Der Weg von Joseph Buttinger in das Fabrikdorf Schneegattern

Teil 1

Ein Auszug aus dem Buch – Joseph Buttinger – Ortswechsel – die Geschichte meiner Jugend. In der Buchbeschreibung liest man dazu

Joseph Buttinger, der 1906 als Sohn eines Straßenarbeiters und einer elternlosen Magd geboren wurde, macht die Stationen seiner Entwicklung an den versvhiedenen Orten seiner Kindheit und Jugend fest. Vom bettelarmen Bauernbub in Waldzell über den wißbegierigen Hilfsarbeiter im Fabrikdorf Schneegattern, der mit 15 sein erstes Buch kuest, bis zum sozialistischen Jugendfunktionär und Erzieher in St. Veit an der Glan.

Die Stationen seiner Kindheit und Jugend

Reichersbeuern, ein kleines bayrisches Dorf, am 30. April 1906 um sechs Uhr morgens, kommt Joseph auf die Welt. Der Vater, ein armer Hilfsarbeiter, der im Straßenbau zwischen Salzburg und München beschäftigt war. Die Mutter Maria Birkenauer heiratete mit 17 Jahren den Vater und musste bereits ein weiteres Kind versorgen.
Vier Jahre später siedelte die Familie Buttinger ins 25 km entfernte Marienthal, wo der Vater im Steinbruch besser bezahlt wurde.

Weiterlesen

150 Jahre Pariser Commune: Als die ArbeiterInnen den Himmel stürmten

Axel Magnus beschreibt die Pariser Commune als eine der eindrucksvollsten Episoden in der Geschichte der an Kämpfen so reichen französischen ArbeiterInnenklasse in einem Artikel in aufwiderstand.at

In der kurzen Zeitspanne von 18. März bis 28. Mai 1871 gab sie uns einen Ausblick auf eine mögliche künftige Gesellschaft, der bis heute seinesgleichen sucht. In dieser Zeit wurde Paris von demokratischen Organen der ArbeiterInnenklasse verwaltet, welche zum Ziel hatten, die

Gesellschaft auf einer vollkommen neuen Basis zu reorganisieren – ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

Der Weg zur Commune

1851 übernahm Napoleon III. im Zuge eines Militärputschs die Macht. Seine Autorität schien unantastbar. Die ArbeiterInnenorganisationen wurden unterdrückt. Gegen Ende der 1860er wurde sein Regime jedoch durch einen Wirtschaftsabschwung, die Auswirkungen von Kriegen in Italien, auf der Krim und in Mexiko sowie den Wiederaufschwung der ArbeiterInnenbewegung entscheidend geschwächt. Nur ein neuer Krieg konnte ihn seiner Meinung nach an der Macht halten, so dass er im Juli 1870 Preußen den Krieg erklärte.

Weiterlesen

Käthe Leichter

Stefan Steindl erinnert mit diesen Zeilen an eine kämpferische Frau und Sozialistin

Heute vor 79 Jahren, am 17. März 1942, wurde Käthe Leichter in der NS-Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Gewerkschafterin, Gründerin und Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer, Mitbegründerin der »Revolutionären Sozialisten«

Käthe Leichter erkämpfte sich das Recht an der Universität Wien zu studieren, musste ihre Studium aber in Heidelberg abschließen.

Sie kehrte nach Wien zurück, schloss sich der Rätebewegung an und arbeitete ab 1919 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Staatskommission für Sozialisierung. 1925 übernahm Käthe Leichter den Aufbau des Frauenreferats in der Wiener Arbeiterkammer. Nach der Machtübernahme der Austrofaschisten war sie Mitbegründerin der »Revolutionären Sozialisten« und organisierte im Untergrund den Widerstand. Im Mai 1938 wurde sie von der Gestapo gefangen genommen und später in das Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Am 17. März wurde sie im Zuge der sogenannten Aktion 14f13 mit Giftgas ermordet.

Weiterlesen

Austrofaschismus in Walding 1934

Oftmals werden wir bei unseren Spaziergängen und Interpretationen der Geschichte um „Objektivität“ ersucht. Viele von uns sind in Organisationen und Vereinen der Arbeiter*innenbewegung ehrenamtlich tätig. Wir stehen mit unserer Gesinnung zur Demokratie. Es ist für uns Demokrat*innen unmöglich, über die Verbrechen des Faschismus zu berichten, ohne gleichzeitig Stellung zu beziehen. (10)

Die Nationalratswahlen am 9. November 1930 in Walding (12)

  • Sozialdemokratische Partei – 154 Stimmen
  • Christlich-soziale Partei – 315 Stimmen
  • Nationaler Wirtschaftsbund und Landblock – 16 Stimmen
  • Heimatblock – 228 Stimmen
  • NSDAP – Hitlerbewegung – 0 Stimmen
  • Landbund für Österreich – 0 Stimmen
  • Kommunistische Partei Österreichs – 0 Stimmen
  • Österreichische Volkspartei – 0 Stimmen

Wer beseitigte die Demokratie und installierte einen diktatorischen Ständestaat?

Februar 1934 in Urfahr-Land: Die Exekutive führte viele Verhaftungen „vorbeugend“ durch. Die aktiven Schutzbündler des Bezirks kämpften in Linz. Puchenau wurde von den Kämpfen am Spazenberg berührt. (1)
Eine Recherche initiiert von Vereinsmitgliedern in Walding, die uns anlässlich des Gedenkens zu den Ereignissen des 12. Februar 1934 Unterlagen zusendeten.

(2) Walding Topothek online von Eva Zauner zur Verfügung gestellt

Im Anschluss an die Kämpfe wurden die Sozialdemokratische Partei, die Gewerkschaften und alle anderen Arbeitnehmerverbände verboten, alle Sozialdemokraten wurden ihrer politischen Ämter enthoben.
Am 24. April 1934 wurde die neue Verfassung, die das Ende der parlamentarischen Demokratie bedeutete, beschlossen. Österreich war jetzt ein Ständestaat. Von nun an regierte der Bundeskanzler Dollfuß autoritär und wandelte die Republik nach dem Vorbild des faschistischen Italiens in eine Diktatur um. (3)

Weiterlesen

Faschismus im Museum

Lentos Kunstmuseum Linz
Transformation und Wiederkehr
24.3. bis 6.6.2021

Radikale Nationalismen im Spiegel der zeitgenössischen Kunst. Wie es faschistischen oder rechtsextremen politischen Ideen immer wieder gelingt, sich Gehör zu verschaffen.

Die internationale Gruppenschau versammelt Positionen einer Auseinandersetzung mit diesem Phänomen und wirft auch einen Bluck darauf, welche künstlerischen Strategien dazu geeignet sind, aktuelle totalitäre und rechtsextreme Entwicklungen zu visualisieren.

gehört, Ö1 Magazin, März 2021