Die Brigittenau beheimatete in der Vergangenheit nicht nur sieben Kinos, sondern war auch Filmproduktionsstätte. Der Rundgang durch den Bezirk gibt einen Einblick in die vergessene Geschichte der Brigittenauer Kinos. Wir besuchen aufgelassenes „Lichtspieltheater“ und Orte an denen Filme produziert wurden. Der Rundgang beschäftigt sich auch mit den historischen Rahmenbedingen wie etwa „Arisierungen“ und den die „goldenen“ Nachkriegsjahre.
Bauernaufstände, Volksfeste bei Hinrichtungen, Bauten im industriellen Historismus, dem Leid der Ziegelarbeiter:innen, der Gründung von Gewerkschaftsorganisationen, George-Washington-Hof im Roten Wien, Industrialisierung und moderner Landschaftsarchitektur – eine Wanderung am Wienerberg bietet diese Vielfalt. Ein Team des Vereins der “Roten Spuren” lädt ein zum Frühlingsspaziergang am Vormittag des
Samstag, den 15. April 2023 um 09:30
Treffpunkt: Parkplatz beim Lidl – Ecke Wienerbergstrasse und Rotdornallee zwischen ÖGK und Firma Schindler
Dauer: 2,5 Stunden
TN-Innen-Anzahl: bis 20 Personen nach Reihenfolge der Anmeldungen
Anmeldungen: es gibt keine Teilnehmer:innengebühr – die Anmeldungen bitte per Mail mit Namen und Telefonnummer an rote.spuren@chello.at
Heute war Premierenrundgang für unsere Tour in die Geschichte zum “Arbeit und Leben” am Wienerberg. Neben den Proponent:innen (Entwickler:innen) konnten wir drei Gäste begrüßen. Kollegen, die hier ihre Jugend verbracht haben und einen ehemaligen Arbeiter der Wertheimwerke, der 35 Jahre seine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt hat.
Rote Spuren – Verein zur Förderung der ArbeiterInnengeschichte veranstaltet:
Donnerstag, den 6. April 2023 um 13:00 Uhr
In den Schachtgräbern der Gruppe 40 wurden die mutigen Widerstands-kämpfer:innen, denen die Nazi (oft durch Verrat) habhaft werden konnten, nach der Hinrichtung durch das Fallbeil im Wiener Landesgericht, verscharrt.
Eine schwierige “Politische Erbschaft”.
Eine unserer Verantwortungen liegt darin, diese traurige Geschichte in der Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie mit Mut und Umsicht zu gestalten. Ein Beitrag von uns dazu.
Geschichte neu erleben Wir begeben uns gemeinsam auf die Spurensuche dieser österreichischen Vergangenheit
Wer waren die Menschen, die ihr Leben für die Rettung der Demokratie und unserer heutigen Republik, opfern mussten?
Wie war es um die “Tötungshoheit” in der Jugendfürsorgeanstalt am Spiegelgrund bestellt?
Welche Denkmäler, Gedenktafeln gibt es hier noch und welche Bedeutung haben sie?
Welche Opfer sind damit verbunden?
Wichtige Informationen zur Veranstaltung
Datum: Donnerstag, den 6. April 2023 um 13:00 Uhr
Treffpunkt: Haupteingang Zentralfriedhof – Tor 2
Dauer: 1,5 Stunden
Anreise: Mit der U3 bis zur Endstation Simmering, weiter mit den Straßenbahnlinien 71 oder 11 bis zum Tor 2 Zentralfriedhof.
TN-Innen-Anzahl: maximal 15 Teilnehmer:innen nach der Reihenfolge der Anmeldungen
Anmeldung: bitte per E-Mail mit Namen und Telefonnummer an rote.spuren@chello.at
Heute waren einige Mitglieder unseres Vereins bei einer Veranstaltung des “Bűndnis 12. Februar” in Floridsdorf. Das Bündnis 12. Februar setzt sich für eine breite gesellschaftliche Verankerung des positiven Bezugs zu diesem antifaschistischen Kampf ein. Wir sammelten uns am Franz-Jonas-Platz vor dem Bahnhof im 21. Bezirk.
