Arbeiten, Wohnen und Freizeitgestaltung der Arbeiterfamilien in Wien im späten 19. Jahrhundert

Ein Artikel von Rainer Plot zu unserem Rundgang Arbeiten und Wohnen am Wienerberg.

Die Gesellschaft

Die Bevölkerung Wiens im späten 19. Jahrhundert kann grob unterteilt werden in die kleine betuchte Schicht des Adels, des Hofstaates, der höheren Beamten und des Großbürgertums, und andererseits in die weitaus größere Schicht der unter schwierigsten Rahmenbedingungen lebenden Dienstboten, Handwerker, kleinen Gewerbetreibenden und ArbeiterInnen.

Bevölkerungsentwicklung von Wien

Während die betuchte Schicht das gesellschaftliche Leben Wiens prägte und die vielzähligen Kulturveranstaltungen, Cafés, Restaurants und Vergnügungsstätten wie etwa den Wiener Prater bevölkerte, lebten die ArbeiterInnen der kleinen Gewerbebetriebe unter miserablen sozialen und hygienischen Bedingungen und konnten am gesellschaftlichen Leben nicht teilhaben. Eigener Wohnraum war nicht leistbar, die meisten mussten in der Wohnung bzw. im Haus der Meister leben. Nicht selten teilten sich mehrere Personen ein kleines Zimmer, waren jedoch nicht in den Haushalt des Meisters integriert.

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