Bei einem Rundgang in Passau entdeckten wir eine Büste am Donaukai von Emerenz Meier. Sie war eine engagierte Frau aus dem Bayrischen Wald, die als geborene Wirtstochter anfangs des 20 Jhdt. in Passau die Künstlerkneippe “Zum Koppenjäger” führte. Zu dieser Zeit herrschte große wirtschaftliche Not in Deutschland und viele Familien wanderten aus. 1906 folgte Emmerenz mit ihrer Mutter dem Rest der Familie nach Chicago. Die harten Bedingungen des Überlebens ließen wenig künstlerische Arbeit zu. Ihre Sympathien für den Kommunismus und ihre Abneigung gegen Kapitalismus und Kirche drückte sie auch in scharfer Kritik an den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen in Europa und in den USA aus. Von ihr stammen die Worte
Hätte Goethe Suppen schmalzen, Klöße salzen,
Schiller Pfannen waschen müssen,
Heine nähe, was er verrissen, Stuben scheuern, Wanzen morden,
ach die Herren, alle wären keine großen Dichter worden.
Emerenz Meier starb als eine bedeutendsten Volksdichterinnen am 28. Februar in Chicago. Weiterlesen