Der 12. Februar muss als „Tag des Widerstands gegen den Austrofaschismus“ ein gesetzlicher Feiertag werden.Die Stationen der Demo
Während eines Rundgangs mit der Sozialistischen Jugend in der Brigittenau besuchten wir den Winarsky- Hof. Das Leben des des Leopold Winarsky kann man in diesem Artikel auf unserem Blog nachlesen.
Dem überzeugten Friedensaktivisten wurde dieses neue Schaubild im Wohnblock, der nach ihm benannt ist, gewidmet.
Eine wichtige Vorkämpferin für Frauenrechte. Margarethe Lihotzky plante nicht nur am Winarsky-Hof mit, sie war auch eine überzeugte Antifaschistin und Vorkämpferin für Frauenrechte. In einem Buch begibt sich Christine Zwingl auf ihre Wiener Spuren und macht diese sichtbar. Wie wichtig der Kampf um Frauenrechte und Gleichberechtigung ist zeigen mir die Erzählungen unseres jungen kompetenten Guides vom Rundgang. In der Stromstrasse wo in der Ersten Republik eine Mutterberatungsstelle und “Gebäranstalt“ für Frauen untergebracht war, durften nur verheiratete Frauen behandelt werden. Er schilderte uns auch zu den Waschküchen in den Gemeindebauten, dass die auschließlich nur von Frauen benutzt werden durften, aber ein männlicher “Aufseher“ die Aufsicht hatte. Selbst in der Sozialdemokratie war das bürgerliche Frauenbild stark verfestigt. Aufruf: “Lasst uns gemeinsam die traditionellen Rollenbilder verändern!“
Brigitte und ich fahren in die Brigittenau, um beim Gedenken an den Februar 1934, sich gemeinsam an die verzweifelten Versuche der Arbeiter:innenbewegung die letzten Reste von Demokratie damals noch zu retten, zu erinnern.
Februargedenken in der Brigittenau 2023
Gemeinsam mit Elfi und Heinz, zwei Mitglieder in unserem Verein, hören wir engagierte Reden von Vertreter:innen der Sozialistischen Jugend, der Jungen Generation und der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer.
Im Gedenken an Josef Julius Gerl, mahnen sie die Ereignisse der Auslöschung der Demokratie durch den christlichsozialen Bundeskanzler Dollfuß ein. Die damalige zögerliche Haltung der Parteiführung unter Otto Bauer bereits in den Jahren davor, konnte dem brutalen Vorgehen der Zerschlagung der Replublik nichts mehr rettendes, entgegensetzen. Die Heimwehren, durch Mussolini bestens ausgerüstet, versuchten mit ständigen politischen und bewaffneten Provokationen seit 1927 die erkämpften gesellschaftlichen und sozialen Rechte der Arbeiter:innenbewegung auszuschalten.
Die Redner:innen stellten dabei den Bezug zu heutigen kriegerischen Auseinandersetzungen her. Sie forderten entschlossenes antifaschistisches und friedenspolitisches Handeln gegen die Kriegshetzer und erstarkende rechtspopulistische Bewegungen, die die Menschen gegeneinander aufhetzen.
Gedenktafel im Gerlhof
Zum Abschluss tauchten wir bei einem Rundgang in die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung und des “Roten Wien“ ein.
Besuche von KZ-Gedenkstätten sind moralisch stark aufgeladen und mit vielen Erwartungen an die dortige Vermittlungsarbeit verknüpft, sind sie doch Orte der Trauer, des Erinnerns und des Lernens zugleich. Gedenkstätten sollen die Gräuel der Schoa sowie Mechanismen der NS-Herrschaft durch ihre (vermeintliche) Authentizität vor Augen führen und dabei präventiv gegen Antisemitismus wirken.
Doch was sollen und können (KZ-)Gedenkstätten tatsächlich leisten?
Und welche Rolle können sie in der Prävention von Antisemitismus spielen?
Darüber diskutieren Dirk Rupnow, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, und Awi Blumenfeld, Leiter der historischen Kommission der Claims Conference in Tel Aviv/Wien/Berlin.
Moderation: Duygu Özkan, Redakteurin im Außenpolitikressort der Tageszeitung „Die Presse“.