In seiner Roman-Trilogie „Wie eine Träne im Ozean“ breitet er die Geschichte der totalitären Herrschaft von 1931 bis 1944 aus. Seine Analyse der Tyrannis macht das Gewebe von menschlicher Unzulänglichkeit und den Manövern, diese zu kompensieren, verstehbar, das Zusammenspiel von Angst, freiwilliger Unterwerfung, Macht, Gewaltherrschaft und Grausamkeit.
Vom Aufstieg und Niedergang klassischer ArbeiterInnenbewegungen
Dienstag, 1. Oktober 2024 | Beginn: 18:30 Uhr | Ende: 20:30 Uhr FAKTory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien
In seinem neuen Buch widmet sich der Historiker Marcel van der Linden der Geschichte und Gegenwart der klassischen Arbeiterbewegung und fragt nach ihrer Zukunft. Gemeinsam mit dem Historiker David Mayer stellt er das Buch in der FAKTory vor.
Für die ArbeiterInnenbewegung läuft es schlecht. Die Gewerkschaften haben viel an Macht verloren und organisieren nur noch sechs Prozent der Beschäftigten weltweit. In vielen Ländern kamen ihnen ihre Verbündeten, die Arbeiterparteien, abhanden. Mit diesem Abwärtstrend ist der Aufstieg rechtsextremer Protagonisten verbunden, die die „einheimischen“ Arbeiter gegen „die Ausländer“ ausspielen.
Marcel van der Linden erklärt in seinem Buch die Stationen der Organisierung von ArbeiterInnen, von den anarchistischen Anfängen bis hin zu den sozialdemokratischen Parteien, dem Bolschewismus und den Gewerkschaften. Und er entwickelt Gedanken für eine erneuerte ArbeiterInnenbewegung, die sich den heutigen Herausforderungen stellen kann.
Zu den Personen
Marcel van der Linden, geboren 1952, war Forschungsdirektor des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte und Professor für die Geschichte der Sozialbewegungen an der Universität von Amsterdam.
David Mayer (1976) ist Historiker. Seine Forschungsinteressen betreffen Themen der global intellectual history und der labour history. Er ist associate researcher am Institut für Wirtschafts und Sozialgeschichte der Universität Wien.
Etwa 130 Frau/Mann-Stunden an Vorbereitungszeit von Kolleg:innen für die Auswahl der Texte, Schreiben eines Designs und der Gestaltung einer Präsentation. Super Mithilfe durch Expert:innen in der FAKTory, die uns bei den Vorbereitungsarbeiten vor Ort super unterstützt haben. Eigentlich ist es oft bei Veranstaltung so, dass wir bis zur Veranstaltung hoffen, dass genügend Teilnehmer:innen kommen und dann begeistert sind, wenn die Besucher:innen den Weg zu uns finden. Diesmal war die Begeisterung von Anfang gegeben, als täglich immer mehr Anmeldungen in unserem Email-Account landeten. Ein paar Tage vor der Veranstaltung stellte sich uns die Frage “Haben alle Platz?”
1934 war es in Europa drei faschistischen Diktatoren und den dazugehörigen Beweg-ungen gelungen, die Regierungen zu übernehmen, zwei davon stellten fast die Hälfte der Außen-grenzen Österreichs.
Das Deutsche Reich wollte den Wunsch vieler Österreicher:innen nach dem “Anschluss” erfüllen, während das faschistische Italien sich als Schutzmacht gerierte, um eben das zu verhindern. Diese Unterstützung gewährte Mussolini einem Regime, das seit dem März 1833 als ständische Diktatur regierte und damit dem korporatistischen Ideal der Faschisten nahestand.
Berthold Molden im Tagebuch 2/2024 im Artikel – Das Echo des Februar 1934
Wie die Demokratie und Arbeiter:innenbewegung gezielt von Heimwehr, christlichsozialem Bauernbund und der Christlichsozialen Partei zerstört wurde, um einen autoritären Ständestaat nach faschistischen Vorbild zu errichten.
Mit Texten und Musik werden wir historische Ereignisse der Jahre 1930 bis 1936 aus Sicht der Akteur:innen und Betroffenen aus dem Schatten des Vergessens hervorholen. Immer öfter stellen wir uns auch heute die Frage „Wird es notwendig, sich gegen staatliche Instanzen zur Wehr zu setzen, die die demokratischen Freiheiten und Rechte beseitigen wollen?“
Termin: Donnerstag, den 8. Februar 2024 um 18 Uhr 30 Veranstaltungsort: FAKTory, Universitätsstrasse 9, 1010 Wien Veranstaltungskooperation: FAKTory, Rote Spuren – Verein zur Förderung von ArbeiterInnengeschichte, Arbeitsgemeinschaft für eine soziale und gerechte Gesellschaft
Anmeldung bitte per E-Mail an rote.spuren@chello.at
Programmablauf:
18:30 Eröffnung und kurze inhaltliche Einleitung der Veranstaltung
18:40 Musik und Texte zu historischen Ereignissen (beispielhafte Aufzählung) 1930 – Korneuburger Eid 1931 – Pfrimer Putsch 1933 – Ausschaltung des Parlaments, Verbot von KPÖ, Schutzbund, Demoverbot am 1. Mai, SDAP-Parteitag 1934 – Bürgerkrieg, Bildung der Revolutionären Sozialisten 1935 – Untergrundarbeit der Arbeiter:innenbewegung 1936 – Sozialistenprozesse, Internationale Brigaden in Spanien
20:15 Gemeinsamer Austausch zu den Eindrücken des Abends bei einem Buffet