Gewalt und Arbeitsorganisation in Oberösterreich während des Nationalsozialismus

Am Beispiel des KZ-Gusen beschreibt Silvia Rief in der Zeitschrift „coMments“ im Artikel „Betriebsführung als Kriegsführung gegen den Feind“ die Funktion der Zwangsarbeit für die Waffenproduktion der Steyr-Daimler-Puch AG.

Im KZ-Gusen gab es eine eigene Betriebsleitung des Unternehmens. Sogenannte „Zivilarbeiter“ oft „Zivilmeister“ genannt wurden mit einem Schweigegebot belegt und wurden in der SS-Kantine versorgt.
Die SS brachte mehr Häftlinge in die Produktionsbereiche als benötigt. Die Zivilarbeiter wählten dann die Zwangsarbeiter aus, die sie brauchten, was im damaligen Jargon „Einkaufen“ genannt wurde.Die Rolle und das Verhalten der Zivilarbeiter beschreibt Silvia Rie folgend:

Durch personelle Veränderungen zum Jahreswechsel 1943/44, wo skrupelose Führungskräfte in der Betriebsleitung zur extremen Ausbeutung der Häftlinge eingesetz wurden, verschlimmerte sich deren Situation massiv. Der technische Betriebsführer Ignaz Ogris bezeichnete die Häftlinge als „Hunde“ oder „Verbrecher, die ausgeschunden gehören und dann krepieren können“.

Die Ebenen der maximalen Ausbeutung der KZ-Insassen als Zwangsarbeiter:

  • Ausdehnung der Arbeitszeit und Steigerung des Arbeitstempos. (6:00 bis 22:00 Uhr)
  • „Ausschussbesprechungen“ und Meldung an die SS, die oft schwrte Misshandlungen und Tötung bedeutete.
  • Ausmusterung schwacher Arbeitskräfte in Strafkommandos u. a. das grausame zu Tode Quälen in der Transportkolonne.

Die Vorgänge um die Verhaftung der Haupttäter aus der Betriebsleitung und deren Gerichtverhandlung mit den meiner Erschtung zu milden Urteilen sind im Artikel geschildert.

Urnengrab von KZ-Opfern am Friedhof Steyr

Im Zweiten Weltkrieg unter dem Nationalsozialismus diente das Krematorium am Friedhof am Tabor zur Einäscherung von KZ-Häftlingen aus dem KZ Mauthausen und dem KZ Gusen. 1948 wurden wohl am Ende eines Verbindungswegs vor einer ehemaligen Einfriedungsmauer mehr als 1000 Urnen versenkt. Danach wurde der Urnenfriedhof am Tabor wohl erweitert, und dabei ein Teil einer Friedhofsmauer entfernt, der Verbindungsweg verlängert, und dabei das Urnengrab der KZ-Häftlinge überasphaltiert. (1)

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