Am 18. Dezember 1979 erfolgte durch die UN-Generalversammlung die Verabschiedung der Konvention zur Beseitigung aller Formen der Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of all Forms of Discriminations against Women, CEDAW).
Österreich hat 1980 dieses Hochdokument der Frauenrechte unterschrieben und 1982 ratifiziert. 2022 jährt sich die Mitgliedschaft Österreichs in der CEDAW zum 40. Mal. Deshalb beleuchten anerkannte Wissenschafterinnen “FrauenRechte” weltweit aus einer rechtshistorischen und aktuellen Perspektive, um der Bedeutung der CEDAW gerecht zu werden.
Die Lebensgeschichte der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) umfasste das gesamte 20. Jahrhundert. Sie war eine der bedeutendsten Frauenpersönlichkeiten ihrer Zeit, wurde in Wien geboren und starb mehr als hundert Jahre später in dieser Stadt. Die Herausgeberin Christine Zwingl begibt sich auf ihre Wiener Spuren und macht diese sichtbar. Ein Stadtplan im Buch hilft den LeserInnen beim Erwandern der Lebensstationen. Zwingl, Christine (Hg.): Margarete Schütte-Lihotzky. Spuren in Wien Promedia 2021. 200 S. brosch.€ 23,00. ISBN: 978-3-85371-494-2
Anlässlich des diesjährigen Black History Month lädt das Weltmuseum Wien zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion über Schwarze österreichische Geschichte und Gegenwart, zu anti-rassistischen Workshops und Führungen für Erwachsene und Jugendliche sowie zu Workshops für Kinder über die Errungenschaften Äthiopiens und des Königreichs Benins.
Schwarze österreichische Geschichte und Gegenwart stehen im Zentrum einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, die am 22. Februar um 19 Uhr im WMW Forum den zentralen Programmpunkt des Black History Month im Weltmuseum Wien darstellt. Es sprechen der aus
Kamerun stammende Journalist und Berater in Restitutionsfragen Simon Inou,
die Historikerin und Journalistin Vanessa Spanbauer und
Walter Sauer, Forscher/ Lehrender am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, sowie Vorsitzender des Dokumentations- und Kooperationszentrums Südliches Afrika (SADOCC)).
Ein Ausschnitt ihres Lebens als Mitglied der Revolutionären Sozialisten und Widerstandskämpferin in Österreich.
“Ich sprach mit Leidenschaft gegen das bestehende elitäre System”
Dieses Zitat stammt aus einer Rede beim Maiaufmarsch 1926 als Vorsitzende der Sozialistischen Mittelschüler Wiens.
Foto: In der Uni -Wien aufgenommen.
Als Jüdin, Akademikerin, Sozialistin und Frau war sie dem Austro-faschismus unter dem Dollfuß- und Schuschniggregime ein besonderes Dorn im Auge. Diese Verurteilung hat ihr womöglich das Leben gerettet, den nach der Freilassung muss sie das Land verlassen und für die Nazis nach dem Einmarsch 1938 nicht mehr greifbar war. Sie geht in das Exil nach England.
Wir gratulieren unserem Vorstandsmitglied ElisabethLuif recht herzlich zum Herbert-Steiner-Preis für ihre Masterarbeit.
Die Soziale Arbeitsgemeinschaft (SAG) war die politische Arbeiterorganisation des austrofaschistischen Regimes. Sie wurde im März 1935 als Teilorganisation der Vaterländischen Front gegründet, um die “ehemals” sozialdemokratische Arbeiterschaft für den neuen Staat zu gewinnen. Diese Arbeit untersucht am Beispiel der SAG einen bislang weitgehend unbekannten Themenkomplex: Die Integrationsstrategien des Austrofaschismus. Basierend auf internen und öffentlichen Eigendarstellungen ihrer zentralen Akteure, der christlichen Gewerkschafter, werden der organisatorische Aufbau, die inhaltlichen Forderungen sowie die Strategien und Praxen der SAG gegenüber der Arbeiterschaft untersucht. Unter Hinzunahme von Einschätzungen der illegalen linken und nationalsozialistischen Opposition wird gezeigt, wie sich individuelle ArbeiterInnen zu den Integrationsangeboten verhielten und wie sich die politischen Auseinandersetzungen in der SAG ab 1937 im Kontext der zunehmenden Annäherung des Regimes an den Nationalsozialismus intensivierten.
Die Arbeit gibt nicht nur eine differenzierte Einschätzung zum Verhältnis zwischen Regime und Arbeiterschaft, sondern ermöglicht auch neue Einblicke in bislang kontroverse Themen. Erstens war die SAG keine reine “top-down” Initiative der Regierung, sondern Ausdruck aktiver Bemühungen der christlichen Gewerkschafter, ihre Machtposition im neuen Staat auszubauen. Als Teil eines durchdachten Konzeptes verschiedener Integrationspolitiken war die SAG zweitens nicht nur eine flankierende Maßnahme zur Herrschaftssicherung, sondern zielte auf die Aktivierung der Arbeiterschaft. Obwohl die SAG einen Teilerfolg in der organisatorischen Erfassung der Arbeiterschaft erreichte, blieb eine positive Identifikation mit dem Regime weitgehend aus. Dennoch kanalisierten die Integrationsangebote Widerstandstätigkeiten der illegalen Arbeiterbewegung und trugen so zu einer Stabilisierung des Regimes bei. Drittens bildete die SAG keine Gegenkraft zum Nationalsozialismus, bis zum “Anschluss” im März 1938 blieb die Zurückdrängung der linken Konkurrenz für die führenden Funktionäre prioritär.
