Die Bauernkriege am Wienerberg

Viele unserer Leser:innen werden sich jetzt fragen – wo am Wienerberg fanden im 16. Jhdt. Bauernkriege statt? Wahrscheinlich nirgends, aber in einer Siedlung sind Gassen und Plätze nach revolutionären Bauern und Anführern der Bauernkriege benannt. Walter Gagawczuk hat für uns einige Informationen für den Rundgang Arbeiten und Leben am Wienerberg zu den Bauernkriegen zusammengestellt.

Ab 1524 kam es in Teilen Deutschlands (vor allem Thüringen, Sachsen, Franken) und Österreichs (Tirol, Salzburg) zu Aufständen der Bauern sowie anderer unterprivilegierter Bevölkerungsteile wie Knappen und Handwerker. Die Aufstände werden von manchen Historikern auch als die Revolution des gemeinen Mannes bezeichnet und es ist die größte revolutionäre Bewegung in Europa vor der Französischen Revolution.

Im Verlauf der Aufstände stellten die Bauern mehrere Dokumente mit Forderungen zusammen. Diese verlangten insbesondere die Abschaffung der Leibeigenschaft. Am bekanntesten sind die Zwölf Artikeln von Memmingen (Schwaben). Diese fanden dank der von Johannes von Gutenberg verbesserten Druckverfahrens weite Verbreitung und gelten als frühe Formulierung von Menschenrechten.

Links das Titelblatt der zwölf Artikel der Bauernschaft.1

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Der Wasserturm

Ein Artikel von Walter Gagawczuk für den Rundgang Arbeit und Leben am Wienerberg.

Der Wasserturm wurde 1898/99 im Stil des industriellen Historismus errichtet.


Der Historismus war ein besonders in Mitteleuropa verbreiteter Kunststil im 19. und frühen 20. Jahrhundert, bei dem man auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte zurückgriff, wie etwa Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance, der Neobyzantinismus und der Neobarock. Um 1900 übte der aufkommende Jugendstil Einfluss auf den Historismus aus.

Die Wasserversorgung durch den Wasserturm

Der Wasserturm versorgte mit dem anschließenden Pumpenhaus die hoch gelegenen Gebiete des 10. und 12. Bezirks mit Trinkwasser. Für die anderen Gebiete reichte der natürliche Druck der I. Hochquellwasserleitung, die 1873 in Betrieb genommen wurde, aus.


Mit der Inbetriebnahme der II. Wiener Hochquellenleitung 1910 war der Wasserturm im Normalbetrieb nicht mehr notwendig. Danach bis 1956 war der Wasserturm nur mehr dann im Betrieb, wenn die II. Hochquellenleitung für Instandhaltungsarbeiten trockengelegt werden musste.

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