Was mit den als problematisch erachteten Denkmälern geschehen soll, ist in der Tat eine für Demokratien relevante Frage. Die auf uns gekommenen Zeugnisse der Vergangenheit gilt es nicht nur zu konservieren. Die Mehrheit der existierenden Denkmäler spiegelt Wertvorstellungen längst vergangener Epochen wider. Wie Generationen vor uns haben wir das Recht, und die Verpflichtung, diese Welt zu gestalten. Aber welche Art von Denkmälern brauchen Demokratien? Beide Aspekte, die Denkmalstürze und neue Denkmalsetzungen, sagen etwas darüber aus, wer wir als Gesellschaft sind oder werden wollen.
Ein Artikel von Tanja Schult, geboren 1973 in Lübeck, ist Kunsthistorikerin und Dozentin an der Universität Stockholm und zurzeit Gastforscherin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.