Der Märzwind vor 174 Jahren

Die 1889 erstmals erschienene Zeitschrift Die Glühlichter, ab 1896 Neue Glühlichter, ab 1909 Glühlichter, war das bedeutendste humoristisch-satirische Arbeiterblatt der im gleichen Jahr gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Die Zeitschrift erschien mit einigen Unterbrechungen von 1889 bis 1915 in Wien.

Das Titelbild ist geschuldet dem 50. Jahresgedenken an das Jahr der Reaktion nach den Revoltionen von 1848. In der “Junischlacht” in Paris von 1848 wurden die Arbeiter*innen auf die Barrikaden und vor die Kanonen getrieben. Nach fünftägigen Kampf, der blutigsten aller Straßenschlachten wurden sie überwunden. Das “Rothe Gespenst” war für den Augenblick gebannt; in dem Proletariat aber, das seit Entstehen der kapitalistischen Gesellschaft das demokratische, fortschreitende Element ist, war die Republik, war die Revolution besiegt. Seit 1848 haben wir auf dem europäischen Festlande die Diktatur des Kapitalismus.

Wilhelm Liebknecht, Februar 1899 in Berlin
Was passiert in den Märztagen 1848 in Österreich

Arbeiterlieder und Superyachten

„Rassismus enteignet nicht nur schwarze Bevölkerungsgruppen, sondern definiert auch Eigentum als ein Recht, das nur ‚weißer‘ Identität zugänglich ist“.

Cheryl I. Harris

Den Titel des Artikels haben wir aus dem Feuilleton der Wiener Zeitung, wo diese Ausstellung im Künstlerhaus beschrieben wird. Ein interessanter Spannungsbogen von den Lieder der Arbeiter*innen, wo es meist um die Befreiung der Unterdrückung durch die Kapitalisten bis hin zu den protzig zur Schau gestellten Luxusobjekte.

Rassismus und Eigentumsverhältnisse

“Die Priviligierte Zuckerhandelsgesellschaft zu Triest und Fiume” hatte das Monopol auf industrielle Zuckerproduktion der Habsburgermonarchie. Sklavenarbeit zur Steigerung der Gewinne und zur Bereicherung der weißen Industrieherren.

Künstlerhaus
Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs
Karlsplatz 5, 1010 Wien, +43 1 587 96 63 office@kuenstlerhaus.at
ÖFFNUNGSZEITEN: Mo bis So 10–18 Uhr

Kuratorinnenführung mit Ana Hoffner ex-Prvulovic durch die Ausstellung WHITENESS AS PROPERTY am 26.2.2022, 16:00, Obergeschoß



Gitti das Grätzlradio aus dem 20.

Freitag vormittags, kalter Wind pfeifft durch den Winarskyhof in der Brigittenau, machen wir uns auf die Suche nach einem windstillen Platz für ein Interview. Der Hof, der nach einem tschechischen Einwanderer und dem ersten sozialistischen Gemeinderat benannt ist, hat heute 558 Wohnungen. Schließlich finden wir eine Nische, wo Saskya und Sara mit uns ein Interview führen können.

Brigitte und Saskya beim Interview

Wann hört man dieses Interview?

Montag, den 21. Februar 2022 um 21:00 Uhr auf Radio Orange – 94.0

Gitti, das Grätzlradio ist ein monatliches, einstündiges Radiomagazin aus dem 20. Bezirk von und mit Menschen, die zwischen Gaußplatz, Augarten, Donaukanal, Donau und Brigittenauer Sporn aufwachsen, leben und arbeiten. Diesmal mit Stationen aus unserem Rundgang 120 Jahre Brigittenau.

Weiter im Grätzlradio

Frauen in den Februarkämpfen

aus der Themenreihe Frauen machen Geschichte

DAS ENDE EINER MÄNNERLEGENDE von FLORIAN WENNINGER
Universitätsassistent, Postdoc am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

…wies ausdrücklich darauf hin, dass Frauen im Fall einer militärischen Auseinandersetzung unverzichtbarer Teil der gemeinsamen Kraftanstrengung sein mussten.

Theodor Körner

Koll. Wenninger schildert im Beitrag die Rolle der Frauen als Sanitäterinnen im Schutzbund bis 1926. Der Schutzbund wurde in den ASKÖ überführt. Nach 1927 kam es zu einer Reorganisation des Schutzbundes, die gekennzeichnet war von strategischen, organisatorischen und politischen Fehlentscheidungen. Frauen wirkten im Schutzbund im eigenen Nachristendienst und bei der Waffenproduktion mit. Ausserdem leisteten sie auch wichtige Hilfe durch das Sammeln von Spenden für den Unterstützungfonds des Schutzbundes.

Hier der Link zum Downloaden der Unterlage.

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Zeitzeuge Peter Gardosch im Gespräch

Zeitzeugengespräch mit Peter Gardosch anlässlich des Holocaust-Gedenktages, 27. Januar 2022

Herzlichen Dank an die Verantwortlichen der Gedenkstätte in Dachau für ihre Initiative.

Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar findet ein digitales Zeitzeugengespräch mit Peter Johann Gardosch statt, der als Jugendlicher in Kaufering, einem Außenlager des KZ Dachau, inhaftiert war. Das Gespräch wird von Frau Dr. Hammermann, Leiterin der KZ Gedenkstätte Dachau, moderiert und beginnt um 18 Uhr auf dem YouTubeChannel der KZ-Gedenkstätte.

