Habsburgs Privilegien

Passend für unseren Rundgang zu den Habsburgern war gestern auf ORF III eine Dokumentation “Habsburgs Privilegien”.

In der Beschreibung zur Dokumentation heißt es:

Heute ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen müssen. Doch noch bis ins tiefe 19. Jahrhundert stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. Stefan Wolner stellt in dieser ORF III „Erbe Österreich“-Neuproduktion exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen niedriger gestellter Menschen gegenüber und zeigt so die damalige Doppelmoral.

ORF III

Maria Theresia setzte Keuschheitskommissionen mit 500 Kommissare ein, ließ “Untertanen” wegen außerehelichen Geschlechtsverkehr strengstens bestrafen und Frauen nackt durch einen Jesuiten am Stephansplatz auspeitschen.
Ihr Ehegatte hatte am Hof eine Geliebte nach der anderen und machte sogar mit den Preußen, dem stärksten Kontrahenten der Habsburger, lukrative Geschäfte. Der Hochadel stand über dem Gesetz.

Derzeit ist das Video nicht mehr auf youtube verfügbar. Es gibt allerlei Glorifizierung über die Habsburger, aber Filme mit einer kritische Auseinandersetzung über das “Treiben” der Habsburger stehen nicht zur Verfügung.

»…Vor Schand und Noth gerettet«?!

Findelhaus, Gebäranstalt und die Matriken der Alser Vorstadt

Wo heute die Lange Gasse in die Alser Straße mündet, befand sich von 1788 bis 1910 ein stark frequentiertes Gebäude: Das Wiener Findelhaus. Die Einrichtung von Findelhäusern in vielen europäischen Städten sollte dazu beitragen, Kindsmorde zu verhindern und die Kindersterblichkeit zu reduzieren.

Die reichen Frauen konnten gegen Bezahlung hier anonym gebären, während die mittellosen Frauen den Studenten als “Unterrichtsmaterial” dienten und unbezahlte Arbeiten verrichten mussten. Bis 1910 wurden 750.000 Kinder aufgenommen und zu Pflegeplätzen auf dem Lande vermittelt.

Ausstellung im Bezirksmuseum Josefstadt

Bezirksmuseum Josefstadt, 1080, Schmidgasse 18
Öffnungszeiten
Sonntag 10.00 bis 12.00 Uhr
Mittwoch 18.00 bis 20.00 Uhr

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Maria Theresia – Quälen mit System

Im Herbst werden wir das Leben der Habsburger aus anderer Sicht beleuchten. Ein kleiner Vorgeschmack zum absolutistischen Wirken von Maria Theresia.

In manchen Unterlagen und Schulbüchern wird als Verdienst von Maria Theresia die Abschaffung der Folter genannt. Sie wird als fürsorgliche Landesmutter und große Reformerin dargestellt. (1) Während im übrigen aufgeklärten Europa diese Brutalität der Bestrafung abgeschafft wurde, hat Maria Theresia ein Quälen mit System geschaffen, obwohl einer ihrer engsten Berater dagegen Stellung bezog. Ihre Haltung gegen die Aufklärung wurde von der Kirche unterstützt allen voran vom Fürsterzbischof von Wien, Kardinal Graf Migazzi.

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