Eine Kooperation der VHS-Brigittenau mit dem Verein Rote Spuren
Bei diesem Spaziergang begeben wir uns auf die Suche nach den Lebensumständen, die unsere Vorfahren in der Brigittenau geprägt haben.
Die Bevölkerung der Brigittenau im Kampf um Demokratie und ein gutes Leben. 1848 vom Fürst Windisch-Graetz und seinen Truppen noch blutig niedergeschlagen konnte die Arbeiterbewegung nach dem Ersten Weltkrieg mit neu errichteten Gemeindebauten und Gesundheitseinrichtungen neue Hoffnung geben. Mit den Spaziergängen sammeln wir Erfahrungen von über 120 Jahren Geschichte in der Brigittenau, um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen. Denn wer die Geschichte der Menschen kennt – kann bei der Gestaltung der Zukunft für die Menschen mitwirken.
Termin: Samstag, 11. November 2023 um 10:30 Ort: 70er Haus der Geschichten, Hintergasse 70 7210, Mattersburg
Die Ausstellung im „70er Haus der Geschichten“ thematisiert die politische Repression während dem Austrofaschismus im Bezirk Mattersburg. Als Basis dafür dienen die Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg, die nicht nur Aufschluss über die Verfolgung der politischen Gegner:innen auf lokaler Ebene, sondern auch Einblick in die Aktivitäten und Strategien der illegalen Opposition (aus Behördensicht) geben. Dabei werden die spezifischen Dynamiken im Bezirk Mattersburg sichtbar, die jedoch in enger Verbindung zu den gesamtösterreichischen Entwicklungen standen.
Programm
09:00 Abfahrt in Wien für jene, die mit der ÖBB anreisen – ansonsten selbstorganisierte, individuelle Anreise
10.15 Eintreffen im Haus der Geschichten in Mattersburg
10.30 Einführung von Georg Luif zum Geschichtenhaus
11:00 Führung durch die Ausstellung mit Elisabeth Luif
11:30 ~ 12:30 Diskussion zur Ausstellung
13: 00 Gemeinsames Mittagessen in Mattersburg
15:00 Rückfahrt nach Wien mit der ÖBB
TeilnehmerInnenbeitrag für Mitglieder € 15.- und für Nichtmitglieder € 35.- Im Beitrag enthalten Reisegebühren ÖBB, Mittagessen und Austellungsbesuch.
Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello. at mit Telefonnummer. Wenn eine Fahrkarte für die Anreise mit der ÖBB gewünscht wird, bitte ebenfalls bekannt geben. Falls vorhanden benötigen wir auch die Nummer der Vorteilscard.
DÖW-Veranstaltung: Buchpräsentation, 11. Oktober 2023 um 18:30
DÖW, Ausstellung, Altes Rathaus, Wipplinger Str. 6-8, 1010 Wien / Eingang im Hof
Präsentationsveranstaltung mit den Herausgeber*innen Ingrid Böhler und Peter Pirker sowie mit Reinhold Bilgeri. Moderation: Andreas Kranebitter
ISBN 978-3-7030-6585-9
Athen, August 1944: Deutsche Besatzer und griechische Kollaborateure unterdrücken den Widerstand einheimischer Partisaninnen und Partisanen mit brutaler Gewalt und Deportationen, diese antworten mit Anschlägen und Überfällen. Der Wehrmachtssoldat Rudolf Bilgeri will vor allem eines – den Krieg überleben und seine Familie wiedersehen. Er zieht die »verhasste Uniform« aus, desertiert mit einigen Kameraden und schließt sich mit Hilfe der Dolmetscherin Dina der griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS an, die in den armen Athener Stadtteilen viel Rückhalt unter der geschundenen Bevölkerung hat. Einige Monate später beginnt Bilgeri in Ägypten, seine Flucht aus der Wehrmacht niederzuschreiben. Er schuf eine außergewöhnliche Quelle über die Schlussphase der deutschen Herrschaft in Griechenland, die Tragik des Partisanenkampfes, über Kriegsgefangenschaft und Heimkehr.
Ob 8-Stundentag oder Unterstützung für arbeitslose Menschen: Ferdinand Hanusch war ein bemerkenswerter Politiker und Gestalter. Es gelang ihm, sozialpolitische Maßnahmen zu setzen und Entwicklungen anzustoßen, die Österreich bis heute nachhaltig prägen
– und das in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum und unter außerordentlich schwierigen Bedingungen im Gefolge der sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Verheerungen des Ersten Weltkrieges. Dazu zählen Verbot von Kinderarbeit unter 12 Jahren und Urlaub für Arbeiter:innen ebenso wie die Schaffung von Einigungsämtern, die Verabschiedung des Betriebsräte- und des Arbeiterkammergesetzes u.v.a.m.
Bei der Veranstaltung soll aber nicht nur ein großer Politiker gewürdigt werden, sondern wir wollen einen genauen Blick auf jene Themenfelder werfen, die Hanusch so nachhaltig geprägt hat: Wie steht es heute um gute Arbeit? Können sich Menschen in Österreich damit die Grundlage für ein gutes Leben sichern? Wie steht es um die Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern? Welche Folgewirkungen zeitigt Arbeitslosigkeit? Gibt es einen gerechten und fairen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung für alle?
Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, welche Lehren wir aus dem Wirken von Ferdinand Hanusch ziehen können. Denn er hat eindrücklich gezeigt, dass politisches Gestalten im Interesse der Vielen auch unter widrigsten Umständen möglich ist.
Ein Spaziergang mit einem anderen Blick auf die Habsburger
Sissi-Filme, die Größe der Donaumonarchie, Kaiser des Römischen Reichs – Big Player bei den historischen Ereignissen in Europa. Das Bild der Habsburger in der Öffentlichkeit wurde geprägt von einer Nostalgieindustrie, die versucht, die Unzulänglichkeiten, die Brutalität gegenüber den „beherrschten“ Menschen zu verdrängen. Wir wählen einen anderen Zugang zum Wirken der Habsburger abseits der dargestellten Klischees.
Termin: Sonntag, den 5. November 2023 um 13:00 Uhr. Treffpunkt: beim Denkmal für Maria Theresia zwischen Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum. Der Spaziergang ist gratis – Vereinsmitglieder werden vorgereiht. Maximal 15 Teilnehmer*innen. Wenn es mehr Anmeldungen gibt, wird zeitnah ein weiterer Termin ausgeschrieben. Anmeldung: Bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at
Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?
In 5 Stationen gehen wir dieser Frage nach. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen an Hand der Londoner Charta vom 8. August 1945 Daten und Fakten zu sammeln.
„Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem: Mord, ethnische Ausrottung, Versklavung, Deportation und andere unmenschliche Akte gegen die Zivilbevölkerung oder: Verfolgung aufgrund von rassistischen, politischen und religiösen Motiven; unabhängig davon, ob einzelstaatliches Recht verletzt wurde.“