Magdeburger Hochzeit – die Gräueltaten der Habsburger

Wir besuchen die Festung Königstein an der Elbe in der Sächsischen Schweiz. Oben am Festungsgelände gibt es ein militärhistorisches Museum. Wieder treffen wir auf furchtbare Gräueltaten an denen die Habsburger federführend und grausam mitgewirkt haben.

Abgeschlagene Köpfe, gefolterte Frauen, brennende Häuser: Das Massaker von Magdeburg

1631 fällt ein Kaiserlich-Katholisches Heer in Magdeburg ein: Tausende entfesselte Söldner plündern und zerstören, foltern und morden. Und die Bevölkerung trifft eine Katastrophe, wie sie keine Naturgewalt entfesseln kann – sondern allein menschliche Grausamkeit.

Den Kaiserlichen galten die widerspenstigen Magdeburger Bürger als vogelfrei; die nie besoldeten und daher hemmungslos plündernden Landsknechte kümmerten sich nicht um die Feinheiten politischer Einstellungen der verschiedenen Parteien. Alle Häuser wurden ausgeraubt, die Frauen vergewaltigt, Tausende von Einwohnern ohne Rücksicht auf Alter oder Geschlecht totgeschlagen – was zwar nach Reichsrecht bei Todesstrafe verboten war, aber weder von der Soldateska noch von ihren Truppenführern beachtet wurde.

Magdeburgisieren

Durch die Kriegshandlungen vom 20. Mai 1631 starben rund 20.000 Magdeburger Bürger. Die „Magdeburger Hochzeit“ gilt als das größte und schlimmste Massakerwährend des Dreißigjährigen Krieges, das in ganz Europa Entsetzen hervorrief. Es hieß, die Taten und der Schrecken seien in ihrer Entsetzlichkeit „nicht in Worte zu fassen und nicht mit Tränen zu beweinen“. Die meisten der Überlebenden mussten die Stadt verlassen, da ihnen auf Grund der Zerstörungen die Lebensgrundlage genommen war. Seuchen, die in der Folge auftraten, forderten weitere Todesopfer. Am 9. Mai 1631 hatte Magdeburg noch rund 35.000 Einwohner, 1639 waren es nur noch 450. Die Stadt, vor dem Krieg eine der bedeutendsten in Deutschland, verlor schlagartig ihren Einfluss und wurde in ihrer Entwicklung um mehrere Jahrhunderte zurückgeworfen. Erst im 19. Jahrhundert erreichte und überschritt Magdeburg wieder die alte Einwohnerzahl.

Nach der Zerstörung Magdeburgs war lange Zeit der Begriff „magdeburgisieren“ als Synonym für „völlig zerstören, auslöschen“ oder als Sinnbild für „größtmöglichen Schrecken“ in die deutsche Sprache eingegangen.