Die Zerstörung der Jüdischen Gemeinde in Cuxhaven

Wir waren am Weg zum Joachim Ringelnatz-museum, um uns die Ausstellung zum Matrosenaufstand in Cuxhaven anzusehen. Am Rasenplatz vor dem Reyeschen Haus sahen wir diese Gedenktafel, die an die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung in Cuxhaven erinnert.

“Unser Kampf gegen das Judentum aber geht weiter, bis das Judentum in Deutschland völlig ausgemerzt ist”.

Diese schreckliche Drohung verkündete das Cuxhavener Tageblatt am 15. November 1938 den restlichen 15 Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde, die noch in Cuxhaven lebten. Von den 43 Personen, die 1933 als Juden galten sind 16 emigriert, 11 KZs verschleppt worden von denen 3 überlebten, 3 verstarben in Cuxhaven, 1 in Berlin. Von den übrigen 12 konnte der Verbleib nicht ermittelt werden. Weiterlesen

Hingerichtet im Kampf für Freiheit und Demokratie

Die Schutzhaft bereits 1934 in Österreich eingeführt. Damit wurde der Polizei die rechtliche Möglichkeit gegeben Menschen in entsprechenden Lagern auf unbestimmte Zeit zu internieren. Dies mit der Begründung, den Staat vor einer behaupteten Gefährdung durch diese Menschen zu bewahren. Von der Gestapo wurden vor allem politische FunktionärInnen und AktivistInnen, die Bevölkerung zum Kampf gegen das Naziregime aufforderten zuerst in Schutzhaft genommen, dann in Polizeigefängnisse überstellt, oft monatelang gefoltert und hingerichtet. Dann heimlich verscharrt oder an anatomische Institute weitergegeben. Die Angehörigen wurden belogen. Und genau jenen Menschen verdanken wir unsere heutige Freiheit, denn sie lieferten den Beitrag des österreichischen Widerstands, der international anerkannt wurde. Weiterlesen

Leise zu treten hat sich noch immer als Fehler erwiesen – Johanna Dohnal

Ein tweet des ÖGB zum „82. Geburtstag“ von Johanna Dohnal

Anlässlich unseres frauenpolitischen Rundgangs zum Internationalen Frauentag hat Brigitte Drizhal eine Zusammenfassung zum Leben und Wirken von Johanna Dohnal erstellt.

Johanna ist am 14. Februar 1939 in Wien als uneheliches Kinder einer Arbeiterin geboren. Aufgewachsen ist sie bei der Großmutter. Die Kassierung des Mitgliedsbeitrages der SPÖ bei der Großmutter brachte die kleine Johanna schon früh mit der sozialistischen Bewegung in Kontakt. Mit 13 Jahren beim Maiaufmarsch erlebte sie das Gefühl dazu zu gehören. Mit 16 Jahren wurde sie SPÖ-Mitglied in Penzing. Diesem Bezirk blieb sie politisch treu.
Den Makel ihrer unehelichen Geburt bekam sie durch ihre Umwelt offenbar in einer Weise zu spüren, dass sie schon in jungen Jahren in der Heirat Zuflucht suchte. Als 17-jährige Berufsschülerin (sie erlernte den Beruf Industriekaufmann) trug sie bereits einen Verlobungsring, mit 18 Jahren heiratete sie einen Strassenbahner. Sohn Robert kam zwei Jahre später zur Welt, Tochter Ingrid im Jahr 1961. Die Ehe hielt 20 Jahre lang. 1976 erfolgte die Scheidung. 

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Adelheid Popp, geb. Dworak

Eine Zusammenfassung erstellt von Pia Lichtblau für den Rundgang zum Int. Frauentag 2019

  • geboren am 11. Februar 1869 in Inzersdorf,
  • gestorben am 7. März 1939 in Wien
  • jüngstes von 5 überlegenden Kindern und einziges Mädchen (ihre Mutter hatte insgesamt 15 Kinder zur Welt gebracht! 10 davon sind schon als Säuglinge gestorben)

Der Vater war Weber, alkoholabhängig und aggressiv. Er hat seine Frau häufig geschlagen. Die Familie war sehr arm, dazu gab der Vater auch noch einen Teil des ohnehin kargen Lohns für Alkohol aus. Als Adelheid 4 Jahre alt war, wurde der Vater schwer krank – die Kosten für Ärzte und Medikamente verschlangen fast die gesamten Einkünfte der Familie. Zwei Jahre später starb er.

„Ich empfand keine Betrübnis, ja, als ich die von einer wohlhabenden Familie geliehenen Trauerkleider mit Hut und Schleier trug, empfand ich weit eher ein Gefühl der Genugtuung, auch einmal so schön angezogen zu sein.“

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Ich fürchte niemanden

Gernot Trausmuth ist seit seiner Jugend in der Linken aktiv und beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte der österreichischen ArbeiterInnenbewegung. Er hat im Mandelbaum Verlag ein Buch über

Adelheid Popp und der
Kampf für das Frauenwahlrecht

aufgelegt.

Gernot Trausmuth
Mandelbaum Verlag
304 Seiten, € 19.-
ISBN 978-3-85476-591-2 

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