Ein VHS-Spaziergang, der auch die Revolution 1848 streift.

Die Brigittenau im Brennpunkt gesellschaftlicher Veränderungen – von den Gemeindebauten – 175 Jahre zurück zur Revolution von 1848.

Samstags um 13:00 Uhr machten sich 7 Interessierte an der Brigittenauer Geschichte von der Volkshochschule, trotz eines kalten Windes, auf den Weg. Nach dem Janecek-Hof, der nach dem ersten Bezirksvorsteher, der Gewerkschafter und Sozialdemokrat war, benannt wurde, ging es weiter Robert-Blum-Hof.

Vor dem ehemaligen Globusverlag

Nun waren wir mitten im Geschehen des Jahres 1848. Die Revolution kam aus Ungarn nach Wien; im Pressburger Landtag hatte Lajos Kossuth Anfang März 1848 den Gesamtumbau der Monarchie gefordert.

Mehr dazu auf erlebter Arbeiter:innengeschichte

„Sagen sie nicht – sie hätten nichts zu sagen“ die Lockerwiese

Die Siedlung Lockerwiese, welche in den Jahren 1928-1932 (sowie Erweiterung 1938-1939) durch die Stadt Wien errichtet wurde, ist ein interessantes Beispiel für ein Hybridkonzept einer kleinbürgerlichen Gartenstadt und den Prinzipien des kommunalen Wohnbaus des “Roten Wien” der Zwischenkriegszeit. Bei der Lockerwiese handelt sich um die zweitgrößte Gartensiedlung der Stadt (nach dem Karl-Seitz-Hof in Floridsdorf).

In der Siedlung Lockerwiese am Holowatyplatz

In einem Rundgang „Geschichten aus der Lockerwiese“ der VHS-Hietzing und des wohnpartner-Team 13_23. Am 28. September 2012 wurde in der Gemeindebausiedlung die Freiluftausstellung präsentiert. Die Ausstellung besteht aus 21 Informationstafeln. Diese Tafeln geben Auskunft über den Alltag der Menschen und über ihre poltische, kulturelle Geschichte.. Als Projekt „Geschichte mit den betroffenen Menschen“ war ein zentrales Motto – SAGEN SIE NICHT SIE HÄTTEN NICHTS ZU SAGEN.

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Nadelstiche im Gewissen

Während eines Stadtrundgangs sind uns in Erfurt längliche, graue Gebilde mit orangen runden Köpfen aufgefallen, die wie überdimensionelle Stecknadeln im Straßenbelag stecken. Es sind Nadeln, die uns an die brutalste, entmenschlichste Form des Kapitalismus erinnern. An eine Zeit und Geschehnisse, wo Menschen mit erwünschten Tötungsabsichten „gewinnbringend“ gefoltert, gequält und durch Arbeit bestialisch getötet wurden.

Mit diesen DenkNadeln wird in Erfurt dezentral an durch die Nazis ermordeten Juden aus Erfurt erinnert, ähnlich der Stolpersteine in anderen Städten. Das Denknadel-Projekt wurde vom Arbeitskreis Erfurter GeDenken 1933–1945 entwickelt und entschied sich nach einem Wettbewerb 2007 für den Entwurf von Sophie Hollmann. Mit neun DenkNadeln, die im öffentlichen Raum der Stadt stehen, soll zum einen ein Hinweis auf Erfurter Geschichte im Nationalsozialismus gegeben und zum anderen angeregt werden, sich mit den Biografien dieser Erfurterinnen und Erfurter zu beschäftigen.

Mit der gesellschaftlichen Entmenschlichung folgte die öffentliche Demütigung, straßenwaschende Jüdische Menschen unter dem Gejohle der Bevölkerung auch in Wien. Die Diskreditierung ihrer Religion durch jahrhundertelangen Antisemitismus und Verbrennen der Synagogen unter tatkräftiger Mithilfe der örtlichen Bevölkerung. Enteignung ihres Hab und Gutes für die sogenannten „Arier“. Gefoltert, gequält, mißbraucht und durch Sklavenarbeit getötet.

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