zum Rundgang…
Ihr Schicksal und die grausame Ermordung durch die Nazis zeigen wir als Beispiel bei unserem Rundgang in der Gruppe 40. Herzlichen Dank an den KZ-Verband Wien für den tweet.
Ein Auszug aus dem Brief von Hedi Urach an ihre Eltern:
Meine Lieben! Sollte das Schicksal entscheiden, fünf Minuten vor zwölf abzutreten, dann euch, meine Lieben Gruß und all meine grenzenlose Liebe für alles Gute und Schöne, Mutsch wird mich heute in der großen Auseinandersetzung voll verstehen, dass ich mit stolzem Bewusstsein die Konsequenz meines Lebens ziehe. Mein ganzer Stolz ist, dass ich das Kind solcher Eltern bin, die das Schöne und Gute in mir geweckt haben. Das große Verständnis für das Leben, worin mein von mir so heiß geliebter Papsch das ideale Vorbild gewesen ist. Seid nicht traurig, es ist nur ein Soldat der gerechten Sache abberufen worden. Meine Liebe gehört euch, euch und der Arbeiterklasse, dessen Kind ich mit heißem Herzen bin, ein Teil jener wundervollen Schichte des Volkes, von dem alles Leben kommt. Das Bewusstsein der höchsten Erfüllung macht den dunklen Weg nicht leicht, und dieses Wissen soll euch trösten und hinweghelfen. Die Gedanken sind bis bis zum Ende bei euch, bei eurer Liebe und Sorge und küsse euch Papsch und Mutsch, nochmals recht, recht heiß.
Dieser Brief ist aus dem Buch “Mein Kopf wird euch auch nicht retten” Hg. Lisl Rizy und Willi Weinert – Teil 4, erschienen im Wiener Stern Verlag 2016 – ISBN 978-3-9502478-4-8
Auf unserer Maitour ergattern wir gerade noch einen freien Platz am Campingplatz. Der Feiertag am Donnerstag und das etwas wärmere Wetter ohne Regen locken viele Camper*innen heraus. Es gibt hier einen Stadtrundgang zur Geschichte des Jüdischen Leben in Tübingen. Brigitte und ich werden im Rahmen eines Advenrure Lab davon einige Stationen besuchen.
Bei den Wahlen 1933 erreichte die NSDAP eine sofortige absolute Mehrheit in Berchtesgaden. auf unserem Rundgang entdeckten wir dieses Denkmal im Kurpark der Stadt.
Auf Wikipedia fand ich unter Berchtesgaden diesen Eintrag zu den Wrihnachtsschützen: Die dem christlichen Brauchtum verbundenen Berchtesgadener Weihnachtsschützen wehrten sich gegen eine Vereinnahmung ihres Brauches durch den Nationalsozialismus. Insbesondere ihr Vorstand sprach sich zudem gegen die Auflösung des Franziskanerklosters Berchtesgaden durch die Nationalsozialisten aus mit der Folge, dass der Vereinigungsvorstand Brandner als einziger Berchtesgadener Postbeamter zur Wehrmacht eingezogen wurde. Ihr späterer Ehrenvorsitzender Rudolf Kriß wurde wegen regimekritischer Äußerungen vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, später jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt. Die Berchtesgadener Weihnachtsschützen wurden bei der Entnazifizierung als „widerstandsähnliche Gruppe“ anerkannt und die Berchtesgadener Poststraße 1945 in Weihnachtsschützenplatz umbenannt.
Bei “Schützenvereinen“ bin ich oft skeptisch bezüglich ihres Agierens zur Erhaltung von Traditionen, weil damit oftmals konservative Herrschaftsverhältnisse und Rollenklischees verteigt werden. Diese Weihnachtsschützen führten die christlichen Tradition des Handböllerschießen zu Weihnachten fort. Ihr Widerstand war einerseits in ihrem christlichen Glauben und den Verbindungungen zu den katholischen Strukturen und andererseits in ihrem Widerstand gegen die Einvernahme ihres Brauchtums durch die Nazi begründet. Zu den Rollenklischees, bei meiner kurzen Recherche in Artikel habe ich nie eine Frau als Schützin gesehen. Eigentlich ist es ein heidnisches Lärmbrauchtum und jetzt wird es Christkindl Anschießen genannt.
Bei unserem Rundgang in Hallein sehen wir diesen Stolperstein in Hallein.
Bei der Recherche über das Leben von Maria Huber fand ich diesen Eintrag des Verein Stolpersteine Hallein auf Facebook. Aie war die Tochter eines Eisenbahners.
Am 15. Juli 2015 verlegen wir auch für Maria Huber vor dem Haus Bürgerspitalplatz 4 (früher Bräuerstraße 14) einen Stolperstein. Über Maria Huber wissen wir sehr wenig. Es liegt nur eine Todeskurkunde aus Auschwitz vor, laut der sie am 8. Oktober 1943 um 9.45 h in Auschwitz, Kasernenstraße angeblich an einem Lungenödem bei Pneumonie verstorben sei. Weiters ist angemerkt, dass sie am 2. März 1903 in Wörgl geboren wurde und ihre Eltern Alois und Franziska hießen. Von Beruf war Maria Huber Büroangestellte und wohnte zuletzt in Hallein, im Haus Bräuerstraße Nr. 14. Die Todesurkunde wurde von Dr. Werner Rohde unterzeichnet, der von Mitte März 1943 bis Ende Juni 1944 als Lagerarzt im KZ Auschwitz-Birkenau fungierte.