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Politik in den Bergen

Eines unserer Mitglieder Heinz S. selbst begeisteter Wanderer stellte uns diesen Artikel zur Verfügung. Angeregt von einem Artikel über den Karnischen Höhenweg.

Die Berge waren und sind symbolische Orte, vollgeladen mit Zuschreibungen. Dies wussten auch die Nazis für sich zu nutzen. Aber bereits lange bevor Hitler an die Macht kam, war der „Alpenverein“ ein „Adlerhorst des braunen Denkens“. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts führten etliche Vereine und Organisationen sg. „Arierparagraphen“ ein. „Durch die Popularität der Alpen nach 1918 gewann der “Höhen-Antisemitismus”deutlich an Dynamik. (…)

Wolayerseehütte 1971 – Die Hütte wurde im Jahre 2002 wieder in “Wolayerseehütte” umbenannt.

1921 schloss die Sektion Austria (des Alpenvereins, Anm.) mit ihrem fanatischen Vorsitzenden Eduard Pichl Juden generell aus. Es war von “Reinigung” die Rede, die “anfeuernd auf noch verjudete Sektionen” wirken solle.“ In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die Wolayerseehütte nach ihrem Wiederaufbau in den Jahren 1922-23 den Namen des aktiven Nationalsozialisten „Eduard Pichl“ erhielt.

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“Magna Charta” der Frauenrechte

Am 18. Dezember 1979 erfolgte durch die UN-Generalversammlung die Verabschiedung der Konvention zur Beseitigung aller Formen der Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of all Forms of Discriminations against Women, CEDAW).

Österreich hat 1980 dieses Hochdokument der Frauenrechte unterschrieben und 1982 ratifiziert. 2022 jährt sich die Mitgliedschaft Österreichs in der CEDAW zum 40. Mal. Deshalb beleuchten anerkannte Wissenschafterinnen “FrauenRechte” weltweit aus einer rechtshistorischen und aktuellen Perspektive, um der Bedeutung der CEDAW gerecht zu werden.

Uriania – Steiermark (Daten zur Veranstaltung)

  • Kursnummer F0134
  • Beginn: Mi am 16. Februar 2022 von 19:00 – 20:30
  • Keine Kursgebühr
  • Kursleitung: Prof. Dr. Silvia Ulrich
  • Onlinekurs
  • Anmeldung

Quellenangaben

  • Bundeskanzleramt – Konvention zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frauen (CEDAW)
  • Urania bewegt – Vorträge und Symposium – Die CEDAW und Österreich
  • Foto aufgenommen Werner Drizhal

Wiener Spuren von Margarethe Schütte Lihotzky

Buchtipp der Roten Spuren

Die Lebensgeschichte der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) umfasste das gesamte 20. Jahrhundert. Sie war eine der bedeutendsten Frauenpersönlichkeiten ihrer Zeit, wurde in Wien geboren und starb mehr als hundert Jahre später in dieser Stadt. Die Herausgeberin Christine Zwingl begibt sich auf ihre Wiener Spuren und macht diese sichtbar. Ein Stadtplan im Buch hilft den LeserInnen beim Erwandern der Lebensstationen.
Zwingl, Christine (Hg.): Margarete Schütte-Lihotzky.
Spuren in Wien

Promedia 2021. 200 S. brosch.€ 23,00. ISBN: 978-3-85371-494-2

Unser Artikel vom Jänner 2020 wurde ebenfalls überarbeitet – Margarete Schütte-Lihotzky – Architektin – Widerstandskämpferin – Aktivistin

Schwarze österreichische Geschichte und Gegenwart

Anlässlich des diesjährigen Black History Month lädt das Weltmuseum Wien zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion über Schwarze österreichische Geschichte und Gegenwart, zu anti-rassistischen Workshops und Führungen für Erwachsene und Jugendliche sowie zu Workshops für Kinder über die Errungenschaften Äthiopiens und des Königreichs Benins.

Schwarze österreichische Geschichte und Gegenwart stehen im Zentrum einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, die am 22. Februar um 19 Uhr im WMW Forum den zentralen Programmpunkt des Black History Month im Weltmuseum Wien darstellt. Es sprechen der aus

  • Kamerun stammende Journalist und Berater in Restitutionsfragen Simon Inou,
  • die Historikerin und Journalistin Vanessa Spanbauer und 
  • Walter Sauer, Forscher/ Lehrender am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, sowie Vorsitzender des Dokumentations- und Kooperationszentrums Südliches Afrika (SADOCC)).

Anmeldung: info@weltmuseumwien.at

Marie Jahoda

Ein Ausschnitt ihres Lebens als Mitglied der Revolutionären Sozialisten und Widerstandskämpferin in Österreich.

“Ich sprach mit Leidenschaft gegen das bestehende elitäre System”

Dieses Zitat stammt aus einer Rede beim Maiaufmarsch 1926 als Vorsitzende der Sozialistischen Mittelschüler Wiens.

Foto: In der Uni -Wien aufgenommen.

Als Jüdin, Akademikerin, Sozialistin und Frau war sie dem Austro-faschismus unter dem Dollfuß- und Schuschniggregime ein besonderes Dorn im Auge. Diese Verurteilung hat ihr womöglich das Leben gerettet, den nach der Freilassung muss sie das Land verlassen und für die Nazis nach dem Einmarsch 1938 nicht mehr greifbar war. Sie geht in das Exil nach England.

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