Beim Überqueren der Erzherzog-Johann-Brücke erinnert uns das untenstehende Plakat an dief urchtbaren Ereignisse. Wir sind heute abends im Grazmuseum, wo wir im Gedenken an das schreckliche Leid uns einen Film ansehen werden.



Liebe – Vandalismus – Hoffnung
Die Liebesschlösser an der Brücke bilden für mich den emotionellen Kontrast zu diesen furchtbaren Ereignissen. Die Schlösser, die etwas bewahren, beschützen sollen und gleichzeitig versperren oder wegsperren deuten die Zwiespaltigkeit unseres Daseins auf.
Die 11 Blütenblätter der „Srebrenica-Blume“, die an den 11. Juli erinnern sollen und das Grün, das an das neue Leben und für zukünftiges Verständnis stehen soll, passen hier bestens her.
Quo Vadis, Aida?
Srebrenica/Bosnien, Juli 1995 – Aida ist als Übersetzerin für die UNO in der Kleinstadt Srebrenica tätig. Als es zur Machtübernahme durch die serbische Armee kommt, ist ihre Familie eine der tausenden Bürger*innen, die im UNO-Lager Schutz suchen.

Im Zuge der politischen Verhandlungen muss Aida fatale Informationen mit grausamen Auswirkungen übersetzen. Bis zuletzt hält sie an der Hoffnung fest, dem drohenden Schicksal zu entrinnen.
Im Grazmuseum gibt es vor dem Film zwei Einleitungen, die uns auf die brutalen Ereignisse im Film vorbereiten. Während des Films hätte ich am liebsten mehrmals laut gebrüllt, weil ich es kaum aushielt das hinterlistige Vorgehen der Schlächter und das internationale Versagen mit dem unendlichen Leid der geflohenen Bevölkerung mitanzusehen. Nach dem Film fragte ich einen der Zuseher, der selbst viele Jahre im ehemaligen Ex-Jugoslawien gearbeitet und deren Sprache perfekt spricht „Wie konnte dieser Hass entstehen?“ Er konnte es nicht erklären. Die ganze Fahrt mit der Buslinie 32 zum Stellplatz hing ich dieser Frage nach. Alles in mir fordert „Niemals wieder“, aber die Erfahrung sagt mir und zeigt mir „Es ist geschehen – es kann wieder geschehen!“
