Eine “widerstandsähnliche Gruppe“ im Nationalsozialismus – die Weihnachtsschützen von Berchtesgaden

Bei den Wahlen 1933 erreichte die NSDAP eine sofortige absolute Mehrheit in Berchtesgaden. auf unserem Rundgang entdeckten wir dieses Denkmal im Kurpark der Stadt.

Auf Wikipedia fand ich unter Berchtesgaden diesen Eintrag zu den Wrihnachtsschützen:
Die dem christlichen Brauchtum verbundenen Berchtesgadener Weihnachtsschützen wehrten sich gegen eine Vereinnahmung ihres Brauches durch den Nationalsozialismus. Insbesondere ihr Vorstand sprach sich zudem gegen die Auflösung des Franziskanerklosters Berchtesgaden durch die Nationalsozialisten aus mit der Folge, dass der Vereinigungsvorstand Brandner als einziger Berchtesgadener Postbeamter zur Wehrmacht eingezogen wurde. Ihr späterer Ehrenvorsitzender Rudolf Kriß wurde wegen regimekritischer Äußerungen vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, später jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt. Die Berchtesgadener Weihnachtsschützen wurden bei der Entnazifizierung als „widerstandsähnliche Gruppe“ anerkannt und die Berchtesgadener Poststraße 1945 in Weihnachtsschützenplatz umbenannt.

Bei “Schützenvereinen“ bin ich oft skeptisch bezüglich ihres Agierens zur Erhaltung von Traditionen, weil damit oftmals konservative Herrschaftsverhältnisse und Rollenklischees verteigt werden. Diese Weihnachtsschützen führten die christlichen Tradition des Handböllerschießen zu Weihnachten fort. Ihr Widerstand war einerseits in ihrem christlichen Glauben und den Verbindungungen zu den katholischen Strukturen und andererseits in ihrem Widerstand gegen die Einvernahme ihres Brauchtums durch die Nazi begründet. Zu den Rollenklischees, bei meiner kurzen Recherche in Artikel habe ich nie eine Frau als Schützin gesehen.
Eigentlich ist es ein heidnisches Lärmbrauchtum und jetzt wird es Christkindl Anschießen genannt.