Elisabeth Luif, Historikerin und Sozialwissenschaftlerin, Wien
Die Preisverleihung findet am 20. Jänner 2022 statt.
Die Unterdrückung von Homosexuellen von den Habsburgern bis zu den Nazis bis heute?
Ich bin noch total aufgewühlt. Nach dem Lesen des Buches von Jürgen Pettinger “Franz – Schwul unterm Hakenkreuz” empfinde ich unterschiedlichste Gefühle. Zorn, Trauer, Wut. Immer wenn ich mich mit der Geschichte von Unterdrückung beschäftigt habe, habe ich den persönlichen Drang, diese Verbrechen, dieses Leid, diese wahnsinnigen Sauereien an den Menschen hinauszuschreien. Heute versuche ich es mit schreiben.
Das Buch, ein Geschenk von Lotte und Sylvia, das sie uns nach einem Besuch der Gedenkstätte Hartheim zugesendet haben, lag ganz oben am Stapel. Dann höre ich heute am Weg zum Bauernmarkt in Ö1 aus der Serie Hörbilder den Bericht zu Franz Doms. Eine unmittelbare Aufforderung für mich, das Buch zu lesen.
(1) Am Beginn der Sendung machen sie mit der Psychotherapeutin Beatrix W. eine Übung, wo sie Franz einen Platz in der Gesprächsrunde geben. Ich versuche dies auch. Ich gebe ihm rechts neben meinem PC einen Platz, eine Büste stelle ich stellvertretend für ihn auf. Was würde ich ihm nach dem Lesen des Buches sagen:
“Zuerst Sprachlosigkeit bei mir – wenn ich ihn weiter anblicke – es tut mir leid, dass deine Liebe zu einem Mann mit solcher persönlicher und gesellschaftlicher Brutalität beantwortet wurde. Dann will ich ihn trösten. Aber welche Worte soll ich dazu wählen. Er hat seine Liebe mit dem Tod bezahlt.”
Spurensuche nach einer sozialdemokratischen Baugewerkschaft in Braunau am Inn. Erste Gründungsversuche gab es August 1908. Im Artikel in der Zeitung “Neue Warte am Inn” vom 22. August 1908 wird ein Gründungsversuch beschrieben. Allerdings diese Wochenzeitung ein “Bauern- und Unternehmerblattl”, zuerst monarchistisch, ist dann als christlich soziale Zeitung mit antisemitischen und sozalistenfeindlichen Artikeln erschienen. Im digitalen Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek habe ich im OÖ.Tagblatt die Spurensuche aufgenommen.
Bei einer Radtour entdeckten wir die Reste eines ehemaligen Bergbaubetriebes (Steinbruch) südlich von Fürstenfeld.
Einige Bezeichnungen erinnern an den Steinbruch – Grosssteinberg – Steinbachweg. Wir entdecken diese Fotogalerie in Stein bei den Koordinaten N 46° 59.416 E 016° 04.954. Falls ein/e Leser*in mehr zu diesem Steinbruch weiß, freuen wir uns über eine Zuschrift.
Veranstalter: Museum Arbeitswelt, Kinderfreunde Steyr-Kirchdorf & ÖGB Steyr/Bildung
PROGRAMM
15.00 Führung durch die Ausstellung für Kinderfreunde-Kinder – Anmeldung erforderlich unter steyr@kinderfreunde.cc
16.00 Plakatausstellung Kinderfreunde Steyr-Kirchdorf: Eine Zeitreise
17.00 Festsitzung und Buchpräsentation
Museum Arbeitswelt Wehrgrabengasse 7 / 4400 Steyr
Für die jüngeren Gäste bieten die Kinderfreunde Steyr-Kirchdorf ab 16 Uhr ein abwechslungsreiches Programm im kleinen Saal an. Eintritt freiwillig Anmeldung zur Festsitzung und Buchpräsentation: anmeldung@museum-steyr.at · 0 72 52/773 51-0
Vor 80 Jahren wurden rund 4.200 Wiener Jüdinnen und Juden – darunter viele Kinder – mit dem Zug nach Riga (Lettland) deportiert. Viele wurden dort unittelbar nach ihrer Ankunft erschossen. Eine Gedenkausstellung im Auftrag der Stadt Wien soll in der großen Halle des Wiener Hauptbahnhofs die Grausamkeit des Nationalsozialismus vor Augen führen.
“80 Jahre Deportationen Wien-Riga” läuft von 15. Oktober bis 30. November 2021. Anschließend soll die Schau auch in Riga gezeigt werden. 1)